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Du musst Antibiotika nehmen und fragst dich, ob du dazu Milch trinken darfst? Das beantworten wir dir in diesem Beitrag und in unserem Video !

Quiz zum Thema Antibiotika und Milch
Inhaltsübersicht

Antibiotika und Milch — einfach erklärt

Die Behauptung, dass du Antibiotika und Milch grundsätzlich nicht zusammen nehmen darfst, ist falsch. Das hängt erstmal von der Art des Wirkstoffs in dem Antibiotikum ab. Es gibt bestimmte Antibiotika, die durch die Einnahme von Milch und Milchprodukten nicht mehr richtig wirken können. Das in den Milchprodukten enthaltene Calcium verhindert, dass das Antibiotikum richtig funktioniert.

Zu den Antibiotika, die du nicht mit Milch einnehmen solltest, zählen:

  • Fluorchinolone: Ciprofloxacin, Enoxacin, Norfloxacin 
     
  • Tetracycline: Doxycyclin, Minocyclin, Lymecyclin 
     
    Beide Arten von Antibiotika gehören zu den Breitbandantibiotika und werden deshalb bei unterschiedlichsten bakteriellen Erkrankungen verschrieben. 

Nun weißt du schon mal, dass nicht jedes Antibiotikum mit Milch eine Wechselwirkung hat. Warum genau darfst du aber keine Milch mit den Antibiotika trinken?

Warum du keine Antibiotika mit Milch schlucken darfst

Manche Antibiotika und Milch solltest du besser nicht nehmen, weil sie die Aufnahme des Wirkstoffs hemmen können. Das liegt an dem in den Milchprodukten enthaltenen Calcium. Calcium ist für den Körper ein sehr wichtiger Bestandteil.

Bei manchen Antibiotika entsteht im Darm eine Art Verbindung, wenn Calcium und Antibiotikum aufeinander treffen. Die macht es dann schwerer, dass der Wirkstoff des Antibiotikums ins Blut gelangen kann. Dadurch wird die Infektion schlechter oder sogar gar nicht bekämpft.

Neben Milch solltest du außerdem auf folgende Milchprodukte bei der Einnahme von Antibiotika verzichten:

  • Joghurt
  • Butter
  • Buttermilch
  • Käse
  • Quark
  • Sahne

Antibiotika und Milch — Übersicht

Es gibt Antibiotika, bei denen du Milch zu dir nehmen kannst und andere, bei denen das nicht geht. Die folgende Tabelle gibt dir Aufschluss darüber.

Gruppe Antibiotikum Verwendung bei
Fluorchinolone  Ciprofloxacin, Enoxacin, Norfloxacin, Gatifloxacin

häufig bei Harnwegsinfektionen, Niereninfektionen, Magen-Darm-Infektionen

Tetracycline Doxycyclin, Minocyclin, Lymecyclin

häufig bei Atemerkrankungen, Harnwegsinfektionen, Niereninfektionen, Magen-Darm-Infektionen

Penicilline Ampicillin, Amoxicillin, Penicillin G, Penicillin V

oft bei Mandelentzündung

Makrolide Erythromycin, Clarithromycin, Azithromycin bei Gerstenkorn
Lincosamide Clindamycin, Lincomycin häufig bei Zahninfektionen
Sulfonamide Mafenid, Sulfacetamid, Sulfadiazin, Sulfadoxin, Sulfamethizol, Sulfamethoxazol (in Kombination mit Trimethoprim), Sulfanilamid, Sulfasalazin, Sulfisoxazol z. B. bei Harnwegsinfektionen
Fluorchinolone Ofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin bei Harnwegsinfektionen
Cephalosporine Cefaclor, Cefixim, Cefuroxim häufig bei Mittelohrentzündung, Nasen-Nebenhöhlenentzündung

 
Übrigens:
Wenn du dir unsicher bist, ob das Antibiotikum, dass du gerade nimmst, mit Milch verträglich ist, warte einfach für 4 Stunden ab. Dann ist der Großteil der Wirkstoffe schon ausgeschüttet und du kannst wieder Milchprodukte zu dir nehmen.

Welche Lebensmittel du außerdem vermeiden solltest

Es gibt neben Milch noch weitere Lebensmittel, die du während deiner Einnahme von Antibiotika vermeiden solltest. Dazu zählen: 

  • Fruchtsaft
  • Kaffee und schwarzer Tee
  • Alkohol
  • Nahrungsergänzungsmittel
  • Grapefruits
  • calciumreiches Mineralwasser
  • calciumreiches Gemüse, z. B. Spinat, Brokkoli

Diese Nahrungsmittel können ebenfalls die Wirkung eines Antibiotikums beeinflussen oder sogar die Nebenwirkungen verstärken. Darum solltest du sie während der Einnahmezeit von Antibiotika vermeiden.

Weitere Tipps zur Einnahme von Antibiotika

  1. Baue nach der Behandlung eine neue Darmflora auf
    Antibiotika stören die normalen Funktionen deines Körpers. Achte deshalb nach deiner abgeschlossenen Behandlung darauf, dass du Lebensmittel zu dir nimmst, die den Aufbau deiner Darmflora unterstützen. So können Schäden des Magen-Darm-Trakts verhindert werden. Der ist nämlich wichtig für dein Immunsystem.
     
  2. Lies den Beipackzettel genau
    Auf dem Beipackzettel stehen Nebenwirkungen, die du beachten solltest und auch weitere Dinge, auf die du bei der Einnahme Rücksicht nehmen sollst. 
     
  3. Achte auf mögliche Wechselwirkungen
    Wenn du auch noch andere Medikamente einnehmen musst, frag noch einmal bei deinem Arzt nach und lasse dich zu möglichen Wechselwirkungen beraten. Nur so kannst du sicherstellen, dass beide Medikamente ihre volle Wirksamkeit behalten und deine Behandlung nicht behindern.
     
  4. Nimm das Antibiotikum so lange, wie der Arzt es empfiehlt
    Achte darauf, dass du die Antibiotika so lange nimmst, wie dein Arzt es dir empfiehlt. So kann sichergestellt werden, dass du vollständig gesund wirst und vor allem keine Resistenz gegenüber Antibiotika entwickelst. Setze deine Medikamente also nicht einfach selbstständig ab.
     
  5. Verhüte zusätzlich
    Falls du die Pille nimmst, achte darauf während der Einnahme eines Antibiotikums und auch in der darauffolgenden Woche zusätzlich zu verhüten. Die Antibiotika schwächen die Wirkung der Hormone und es steigt das Risiko einer Schwangerschaft.

Antibiotika und Milch — häufigste Fragen

  • Bei welchen Antibiotika darf man Milch trinken?
    Es gibt verschiedene Antibiotika, wie Penicillin, Amoxicillin und Cefuroxim, bei denen du ohne Bedenken Milch trinken kannst. Ihre Wirkung wird von Milchprodukten kaum beeinflusst. Wenn du dir unsicher sein solltest, warte einfach ca. vier Stunden. 
     
  • Bei welchen Antibiotika darf man keine Milch trinken?
    Manche Antibiotika wirken nicht so gut, wenn du sie mit Milch nimmst. Dazu zählen: Fluorchinolone wie Ciprofloxacin, Norfloxazin, Gatifloxacin sowie Tetracycline wie z.B. Doxycyclin, Minocyclin, Lymecyclin. Durch den Calciumgehalt der Milch wird ihre Wirkung gehemmt.
Quiz zum Thema Antibiotika und Milch

Verdauungsorgane

Nun weißt du, ob du Antibiotika und Milch zusammen nehmen darfst. Das hat vor allem mit den Verdauungsorganen zu tun. Wie die genau funktionieren, erfährst du hier!

Zum Video: Verdauungsorgane
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