Fixe und variable Kosten
Du hast schon von den fixen und variablen Kosten gehört, aber kannst sie nicht unterscheiden? Das erklären wir dir hier im Beitrag und im Video !
Inhaltsübersicht
Was sind fixe und variable Kosten?
Fixe und variable Kosten entstehen in jedem Unternehmen. Sie voneinander abzugrenzen ist wichtig, damit ein Unternehmen kostengünstig produzieren und angemessene Preise für seine Produkte berechnen kann.
Der Unterschied zwischen fixen und variablen Kosten besteht darin, dass die variablen Kosten mit jeder produzierten Einheit steigen. Wird daher weniger produziert, sinken auch die variablen Kosten. Die fixen Kosten hingegen bleiben, unabhängig von der Produktionsmenge, immer gleich.
Beispiel fixe und variable Kosten
Schauen wir uns am besten direkt ein Beispiel an. Stell dir vor, dein Unternehmen produziert T-Shirts. Dafür fallen Rohstoffkosten für Baumwolle an. Je mehr T-Shirts du produzierst, desto mehr Baumwolle brauchst du und deine Kosten steigen. Daher zählen die Rohstoffkosten zu den variablen Kosten.
Außerdem hast du für deine Produktion eine Produktionshalle gemietet. Die Miete musst du immer zahlen, egal wie viele T-Shirts du produzierst. Deshalb gehören Mietkosten zu den fixen Kosten.
Zusammen ergeben die Fixkosten und variablen Kosten die Gesamtkosten eines Unternehmens. Art und Höhe beider Kostenarten sind aber je nach Unternehmen unterschiedlich.
Fixe Kosten
Fixe Kosten (Kf) sind für einen bestimmten Zeitraum konstant, egal wie viele Produkte oder Dienstleistungen ein Unternehmen produziert. Das bedeutet, dass fixe Kosten auch anfallen, wenn die Produktion still steht. Zu den fixen Kosten gehören beispielsweise Kosten für Miete, Gehälter oder Versicherungen.
Steigt die Produktionsmenge, sinken aber die fixen Stückkosten (kf). Diese geben an, wie viele Fixkosten ein einzelnes Produkt trägt. Je mehr Einheiten ein Unternehmen produziert, desto geringer sind die Fixkosten pro Stück.
Außerdem unterscheidest du verschiedene Arten von Fixkosten anhand ihrer Entstehung:
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Produktfixe Kosten
Alle Fixkosten, die nur einem bestimmten Produkt zugeordnet werden können, bezeichnest du als produktfixe Kosten. Das wären zum Beispiel die Kosten für die Inhaltsstoffe einer bestimmten Schokoladen-Sorte, die nur für die Herstellung dieser Sorte verwendet werden.
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Produktgruppenfixe Kosten
Produktgruppenfixe Kosten sind alle Fixkosten, die einer Produktgruppe zugeordnet werden können. Das sind beispielsweise die Kosten einer Maschine, die alle Sorten eines Schokoladen-Herstellers produziert.
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Bereichsfixe Kosten
Diese fixen Kosten betreffen nur einen speziellen Unternehmensbereich. Das beinhaltet zum Beispiel alle anfallenden Fixkosten des Produktionsbereichs für „Schokoladentafeln“. Die Bereiche „Pralinen“ und „Riegel“ gehören nicht dazu.
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Unternehmensfixe Kosten
Unternehmensfixe Kosten betreffen den Betrieb des Unternehmens. Dazu zählen zum Beispiel die Personalkosten, die Miete für Produktions- und Lagerhallen und Hypothekenzinsen.
Übrigens: Fixkosten sind nur für einen bestimmten Zeitraum wirklich fix, da sie sich gelegentlich verändern. Gerade Mietkosten, Strom- und Wasserpreise und Löhne sind zum Teil an externe Faktoren gebunden wie Vermieter, Stromanbieter und Tarifverträge.
Sprungfixe Kosten
Bei den sprungfixen Kosten handelt es sich um einen Sonderfall der fixen Kosten. Von sprungfixen Kosten sprichst du, wenn die fixen Kosten ab einer bestimmten Ausbringungsmenge sprunghaft steigen und danach wieder konstant bleiben.
Beispielsweise muss ein Unternehmen aufgrund steigender Nachfrage eine zweite Produktionsmaschine anschaffen. Das sorgt für einen sprunghaften Anstieg der fixen Kosten der Maschinen. Danach bleiben sie aber wieder für einen gewissen Zeitraum konstant. Trotz dieses Anstiegs werden sie dennoch als fixe Kosten behandelt.
Variable Kosten
Variable Kosten (Kv) sind hingegen von der produzierten Menge abhängig. Das heißt, mit jeder produzierten Einheit, steigen die variablen Kosten. Dazu gehören zum Beispiel Kosten für Rohstoffe, Transport und Versand.
Die variablen Stückkosten (kv) bleiben jedoch immer konstant. Beispielsweise liegen die Kosten für Rohstoffe bei 2 € pro Stück. Demnach trägt jedes einzelne Produkt Rohstoffkosten in Höhe von 2 €, egal wie viel insgesamt produziert wurde.
Dabei unterscheidest du zwischen drei Arten von variablen Kosten. Sie unterscheiden sich darin, wie die Kosten in Abhängigkeit der Produktionsmenge steigen:
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Proportionaler Verlauf
Proportionale variable Kosten steigen im gleichen Verhältnis zur Produktionsmenge. Dazu zählen die Akkordlöhne. Produziert ein Mitarbeiter in der Stunde 200 Tafeln Schokolade, erhält er mehr Lohn als ein Kollege, der nur 100 Tafeln pro Stunde herstellt.
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Degressiver Verlauf
Beim degressiven Verlauf verringern sich die variablen Kosten bei steigender Produktionsmenge. Beispielsweise gewährt der Rohstofflieferant eines Unternehmens ab einer bestimmten Menge einen Rabatt. Dadurch sinken die variablen Kosten für die Rohstoffe.
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Progressiver Verlauf
Erhöhen sich die variablen Kosten überproportional mit steigender Produktionsmenge, entsteht eine progressive Kostenfunktion. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn zusätzliche Kosten für die Reparatur einer Produktionsmaschine entstehen.
Mischkosten sind Kosten, die nicht eindeutig den Kategorien „fix“ oder „variabel“ zugeordnet werden können. Sie enthalten demnach Bestandteile von beiden Kategorien.
Ein typisches Beispiel für Mischkosten sind die Stromkosten. Sie enthalten neben einer Grundgebühr (fixe Kosten) noch die Stromkosten in Abhängigkeit der verbrauchten Kilowattstunden (variable Kosten).
Fixe und variable Kosten — häufigste Fragen
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Was sind fixe und variable Kosten?
Fixe Kosten sind immer konstant. Das heißt, sie sind unabhängig von der produzierten Menge, auch wenn mehr Produkte hergestellt werden. Variable Kosten verändern sich jedoch. Das bedeutet, sie steigen, wenn mehr produziert wird und sinken, wenn weniger produziert wird.
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Was sind fixe und variable Kosten Beispiele?
Ein Beispiel für fixe und variable Kosten sind Telefonkosten. Die monatliche Grundgebühr sind dabei die Fixkosten. Die Kosten pro verbrauchtem Datenvolumen sind variable Kosten, da sie zunehmen, je länger du im Internet surfst.
Deckungsbeitrag
Wie du variable und fixe Kosten unterscheidest, weißt du jetzt. Für Unternehmen ist es wichtig, diese Kosten decken zu können. Der Deckungsbeitrag dient dabei der Deckung der Fixkosten. Was das ist und wie du ihn berechnest, erfährst du hier!