Lyrik
Unter dem Oberbegriff „Lyrik“ findest du Gedichte aller Art. In diesem Beitrag lernst du alle typischen Merkmale dieser Textgattung kennen. Für einen schnellen Überblick geht’s hier direkt zum Video!
Inhaltsübersicht
Was ist Lyrik?
Lyrik, Epik und Dramatik sind die drei gängigen Gattungen in der Literatur. Jede fiktive Textsorte – darunter fallen alle Texte mit ausgedachten Elementen – kannst du einem dieser drei Bereiche zuordnen. Der häufigste Vertreter der Lyrik ist das Gedicht.
Durch ihre besondere Form unterscheiden sich lyrische Texte von anderen Textgattungen. Du erkennst sie sofort daran, dass sie in Versen oder Strophen aufgebaut sind. Ein weiteres Merkmal ist die sprachliche Ausgestaltung des Inhalts: Gedanken, Gefühle und Erlebnisse sollen so durch die sprachliche Form besser zum Ausdruck gebracht werden. Dafür nutzen Dichter zum Beispiel verschiedene Metren , Reimschemata oder bildliche Sprache. Das Lyrische Ich führt dich dann durch das Gedicht.
Unter dem Begriff „Lyrik“ fasst du alle fiktiven Texte in Gedichtform zusammen. Das bedeutet, dass du darin folgende Merkmale entdecken kannst: ein Aufbau in Strophen und Versen, sprachliche Ausgestaltungen, und das Lyrische Ich. Die Verknüpfung von Inhalt und Form steht dabei im Mittelpunkt.
Begriffsbedeutung
Bereits in der Antike wurden lyrische Texte geschrieben. Aber was bedeutet Lyrik eigentlich? Die Lyrik erhält ihren Namen vom griechischen Saiteninstrument „Lyra“. Früher wurden lyrische Texte nämlich von einem Sänger zur Begleitung der Lyra vorgetragen.
Heute werden Texte der Lyrik zwar nicht mehr vorgesungen, aber es wird trotzdem noch viel Wert auf den Rhythmus des Geschriebenen gelegt.
Tipp: Um den Rhythmus in Gedichten klar und deutlich herauszuhören, lies sie am besten laut vor!
Lyrik – Merkmale
Damit du die Lyrik ganz leicht von der Dramatik und der Epik unterscheiden kannst, solltest du ihre typischen Merkmale kennen.
Allerdings weist nicht jeder lyrische Text, der dir begegnet, alle diese Merkmale auf. Wenn mehrere Eigenschaften zutreffen, kannst du von einem lyrischen Text ausgehen. Das wichtigste Merkmal ist das Zusammenspiel von Inhalt und Form. In der Lyrik wird also die Sprache auf eine besondere Weise gebraucht, um den Inhalt auszudrücken.
Merke: Gedichte sind Kunstwerke. Deshalb halten sie sich nicht immer an alle Regeln, die du hier kennenlernst!
Verse und Strophen
Viele lyrische Texte erkennst du direkt an ihrer äußerlichen Form. Denn sie sind in Strophen und Versen angeordnet. Ein Vers ist eine Zeile innerhalb des lyrischen Textes. Mehrere Zeilen ergeben zusammen eine Strophe.
Viele lyrische Texte sind eher kurz. Schau dir deshalb die Anordnung von Strophen und Versen ganz genau an. Meistens wirst du feststellen, dass ähnliche Themen in einer Strophe behandelt werden. Das nennst du auch Sinneinheit.
Worauf du sonst noch bei einer Gedichtanalyse achten solltest, erklären wir dir in diesem Video ! Und wenn du dir das an einem ganz konkreten Beispiel ansehen willst, dann schau gerne hier vorbei!
Sprachliche Ausgestaltung
Wie du schon weißt, spielt in lyrischen Texten die Sprache eine ganz besondere Rolle. Die folgenden sprachlichen Gestaltungsmittel dienen dazu, dem Text einen Rhythmus zu geben und ihn kunstvoll wirken zu lassen.
Merkmal | Metrum /Versmaß | Reimschema | Bildliche Sprache |
Definition | Abfolge von betonten und unbetonten Silben in einer Verszeile. | Gleichklang mindestens zweier Worte in einer Verszeile. | Darstellung eines Themas durch Stilmittel . |
Arten | Jambus , Trochäus , Daktylus und Anapäst | Paarreim , Kreuzreim , umarmender Reim und Schweifreim | Metapher , Personifikation , Allegorie und Vergleich |
Beispiel |
Im | wun|der|schö|nen | Mo|nat | Mai (Jambus) |
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind (Paarreim) |
Mein Herz ist traurig (Personifikation) |
Merke: Wenn ein Vers keine dieser hier genannten Merkmale aufweist, dann nennst du ihn auch einen „freien Vers”!
Welchen Inhalt ein Dichter mithilfe der sprachlichen Ausgestaltung ausdrücken möchte, ist nicht immer eindeutig. Lyrische Texte haben also einen großen Interpretationsspielraum.
Du brauchst bei der Interpretation von Gedichten noch Hilfe? Kein Problem! Hier erfährst du alles rund um die Gedichtinterpretation!
Lyrisches Ich
Das Lyrische Ich ist die Stimme, die dich durch das Gedicht führt. Der Dichter hat es erfunden, damit du in das Gedicht eintauchen kannst. Es ist sozusagen der Erzähler des Gedichts!
Wichtig: Dichter und Lyrisches Ich sind also niemals dieselbe Person!
Je nachdem, wie deutlich du das Lyrische Ich in einem Text erkennen kannst, unterscheidest du zwischen dem expliziten und dem impliziten Lyrischen Ich.
Merkmale |
explizites Lyrisches Ich | implizites Lyrisches Ich |
Verwendung des Wortes „Ich“ | ja | nein |
präsentierte Erfahrungen und Gefühle | subjektiv und persönlich | nur indirekt |
stellvertretend für… | … eine individuelle Person (individuelles Ich) | … einen neutralen Beobachter oder eine Personengruppe (überindividuelles Ich) |
Lyrik – Formen
Die Merkmale, die du eben kennengelernt hast, sind in lyrischen Texten unterschiedlich stark ausgeprägt. Deshalb unterscheidest du verschiedene Gedichtformen . Wenn du mehr über eine Gedichtform erfahren möchtest, dann klicke einfach auf den dazugehörigen Link!
Lyrik – Beispiele:
Lyrik — häufigste Fragen
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Was ist die Lyrik?
Im Allgemeinen ist die Lyrik das Geschriebene oder Überlieferte in Gedichtform. Üblicherweise ist sie knapp formuliert und in Verse und Strophen gegliedert.
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Was sind die Merkmale von Lyrik?
Lyrische Texte erkennst du an diesen Merkmalen:
- Der Text nutzt reichlich Bilder, um Ereignisse und Emotionen zu veranschaulichen.
- Er lässt viel Raum für individuelle Assoziationen und Deutungen zu.
- Er gliedert sich in Verse.
- Beim Vorlesen hat der Text oft eine rhythmische Klangstruktur.
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Wodurch zeichnen sich lyrische Texte aus?
Lyrische Texte zeichnen sich durch ihre Gliederung in Verse und Strophen, ihren Rhythmus und ihr Reimschema, sowie die bildhafte Sprache und das lyrische Ich bzw. Du aus. Unter ihnen gibt es verschiedene Arten. Zu ihnen gehören: die Ballade, die Ode, die Hymne, die Elegie, das Sonett und das Lied.
Lyrik – Epik – Dramatik
Neben der Lyrik sind die Epik und die Dramatik literarische Gattungen. Manchmal werden dir Texte begegnen, die Elemente von mehr als einer Textgattung beinhalten. Die Ballade zum Beispiel ist zwar in lyrischer Form verfasst, hat aber einen epischen Erzählcharakter.
Schau dir als Nächstes unseren Beitrag zur Epik an, um mehr über diese literarische Gattung zu erfahren!