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Du fragst dich, was Bezugskosten sind und wie du sie verbuchst? Hier erfährst du alles, was du dazu wissen musst!

Inhaltsübersicht

Was sind Bezugskosten?

Bezugskosten sind alle zusätzlichen Kosten, die anfallen, um ein Produkt vom Verkäufer zum Käufer zu bringen. Du nennst sie auch Beschaffungskosten.

Bestellt ein Möbelhersteller beispielsweise neue Stoffe und muss dafür Versand und Zoll zahlen, sind das für ihn Bezugskosten. Weil du sie neben dem eigentlichen Preis zahlst, gehören sie zu den Nebenkosten.

Welche Bezugskosten gibt es?
  • Transportkosten: Fracht- und Versandkosten.
  • Verpackungskosten: Kosten für die Verpackung, damit die Ware sicher ankommt.
  • Versicherungskosten: Schutz gegen Schäden während dem Transport.
  • Zölle und Steuern: Abgaben, wenn Materialien aus dem Ausland gekauft werden.

Wichtig: Die Bezugskosten zählen zu den Anschaffungskosten — die entstehen beim Kauf und sind notwendig, um die Ware nutzen zu können. Wenn du den Verkaufspreis deiner Produkte festlegst, musst du die Bezugskosten deshalb unbedingt einrechnen, um einen Gewinn zu erzielen.

Wie berechnest du die Bezugskosten?

Stell dir vor, du arbeitest bei einem Möbelhersteller namens HolzWerk GmbH. Du bist für den Einkauf zuständig und kaufst Holz im Wert von 1.000 € ein. Zusätzlich fallen noch folgende Kosten an:

  • Transportkosten: 80 €
  • Verpackungskosten: 20 €
  • Versicherungskosten: 15 €
  • Lagerkosten: 30 €

Jetzt kannst du die Bezugskosten berechnen, indem du alle Kosten zusammenzählst, die wirklich auf dem Weg vom Verkäufer bis zur HolzWerk GmbH entstehen. Das wären dann:

Bezugskosten = 80 € + 20 € + 15 € = 115 €

Wichtig: Lagerkosten zählen nicht zu den Bezugskosten — sie fallen erst bei der Lagerung an, also nachdem die HolzWerk GmbH das Holz bereits erhalten hat.

Was ist der Bezugspreis?

Der Bezugspreis ist der Preis, der am Ende wirklich für das Holz gezahlt werden muss, nachdem die Bezugskosten dazugerechnet und die Preisnachlässe abgezogen wurden. Du berechnest ihn so:

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Berechnung des Bezugspreises

Es ist wichtig, dass du zuerst den Rabatt und den Skonto vom Listenpreis abziehst. Erst danach kommen die Bezugskosten dazu — auf die bekommst du nämlich keine Nachlässe.

Weil die HolzWerk GmbH keinen Preisnachlass erhält, ist der Bezugspreis die Summe aus dem Listenpreis und den Bezugskosten. Unter dem Listenpreis verstehst du den „normalen“ Preis — also wie viel das Holz an sich kostet. Du berechnest den Bezugspreis dann so: 

Bezugspreis = 1000 € + 115 € = 1115 €

Diesen Preis muss die HolzWerk GmbH beim Verkauf ihrer Möbel berücksichtigen, um keinen Verlust zu machen.

Wie werden die Bezugskosten gebucht?

Du unterscheidest zwischen der aufwandsorientierten und der bestandsorientierten Buchung. Der wesentliche Unterschied liegt darin, wann die Bezugskosten aktiviert werden.

Aktivierung von Bezugskosten

Bei der Aktivierung erhöhen die Bezugskosten den Wert, mit dem das Holz in der Bilanz steht — du rechnest sie also einfach zum Holzbestand dazu. Dadurch hast du einen besseren Überblick darüber, wie viel tatsächlich ausgegeben wurde, um das Holz nutzen zu können.

Bestandsorientierte Buchung

Hier aktivierst du die Bezugskosten sofort beim Kauf. Wenn die HolzWerk GmbH die Bezugskosten bestandsorientiert bucht, erhöht sich der Lagerbestand an Holz um 115 €. Der dazugehörige Buchungssatz sieht dann so aus:

Rohstoffe 115,00 € an Verbindlichkeiten 136,85 
Vorsteuer     21,85     

Erst wenn die HolzWerk GmbH das Holz verbraucht, werden die 115 als Aufwand gebucht — also als Kosten für das Unternehmen. Damit wird der Gewinn am Ende des Jahres richtig dargestellt: 

Aufwendungen für Rohstoffe 115,00  an Rohstoffe 115,00 

Aufwandsorientierte Buchung 

Bei dieser Variante buchst du die Bezugskosten sofort als Aufwand. Das sieht dann so aus:

Bezugskosten für Rohstoffe 115,00 € an Verbindlichkeiten 136,85 
Vorsteuer                                            21,85 €    

Am Ende des Jahres wird dann der Teil der Bezugskosten aktiviert, der auf das Holz fällt, das noch nicht verbraucht wurde. Somit sind die Aufwendungen am Ende des Jahres nicht zu hoch — ein Teil vom Holz ist ja immer noch im Lager.

Wenn die HolzWerk GmbH das ganze Holz noch nicht weiterverarbeitet hat, werden also die ganzen 115  aktiviert: 

Rohstoffe 115,00  an Bezugskosten für Rohstoffe 115,00 

Wichtig: Du kannst dir merken, dass es bei beiden Verfahren genau gegensätzlich abläuft. Bei der bestandsorientierten Buchung siehst du die Bezugskosten erst als Vermögen an. Den Teil, den du verbrauchst, buchst du dann als Aufwand. Bei der aufwandsorientierte Buchung behandelst du die Bezugskosten von Anfang an als Aufwand. Wenn am Ende des Jahres ein Teil vom Holz übrig ist, aktivierst du die dazugehörigen Bezugskosten — dann gehören sie zum Vermögen.

Bezugskosten — häufigste Fragen

  • Was sind Bezugskosten?
    Bezugskosten sind zusätzliche Kosten neben dem Kaufpreis, die anfallen, um Waren oder Rohstoffe vom Verkäufer zum Käufer zu bringen. Zu den Bezugskosten zählen etwa Versandkosten, Verpackungskosten, Zölle, Frachtgebühren, Rollgeld und Kosten für die Transportversicherung
  • Was ist der Bezugspreis?
    Der Bezugspreis ist der Preis, den du am Ende tatsächlich für eine Ware zahlst, inklusive aller zusätzlichen Kosten und abzüglich aller Rabatte.
  • Wie wird der Bezugspreis berechnet?
    Der Bezugspreis wird ermittelt, indem der Kaufpreis eines Produkts um alle gewährten Rabatte und Skonti reduziert wird. Anschließend werden die Bezugskosten, wie Versand-, Verpackungs- oder Versicherungskosten, hinzugerechnet.

Anschaffungskosten

Du willst wissen, welche Kosten neben den Bezugskosten noch zu den Anschaffungskosten zählen? Die Antwort darauf bekommst du hier!  

Zumd Video: Anschaffungskosten
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