Richard Wagner
Einer der berühmtesten deutschen Komponisten war Richard Wagner. Doch er war nicht nur für seine Opern bekannt. Alles über sein turbulentes Leben erfährst du hier im Beitrag und im Video dazu!
Inhaltsübersicht
Wer war Richard Wagner?
Richard Wagner war ein deutscher Komponist des 19. Jahrhunderts. Er war berühmt für seine revolutionären Opern wie „Tristan und Isolde” und „Der Ring des Nibelungen”. Außerdem gibt es in Bayreuth ein eigenes Festspielhaus von Richard Wagner.
Richard Wagner wurde 1813 zu Kriegszeiten in sehr einfachen Verhältnissen geboren. Im Laufe seines Lebens arbeitete er in ganz Europa — dabei war er jedoch ständig auf der Flucht vor seinen Schulden. In Bayern erhielt Richard Wagner Unterstützung von König Ludwig II. Er schrieb Opern für das Königshaus und eröffnete sogar seine eigenen Festspiele.
Seine Musik war von emotionaler Tiefe und Leidenschaft geprägt. Richard Wagners Werke beeinflussten die spätere Musikgeschichte erheblich.
Richard Wagner Steckbrief
In diesem Richard Wagner Steckbrief erfährst du in Kürze alle wichtigen Fakten:
Name | Wilhelm Richard Wagner |
geboren am | 22. Mai 1813 in Leipzig, Deutschland |
gestorben am | 13. Februar 1883 in Venedig, Italien |
Familie |
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bekannteste Werke |
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Richard Wagner Biografie
Richard Wagner ist heute nicht nur als revolutionärer Komponist bekannt, sondern auch für sein turbulentes Leben und seine antisemitischen Äußerungen. Einen tieferen Einblick in sein Leben geben wir dir jetzt.
Kindheit und Erwachsenwerden
Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren. Er war der neunte Sohn von Johanna Rosine Wagner und Carl Friedrich Wagner, einem Polizeibeamten. Bereits sechs Monate nach seiner Geburt verstarb Richards Vater an Typhus. Seine Mutter heiratete 1814 dann einen langjährigen Freund der Familie, den Schauspieler, Dichter und Porträtmaler Ludwig Geyer.
Früh zeigte Richard musikalisches Talent und begann im Alter von sechs Jahren, Klavier zu spielen. Er begann 1831 ein Musikstudium am Leipziger Konservatorium und bekam dort auch Kompositionsunterricht.
1833 wurde Richard Wagner dann Chordirektor am Würzburger Theater. Wagner schrieb dort auch seine erste Oper „Die Feen”, die jedoch zu seinen Lebzeiten nie aufgeführt wurde.
Am 24. November 1836 heiratete Wagner seine erste Frau, die Schauspielerin Minna Planer.
Flucht vor Schulden durch ganz Europa
Nach nur wenigen Monaten endete 1837 Richard Wagners Tätigkeit als Musikdirektor in Königsberg aufgrund des Bankrotts der Direktion. Deswegen sah sich Wagner gezwungen, eine Kapellmeisterstelle in Riga anzunehmen, wo er sich auch vor den deutschen Gläubigern sicher fühlte. In seiner Zeit in Riga entstand auch der Beginn von Wagners erster Erfolgsoper „Rienzi”.
Aber bereits 1839 verlor Richard Wagner seine Anstellung in Riga — wieder war er hoch verschuldet. Er sah sich gezwungen, gemeinsam mit Minna mit einem kleinen Segelschiff nach London zu reisen, um erneut seinen Gläubigern zu entkommen. Während der stürmischen und abenteuerlichen Überfahrt nach England entstand auch der Plan für Richard Wagners Oper „Der fliegende Holländer”.
Nach einem kurzen Aufenthalt in London verbrachte das Ehepaar Wagner 1840 und 1841 in Paris, wo Richard Wagner seine Opern fertiggestellte. Danach siedelten sie wieder nach Dresden um. 1843 wurde Wagner zum Königlich-Sächsischen Kapellmeister an der Dresdner Hofoper ernannt, wo er dann auch seine Oper „Der fliegende Holländer” zur Uraufführung brachte.
Bis 1848 arbeitete Richard Wagner dort weiter an seinen Opern. 1849 musste er schließlich in die Schweiz fliehen, da Wagner sich im Zuge der Revolution aktiv am Dresdner Maiaufstand beteiligt hatte. Er blieb bis 1858 dort im Exil.
Während dieser Zeit wurde 1850 in Weimar Wagners romantische Oper „Lohengrin” von seinem Freund Franz Liszt uraufgeführt. Zudem vollendete Richard Wagner viele Kompositionen, unter anderem „Der Ring des Nibelungen”, eine aus vier Opern bestehende Tetralogie, und „Tristan und Isolde”. Wagner veröffentlichte zu dieser Zeit auch antisemitische Texte.
Wegen der Fremdschwärmereien ihres Mannes trennte Minna sich von Richard Wagner. Die beiden blieben aber bis zu ihrem Tod 1866 verheiratet.
Ab 1859 lebte Wagner wieder für zwei Jahre in Paris. Danach konnte er wegen einer vom sächsischen König verhängten Teilbegnadigung wieder nach Deutschland zurückkehren.
1863 beginnt Richard Wagner eine Affäre mit der verheirateten Cosima von Bülow, der Tochter seines langjährigen Freundes Franz Liszt. Schon im Jahr 1864 muss er wieder vor seinen Schuldnern flüchten, dieses Mal nach Wien. Aber auch dort droht ihm die Schuldhaft, also flieht Wagner zurück nach Stuttgart.
Unterstützung vom bayrischen König
Aber noch im selben Jahr wendete sich Richard Wagners Glück: Er begegnet König Ludwig II. von Bayern in einer Münchner Residenz. Dieser war ein großer Verehrer von Wagners Musik und sicherte ihm finanzielle Unterstützung bei der Beendigung seiner Werke zu. Außerdem veranlasste der König seine Berufung nach München.
Dort kommt im April 1865 auch das erste gemeinsame Kind von Richard Wagner und Cosima zur Welt, die Tochter Isolde. Doch auch in München fand Richard Wagner keinen festen Wohnort. Aufgrund heftiger Proteste von Bevölkerung und Regierung, die sich über die Verschwendungssucht Wagners beschwerten, bat König Ludwig II. ihn, München wieder zu verlassen. Dieser ließ Deutschland erneut hinter sich und zog wieder in der Schweiz.
In Luzern wurden dann zwei weitere Kinder von Richard und Cosima geboren. 1867 kam Tochter Eva zur Welt, 1869 kam es dann zur Geburt des Sohnes Siegfried. Nach Cosimas Scheidung von ihrem ehemaligen Mann Hans von Bülow heiratete sie Richard Wagner 1870.
Festspiele in Bayreuth
Die Familie kehrte 1872 zurück nach Deutschland, dieses Mal nach Bayreuth. Dort wurde ein Festspielhaus gebaut, welches von Wagner konzipiert und von König Ludwig II. finanziert wurde. Es war eine spezielle Opernbühne, auf der Richard Wagner Werke aufgeführt werden sollten.
Das erste Bayreuther Festspiel fand 1876 statt, im selben Jahr wurde dort auch der gesamte „Ring des Nibelungen” uraufgeführt. In dieser Zeit veröffentlichte Wagner auch weitere antisemitische Schriften. 1882 wurde im Festspielhaus Richard Wagners letzte Oper „Parsifal” aufgeführt, danach reiste er aus gesundheitlichen Gründen mit seiner Familie nach Italien.
Richard Wagner verstarb am 13. Februar 1883 in Venedig, Italien. Nach seinem Tod wurde sein Leichnam nach Bayreuth überführt, wo er in einer Gruft im Garten seiner Villa beigesetzt wurde.
Richard Wagners musikalisches Erbe und seine Ideen zur Musiktheaterproduktion wirken bis heute in der Welt der Oper und Musik nach.
Richard Wagner Werke
Richard Wagner hat im Laufe seines Lebens viele Werke verfasst, darunter auch viele Orchesterwerke und Klavierstücke.
Die wohl bekanntesten seiner Werke sind aber Richard Wagners Opern, für deren Fertigstellung er jeweils mehrere Jahre benötigte:
- Die Hochzeit (1832–1833) — unvollendet
- Die Feen (1833–1834)
- Das Liebesverbot (1834–1840)
- Männerlist größer als Frauenlist oder Die glückliche Bärenfamilie (1838) — Musik verschollen
- Rienzi (1837–1840)
- Der fliegende Holländer (1840–1841)
- Das Liebesmahl der Apostel (1843)
- Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg — Dresdner Fassung (1841–1845) & Pariser Fassung (1860–1861)
- Lohengrin (1845–1848)
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Der Ring des Nibelungen (1851–1874) — im Einzelnen:
- Das Rheingold (1851–1854)
- Die Walküre (1851–1856)
- Siegfried (1851–1871)
- Götterdämmerung (1848–1874)
- Tristan und Isolde (1857–1859)
- Die Meistersinger von Nürnberg (1845–1867)
- Parsifal (1865–1882)
Johann Sebastian Bach
Ein weiterer revolutionärer Komponist aus Deutschland war Johann Sebastian Bach. Hier erfährst du alles zu seiner Person!