Die Theorie sitzt, aber du möchtest die Plankostenrechnung an einem konkreten Beispiel durchgerechnet haben?  Dann schau dir unser Video Plankostenrechnung Beispiel  an und wir gehen alles step-by-step mit dir durch!

Inhaltsübersicht

Beispielaufgabe

Stell dir vor, du bist der Produktionsleiter einer Gummienten-Produktion und sollst einen Soll-Ist-Vergleich anhand einer Plankostenrechnung durchführen. Zuerst schauen wir uns die Plankosten an. Für dieses Jahr wurden Fixkosten in Höhe von 10.000 Euro und variable Kosten von 7.000 Euro veranschlagt. Addierst du nun beide Bestandteile, ergibt das Gesamtkosten in Höhe von 17.000 Euro für dieses Jahr.

Aufgrund von Erfahrungswerten bist du letztes Jahr davon ausgegangen, dass du in diesem Jahr 100.000 Gummienten produzieren wirst. Dabei handelt es sich um deine Planbeschäftigung. Wenn du die variablen Kosten nun durch die Produktionsmenge teilst kommst du auf 0,07 Euro pro Stück.

\frac{7.000\ Euro}{100.000\ St\"uck} = 0,07\ Euro / St\"uck

Also fassen wir zusammen:

  • Planbeschäftigung: 100.000 Stück
  • Fixkosten: 10.000 Euro
  • variable Kosten: 7.000 Euro (0,07€ / Stück)
  • Gesamtkosten: 17.000 Euro
Plankosten, Fixkosten, variable Kosten, Planbeschäftigung
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Plankostenrechnung Beispiel

Allerdings kam dieses Jahr alles ein wenig anders als geplant, denn eine deiner Lackieranlagen, in denen die Enten bemalt werden, ist defekt. Daher wurden anstelle der geplanten 100.000 Gummienten nur 50.000 produziert. Das stellt deine Ist-Beschäftigung dar. Außerdem sind die Kosten für Kautschuk, aus dem die Gummienten hergestellt werden, auf Grund der Brände im Amazonas-Regenwald stark gestiegen. Die variablen Kosten betragen nun 0,12 Euro pro Gummiente. Die Fixkosten bleiben allerdings gleich.

Die tatsächlich anfallenden Gesamtkosten für dieses Jahr betragen also:

Fixkosten + variable\ Kosten\ \cdot\ Produktionsmenge =

10.000\ Euro + 0,12\ Euro\ \cdot\ 50.000 = 16.000\ Euro

  • Ist-Beschäftigung: 50.000 Stück
  • Ist-Kosten: 16.000 Euro

Im nächsten Schritt bestimmst du die Soll-Kosten. Das sind die Kosten, die eigentlich hätten anfallen sollen. Du setzt dafür die benötigten Werte in die gegebene Formel ein:

Sollkosten=Fixkosten+variable\ Kosten\ \cdot \frac{Ist-Besch\"aftigung}{Planbesch\"aftigung} =
10.000\ Euro+7.000\ Euro \cdot \frac{50.000}{100.000}=13.500\ Euro

  • Soll-Kosten: 13.500 Euro

Als nächstes berechnen wir den Plankostenverrechnungssatz, hierzu teilen wir die gesamten Plankosten durch die Planbeschäftigung:

Plankostenverrechnungssatz=\frac{Plankosten}{Planbesch\"aftigung}=

\frac{17.000\ Euro}{100.000\ Gummienten}=0,17\ Euro / Gummiente

Somit kommen wir auf einen Plankostenverrechnungssatz in Höhe von 17 Cent pro Gummiente. Diese multiplizieren wir mit der Ist-Beschäftigung und erhalten die sogenannten verrechneten Plankosten.

verrechnete\ Plankosten= Ist\ Besch\"aftigung \cdot\ Plankostenverrechnungssatz=
50.000\ Gummienten\cdot0,17\ Euro / Gummiente=8.500\ Euro

  • Verrechnete Plankosten: 8.500 Euro

Um nun im letzten Schritt auf die Gesamtabweichung zu kommen, ziehen wir die verrechneten Plankosten von den Ist-Kosten ab:

Gesamtabweichung = Istkosten\ -\ verrechnete\ Plankosten =

16.000\ Euro - 8.500\ Euro= 7.500\ Euro

Es liegt also eine Abweichung in Höhe von 7.500 Euro vor. Diese Abweichung können wir nun im Folgenden durch verschiedene Faktoren erklären.

Abweichungen berechnen

Beschäftigungsabweichung
Wie erwähnt, gibt es verschiedene Arten von Abweichungen, die man betrachten muss. Beginnen wir mit der Beschäftigungsabweichung, hierzu verwenden wir einfach die gegebene Formel:

Besch\"aftigungsabweichung =Sollkosten\ \ -\ \ verrechnete\ Plankosten =

13.500\ Euro - 8500\ Euro = 5000\ Euro

Diese 5.000 € Beschäftigungsabweichung sind dadurch entstanden, dass die gleichen Fixkosten auf weniger Gummienten, nämlich auf nur 50.000 Stück aufgeteilt wurden. Die Fixkosten sind also nicht voll ausgeschöpft worden.

Verbrauchs- und Preisabweichung
Betrachten wir nun die Verbrauchsabweichung. Sie kommt durch verschiedene Faktoren zustande. In unserem Fall besteht sie aber vollständig aus der Abweichung des Preises. Dies wird deutlich, indem zunächst die allgemeine Formel für die Verbrauchsabweichung verwendet wird:

Verbrauchsabweichung=Istkosten\ \ -\ \ Sollkosten =

16.000\ Euro - 13.500\ Euro=2.500\ Euro

Somit kommen wir auf eine Verbrauchsabweichung in Höhe von 2.500 Euro. Diese beinhaltet auch die Preisabweichung. Sie entsteht aufgrund des erhöhten Einkaufspreis des Gummis von 0,12 Euro / Stück, statt der geplanten 0,07 Euro/ Stück. Die Differenz von 0,05 Euro multiplizierst du nun einfach mit der Ist-Menge und erhältst so:

0,05\ Euro \cdot 50.000 = 2500\ Euro

Somit kommen wir auf eine Preisabweichung von 2.500 Euro und sehen, dass sie für die gesamte Verbrauchsabweichung verantwortlich ist.

Das Ganze können wir nun mithilfe einer Gegenprobe überprüfen, denn Verbrauchsabweichung und Beschäftigungsabweichung sollten zusammen so groß wie die Gesamtabweichung sein.

Verbrauchsabweichung\ +\ Besch\"aftigungsabweichung=Gesamtabweichung

2.500\ Euro+5.000\ Euro=7.500

Letztendlich haben wir nun mit Hilfe der Plankostenrechnung die Abweichungen zwischen den geplanten Kosten und den tatsächlichen Kosten erklärt und aufgeschlüsselt.

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