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Die Meeresverschmutzung ist ein ernstes Problem für unseren Planeten und alle Lebewesen. Was die Verschmutzung der Meere verursacht und welche Auswirkungen sie hat, erfährst du hier.

Inhaltsübersicht

Meeresverschmutzung — ein globales Problem

Die Ozeane sind eine wichtige Lebensgrundlage für viele Lebewesen — auch für uns Menschen. Doch sie sind in großer Gefahr: Täglich werden die Weltmeere durch Plastikmüll, Chemikalien und anderen Schadstoffen verunreinigt. Das bezeichnest du auch als Meeresverschmutzung. Mittlerweile befinden sich ca. 150 Tonnen Müll im Meer.

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Meeresverschmutzung

80 % des Mülls kommt vom Inland und wird über Flüsse ins Meer gespült. Die Folgen davon sind verheerend: Viele Tiere verwechseln Müll mit Nahrung und verschlucken ihn. Das kann zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führen. Außerdem beeinträchtigt die Meeresverschmutzung die Fähigkeit der Meere, CO₂ aufzunehmen. Das hat wiederum negative Folgen für das Klima.

Schon gewusst? Im Pazifischen Ozean gibt es eine ganze Müllinsel: den „Great Pacific Garbage Patch“. Sie entstand durch die Meeresströmungen, die den Müll zusammengetrieben haben. Mittlerweile hat der Müllhaufen eine Fläche von 1,6 Millionen km2 erreicht — das ist mehr als viermal so groß wie Deutschland!

Die größte Gefahr: Verschmutzung durch Plastik

Plastikmüll ist einer der größten Verursacher der Meeresverschmutzung. Rund 75 % des Mülls im Meer besteht aus Plastik. Das entspricht etwa 100 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen — und jedes Jahr kommen etwa 8 Millionen Tonnen hinzu. Diese enorme Menge stammt aus verschiedenen Quellen.

Ein Großteil des Plastikmülls gelangt aus dem Inland über Flüsse und Abwasser in die Ozeane. Besonders problematisch sind Verpackungen und Einwegprodukte wie Plastiktüten, Flaschen und Strohhalme, die oft achtlos weggeworfen werden. Auch die Fischerei trägt zu Plastikverschmutzung bei: Oft verlieren die Fischer ihre Ausrüstung im Meer oder lassen sie einfach liegen. 

Eine fast unsichtbare Gefahr ist dabei Mikroplastik: Diese winzigen Plastikpartikel befinden sich in vielen Pflege- und Kosmetikprodukten, wie Shampoo und Zahnpasta. Wenn du dich duschst, landet das Mikroplastik des Shampoos durch den Abfluss im Meer. Da es so klein ist, können die Kläranlagen es nämlich nicht komplett aus dem Abwasser herausfiltern. 

Was macht Plastik so gefährlich?

Das Problem beim Plastikmüll ist: Es baut sich nicht ab. Stattdessen zerfällt es in immer kleinere Teile — dem Mikroplastik. Die Teilchen können von Meerestieren leicht verschluckt werden. Beispielsweise verwechseln Fische sie mit Plankton. Selbst größeren Müll wie Plastiktüten verwechseln Schildkröten mit ihrer natürlichen Nahrungsquelle, den Quallen.

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Wie lange dauert es, bis Plastik im Meer abgebaut ist?

Einmal verschluckt, verstopft das Plastik den Verdauungstrakt, sodass die Tiere quasi mit vollem Magen verhungern. Im Jahr 2019 strandete zum Beispiel ein Pottwal an der Küste Sardiniens mit 22 kg Plastik im Magen!

Ein weiteres Problem ist, dass sich viele Tiere in größeren Plastikteilen verheddern und dadurch schwere Verletzungen erleiden. Manche Meeressäuger ertrinken sogar, weil sie nicht mehr an die Wasseroberfläche kommen.

Aber auch der Meeresboden wird durch Fischernetze und andere Plastikteile zerstört: Denn Schätzungen zufolge schwimmen nur ca. 1 % des Plastiks an der Meeresoberfläche. Etwa 70 % sinkt jedoch hinab. Dadurch werden viele Korallen beschädigt, was die Lebensräume der Meerestiere gefährdet.

Chemische Verschmutzung der Ozeane

Neben dem Plastik sind Chemikalien eine weitere unsichtbare Gefahr für unsere Ozeane. Der Großteil davon stammt aus der Industrie: Dort entstehen bei der Produktion nämlich viele verschiedene Arten von Chemikalien, darunter Schwermetalle wie Quecksilber und Blei. Diese Schadstoffe werden oft über das Abwasser oder Flüsse direkt ins Meer geleitet. Aber auch durch die Landwirtschaft gelangen Pestizide und Düngemittel in den Boden und über das Regenwasser schließlich ins Meer. 

Ein weiteres Problem ist die mangelnde Müllentsorgung in manchen Ländern. Deutschland exportiert zum Beispiel einen Teil seines Plastikmülls in andere Länder wie China, um ihn aufgrund mangelnder Kapazitäten dort recyclen zu lassen. Doch die haben oft geringere Umweltstandards, sodass nur ein kleiner Anteil tatsächlich wiederverwertet wird. Der restliche Müll wird verbrannt oder ins Meer gekippt.

Bis in die 1970er Jahre wurde das Meer sogar offenkundig als Müllhalde genutzt, in der Annahme, dass sich alles im Wasser verdünnt. Es wurden nicht nur alltägliche Abfälle entsorgt, sondern auch Waffen und radioaktive Stoffe. Die Auswirkungen davon sind noch heute spürbar.

Auswirkungen der Chemikalien

Fast jedes Lebewesen im Meer ist inzwischen vergiftet. Chemikalien reichern sich in den Geweben von Fischen, Muscheln und anderen Meerestieren an. Sie können das Wachstum und die Fortpflanzung von ihnen beeinträchtigen. Auch wir Menschen sind betroffen, wenn wir diese Tiere essen.

Die Chemikalien verursachen sogenannte tote Zonen im Meer. Nährstoffe aus Düngemitteln und die hohen Temperaturen des Klimawandels fördern das Wachstum von Algen, die große Algenteppiche bilden. Diese Algen verbrauchen den Sauerstoff im Wasser, sodass andere Meereslebewesen ersticken. Solche toten Zonen gibt es zum Beispiel im Golf von Mexiko und in der Ostsee. Hier sind große Gebiete des Meeresbodens praktisch ohne Leben, weil der Sauerstoff fehlt.

Meeresverschmutzung durch Öl

Langfristige Auswirkungen auf das Ökosystem hat auch die Ölverschmutzung. Jährlich gelangen ca. 1 Million Tonnen Öl ins Meer. Das geschieht meist durch Unfälle bei der Ölgewinnung (Ölbohrung) oder beim Transport. Aber auch illegale Entsorgung und Lecks in Schiffen tragen zur Ölverschmutzung bei.

Die größten Ölkatastrophen der Geschichte haben gezeigt, wie gefährlich Öl für die Meere ist. Ein Beispiel ist die Explosion der Bohrplattform „Deepwater Horizon“ im Jahr 2010 im Golf von Mexiko, bei der etwa 800 Millionen Liter Öl ins Meer strömten.

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Säuberungsaktion nach einer Ölkatastrophe

Solche Unfälle haben katastrophale Folgen für die Meeresumwelt: Ölteppiche breiten sich auf der Wasseroberfläche aus und verhindern den Austausch von Sauerstoff zwischen Luft und Wasser. Außerdem verschmutzt das Öl die Lebensräume der Meeresbewohner. Es verklebt die Federn von Vögeln, sodass sie nicht mehr fliegen können und an Unterkühlung sterben. Für Meeressäuger wie Delfine und Wale kann das Einatmen von ölverseuchter Luft tödlich sein. 

Verschmutzung der Nord- und Ostsee

Auch die Nord- und die Ostsee sind stark von Meeresverschmutzung betroffen. Jährlich landen etwa 20.000 Tonnen Müll in der Nordsee. Vor allem größere Städte, die an Flüssen wie der Elbe gelegen sind, leiten viel Müll in die Nordsee. Aber der meiste Müll kommt nicht aus Deutschland, sondern aus den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich

Projekte zum Schutz der Meere

Um die Meeresverschmutzung zu bekämpfen, gibt es verschiedene internationale Abkommen, Projekte und Initiativen. 

Zum Beispiel wurden viele Meeresschutzgebiete errichtet. Das sind spezielle Zonen im Meer, in denen Fischerei stark eingeschränkt oder ganz verboten ist. Dadurch soll die Umwelt geschützt und das Meeresökosystem erhalten werden. Ein Beispiel dafür ist das Great Barrier Reef in Australien, das größte Korallenriff der Welt. Hier sind Fischerei- und Bootsaktivitäten verboten, um die empfindlichen Korallen und Meeresbewohner zu schützen.

Neben den Schutzgebieten gibt es auch zahlreiche Projekte, die sich aktiv um die Reinigung der Meere kümmern. Hier sind zwei der bekanntesten Projekte:

  • The Ocean Cleanup: Dieses Projekt wurde 2013 ins Leben gerufen. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die Weltmeere vom Plastikmüll zu befreien. Mit speziell entwickelten Systemen wird Plastik aus dem Meer gefiltert und gesammelt. 
     
  • Fishing for Litter: Die Initiative „Fishing for Litter“ motiviert Fischer dazu, während ihrer Fangfahrten Müll aus dem Meer zu sammeln und an Land zu entsorgen. Dafür erhalten sie spezielle Säcke, in denen sie den Müll sammeln können. An den Häfen gibt es Sammelstellen, wo der gesammelte Müll dann ordnungsgemäß entsorgt wird.

Meeresverschmutzung — häufigste Fragen

  • Was ist Meeresverschmutzung?
    Meeresverschmutzung ist die Verschmutzung der Ozeane durch Abfälle und Schadstoffe. Sie umfasst Plastikmüll, Chemikalien, Ölverschmutzung und Abwässer, die das marine Ökosystem schädigen und die Gesundheit von Tieren und Menschen gefährden.
     
  • Was gibt es für Meeresverschmutzung?
    Es gibt verschiedene Arten von Meeresverschmutzung, darunter Plastikmüll, Chemikalien aus der Industrie und Landwirtschaft, Ölverschmutzung durch Unfälle und illegale Entsorgung, sowie Abwässer, die ins Meer gelangen.
     
  • Wie groß ist die Umweltverschmutzung der Meere?
    Die Umweltverschmutzung der Meere ist enorm. Schätzungsweise werden jährlich 300 Millionen Tonnen Plastik produziert, von denen ca. 10 Millionen in die Meere gelangen. Somit haben sich über die Jahre bereits über 100 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen angesammelt.  

Desertifikation

Während die Meeresverschmutzung das Leben unter Wasser bedroht, macht die Desertifikation der Vegetation an Land zu schaffen. Was es damit auf sich hat und was die Auswirkungen sind, zeigen wir dir in unserem Video!

Zum Video: Desertifikation
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