Berufsschullehrer werden
Du möchtest junge Menschen auf dem Weg von der Schule bis ins Berufsleben unterstützen? Hier und im Video erfährst du, wie du Berufsschullehrer/in werden kannst und was dich im Berufsalltag erwartet.
Inhaltsübersicht
Berufsschullehrer werden – Überblick
Als Berufsschullehrer begleitest du Auszubildende auf ihrem Weg von der Schule bis ins Berufsleben. Du vermittelst ihnen wertvolles theoretisches und praktisches Wissen. Je nach deinem Ausbildungszweig unterrichtest du die Schüler zum Beispiel im Handwerk, Labor oder sozialen Bereich.
Um Berufsschullehrer werden zu können, musst du überlicherweise ein Lehramtsstudium absolvieren. Das dauert ca. 4–5 Jahre. Alternativ kannst du auch als Quereinsteiger Berufsschullehrer werden. Die Voraussetzungen dafür sind je nach Bundesland unterschiedlich.
Du übernimmst eine große Verantwortung in der Ausbildung von Jugendlichen. Deswegen solltest du als Berufsschullehrer viel Engagement und Durchsetzungsvermögen mitbringen.
Was genau dich im Beruf eines Berufsschullehrers erwartet, zeigen wir dir jetzt.
Lehramtsstudium
Das Lehramtsstudium kann je nach Bundesland unterschiedlich aussehen. Du kannst dich zwischen einem 3-jährigen Bachelor und anschließendem 2-jährigen Master oder einem 4- bis 5-jährigen Studium mit Staatsexamen entscheiden.
Unabhängig davon, für welche Form du dich entscheidest, musst du dir bereits vor Beginn des Studiums zwei Fächer aussuchen. Diese bilden dann deine Unterrichtsfächer sowie den Schwerpunkt deines Studiums.
Inhaltlich sind beide Formen ähnlich aufgebaut. Zu Beginn lernst du alles Wichtige zum Umgang mit Schülern, während du später dein Wissen in deinen Fächern vertiefst. Jedoch musst du beim Studium mit Staatsexamen keine Bachelor- oder Masterarbeit zum Abschluss schreiben, sondern das 1. Staatsexamen absolvieren.
Nach dem Studium beginnt dein 2-jähriger Vorbereitungsdienst, auch Referendariat genannt. In dieser Zeit arbeitest du an einer Schule und kannst bereits selbst unterrichten. Den Abschluss davon bildet das 2. Staatsexamen.
Quereinstieg als Berufsschullehrer
Es ist aber auch möglich, ohne Lehramtsstudium Berufsschullehrer zu werden. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen einem Seiteneinstieg und einem Quereinstieg als Berufsschullehrer. Als Seiteneinsteiger hast du weder Lehramt studiert, noch ein Referendariat gemacht. Als Quereinsteiger hast du zwar auch kein Lehramtsstudium abgeschlossen, aber trotzdem ein Referendariat absolviert.
Du möchtest ohne Studium Berufsschullehrer werden? Kein Problem! Dafür brauchst du einen Meistertitel sowie mindestens eine 1-jährige berufsbegleitende, wissenschaftliche Ausbildung in dem Fachbereich. Außerdem musst du anschließend einen Vorbereitungsdienst absolvieren. Dieser ist auch berufsbegleitend möglich.
Wichtig! Informiere dich vorher, in welchem Bundesland du so in den Beruf als Berufsschullehrer einsteigen kannst. Das geht nämlich nicht überall. Zudem gibt es je nach Bundesland verschiedene Kriterien.
Nach deiner abgeschlossenen Ausbildung zum Berufsschullehrer kannst du an verschiedenen Schulen arbeiten:
- berufliches Gymnasium
- Fachoberschule
- Berufsfachschule
- Berufskolleg
Der ausbildungsbegleitende Unterricht findet dort entweder im Blockunterricht oder an festen Tagen in der Woche statt. Er ist meistens Teil der dualen Berufsausbildung.
Was macht ein Berufsschullehrer?
Als Berufsschullehrer unterrichtest du die Schüler in berufsspezifischen Fächern. Dabei gibst du nicht nur dein fachliches, sondern auch dein praktisches Wissen weiter. Du legst somit die Grundsteine für ihre beruflichen Laufbahnen.
Schauen wir uns deine Aufgaben als Berufsschullehrer mal genauer an:
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📝 Vorbereiten
Als Berufsschullehrer verbringst du viel Zeit damit, den Unterricht vorzubereiten. Du erstellst beispielsweise Arbeitsblätter oder Tests. Zudem bereitest du Werkzeuge vor, damit die Schüler praktisch üben können.
- 👨🏼🏫 Unterrichten
Du unterrichtest die Schüler in verschiedenen Fächern, die für ihren Ausbildungsberuf wichtig sind. Dabei erklärst du die Theorie und vermittelst ihnen praktische Fähigkeiten. Ziel ist es, dass sie später in ihrem Ausbildungsberuf gut arbeiten können.
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🗂️ Verwalten
Neben dem Korrigieren von Arbeiten gehören auch verwaltende Aufgaben zu deinem Arbeitsalltag. Dazu zählt z. B. Gutachten oder Zeugnisse schreiben. Außerdem kontrollierst du, was die Schüler in ihren Ausbildungsbetrieben lernen.
Deine Arbeitszeiten als Lehrer an einer Berufsschule können unterschiedlich sein. Denn neben deinen Unterrichtsstunden in der Schule verbringst du viel Zeit mit der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts. Das machst du meistens nach der Schule oder an Wochenenden.
Du arbeitest nicht nur in den Unterrichtsräumen der Schule. Je nach deinem Fachbereich bist du beispielsweise auch in Werkstätten, Laboren oder Küchen tätig und vermittelst dort praktisches Wissen.
In vielen Bundesländern werden Berufsschullehrer bis zu einer bestimmten Altersgrenze (z. B. 45 Jahre) verbeamtet. Das bedeutet, dass sie einem Kündigungsschutz unterliegen und oft ein höheres Gehalt bekommen. Sie brauchen aber private Sozialversicherungen. Bevor jedoch die Verbeamtung auf Lebenszeit stattfindet, durchlaufen Berufsschullehrer erst die Verbeamtung auf Widerruf und anschließend auf Probe. Auch als Quereinsteiger hast du die Chance auf eine Verbeamtung. Die Voraussetzungen sind je nach Bundesland unterschiedlich.
Welche Voraussetzungen braucht man, um Berufsschullehrer zu werden?
Um Berufsschullehrer zu werden, brauchst du meist die Allgemeine Hochschulreife. In manchen Bundesländern kannst du auch mit der Fachhochschulreife bestimmte Fächer auf Lehramt studieren und anschließend Berufsschullehrer werden.
Zudem solltest du pädagogisches Geschick besitzen und dich durchsetzen können. Denn du arbeitest mit den unterschiedlichsten Schülern. Ein großes Interesse an der Arbeit mit Jugendlichen ist deswegen die wichtigste Voraussetzung, um Berufsschullehrer zu werden. Außerdem helfen dir folgende Charaktereigenschaften im Berufsalltag:
- Kommunikationsstärke
- Motivationsfähigkeit
- Organisationstalent
- Empathie
- Sozialkompetenz
- Beobachtungsgabe
- Merkfähigkeit
- Belastbarkeit
Wie viel verdient man als Berufsschullehrer?
Entscheidest du dich für das Lehramtsstudium, erhältst du während des Studiums noch kein Gehalt. Startest du jedoch mit dem Referendariat, kannst du mit einem Gehalt rechnen. Das ist je nach Bundesland und Schulform unterschiedlich. Durchschnittlich bekommst du etwa 1.500 € brutto pro Monat.
Danach hängt dein Gehalt davon ab, ob du verbeamtet wirst oder nicht. Bist du verbeamtet, dann bekommst du eine sogenannte Besoldung. Andernfalls wirst du nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes vergütet. Mit einem Verdienst von ca. 3.500 € brutto pro Monat steigst du nach deiner Ausbildung zum Berufsschullehrer ins Berufsleben ein. Mit etwas mehr Berufserfahrung kannst du sogar mit durchschnittlich 4.900 € im Monat rechnen.
Wie stehen deine Karrierechancen?
Deine Zukunftsaussichten als Berufsschullehrer oder Berufsschullehrerin sind sehr gut! Denn Berufsschullehrer werden in vielen Orten und Schulen dringend gesucht, weil es einige unbesetzte Stellen gibt. Aus diesem Grund sind auch deine Chancen als Quereinsteiger besonders gut.
Ein weiterer Bonus sind natürlich auch die Vorteile der Verbeamtung und die Vorteile im Öffentlichen Dienst. In unserem Video erfährst du genau, welche Vorzüge das sind!
Berufsschullehrer werden – häufigste Fragen
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Was muss ich tun, um Berufsschullehrer zu werden?
Um Berufsschullehrer werden zu können, absolvierst du entweder ein Lehramtsstudium oder steigst als Quereinsteiger in den Beruf ein. Meistens musst du zudem den 2-jährigen Vorbereitungsdienst durchlaufen sowie das 2. Staatsexamen erfolgreich ablegen.
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Wie viel verdient man als Berufsschullehrer?
Dein Gehalt als Berufsschullehrer hängt davon ab, ob du verbeamtet bist oder als angestellter Berufsschullehrer nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Diensts bezahlt wirst. Als Berufseinsteiger kannst du mit etwa 3.500 € brutto pro Monat rechnen. Mit etwas mehr Berufserfahrung steigt dein Gehalt auf ca. 4.900 € im Monat an.
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Wie lange braucht man, um Berufsschullehrer zu werden?
Entscheidest du dich für das Lehramtsstudium, musst du ca. fünf Jahre einplanen. Das Bachelor-Master-Studium umfasst in der Regel 10 Semester und ein anschließendes Referendariat. Das Staatsexamen dauert 8 bis 10 Semester. Auch hier musst du im Anschluss ein Referendariat absolvieren.
Lehrer werden
Wie du Berufsschullehrer werden kannst, weißt du jetzt. Du möchtest lieber mit jüngeren Schülern arbeiten oder nur theoretisches Wissen vermitteln? Mehr zum Lehramtsstudium und was dich im Beruf eines Lehrers erwartet, erfährst du in diesem Video.
Lehrer werden
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