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Was ist Eskapismus? Um die Frage sicher beantworten zu können, erfährst du hier im Beitrag und im Video , was du über Eskapismus wissen musst.

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Inhaltsübersicht

Was ist Eskapismus?

Unter Eskapismus kannst du dir eine Art Flucht aus der realen Welt in eine Scheinwelt vorstellen. Statt sich mit den Problemen aus der Realität auseinanderzusetzen, fliehen Betroffene in eine bessere Scheinwelt.

Ein Beispiel dafür ist ein Arbeitskollege, der mit seinen Aufgaben überfordert ist. Als Folge geht er nicht mehr zur Arbeit. Stattdessen bleibt er den ganzen Tag zu Hause und ist in Videospiele vertieft.

Als Ursache ist dahinter meist eine große tieferliegende Frustration wie Schicksalsschläge, Überforderungen oder zu hohe Erwartungen. Wenn Eskapismus tatsächlich zur Sucht wird, erkennst du das an Symptomen wie Realitätsverlust, Isolation oder Angst.

Definition Eskapismus

Eskapismus (aus dem engl. escape = fliehen) beschreibt eine Realitätsflucht durch Vermeidungsverhalten. Dabei wird versucht, der Realität und dem Alltag mental zu entfliehen und sich einer anderen Wirklichkeit zuzuwenden.

Eskapismus Symptome

Jeder Mensch benötigt einmal eine Pause und wünscht sich eine Ablenkung im Alltag. Es ist also vollkommen normal, gelegentlich aus der Realität zu flüchten. Doch die Dosis macht das Gift. Eskapismus ist dann problematisch und kann als krankhaft eingeordnet werden, wenn daraus eine Sucht wird. 

Folgende Symptome sind ein Indiz für krankhaften Eskapismus:

  • Vernachlässigung
    Ähnlich wie bei den Ängsten vernachlässigt die betroffene Person grundlegende Elemente in ihrem Leben. Oftmals sind das Freunde oder Verpflichtungen, wie Arbeitstermine und Körperhygiene, um die sich nicht gekümmert wird. 
     
  • Fehlende Ziele
    Auch fehlende Zielvorstellungen oder mangelnde Motivation sind Symptome, die auf Eskapismus hinweisen können. Die Betroffenen entwickeln dabei nur Wunschvorstellungen, haben aber keinen Ehrgeiz, sie umzusetzen.
     
  • Angst
    Ein weiteres Symptom sind Ängste. Das Vermeidungsverhalten des Eskapisten trägt hierbei jedoch nicht zur Lösung des Problems bei. Im Gegenteil: Die mangelnde Auseinandersetzung mit dem Problem bringt weitere Ängste, die in einer Abwärtsspirale der Angst enden kann.
     
  • Isolation
    Um weiter in ihre fiktive Welt zu versinken und Konflikten in der realen Welt zu entgehen, isoliert sich die betroffene Person. Das wiederum hat einen sich selbst verstärkenden Effekt. Weil sich die Person von ihrer Umwelt isoliert, isolieren sich auch Außenstehende immer weiter.
     
  • Realitätsverlust
    Die betroffene Person verliert den Bezug zur Realität und verfällt in irrationales Verhalten. Das kann sich beispielsweise durch das Sprechen mit ausgedachten Figuren widerspiegeln. Oftmals ist dieses Symptom auch mit Alkohol- und Drogenkonsum verknüpft.
     
  • Maßlosigkeit
    Wenn die Realitätsflucht im Übermäßigen stattfindet, kann es zum kompletten Kontrollverlust kommen. Beispiele hierfür können emotionales Essen oder die Flucht vor der Arbeit sein. Dabei verlieren die Betroffenen die gesunde Beziehung zu Essen oder der Arbeit, da sie vor den Konsequenzen ihres Handelns in der realen Welt flüchten.

Eskapismus Ursachen

Eskapismus kann verschiedene Gründe haben. Meist führen Schicksalsschläge, Minderwertigkeitsgefühle oder hohe Anforderungen zu eskapistischem Verhalten. Die Person empfindet ihren Alltag frustrierend und enttäuschend. So fällt es der Person leichter, in den fiktiven Welten zu versinken, als sich der Realität zu stellen. 

Diese psychischen Faktoren können dabei als Ursachen ausschlaggebend für Eskapismus sein:

  • Unzufriedenheit
    Wenn unzufriedene Menschen keinen Weg finden, ihr Leben angenehm zu gestalten, neigen sie auch dazu, sich einer anderen Welt zuzuwenden.
     
  • Hohe Erwartungen
    Menschen, die hohe Erwartungen an sich selbst haben, verspüren oft Stress. Dabei kann der Stress den Wunsch der Realitätsflucht auslösen.
     
  • Schicksalsschläge
    Durch traumatische Erlebnisse, wie dem Verlust einer geliebten Person, ist die Person gefährdet der unangenehmen Realität auszuweichen. Statt sich mit dem Trauma auseinanderzusetzen, flieht sie in eine Fantasiewelt.
     
  • Unterforderung
    Auch durch Langeweile oder das nicht Ausschöpfen des eigenen Potentials können Personen in andere, spannendere Welten versinken.
     
  • Ein schlechtes Selbstwertgefühl
    Menschen mit einem schlechten Selbstwertgefühl haben ebenfalls oft das Gefühl, nicht genug für diese Welt zu sein. 
     
  • Psychische Erkrankungen
    Zusätzlich können psychische Erkrankungen, wie eine Depression oder Angststörungen, die Realitätsflucht auslösen. 

Auch die Neigung, sich stark auf bestimmte Themen zu fixieren, mangelnde Kontaktfähigkeit und Konflikte können Ursachen für Eskapismus sein.

Eskapismus Verhaltensbeispiel

Dein Arbeitskollege kommt seit längerer Zeit unregelmäßig zur Arbeit und reagiert auch nicht mehr auf die Abmahnungen deines Chefs. Er spricht auch nicht mehr über die gemeinsamen Spieleabende mit seinen Freunden, auf die er jede Woche so hingefiebert hatte. Stattdessen spielt er jeden Tag für die meiste Zeit Videospiele und kann damit nur schwer aufhören. Wenn du ihn darauf ansprichst, wie es zukünftig so weitergehen soll, reagiert er ängstlich und vermeidet die Konversation in Zukunft.

Du sprichst mit einem anderen Kollegen, der dir erklärt, dass dein Arbeitskollege vor kurzem einem Schicksalsschlag erlebt hat. Dabei hatte er ohnehin schon ein schlechtes Selbstwertgefühl. Auf der Arbeit konnte er den hohen Erwartungen oft nicht gerecht werden. Dein Arbeitskollege könnte hier problematischem Eskapismus nachgeben und in die Welt der Videospiele fliehen.

Eskapismus Tests

Wenn du dich fragst, ob du an krankhafter Realitätsflucht leidest, solltest du dir immer eine professionelle Diagnose von einer fachkundigen Person einholen. Auch im Internet findest du zahlreiche Test. Sei hierbei aber vorsichtig, da sie selten wissenschaftlich anerkannt sind.

Da Eskapismus keine psychische Krankheit ist, können Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen es auch nicht diagnostizieren. Wenn du den Verdacht hast, dass deine Realitätsflucht mit Schwierigkeiten verbunden sein könnte, solltest du mit psychotherapeutischem Fachpersonal gemeinsam Ursachen und Lösungen finden.

Wann ist Eskapismus problematisch?

Eskapismus ist nicht automatisch schlecht. Jeder Mensch kann Eskapismus positiv nutzen, um sich zu entspannen und neue Kraft zu schöpfen. 

Problematisch wird es, wenn das Verhalten in Sucht übergeht. Eskapismus kann schwerwiegende Folgen haben, wenn die Realitätsflucht im Übermäßigen stattfindet. Entscheidend ist der Grund, wieso man aus der Realität flüchten möchte: Als Mittel zur Entspannung und Auszeit ist es kein Problem. Aus der Realität zu flüchten, weil man sich mit den Problemen nicht beschäftigen möchte, dagegen schon.

Tipps gegen Eskapismus

Wenn Eskapismus regelmäßiger auftritt, solltest du gegensteuern. Mit diesen Tipps wird es dir leichter fallen:

  1. Reflektiere dein Verhalten
    Zuerst solltest du dein Verhalten reflektieren und feststellen, was sich verändert hat. Versuche zu verstehen, was dir in der aktuellen Situation nicht gefällt!
     
  2. Erforsche die Ursache des Eskapismus
    Hier solltest du dir die Frage stellen, woher dein Eskapismus kommt. Gibt es spezifische Situationen, in denen es zu dem Verhalten kommt? Warum genau dann? Denke darüber nach, welche Folgen die Wirklichkeitsflucht auf die Realität hat.
     
  3. Mache dir Positivität zunutze
    Um dem Eskapismus entgegenzuwirken, ist es wichtig, im Hier und Jetzt zu leben. Wenn du also das nächste Mal einer Situation entfliehen möchtest, mache dir bewusst, dass es auch andere Möglichkeiten zur Bewältigung gibt. Positive und entspannende Methoden könnten für dich Sport, Achtsamkeitsübungen, Zeit in der Natur, eine schöne Beschäftigung wie Kochen oder ein Telefonat mit einer dir nahen Person sein.
     
  4. Versuche, dich an aktiver Veränderung
    Eskapismus wird dir langfristig keine Hilfe bei der Bewältigung von realen Problemen sein. Dementsprechend ist es wichtig: Konfrontiere dich mit deinen Problemen, um sie lösen zu können. Überlege dir deshalb, welche Veränderungen du machen kannst, um die Situation zu verbessern. Dabei kannst du dich in kleinen Schritten deinem Ziel nähern.
     
  5. Hole dir professionelle Unterstützung
    Solltest du das Gefühl haben, nicht alleine weiterzukommen, kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung zu suchen und eine Psychotherapie in Betracht zu ziehen. 

Eskapismus — Häufige Fragen

  • Was ist Eskapismus?
    Eskapismus beschreibt eine Realitätsflucht durch Vermeidungsverhalten. Dabei wird versucht, der Realität und dem Alltag mental zu entfliehen und sich einer anderen Wirklichkeit zuzuwenden.
     
  • Was sind Symptome von Eskapismus?
    Mögliche Symptome von Eskapismus sind: Realitätsverlust, Isolation, Angst, Vernachlässigung, Maßlosigkeit und fehlende Ziele.
     
  • Welche Ursachen hat Eskapismus?
    Ursachen für Eskapismus können sein: hohe Erwartungen, Unzufriedenheit, Schicksalsschläge, Unterforderung, ein schlechtes Selbstwertgefühl, psychische Erkrankungen wie bspw. Depressionen, mangelnde Kontaktfähigkeit, Aggression und Konflikte.
     
  • Was kann ich gegen Eskapismus tun?
    Reflektiere dein Verhalten, erforsche die Ursache des Eskapismus und versuche dich mithilfe von Positivität an einer aktiven Veränderung. Sollte das alleine nicht funktionieren, zögere nicht, dir professionelle Hilfe zu suchen.
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Selbstwertgefühl

Eskapismus entsteht häufig aus der Unzufriedenheit mit sich selbst, die aus einem verringerten Selbstwertgefühl resultiert. Mehr spannende Einblicke zum Thema Selbstwertgefühl und wie du es stärken kannst, erfährst du hier.

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