Der Wald ist eines der wichtigsten Ökosysteme. In diesem Beitrag erklären wir dir, welche Waldarten es gibt und welche Bedeutung das Ökosystem Wald hat. Wenn du das Thema noch schneller verstehen willst, schau dir unser Video zum dem Thema an!

Inhaltsübersicht

Ökosystem Wald einfach erklärt  

Ein Ökosystem besteht aus einem Lebensraum (Biotop ) der von einer Lebensgemeinschaft verschiedener Tier-, Pflanzen- und Pilzarten (Biozönose ) bewohnt wird. 

Das Ökosystem Wald umfasst eine größere Fläche mit einer hohen Dichte an Bäumen. Das bedeutet nichts anderes, als dass es im Wald sehr viele Bäume gibt. Neben einer Vielzahl weiterer Pflanzen leben im Wald aber auch zahlreiche Tiere wie Rehe, Hasen Füchse oder allerlei Insekten. Pilze gehören ebenfalls zum festen Bestandteil der meisten Wälder. Insgesamt herrscht im Wald also eine große Artenvielfalt.

Die Wälder der Erde sind die wichtigsten Sauerstoffproduzenten unseres Planeten und sie sind sogar am Wasserkreislauf beteiligt. Heute sind etwa 30% der Landmasse auf Erde von Wäldern bedeckt.

Wald Definition

Ein Wald ist eine größere zusammenhängende Fläche mit einer hohen Dichte an Bäumen. Gemäß der ökologischen Definition von Wald müssen die Bäume so dicht stehen, dass sich ein typisches Waldinnenklima entwickelt. So sind die Temperaturen im Wald ausgeglichener, die Luftbewegungen (Wind) und die Lichtintensität (Sonnenlicht) geringer und die Luftfeuchtigkeit ist höher als zum Beispiel auf der benachbarten Wiese. 

Ökosystem Wald Aufbau  

Ökosysteme setzten sich aus einer Biozönose (Lebensgemeinschaft von Tiere, Pflanzen und Pilzen) und aus einem Biotop (Lebensraum, den die Lebewesen bewohnen) zusammen. Genau so ist auch das Ökosystem Wald aufgebaut. 

In der Biozönose leben verschiedene Waldtiere wie Rehe, Ameisen und Füchse, unterschiedliche Pflanzenarten wie Bäume und Sträucher und Pilze, wie der Fliegenpilz. Die einzelnen Lebewesen stehen in komplexen Beziehungen zueinander. Diese Verbindungen zwischen den Lebewesen bezeichnest du als biotische Faktoren . Ein Beispiel hierfür ist zum Beispiel die Räuber Beute Beziehung . Sie beschreibt zum Beispiel, dass im Ökosystem Wald ein Fuchs (Räuber) Hasen (Beute) frisst.

Das Biotop ist gekennzeichnet durch abiotischen Faktoren . Das sind die unbelebten Bestandteile der Natur, die auf die Lebewesen wirken. Zu ihnen zählst du zum Beispiel die Temperatur, das Wasservorkommen, die Windstärke und das Sonnenlicht. Jedes Lebewesen braucht eine bestimmte Ausprägung der Faktoren, um überleben zu können (Beispiel: Temperatur nicht zu heiß oder zu kalt). Das Biotop im Ökosystem Wald bietet den verschiedenen Waldlebewesen also die passenden Umweltvoraussetzungen, damit sie sich verbreiten können. 

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Ökosystem Wald Aufbau

Waldarten  

Weltweit sind ca. 30 Prozent der Landmasse durch Wälder bedeckt. Dabei kannst du zwischen verschiedenen Waldarten unterscheiden, die wir dir jetzt genauer vorstellen.

Einteilung nach Baumarten

Du kannst die Wälder nach Baumarten unterteilen. Es gibt Nadelbäume und Laubbäume.

Nadelwald

In einem Nadelwald wachsen fast ausschließlich Nadelbäume. Natürlich entstandene Nadelwälder entwickeln sich in kälteren Regionen. Sie sind angepasst an kalte Winter, eine starke Sonneneinstrahlung und an längere Trockenperioden. In einem Nadelwald wachsen zum Beispiel Fichten und Kiefer. 

Laubwald

Im Laubwald findest du nahezu ausnahmslos Laubbäume wie Buchen, Eichen oder Ahorne. Die Bäume sind im Winter kahl und im Sommer belaubt. Dadurch ändert sich auch die Sonnenlichtmenge, die auf den Waldboden gelangt. So können im Frühling, bevor die Bäume ihr Kronendach wieder schließen Frühblüher (Beispiel: Buschwindröschen) wachsen. 

Mischwald

Der Mischwald besteht aus Nadelbäumen und aus Laubbäumen. Häufig setzt er sich aus Buchen, Fichten und Tannen zusammen. Insgesamt ist er robuster gegen Trockenheit, Stürme und Schädlinge im Vergleich zum Laubwald oder zum Nadelwald. 

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Nadelwald, Laubwald, Mischwald

Einteilung nach Vegetationszone

Eine weitere Möglichkeit, nach der du Wälder einteilen kannst, ist nach den Vegetationszonen.

Tropischer Regenwald

Der tropische Regenwald ist ein immergrüner Laubwald in den immerfeuchten Tropen. Du findest ihn zum Beispiel in Süd- und Mittelamerika, in Afrika oder in Südostasien rund um den Äquator. In den Regionen, wo der tropische Regenwald wächst, ist ist die jährliche Niederschlagsmenge sehr hoch. 

Regenwald der gemäßigten Breiten

Der Regenwald der gemäßigten Bereiten befindet sich auch in Gebieten mit viel Niederschlag. Allerdings findest du ihn weiter entfernt vom Äquator zum Beispiel in Nordamerika oder in Neuseeland. 

Laub- und Mischwald

Den sommergrünen Laub- und Mischwald gibt es zum Beispiel in Deutschland, genau wie in großen anderen Teilen Europas und Nordamerika. Die Niederschlagsmenge bleibt das ganze Jahr über fast gleich und es gibt keinen längeren Trockenperioden. So können sich die Bäume gut entwickeln. 

Borealer Nadelwald 

Den borealen Nadelwald nennst du auch Taiga. Du findest ihn in der kaltgemäßigten Zone, weiter nördlich wachsen keine Bäume mehr. Auf der Südhalbkugel gibt es keine boralen Nadelwälder. Du findest sie zum Beispiel in Kanada, Nordeuropa und in Sibirien. 

Auwald

Auwälder wachsen entlang von Bächen und Flüssen in ihren Überschwemmungsgebieten oder in Gebieten mit hohem Grundwasserstand. Ein Auwald bietet vielfältige Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen. Dadurch herrscht dort eine große Artenvielfalt. 

Einteilung nach Entwicklungsstadium des Waldes

Die dritte Möglichkeit, wie du Wälder unterteilen kannst, ist nach ihren Entwicklungsstadium. 

Pionierwaldphase

Im Pionierwald hast du kleine junge Bäume und noch keinen Kronenschluss. In dieser Phase wächst also langsam ein neuer Wald heran. 

Optimalphase

In der Optimalphase haben sich die Baumkronen geschlossen und die Bäume erreichen ihre maximale Höhe. 

Zerfallphase

In der Zerfallphase sterben die Bäume langsam wieder ab. Die Entwicklung beginnt wieder von vorne und es bildet sich ein Pionierwald (Sukzession ). 

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Entwicklungsstadien Wald

Stockwerke des Waldes 

Das Ökosystem Wald setzt sich aus fünf Stufen zusammen. Sie sind festgelegt durch die maximale Wuchshöher der Pflanzen.

Stockwerk Höhe Pflanzen (Beispiele) Tiere (Beispiele)
Baumschicht 4 bis 30 Meter Bäume Eichhörnchen, Eulen, Fledermaus
Strauchschicht  1 bis 5 Meter Büsche, Sträucher Amsel, Drossel, Hirsch
Krautschicht 0 bis 1 Meter Gräser, Kräuter, Blumen  Fuchs, Hase, Reh 
Moosschicht  0 bis 0,1 Meter Flechten, Moose Insekten, Spinnen, Schlangen, Igel
Wurzelschicht  -5 bis 0 Meter (unterirdisch) Wurzeln und Knollen Mäuse, Regenwürmer, Maulwürfe
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Stockwerke des Waldes

Wenn du jetzt noch mehr über die Stockwerke des Waldes erfahren möchtest, schau dir unseren Beitrag zu dem Thema an! 

Stoffkreislauf und Energiefluss im Ökosystem Wald  

Der Stoffkreislauf und der Energiefluss im Ökosystem Wald durchläuft die verschiedene Trophieebenen (Produzenten, Konsumenten, Destruenten). Dabei wird Biomasse (Stoffkreislauf) und Energie in Form von Kohlenhydraten weitergegeben. 

Der Stoffkreislauf und der Energiefluss beginnen mit den Produzenten. Sie stellen aus anorganischen Stoffen und mit Sonnenlicht durch Photosynthese Biomasse her. Darin ist Energie gespeichert. Zu den Produzenten im Wald zählst du alle Pflanzen wie Bäume, Sträucher, Gräser oder Büsche. 

Die Produzenten werden von pflanzenfressenden Tieren verspeist. Das sind die Primärkonsumenten. Im Ökosystem Wald zählst du zum Beispiel Hasen, Rehe oder Raupen zu ihnen. Sie fressen allerdings nicht ganze Bäume, sondern nur die Blätter. Dadurch geht Biomasse verloren. Außerdem geben die Tiere Energie in Form von zum Beispiel Körperwärme an die Umwelt ab. 

Die Pflanzenfresser werden von fleischfressenden Konsumenten (Sekundärkonsumenten) wie Füchse, Greifvögel oder Wölfe verzehrt. Falls sie auch Fressfeinde haben, sind ihre Fressfeinde auch Konsumenten (Tertitärkonsumenten). Die Kette setzt sich so fort, bis du beim Endkonsumenten ankommst. Er hat keine Fressfeinde. Jedes Mal, wenn ein Tier gefressen wird, geht Biomasse und Energie verloren. 

Zum Schluss kommen Destruenten wie Regenwürmer, Bakterien oder Pilze. Sie zersetzen organische Stoffe, wie tote Lebewesen oder Abfallprodukte und Ausscheidungen in ihre anorganischen Bestandteile. Die anorganischen Stoffe verwenden die Produzenten wiederum als Nährstoffe zur Bildung von Biomasse. So schließt sich der Stoffkreislauf.

Die Energie wird an die Umwelt abgegeben und muss somit auch von außen in Form von Sonnenlicht wieder in das Ökosystem Wald zugeführt werden. Deswegen ist es ein Energiefluss und kein Energiekreislauf. 

Darstellen kannst du den Stoffkreislauf am besten mit einer Nahrungskette oder einem Nahrungsnetz . Hier ordnest du jedem Lebewesen seine Nahrung und seine Fressfeinde zu. So kannst du erkennen, wer wen frisst und von wem er gefressen wird. Den Energiefluss veranschaulichst du am besten mit einer Nahrungspyramide . Jede Stufe der Pyramide bildet dabei eine Trophieebene. So kannst du erkennen, wie die Energie schrittweise abnimmt. 

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Stoffkreislauf & Energiefluss im Ökosystem

Pflanzen und Tiere im Wald  

Im Ökosystem Wald gibt es eine Vielzahl verschiedener Tieren und Pflanzen, die gemeinsam eine Biozönose (Lebensgemeinschaft) bilden.

Tiere im Wald Ameise, Biene, Eichhörnchen, Eule, Fuchs, Hirsch, Igel, Maulwurf, Maus, Spinne, Reh, Wolf, usw.
Pflanzen im Wald Brennessel, Gemeiner Efeu, Hagebutte usw. und Bäume wie Birke, Eiche, Fichte, Kiefer, Tanne, Weide usw.
Pilze im Wald Champignon, Fliegenpilz, Grüner Knollenblätterpilz, Steinpilz, Trüffel usw.

Bedeutung des Waldes  

Das Ökosystem Wald hat verschiedene Bedeutungen, Aufgaben und Funktionen. Einige davon stellen wir dir jetzt vor:

Ökologische Funktion (Schutz von Lebensräumen und Lebensgrundlagen)

  • Sauerstoffproduzent und Kohlenstoffspeicher: Durch Photosynthese produzieren und speichern Wälder sehr viel Kohlenstoff (Einfluss auf Klima)
  • Lebensraum unzähliger Tiere und Pflanzen
  • Wasserkreislauf: Wälder speichern Wasser in Boden und säubern es

Soziale Funktion: Ökosystem Wald dient der Erholung und Freizeit.

Ökonomische Funktion: Wirtschaftlicher Nutzen durch Holz als Rohstoff und als Energieträger

Voraussetzung für Entstehung  

Damit ein Wald entstehen kann, muss die abiotische Umwelt zwei Voraussetzungen erfüllen.

  • Mindestmenge an Niederschlag: Damit Bäume wachsen können, brauchen sie viel Wasser. Wenn es nicht genügend Niederschlag gibt, entstehen Savannen oder Steppen. 
  • Mindesttemperatur: Damit die Pflanzen Photosynthese betreiben können, muss es warm genug sein. Dazu muss durchschnittlich über 5°C haben (Vegetationsperiode). Dieser Zeitraum muss ausreichend lang sein, damit die Bäume sich entwickeln können. 

Wenn du jetzt noch mehr über Ökosysteme im allgemeinen erfahren möchtest oder etwas zum Ökosystem See  wissen willst, schau dir unsere Beiträge zu den Themen an!

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