Nahrungsnetz
Du willst wissen, was ein Nahrungsnetz ist? In diesem Beitrag haben wir eine Definition für dich vorbereitet und erklären dir anhand von Beispielen, wie du die Nahrungsbeziehungen darstellen kannst. Wenn du das Thema noch schneller und einfacher verstehen willst, dann schau dir jetzt unser Lernvideo zu dem Thema an.
Inhaltsübersicht
Nahrungsnetz einfach erklärt
Ein Nahrungsnetz zeigt dir die vielschichtigen Nahrungsbeziehungen im Ökosystem, indem du alle Fressfeinde (=Prädatoren) und alle Tier- und Pflanzenarten, die die Nahrung für ein Lebewesen darstellen, miteinander verbindest.
Einer Maus ordnest du als Nahrung zum Beispiel Samen, Nüsse und Insekten zu. Gleichzeitig verweist du auf ihre Fressfeinde, wie Katzen, Greifvögel und Füchse. Greifvögel fressen außerdem Eichhörnchen und kleine Vögel. Die Eichhörnchen verspeisen auch Nüsse. Dieses Netz setzt du für jedes Lebewesen immer weiter so fort.
Ein Nahrungsnetz bildet die mehrdimensionalen Nahrungsbeziehungen in einem Ökosystem ab. Es werden alle Räuber eines Lebewesens und alle Tiere und Pflanzen, die als Nahrung dienen, dokumentiert.
Nahrungsbeziehungen im Ökosystem
Im Ökosystem leben verschiedene Lebewesen in einer Biozönose (=Lebensgemeinschaft) zusammen und fressen sich gegenseitig.
Die Nahrungsbeziehungen beschreiben, wer wen frisst und wer von wem gefressen wird.
Nahrungsketten und Trophieebenen
Eine einfachere Beschreibung der Nahrungsbeziehungen kannst du mit Nahrungsketten vornehmen. Hier ordnest du jedem Lebewesen genau einen Fressfeind und genau eine Art als Nahrung zu.
Schau dir gerne unser Video zur Nahrungskette an. Dort erfährst du, welche Nahrungskette es an Land und im Wasser gibt.
Hierbei teilst du die Organismen anhand der Trophiebenen (Produzenten, Konsumenten, Destruenten) ein.
Produzenten (Erzeuger)
Die Produzenten stellen aus anorganischen Stoffen im Boden und aus Sonnenlicht durch Photosynthese organische Stoffe her. Zu ihnen zählst du grüne Pflanzen und Algen.
Konsumenten (Verbraucher)
Alle Konsumenten fressen organische Stoffe. Abhängig davon, ob sie Tiere oder Pflanzen fressen, unterteilst du sie nochmal in Primärkonsumenten, Sekundärkonsumenten, usw..
- Primärkonsumenten: Pflanzenfresser (Sie fressen die Produzenten, Bsp. Raupen, Hasen, Pferde, Giraffen)
- Sekundärkonsumenten: Fleischfresser / Prädatoren (Sie fressen die Primärkonsumenten, Bsp. Frösche, Katzen, Greifvögel, Löwen)
- Tertiärkonsumenten: Fleischfresser / Prädatoren (Sie fressen die Sekundärkonsumenten, Bsp. Adler)
- Wenn die Tertiärkonsumenten nochmal gefressen werden, kannst du die Liste immer weiter so fortsetzen (Konsumenten 4. Art, usw.)
- Endkonsumenten / Spitzenprädatoren: Spitze der Nahrungskette (Sie haben keine bedeutsamen Fressfeinde, Bsp. große Greifvögel, Wölfe, Tiger, Mensch)
Destruenten (Zersetzer)
Das Ende der Nahrungskette bilden die Destruenten. Zu ihren zählen zum Beispiel Regenwürmer, Pilze und Bakterien. Sie zersetzen organische Bestandteile (tote Lebewesen und Abfallstoffe) in anorganische.
Komplexe Nahrungsbeziehungen und Nahrungsnetz
In der Nahrungskette wird jedem Lebewesen genau ein Fressfeind und genau eine Tier- oder Pflanzenart als Nahrung zugeordnet. In der ökologischen Realität sind diese Nahrungsbeziehungen allerdings komplexer, da ein Lebewesen mehrere Fressfeinde hat und sich auch von unterschiedlichen Tieren und Pflanzen ernährt. Diese mehrdimensionalen Nahrungsbeziehungen stellst du mit dem Nahrungsnetz dar, indem du jedem Organismus alle Feinde und Beute zuordnest. Dadurch entsteht ein umfassendes Verbindungsnetzwerk ohne Anfangs- und Endpunkt. Du erkennst welches Tier oder welche Pflanzen von welchen Lebewesen gefressen wird und von was sich welcher Organismus ernährt.
Innerhalb der Stoffströme (Fressen von Biomasse) wird Energie in Form von Kohlenhydraten weitergegeben (Energiefluss) . Bei jedem Schritt geht aber auch Energie an die Umwelt verloren (Bsp. Körperwärme, Stoffwechsel).
Die Bezeichnungen Produzenten, Konsumenten und Destruenten kannst du weiterhin verwenden, der Fokus liegt bei den Nahrungsnetzen aber auf den verschiedenen Räubern und ihrer Beute.
Beispiel Nahrungsnetz im Wald und auf Wiesen
Im Wald und auf Wiesen findest du ein komplexes Nahrungsnetz vieler unterschiedlicher Lebewesen.
Wir haben ein vereinfachtes Beispiel für dich vorbereitet, welches noch durch einige weitere Beutetiere und Fressfeinde ergänzt werden kann.
Wenn wir einen Teil dieses Nahrungsnetzes genauer betrachten, frisst zum Beispiel das Reh sowohl Blätter von Bäumen als auch Gräser. Ihr Fressfeind ist der Fuchs. Der Fuchs frisst außerdem Eichhörnchen und Hasen. Er selbst wird von Greifvögeln verspeist. Die Greifvögel ernähren sich zusätzlich noch von Baummardern, Eichhörnchen und Hasen. Diese Betrachtung kannst du immer weiter so fortsetzen.
Beispiel Nahrungsnetz im See, in Fließgewässern und im Meer
Auch in Seen, Fließgewässern und im Meer gibt es komplexe Nahrungsbeziehungen, die du mit Nahrungsnetzen darstellen kannst.
Wir haben wieder ein vereinfachtes Beispiel für dich vorbereitet, das du noch um weitere Tier- und Pflanzenarten ergänzen kannst.
Insekten, Enten und kleine Fische ernähren sich zum Beispiel alle von Wasserpflanzen. Die kleinen Fische werden von Fröschen, größeren Fischen und von Greifvögeln gefressen. Die Greifvögel sind wiederum Fressfeinde von Enten, Fröschen und von Fischen. Auch dieses Netz kannst du immer weiter ergänzen.
Zusammenfassung
- Im Nahrungsnetz stellst du die mehrdimensionalen Nahrungsbeziehungen im Ökosystem dar.
- Dazu ordnest du einem Lebewesen all seine Fressfeinde und alle Tier- und Pflanzenarten, die als Nahrung dienen, zu.
- So kannst du die ökologische Realität genauer abbilden als mit Nahrungsketten, die einem Lebewesen nur einen Feind und eine Beute zuweisen.