Handlungskostenzuschlagssatz
In diesem Artikel und im Video erklären wir dir, was der Handlungskostenzuschlagssatz ist und wie du damit die Selbstkosten eines Produktes berechnen kannst.
Inhaltsübersicht
Was ist der Handlungskostenzuschlagssatz?
Mit dem Handlungskostenzuschlagssatz (HKZ) kannst du die Handlungskosten eines Unternehmens für ein bestimmtes Produkt berechnen. Dabei handelt es sich um Gemeinkosten, die nicht speziell für ein Produkt bestimmt werden können. Sie werden deshalb mit einem Zuschlagssatz berechnet.
Dementsprechend sind die Handlungskosten auch ein Teilschritt der Kalkulationsrechnung zur Bestimmung des Nettoverkaufspreises.
Aus dem Einkaufspreis und den berechneten Handlungskosten ergibt sich der Selbstkostenpreis für die Fertigung eines Produktes. Addierst du zum Selbstkostenpreis noch den Gewinn, erhältst du dadurch den Nettoverkaufspreis.
Handlungskosten Beispiele
In jedem Unternehmen verursacht die Produktion Gemeinkosten, die nicht auf ein einzelnes Produkt heruntergerechnet werden können. Du nennst sie auch Handlungskosten oder Fixkosten.
Beispiele für solche Handlungskosten können sein:
- Personalkosten
- Miete
- Heizkosten
- allgemeine Verwaltungskosten
- Logistikkosten
- Abschreibungen
Handlungskostenzuschlagssatz berechnen
Um den Handlungskostenzuschlagssatz (HKZ) berechnen zu können, musst du zuerst zwei verschiedene Werte bestimmen:
- Handlungskosten: Den Wert erfährst du von der Buchhaltung.
- Wareneinsatz : Das ist eine Lagerkennzahl aus der Buchhaltung.
Wichtig! Der Wareneinsatz ist nicht zu verwechseln mit den eingekauften Waren. Er bezeichnet nämlich die weiterverarbeiteten Produkte und nicht alle eingekauften.
Hast du die beiden Werte ermittelt, kannst du sie in folgende Handlungskostenzuschlagssatz Formel einsetzen:
Handlungskostenzuschlagssatz — Beispiel
Ein Unternehmen hat einen Wareneinsatz von 8.000€ und die Buchhaltung nennt dir die Handlungskosten von 2.000€. Wie hoch ist der Handlungskostenzuschlagssatz?
Setze die beiden Werte dafür in die Formel für den HKZ ein:
Den errechneten Wert multiplizierst du nun mit dem Einkaufspreis, um die Handlungskosten pro Stück zu erhalten.
In der Produktion werden Produkte weiterverarbeitet, die für 5€/Stück eingekauft wurden. Wie hoch sind die Selbstkosten , bzw. die Gesamtkosten eines Produktes?
Bei diesem Beispiel fallen 25% vom Einkaufspreis an Handlungskosten an. Mit dem Prozentwert und dem Einkaufspreis rechnest du also:
Handlungskosten/Stück = HKZ • 5€ = 25% • 5€ = 0,25 • 5€ = 1,25€
Du hast jetzt die Handlungskosten pro Stück und den Einkaufspreis. Damit kannst du die Selbstkosten berechnen:
Selbstkosten = Einkaufspreis + Handlungskosten = 5 € + 1,25€ = 6,25€
Die Selbstkosten eines Produktes liegen also bei 6,25€. Das sind die Kosten für den Einkauf und die Produktion der Ware.
Mit dem Handlungskostenzuschlagssatz (HKZ) werden im Unternehmen anfallende Gemeinkosten berechnet. Sie können nicht speziell für ein Produkt bestimmt werden. Deshalb werden sie mit einem Prozentwert ermittelt. Er wird auf den Einkaufspreis dazugerechnet, um so die Selbstkosten zu erhalten.
Rechnungswesen
Jetzt kennst du dich mit dem Handlungskostenzuschlagssatz aus. Er ist Teil des Rechnungswesens. Willst du mehr darüber erfahren? Dann schau gleich ins nächste Video .