Dieser Artikel behandelt die Kosten- und Leistungsrechnung und erklärt dir ganz einfach was das Ziel und die Aufgaben der KLR sind.
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Die Kosten- und Leistungsrechnung, kurz KLR genannt, ist ein Instrument des internen Rechnungswesens und beschäftigt sich mit den Kosten und Leistungen eines Unternehmens, die in direktem Zusammenhang mit der innerbetrieblichen Leistungserstellung stehen.
Die Kosten- und Leistungsrechnung kann auch als Kosten- und Erlösrechnung (KER) bezeichnet werden. Sie ist in der Kostenrechnung (KoRe) anzutreffen und ist im Allgemeinen Teil der Betriebswirtschaftslehre. Sie dient der Veranschaulichung der Betriebsbilanz bzw. des Betriebsergebnisses (= Differenz zwischen Leistungen und Kosten). Als Gegenstück zur Finanzbuchhaltung ist die KLR nur an sehr wenige gesetzliche Regelungen gebunden. Zudem beinhaltet die Finanzbuchhaltung im Gegensatz zur Kosten- und Leistungsrechnung alle Aufwendungen und Erträge, unabhängig davon, ob sie dem betrieblichen Leistungsprozess entstammen oder nicht.
Nicht nur externe Leistungen oder Einkäufe stellen einen Kostenaufwand für ein Unternehmen dar, sondern auch die interne Leistungserbringung (Produktion). Diese verursachen durch den Ressourceneinsatz von beispielsweise Maschinenstunden oder Personal, Kosten für das Unternehmen.
Die Kosten- und Leistungsrechnung dient also dazu, die im Wertschöpfungsprozess entstandenen Kosten dem entsprechenden Verursacher zuzuordnen.
Die entstandenen Kosten werden dabei in drei Kriterien unterschieden:
Ziel der KLR ist es, unternehmensinterne Informationen für die kurzfristige, also operative, Planung von Kosten und Erlösen, sowie für deren Kontrolle bereitzustellen. Dafür werden der Betriebsgewinn bzw. der Betriebsverlust ermittelt. Das Ergebnis der Kosten- und Leistungsrechnung zeigt dir also die Wirtschaftlichkeit deiner innerbetrieblichen Prozesse und liefert Antworten auf folgende Fragen:
Daraus lässt sich ableiten, dass die Kosten- und Leistungsrechnung vor allem eine Kontrollfunktion durch kontinuierliche Soll- und Ist-Vergleiche aufweist.
Als kurzfristiges Kontrollinstrument, überwacht die KLR den Einsatz der Produktionsfaktoren, also der Maschinen, Rohstoffe, etc. über den gesamten Wertschöpfungsprozess hinweg. Die Aufgaben sind folgende:
Alles in allem kann man sagen, dass die Kosten- und Leistungsrechnung eine grobe und vor allem schnelle Übersicht über die finanzielle Situation des Unternehmens ermöglicht und dabei nur die innerbetrieblichen, also keine außerbetrieblichen Leistungsprozesse mit einbezieht.
In der Kosten- und Leistungsrechnung ist der Werteverzehr während des Produktionsprozesses, also die Kosten, sowie der Wertezuwachs, also die Erträge, von Bedeutung. Die Kosten der laufenden Unternehmensprozesse werden in der Kostenartenrechnung , Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung aufgeschlüsselt und zugeordnet.
Schauen wir uns das Prinzip der Kostenartengliederung an:
Gliederungskriterium | Kostenart |
---|---|
Produktionsfaktor | Beschaffungskosten, Fertigungskosten, Vertriebskosten, ... |
Art der Kostenerfassung | Aufwandsgleiche Kosten, Kalkulatorische Kosten |
Herkunft der Kostengüter | Primärkosten, Sekundärkosten |
Zurechenbarkeit | Einzelkosten, Gemeinkosten |
Abhängigkeit von Bezugsgröße | Variable Kosten, Fixkosten |
Beachte, dass in der Kostenartenrechnung nur primäre Kosten erfasst werden, wohingegen die Sekundärkosten in der Kostenstellenrechnung aufgeschlüsselt werden.
In der zweiten Stufe der KLR, der Kostenstellenrechnung , geht es darum, den Ort der Kostenentstehung zu untersuchen. Die Kostenstellenrechnung zielt dabei darauf ab, die Gemeinkosten auf die Kostenstellen, wie beispielweise den Bereich oder die Abteilungen des Unternehmens innerhalb der internen Leistungsverrechnung zu verteilen. Dies ermöglicht dem Unternehmen, die Wirtschaftlichkeit der Kostenstellen zu überprüfen. Man unterscheidet zwischen zwei Kostenstellen: den Hauptkostenstellen und den Hilfskostenstellen. Hauptkostenstellen sind dabei direkt an der Leistungserstellung beteiligt, wohingegen Hilfskostenstellen Vorleistungen für andere Kostenstellen erbringen.
Innerhalb der Kosten- und Leistungsrechnung liegt nun nur noch eine letzte Stufe vor uns, die Kostenträgerrechnung . Nachdem nach den ersten beiden Stufen bekannt ist welche und wo diese Kosten angefallen sind, möchte man mit der Kostenträgerrechnung die Frage klären, wofür die Kosten angefallen sind und diese einem Kostenträger (z.B. einem Produkt) zuordnen.
Dafür gibt es zwei Verfahren:
Die Kostenträgerstückrechnung ist das einfachere Verfahren und zielt darauf ab, die Stückkosten eines Produktes, also die Kosten pro Mengeneinheit, zu berechnen. Dafür wird ein sogenanntes Kalkulationsschema angewandt.
Die Kostenträgerzeitrechnung dient zur Berechnung der Gesamtkosten eines Kostenträgers innerhalb einer bestimmten Periode. Diese Kosten werden in einem nächsten Schritt den Erlösen gegenübergestellt, wodurch der kurzfristige Betriebserfolg ermittelt werden kann. Dies kann entweder durch das Gesamtkostenverfahren (GKV) oder das Umsatzkostenverfahren (UKV) erfolgen.
Je nach Umfang der Kosten unterscheidet man in der Kostenrechnung zwischen der Vollkostenrechnung und der Teilkostenrechnung. Wie du in unserem Schema erkennen kannst, wird in Abhängigkeit ihrer Dringlichkeit und der Investitionshöhe eine spezifische Rechnungsmethode angewandt.
Die Vollkostenrechnung kann man dabei in die folgenden Rechnungen unterteilen:
Die Teilkostenrechnung können wir unterteilen in die
Für die großen Investitionen eines Unternehmens kommt die Investitionsrechnung hinzu, welche eine sehr wichtige Grundlage für langfristige Entscheidungen darstellt. Hierfür werden alle finanziellen Konsequenzen einer Investition quantifiziert und verdichtet, damit schlussendlich eine Entscheidungsempfehlung abgegeben werden kann. Dieses Rechnungssystem zählt man allerdings nicht zur Kosten- und Leistungsrechnung.
Im Rahmen der Kostenrechnung kannst du in der Theorie zwischen der Kostenrechnung im engeren und im weiteren Sinne unterscheiden. Auch wenn dies in der Praxis nicht wirklich gängig ist, erklären wir dir kurz den Unterschied.
Kostenrechnung im engeren Sinne meint eigentlich nur die Messung des bewerteten, betriebszweckbezogenen Güterverzehrs der Periode. Was zum Teufel ist das, frägst du dich? Das ist ganz einfach: Der bewertete, betriebszweckbezogene Güterverzehr bezeichnet einfach die Kosten, die dir für dein Unternehmen entstanden sind. Hast du eine Autofirma und kaufst Mehl, um Kuchen zu backen, wäre das nicht betriebszweckbezogen – denn dein Betriebszweck ist es ja, Autos zu produzieren. Hättest du stattdessen eine Konditorei – dann wäre es etwas Anderes. Kuchen backen ist euer Betriebszweck – und somit müsstest du die Ausgabe für das Mehl bei der Kostenrechnung miteinbeziehen.
Kostenrechnung im weiteren Sinne wird auch oft Kosten- und Leistungsrechnung genannt. Davon hast du bestimmt schon einmal gehört. Unter Leistungsrechnung versteht man die Messung der bewerteten, betriebszweckbezogenen Güterentstehung der Periode. Du hast es wahrscheinlich schon erraten: Bei einer Autofirma wären das die Autos, die du produziert hast. Und in einer Konditorei – richtig, die leckeren Kuchen!
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