Als Justizvollzugsbeamter sorgst du im Gefängnis für Recht und Ordnung. Welche Aufgaben du dabei übernimmst, was dich in deiner Ausbildung erwartet und wie viel du verdienst, zeigen wir dir hier und in unserem Video .
Als Justizvollzugsbeamter oder Justizvollzugsbeamtin arbeitest du in Justizvollzugsanstalten (JVA). Das sind Gefängnisse, in denen Häftlinge ihre Strafe absitzen. Dort werden die Gefangenen versorgt – denn sie brauchen Kleidung, Essen und manchmal auch Medizin.
Deswegen spezialisieren sich Justizvollzugsbeamte auf eines der folgenden vier Felder:
Das Ziel aller Justizvollzugsbeamten ist es, dass Gefangene nach ihrer Haftstrafe keine Straftäter mehr sind und nicht rückfällig werden.
Während der Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten verdienst du durchschnittlich 1.270 € im Monat. Die exakte Höhe deiner Vergütung hängt von dem Bundesland ab, in dem du deine Ausbildung machst.
Dein Berufseinstieg wird von einem Bruttolohn in Höhe von 2.450 € begleitet. Das Durchschnittsgehalt liegt bei 3.100 € brutto pro Monat. Mit steigender Berufserfahrung kannst du sogar bis zu 3.800 € monatlich verdienen.
Wie deine Berufsbezeichnung schon sagt, bist du ein Beamter. Damit hast du Anspruch auf Gehaltszulagen. Extra-Geld bekommst du, wenn du heiratest, Kinder hast oder in Nachtschichten arbeitest.
Nach deiner Ausbildung warten großartige Zukunftsaussichten auf dich. Da du Beamter bist, findest du sehr einfach eine passende Stelle. Gekündigt werden kann dir dabei grundsätzlich nicht. Eine Arbeitsstelle nach der Ausbildung ist dir also so gut wie sicher.
Auseinandersetzungen schlichten konntest du schon immer gut? Du lässt dich nicht so schnell einschüchtern? Du findest, dass jeder eine zweite Chance verdient? Dann scheint der Beruf des Justizvollzugsbeamten gut zu dir zu passen!
Mit unserem Selbst-Check kannst du schnell überprüfen, ob die Ausbildung das Richtige für dich ist:
✓ Genau dein Ding! | ✗ Nichts für dich! |
✓ Du bist selbstbewusst und kannst dich gut durchsetzen. | ✗ Bist du gestresst, wirst du schnell laut und aggressiv. |
✓ Respekt und Gerechtigkeit sind dir wichtig. | ✗Du bist ängstlich und schüchtern. |
✓ Du bist verantwortungsvoll und sorgfältig. | ✗ Du glaubst nicht an das Gute im Menschen. |
✓ Andere zu motivieren, liegt dir. | ✗ Schicksale und Streitereien belasten dich stark. |
✓ Du kannst dich selbst gut in Uniform vorstellen? | ✗ Auf Nachtdienst hast du keine Lust. |
Sehr gut! Die Karriereleiter kannst du als Justizvollzugsbeamter nämlich noch weiter hinaufklettern. Denn der Justizvollzugsdienst ist nach Rängen geordnet. Nach deiner Ausbildung startest du als Justizvollzugsbeamter im mittleren Dienst. Dieser Rang wird auch Obersekretär genannt. Mit einigen Jahren Erfahrung kannst du dich hocharbeiten zum:
Der Oberinspektor ist ein Rang im gehobenen Dienst. Es ist also möglich, dass du in den gehobenen Dienst aufsteigst. Das bedeutet nicht nur mehr Verantwortung, sondern auch ein höheres Gehalt.
Für die Ausbildung im mittleren Vollzugsdienst brauchst du die mittlere Reife (Realschulabschluss) oder die Hochschulreife (Abitur). Du darfst die Ausbildung ebenfalls beginnen, wenn du einen Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung hast. Außerdem solltest du Interesse an den folgenden Fächern mitbringen:
Du absolvierst die Ausbildung in einer Justizvollzugsanstalt in einem bestimmten Bundesland. Deswegen variieren die Anforderungen an Bewerber auch von Bundesland zu Bundesland. So fordern manche Bundesländer zusätzlich zum Schulabschluss:
Für den Werkdienst wird zusätzlich eine abgeschlossene Ausbildung vorgeschrieben. Damit wird sichergestellt, dass die Gefangenen nur von Profis lernen. Oft wird die Meister- oder Technikerprüfung im jeweiligen Beruf vorausgesetzt.
Justizvollzugsbeamte arbeiten in Justizvollzugsanstalten (JVA). Das sind Gefängnisse, in denen Straftäter ihre Haft verbringen. Dabei kann es sich um eine Freiheitsstrafe, eine Untersuchungshaft oder eine Sicherungsverwahrung handeln.
Der Justizvollzugsdienst ist Ländersache. Das heißt, du bist bei der JVA eines bestimmten Bundeslandes angestellt. Hierbei wird zwischen Jugend- und Erwachsenenanstalten unterschieden. Außerdem gibt es eine Trennung nach Geschlecht: Das nennt man Frauenvollzug beziehungsweise Männervollzug.
Während deiner Arbeit trägst du eine Uniform. Sie sieht einer Polizeiuniform sehr ähnlich. Allerdings steht auf dem Wappen am Oberarm „Justiz“. Nach deiner Ausbildung zieren deine Schulter sogar drei Sterne!
Außerdem gehören Handschellen und Pfefferspray zu deiner Ausrüstung. Bist du im allgemeinen Vollzugsdienst tätig, führst du auch eine Schusswaffe. Damit beschützt du dich und deine Kollegen.
Die Insassen eines Gefängnisses müssen rund um die Uhr beaufsichtigt werden. Deshalb ist Schichtdienst in Justizvollzugsanstalten üblich. Außerdem gibt es den Bereitschaftsdienst. Das heißt, du stehst außerhalb deiner Arbeitszeiten auf Abruf bereit. Das ist vor allem im Sanitätsdienst der Fall, da medizinische Notfälle eintreten können.
Zusätzlich musst du manchmal am Wochenende oder nachts arbeiten. Dafür wirst du aber auch mit einem Gehaltsbonus belohnt.
Insgesamt dauert die Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten im mittleren Dienst 2 Jahre. Diese Zeit wird auch als Vorbereitungsdienst bezeichnet. Dabei wechseln sich praktische und theoretische Lerneinheiten ab.
In der Justizvollzugsschule lernst du, wie du deine Aufgaben als Justizvollzugsbeamter meisterst. Nach den ersten Unterrichtsstunden besuchst du eine Justizvollzugsanstalt. Dort lernst du alle Abteilungen kennen. Dadurch bekommst du schon früh einen guten Einblick in dein späteres Arbeitsumfeld.
Nach der bestandenen Abschlussprüfung bist du offiziell ein Beamter oder eine Beamtin im mittleren Justizvollzugsdienst. Dieser Rang wird auch Obersekretär genannt.
Während der Ausbildung hast du theoretischen Unterricht. Dieser findet in der Justizvollzugsschule statt. Dabei begegnen dir folgende Fächer:
👨⚖️ | Recht | Du lernst, welche Rechte in Deutschland gelten. Damit verstehst du, welche Gesetze die Sträflinge verletzt haben. Außerdem lernst du deine Rechte als Justizvollzugsbeamter kennen. |
🕵️♀️ | Konfliktmanagement | Im Gefängnis ist die Stimmung oft feindselig und angespannt. Deswegen lernst du, wie du Konflikte entschärfst und in Schlägereien eingreifst. |
👨⚕️ | Psychologie | Dein Ziel ist es, Sträflinge zu besseren Menschen zu machen. Zuerst musst du dafür ihr Vertrauen gewinnen und verstehen, was hinter ihrem Verhalten steckt. So kannst du ihnen auf den richtigen Weg helfen. |
👮♀️ | Kriminologie | Du lernst, warum Straftäter Verbrechen begehen. Dieses Verständnis hilft dir im Umgang mit den Insassen. |
👨💼 | Verwaltung | Akten und Formulare werden dir im Berufsalltag oft begegnen. In deiner Ausbildung wird dir erklärt, wie eine JVA aufgebaut ist und wie du sie organisierst. |
Außerdem lernst du in praktischen Einheiten, wie der Alltag in einer Justizvollzugsanstalt abläuft. Dafür hast du folgende Trainings:
🔎 | Einarbeiten | Nachdem du die verschiedenen Abteilungen der JVA kennengelernst hast, darfst du auch schon mitarbeiten. Dabei lernst du, auf was du bei Gefangenenbesuchen, Kontrollgängen und Konflikten achten musst. |
🥊 | Selbstverteidigung | Für den Notfall übst du, wie du dich körperlich durchsetzt. Zusätzlich wird dir gezeigt, wie du erste Hilfe leistest. Damit bist du für den Ernstfall vorbereitet. |
🔫 | Waffentraining | Im allgemeinen Vollzugsdienst führst du eine Waffe mit dir. Deshalb lernst du in deiner Ausbildung, wann du schießen darfst und wie du zielsicher triffst. |
Schon gewusst? In Deutschland ist ein Gefängnisausbruch keine Straftat. Denn es gilt als völlig natürlich, dass ein Gefangener einen Drang nach Freiheit verspürt.
Justizvollzugsanstalten arbeiten eng mit der Polizei zusammen. Ob die Ausbildung zum Polizisten zu dir passt, findest du in unserem Beitrag heraus.
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