Heilerziehungspfleger/in Ausbildung
Du möchtest anderen helfen und einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten? Als Heilerziehungspfleger machst du genau das. Ob die Ausbildung zu dir passt und wie viel du verdienst, erfährst du hier und im Video .
Inhaltsübersicht
Heilerziehungspfleger Ausbildung – Übersicht
Wenn eine Rollstuhlfahrerin in die Tram einsteigen möchte, bietest du selbstverständlich deine Hilfe an? Überhaupt: Immer, wenn jemand auf Hilfe angewiesen ist, bist du zur Stelle? Wie wäre es dann mit einer Ausbildung zum Heilerziehungspfleger? Als fürsorgliche Vertrauensperson für beeinträchtigte Menschen ergreifst du einen ebenso abwechslungsreichen wie wertvollen Beruf!
- Heilerziehungspfleger Aufgaben: Menschen mit Behinderung pflegen & betreuen
- Schulabschluss: mindestens Realschulabschluss
- Ausbildungsweg und -dauer: schulische Ausbildung; 2-3 Jahre in Vollzeit; 3-5 Jahre Teilzeit
- Fähigkeiten: soziale Ader; Geduld; kontaktfreudig; Einfühlungsvermögen; Verantwortungsbewusstsein
- Ausbildungsvergütung: unvergütet
Was macht ein Heilerziehungspfleger?
Als Heilerziehungspfleger oder Heilerziehungspflegerin unterstützt du Menschen in jedem Alter mit geistiger oder körperlicher Behinderung oder einer Einschränkung.
Aber was genau sind deine Heilerziehungspfleger-Aufgaben?
-
Pfleger und Betreuer: Du kümmerst dich um die Menschen in der Heilerziehungseinrichtung — und das nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.
-
Motivationscoach: Du sorgst für sinnvolle Freizeitbeschäftigungen, wie einen Spaziergang oder einen Ausflug ins Schwimmbad.
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Alltagshelfer: Du schaffst für Personen mit Behinderung einen geregelten Alltag. Du zeigst ihnen, wie sie trotz Einschränkungen ein selbstbestimmtes Leben führen können.
- Vertrauensperson: Du bist der erste Ansprechpartner für deine Schützlinge. Du nimmst dir Zeit für Gespräche und gehst auf die Bedürfnisse deiner Betreuungspersonen ein.
💡 Schon gewusst? Da die Berufsbezeichnungen Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegerin so lang sind, ist die Abkürzung HEP weit verbreitet.
Darum solltest du Heilerziehungspfleger werden
Heilerziehungspfleger oder Heilerziehungspfleger zu werden ist für viele Menschen eine Herzensangelegenheit. Daneben gibt es aber auch weitere gute Gründe für die Ausbildung:
- ✅ Viel Abwechslung: In deinem Alltag begegnest du den unterschiedlichsten Menschen.
- ✅ Flexible Einsatzorte: Du kannst zwischen den verschiedensten Einrichtungen wählen. Dazu gehören Pflege- und Kindertageseinrichtungen.
- ✅ Sicherer Arbeitsplatz: Wegen des Fachkräftemangels bekommst du nach der Ausbildung mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Job.
- ✅ Gute Karrierechancen: Mit einer Fachwirt-Weiterbildung kannst du in eine Führungsposition aufsteigen.
- ✅ Wertvoller Job: Du erleichterst Menschen ihren Alltag und baust gegenseitiges Vertrauen auf.
Wo arbeitest du als Heilerziehungspfleger?
Nach deiner Heilerzieher Ausbildung kannst du in verschiedenen Einrichtungen arbeiten. Dazu zählen zum Beispiel:
- Tagesstätten, Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Behinderung
- Werkstätten für Menschen mit Behinderung
- Einrichtungen der Sozialpsychiatrie
- Kindertageseinrichtungen
- Schulen
Deine Aufgaben als Heilerziehungspfleger oder Heilerziehungspflegerin sind sehr vielfältig. Deshalb arbeitest du auch an verschiedenen Orten, wie du hier sehen kannst:
Wo? | Was? | |
🏠 |
Aufenthalts- und Wohnräumen | Die meiste Zeit verbringst du mit deinen Schützlingen in ihren Wohnräumen. Dort kümmerst du dich um sie und ihr esst, spielt und sprecht miteinander. |
⚽️ | Turnhallen | Für sportliche Aktivitäten, wie Fußball spielen, Gymnastik und Turnen, bist du in Turnhallen und auf Sportplätzen zu finden. |
🔨 | Werkstätten | In Werkstätten wird gebastelt, geschraubt und gebaut. Die Pflegebedürftigen können hier handwerklich arbeiten und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. |
🌳 | Draußen im Freien | Du gehst mit deinen Schützlingen einkaufen oder verbringst gutes Wetter draußen an der frischen Luft. |
💻 | Büro oder Besprechungsraum | Mit deinen Kollegen besprichst du Pläne für die nächsten Tage. Außerdem telefonierst du mit den Angehörigen und bringst sie auf den neuesten Stand. |
Möchtest du weitere Pflegeberufe und mögliche Arbeitsbereiche kennenlernen? Dann schau hier vorbei!
Wie sind die Arbeitszeiten?
Als Heilerziehungspfleger oder Heilerziehungspflegerin arbeitest du in der Regel 40 Stunden die Woche, also 8 Stunden täglich. Je nach tariflicher Vereinbarung kann sich diese Zeit aber auch ändern. Dein Tag richtet sich nach dem Stundenplan deiner Betreuungspersonen.
Wie läuft die Heilerziehungspfleger Ausbildung ab?
Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger ist eine schulische Ausbildung mit einem hohen Praxisanteil. Du kannst sie entweder vollzeitschulisch oder praxisintegriert absolvieren.
In der Vollzeitschulischen Variante besuchst du die Berufsfachschule für 2–3 Jahre. Begleitend dazu machst du ein Praktikum für ein halbes bis ganzes Jahr.
Eine andere Möglichkeit ist die praxisintegrierte Ausbildungsform, bei der du noch mehr Praxiserfahrung sammeln kannst. Du besuchst zweimal in der Woche den Unterricht und den Rest der Zeit verbringst du in einer heilerziehungspflegerischen Einrichtung.
Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger oder zur Heilerziehungspflegerin kannst du in Vollzeit (2-3 Jahre) oder in Teilzeit (5 Jahre) machen.
Je nach Bundesland ist deine Abschlussprüfung unterschiedlich aufgebaut. In den meisten Fällen machst du eine schriftliche, mündliche und praktische Prüfung. Hast du diese erfolgreich bestanden, kannst du dich staatlich anerkannter oder staatlich geprüfter Heilerziehungspfleger nennen.
Was lernst du in der Berufsschule?
Hast du dich erfolgreich um eine Heilerziehungspflegerin Ausbildung beworben , lernst du in der Berufsschule alles, was du später bei der Pflege von Menschen mit Behinderungen wissen musst:
- Theorie und Praxis der Heilerziehung
- Gesundheit und Pflege
- Psychiatrie
- Organisation / Recht / Verwaltung
Dabei stehen folgende heilerzieherische Schwerpunkte immer im Mittelpunkt:
- Kreativität & Musik
- Sprache & Kommunikation
- Gesundheit & Bewegung
- Organisation & Technologie
Was lernst du in der Praxis?
Deine theoretischen Kenntnisse kannst du in verschiedenen Praktika direkt in die Tat umsetzen. Damit du dich in den verschiedenen Bereichen ausprobieren kannst, ist es hilfreich, unterschiedliche Einrichtungen zu wählen. So findest du heraus, was am besten zu dir passt. Du sammelst durch die Arbeit mit Menschen, die geistige oder körperliche Einschränkungen haben, Erfahrung in der Pflege und Organisation. Dabei übernimmst du zum Beispiel folgende Aufgaben:
- Körperliche Pflege
- Unterstützung bei alltäglichen Schwierigkeiten
- Organisieren von Sportveranstaltungen, Weihnachtsfeiern und Geburtstagen
Welche Voraussetzungen brauche ich für die Heilerziehungspfleger Ausbildung?
Die Zugangsvoraussetzungen für eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger unterscheiden sich je nach Bundesland. Du solltest aber auf jeden Fall eine Mittlere Reife (Realschulabschluss) haben.
Weitere Heilerziehungspfleger Voraussetzungen sind:
- eine abgeschlossene, staatlich anerkannte Berufsausbildung in einem sozialen oder pädagogischen Berufsfeld,
- mindestens 1 Jahr Berufserfahrung in ähnlichen Berufen,
- ein ärztliches Attest, dass du gesundheitlich fit bist und
- ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis.
Es ist von Vorteil, wenn dir folgende Fächer in der Schule Spaß machen:
- Kunst / Musik / Werken
- Ethik
- Deutsch
Möchtest du wissen, wie du mit deinen besonderen Eigenschaften in einer Bewerbung punkten kannst? Dann schau hier vorbei!
Was verdient ein Heilerziehungspfleger?
Während der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger oder zur Heilerziehungspflegerin bekommst du grundsätzlich keine Vergütung. Es kann sogar sein, dass bestimmte Kosten, wie Schulgeld oder Aufnahmegebühren anfallen. Du kannst dafür aber auch berufsfördernde Darlehen vom Staat beantragen (BAföG ).
Im Praktikum der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger oder Heilerziehungspflegerin verdienst du jedoch meistens Geld. Hast du einen Praktikumsplatz in öffentlichen Einrichtungen, kannst du mit einem monatlichen Gehalt von 1.630 € brutto rechnen.
Nach deiner Ausbildung steigst du mit einem Heilerziehungspfleger Gehalt von 3.120 € brutto im Monat in die Arbeitswelt ein. Der durchschnittliche Lohn als Heilerzieher liegt bei 3.670 € brutto monatlich.
Um einen Arbeitsplatz musst du dir übrigens keine Sorgen machen, denn die Nachfrage nach Heilerziehungspflegern ist im Vergleich zu anderen pädagogischen Fachkräften sehr hoch. Außerdem gibt es eine große Auswahl an Arbeitgebern, bei denen du dich bewerben kannst.
Wie stehen deine Karrierechancen?
Ein Blick auf deinen Karriereweg zeigt, dass du schon direkt nach deiner Heilerzieher Ausbildung die Möglichkeit hast, dich weiterzubilden. Dadurch erhöhst du übrigens auch deine Chancen auf ein höheres Gehalt!
Heilerziehungspfleger/in für Psychiatrie (1-2,5 Jahre) |
In dieser Weiterbildung lernst du wichtige Grundlagen über seelische Krankheiten kennen. Im praktischen Unterricht beschäftigst du dich z. B. mit Verhaltensbeobachtung, Berichterstattung oder leitest Patientenversammlungen. |
Fachwirt/in – Gesundheits- und Sozialwesen |
Mit dieser kaufmännischen Weiterbildung planst und steuerst du Aufgaben einer sozialen Einrichtung. Zudem übernimmst du Führungspositionen und kümmerst dich auch um die Finanzen und um das Personal. |
Studium – Heilpädagogik (3-4 Jahre) |
Wenn du ein (Fach-)Abitur hast, kannst du sogar ein Heilpädagogik-Studium beginnen! In der Hochschule bekommst du Einblicke in Psychologie, Medizin, Pädagogik und Sozialwissenschaften. |
Heilerziehungspfleger – häufigste Fragen
-
Was macht man als Heilerziehungspfleger?
Heilerziehungspfleger begleiten Menschen mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung im Alltag. Dabei versuchen sie, die Eigenständigkeit der Personen zu fördern und ein selbstständigeres Leben zu ermöglichen.
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Was ist der Unterschied zwischen Erzieherin und Heilerziehungspflegerin?
Erzieher müssen auf eine ganze Gruppe aufpassen. Heilerziehungspfleger kümmern sich eher um einzelne Personen und überlegen, wie sie diese am besten fördern können.
Altenpfleger/in
Du möchtest lieber mit älteren Menschen zusammenarbeiten? Dann passt die Ausbildung zur Altenpflegerin vermutlich auch gut zu dir. Schau dir unser Video dazu an!
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