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Variable Stückkosten berechnen

Was sind nochmal die variablen Stückkosten und wie kannst du sie berechnen? Das erfährst du hier! Im Video erfährst du alles Wichtige über variable Kosten und wie du mit ihnen rechnest.

Quiz zum Thema Variable Kosten
Inhaltsübersicht

Was sind variable Stückkosten? 

Variable Stückkosten sind die variablen Kosten, die für jedes produzierte Stück einzeln anfallen. Sie entstehen also nur, wenn auch tatsächlich etwas produziert wird. Dazu gehören zum Beispiel die Materialkosten.

Du kannst die variablen Stückkosten berechnen, indem du die variablen Gesamtkosten (also die variablen Kosten für die gesamte Produktionsmenge) durch die Menge an produzierten Stücken teilst:

Variable Gesamtkosten ÷ Produktionsmenge = Variable Stückkosten

Variable Stückkosten berechnen — Beispiel

Angenommen, ein Unternehmen stellt Schokolade her. Dafür kauft es einen Sack Kakao im Wert von 2.000 €. Außerdem braucht es noch Zucker im Wert von 1.000 €. Aus diesen Zutaten kann das Unternehmen 1.000 Zartbitterschokoladentafeln herstellen. 

Das Unternehmen hat insgesamt also 2.000 € + 1.000 € = 3.000 € variable Kosten. Die variablen Kosten pro Stück entsprechen dann:

3.000 € ÷ 1.000  = 3 €

Außerdem stellt das Unternehmen noch Nussschokolade her. Dafür muss es wieder einen Sack Zucker, einen Sack Kakao und zusätzlich für 3.000 € Nüsse einkaufen. Es hat dann also 2.000 € + 1.000 € + 3.000 € =  6.000 € variable Gesamtkosten für die Nussschokolade. Daraus lassen sich 1.500 Tafeln herstellen.  Die variablen Stückkosten für die Nussschokolade sind also:

6.000 € ÷ 1.500  = 4 € 

Jetzt lassen sich zusätzlich auch noch die durchschnittlichen variablen Stückkosten berechnen, also wie hoch die variablen Stückkosten im Schnitt sind, wenn ein Unternehmen verschiedene Produkte herstellt:

Das Unternehmen hatte insgesamt 3.000 € + 6.000 € = 9.000 € variable Kosten und hat 1.000 + 1.500 = 2.500 Schokoladentafeln hergestellt. Dadurch belaufen sich die durchschnittlichen variablen Stückkosten für das Unternehmen auf 9.000 € ÷ 2.500  = 3,60 € 

Gesamtstückkosten, variable Kosten und Fixkosten

Die Gesamtstückkosten sind die Summe der variablen Stückkosten und der fixen Stückkosten

Gesamtstückkosten = variable Stückkosten + fixe Stückkosten

Die variablen Gesamtkosten verändern sich mit der produzierten Menge, denn je mehr produziert wird, desto öfter fallen die variablen Stückkosten an (z. B. Material). Die variablen Kosten pro Stück bleiben aber konstant.
➡️ Wenn jetzt zum Beispiel das Material für ein Spielzeugauto 1 € kostet und 100 Stück davon in einem Monat produziert werden, dann sind die variablen Gesamtkosten in dem Monat 100 €. Werden 500 produziert, betragen die Kosten für das Material pro Stück immer noch 1 €. Die variablen Gesamtkosten betragen aber 500 €.

Gut zu wissen: Rabatt

In der Praxis gibt es für größere Mengen oft Rabatt, sodass die variablen Stückkosten doch bei einer größeren Produktionsmenge günstiger werden können — zum Beispiel, wenn eine größere Menge an Material billiger gekauft werden kann.

Angenommen für 10 Spielzeugautos bräuchte man ein Kilo Kunststoff. Wenn jetzt zum Beispiel ein Kilo Kunststoff 10 € kostet und zwei Kilo kosten nur 15 €, dann wären die Materialkosten pro Stück günstiger, wenn man den zwei Kilo Sack kauft.

Die fixen Stückkosten werden berechnet, indem die gesamten Fixkosten durch die produzierte Menge geteilt werden. Deswegen werden die fixen Stückkosten kleiner, je mehr produziert wird. Die Gesamtfixkosten bleiben aber konstant.
➡️ Zum Beispiel, wenn die Miete in einer Produktionshalle pro Monat 1.000 € kostet. Dann ist dieser Wert fix. Wenn in dem Monat 1.000 Spielzeugautos hergestellt werden, dann sind die fixen Stückkosten also 1.000 € ÷ 1.000 = 1 €. Schafft die Produktion in dem Monat aber gleich 2.000 Stück, bleibt die Miete von 1.000 € die Gleiche. Die fixen Stückkosten betragen dann aber nur noch 1.000 € ÷ 2.000 = 0,5 €.

Gesamtkosten GK
VK + FK

(GSK ⋅X)

variable Gesamtkosten VK

abhängig von der Produktionsmenge (z. B. gesamt benötigtes Material) → je mehr produziert wird, desto höher

X ⋅ vSK 

(GK – FK)

gesamt Fixkosten FK

unabhängig von Produktionsmenge (z. B. Miete) 

(fsk ⋅ X)

(GK – VK)

Gesamtstückkosten GSK 
vSK + fSK

(GK ÷ X)

variable Stückkosten vSK

konstant pro Stück (z. B. Material für genau ein Spielzeugauto)

(VK ÷ X)

(GSK – fSK)

fixe Stückkosten fSK

geringer je mehr produziert wird

FK ÷ X

(GSK – vSK)

Übrigens: Die variablen Stückkosten sind wichtig für ein Unternehmen, um den Stückdeckungsbeitrag auszurechnen.  Das ist der Teil des Erlöses aus einem Produkt, der zur Verfügung steht, um die Fixkosten zu decken. Erst, wenn alle Kosten gedeckt sind, kann das Unternehmen Gewinn erwirtschaften.

Variable Stückkosten berechnen — häufigste Fragen 

  • Wie berechnet man variable Stückkosten?
    Die variablen Stückkosten kannst du berechnen, indem du die variablen Gesamtkosten durch die Produktionsmenge teilst. Die Formel lautet damit: variable Gesamtkosten / Produktionsmenge = variable Stückkosten
    Damit erhältst du die variablen Kosten, die pro produziertem Stück anfallen. 
  • Wie berechnet man Stückkosten?
    Stückkosten berechnest du folgendermaßen: Gesamtkosten / Produktionsmenge = Stückkosten 
    Die Gesamtkosten sind dabei die Summe der variablen Kosten und der Fixkosten. 
Quiz zum Thema Variable Kosten

Break-Even-Point

Die variablen und die fixen Kosten sind wichtig, um den Break-even-Point (Gewinnschwelle) zu berechnen. An diesem Punkt decken die Erlöse die Kosten. Wie das genau geht, kannst du dir hier nochmal anschauen.

Zum Video: Break-Even-Point
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