K-Strategen und R-Strategen

R- und K-Strategen verfolgen unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien. Welche das genau sind und wie sie sich unterscheiden, erklären wir dir hier. Wenn du nur wenig Zeit hast, kannst du dir einfach unser Video dazu anschauen!

Inhaltsübersicht

R- und K-Strategen einfach erklärt 

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass du im Frühjahr in fast jedem Gewässer viele kleine Kaulquappen findest? Gleichzeitig stehen bei den Schafen nur ein bis zwei Lämmer bei den Muttertieren. Aber wieso ist das so?

Das liegt daran, dass die Tiere verschiedene Strategien verfolgen, um sich zu vermehren und einen Lebensraum zu besiedeln. Du sprichst dabei von sogenannten Fortpflanzungsstrategien. Es gibt zwei Varianten, die du unterscheiden kannst: 

  • R-Strategen und
  • K-Strategen.
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R- und K-Strategen

R-Strategen 

Die erste Reproduktionsstrategie, die wir uns genauer anschauen, ist die R-Strategie. 

R-Strategen Definition 

R-Strategen sind Lebewesen, die einen Überschuss an Nachkommen erzeugen. Sie weisen also eine hohe Reproduktionsrate auf. 

Die R-Strategen zeichnen sich dadurch aus, dass sie viele Nachkommen zeugen. Ihr Fokus liegt also auf der Quantität (Anzahl). Daher kümmern sich die Eltern auch sehr wenig um ihren Nachwuchs. Zum Beispiel sind die Eier der Blattlaus direkt nach dem Ablegen selbst überlassen. Das führt dazu, dass nur wenige Nachkommen überleben. 

Weitere typische Eigenschaften von R-Strategen sind: 

  • eine schnelle Entwicklung und eine eher kleine Körpergröße
  • eine kurze Lebensspanne
  • früher Beginn der Fortpflanzung, viele Nachkommen pro Geburt, kurze Geburtenabstände
  • hohe Sterblichkeit der Nachkommen
  • schwankende Populationsgröße (auch durch eine verändernde Sterblichkeit bedingt)

Die R-Strategie kann für bestimmte Arten Vorteile bedeuten. Hier spielen Voraussetzungen einer Art, wie die Körpergröße oder die Umweltbedingungen eine Rolle:

  • Kleine Tiere, die sich nicht gegen Fressfeinde wehren können, produzieren oft möglichst viele Nachkommen. So ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass wenigstens ein paar überleben. 
  • Die schnelle Fortpflanzung ermöglicht außerdem, dass die Tiere neue Lebensräume schnell neu oder wieder besiedeln können. Dann kann sich die Art weiter ausbreiten. 

R-Strategen Beispiele 

Ein Beispiel für einen typischen R-Strategen ist der Frosch. Er kann bis zu 4000 Eier ablegen. Der Anteil, der davon als Kaulquappen schlüpft und sich bis zu einem Frosch entwickelt, ist sehr gering. Denn viele Kaulquappen werden vorher von Feinden, wie Fischen, Wasservögeln oder Insekten gefressen. 

Weitere typische Vertreter der R-Strategie sind Mikroorganismen (z.B. Bakterien), soziale Insekten, wie Ameisen und Bienen oder Säugetiere, wie Hasen und Mäuse. Aber auch niedere Pflanzen, wie Moose und Farne kannst du dazu zählen. 

R Strategie, R Strategen Beispiele
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R-Strategen

K-Strategen 

Die zweite Möglichkeit, wie sich eine Art vermehren und ausbreiten kann, ist die K-Strategie. 

K-Strategen Definition

K-Strategen sind Lebewesen, die wenige Nachkommen haben. Ihre Populationsgröße befindet sich konstant nahe der Kapazitätsgrenze ihres Biotops

Der Grund für die Verfolgung der Strategie ist, dass die Population (in der Biologie die Gesamtheit aller Individuen) an der Kapazitätsgrenze liegt. Das heißt, es befindet sich bereits eine maximale Anzahl an Organismen in einem Lebensraum. Für die Zunahme der Art, ist nicht genug Nahrung oder Platz vorhanden. Die Umweltkapazität ist also beschränkt. Daher kannst du ihr Populationswachstum auch durch beschränktes Wachstum beschreiben und damit auch die Kapazitätsgrenze berechnen.  

Die K-Strategen erhalten ihre Anzahl also dadurch konstant, dass sie sehr wenige Nachkommen haben, sich aber umso besser um sie kümmern. Die elterliche Fürsorge (Brutpflege) ist also sehr intensiv und dauert lange. Dadurch haben solche Tiere auch eine höhere Lebenserwartung. Menschen kümmern sich zum Beispiel ungefähr 18 Jahre intensiv um ihre Kinder und können bis zu 100 Jahren alt werden.  Das wichtigste Merkmal ist hier also die Qualität

Weitere für solche Strategen typische Merkmale sind: 

  • eine langsame Entwicklung der Individuen
  • eine hohe Körpergröße
  • eine lange Lebensspanne
  • später Beginn der Fortpflanzung, wenige Nachkommen pro Geburt, lange Geburtenabstände
  • geringe Kindersterblichkeit
  • konstante Populationsgröße (stabile Sterblichkeitsrate)

K-Strategen sind häufig dann zu finden, wenn die Umweltbedingungen wie zum Beispiel das Klima konstant sind. Da ihre Population eine stabile Anzahl aufweist, haben sie es schwer, neue Lebensräume zu erschließen oder sich räumlich auszubreiten. 

K-Strategen Beispiele 

Ein Beispiel für einen typischen K-Strategen ist der Elefant. Elefanten haben eine Lebensdauer von bis zu 70 Jahren. Sie können erst zwischen ihrem 12. und 20. Lebensjahr Nachwuchs bekommen. Außerdem sind sie jedes Mal 22 Monate schwanger. 

Weitere Vertreter sind andere Säugetiere wie natürlich wir Menschen aber auch Affen oder Wale. Auch die Vögel kannst du in die Gruppe zählen. Nicht nur Tiere, sondern auch große, langlebige Bäume zählen zu den K-Strategen. 

K Strategie, K Strategen Beispiele
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K-Strategen

R- und K-Strategie Vergleich

Hier haben wir dir die wichtigsten Unterschieden der K- und R-Strategen noch einmal in einer Tabelle zusammengefasst: 

  R-Strategie K-Strategie
Bedeutung R = Reproduktion K= Kapazitätsgrenze
Fortpflanzungsrate/ Anzahl an Nachkommen hoch niedrig
Überlebenswahrscheinlichkeit der Nachkommen eher niedrig hoch
Lebensdauer eher kurz  eher lang
Brutpflege gering lang, intensiv
Populationsdynamik schwankend stabil
Körpergröße eher klein eher groß
Umweltbedingungen wechselhaft konstant
Beispiele Hase, Maus, Ameise, Frosch Mensch, Elefant, Affe, Wal

Welche Strategie ein Organismus verfolgt, hat sich während der Evolution entwickelt und ist genetisch veranlagt. 

Räuber-Beute Beziehung 

Oft kannst du daher bei einer Räuber-Beute-Beziehung den beiden Gruppen eine bestimmte Fortpflanzungsstrategie zuordnen. Die Beute ist nämlich meist der R-Stratege und der Räuber der K-Stratege. Das erkennst du auch in der Entwicklung ihrer Populationen. 

Ein Hase (Beute) bekommt sehr viel Nachwuchs. Du kannst ihn also als R-Strategen bezeichnen. So ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass nicht alle vom Fuchs (Räuber) gefressen werden und sich weiter vermehren können. Der Fuchs ist dagegen ein K-Stratege, der wenige Jungen bekommt und sich gut um sie kümmert. Du willst wissen wie man die Entwicklung der Populationen von Räuber und Beute vorhersagen kann? Dann schau dir unser Video dazu an!

Zum Video: Lotka-Volterra-Regeln
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