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Welche Lerntypen gibt es und welcher Lerntyp bist du? Das und mehr erfährst du jetzt in unserem Beitrag und im Video !

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Inhaltsübersicht

Welche Lerntypen gibt es?

Lerntypen sind eine beliebte Einteilung, die dir helfen, dein Lernverhalten zu verstehen und zu optimieren. Der deutsche Autor Frederic Vester unterscheidet dabei 4 verschiedene Lerntypen:

  1. Der visuelle Lerntyp 👀 — lernt am besten durch Sehen und Beobachten
  2. Der haptische Lerntyp 🖐️ — lernt am besten mit praktischen Übungen
  3. Der auditive Lerntyp 👂 — lernt am besten durch Zuhören
  4. Der intellektuelle Lerntyp 🧠 — lernt am besten durch Lesen und Reflektieren

Alle Lerntypen stehen für verschiedene Stärken beim Lernen. Der visuelle Lerntyp lernt beispielsweise am besten, wenn er Informationen in Form von Grafiken oder Skizzen sieht. Der auditive Lerntyp lernt hingegen am meisten bei mündlichen Erläuterungen.

Wenn du deinen Lerntyp kennst, kannst du also dein Lernen gezielt an deine Stärken anpassen und so am schnellsten und effektivsten lernen.

Wichtig: Die meisten Menschen sind Mischtypen. Das heißt, dein persönlicher Lerntyp setzt sich aus mehreren Lerntypen zusammen.

1. Visueller Lerntyp

Bei visuellen Lerntypen steht die optische Wahrnehmung im Vordergrund. Allgemein bevorzugen sie die grafische Aufbereitung von Informationen.

✓  Dir hilft es, wenn Menschen beim Erklären gestikulieren.

✓  Dir hilft bildliche Sprache.

✓  Grafiken, Bilder oder Skizzen erleichtern dein Verständnis.

✓  Du machst gerne Mitschriften und sie enthalten häufig Skizzen.

Visueller Lerntyp — Lerntipps
  • Erstelle dir Tabellen und eigene Infografiken.
  • Fertige Mindmaps zu Themengebieten an.
  • Schau dir Lernvideos an.
  • Vermeide reinen Text auf Karteikarten und mache dir kleine Skizzen.

2. Haptischer Lerntyp

Der haptische Lerntyp geht beim Lernen lieber praktisch vor. Dabei lernt er am liebsten mit seinen Händen. Deshalb heißt er auch motorischer bzw. kinästhetischer Lerntyp.

✓  Übungsaufgaben helfen dir mehr als Informationen auswendig zu lernen.

✓  Konkrete Anwendungsbeispiele erleichtern dein Verständnis.

✓  Du möchtest alles selbst ausprobieren.

✓  Interaktive Lernmethoden gefallen dir am besten.

Haptischer Lerntyp — Lerntipps
  • Fertige deine Lernmaterialien am besten selber an.
  • Bearbeite möglichst viele Übungsaufgaben.
  • Stressbälle oder Ähnliches können deine Konzentration während langer Lernphasen fördern.
  • Suche dir selbst Anwendungsbeispiele für komplexe oder abstrakte Themen.

3. Auditiver Lerntyp

Der auditive Lerntyp lernt am besten durch das Zuhören. Grafiken oder Skizzen sind für ihn weniger übersichtlich und weniger hilfreich. Allerdings fällt es ihm leicht, gesprochene Informationen zu behalten.

✓  Du kannst mündlichen Erklärungen konzentriert folgen.

✓  Du schreibst nur das Nötigste auf und fokussierst dich auf das Hören.

✓  Bevor du etwas schreibst, formulierst du den Satz in deinem Kopf.

✓  Womöglich liest du etwas langsamer als andere.

Auditiver Lerntyp — Lerntipps
  • Sei besonders aufmerksam im Unterricht oder in der Vorlesung.
  • Lies dir selbst Texte laut vor.
  • Höre dir Podcasts oder andere Aufzeichnungen an.
  • Erkläre Sachverhalte und nimm sie für dich auf.

4. Intellektueller Lerntyp

Der intellektuelle Lerntyp lernt am besten, wenn er sich aktiv mit den Lerninhalten auseinandersetzt. Er mag es, über Themen lange nachzudenken und sich selbst logische Verknüpfungen im Gehirn zu schaffen.

✓  Du magst es, intensiv über abstrakte und komplexe Inhalte nachzudenken.

✓  Du tauschst dich gerne mit anderen aus.

✓  Du hinterfragst Lerninhalte kritisch.

✓  Du liest gerne.

Intellektueller Lerntyp — Lerntipps
  • Suche dir eine Lerngruppe.
  • Versuche anderen komplexe Themen zu erklären.
  • Betrachte Texte kritisch und analysiere sie.
  • Suche dir eine ruhige Umgebung zum Nachdenken.

Übrigens: Häufig findest du auch einen 5. Lerntyp — den kommunikativen Lerntyp. Hierbei handelt es sich um eine Erweiterung von Vesters Theorie. Er lernt hauptsächlich durch den Austausch mit anderen und mag es, gelerntes Wissen anderen zu erklären.

Kritik am Lerntypen-Modell

Die Aufteilung in vier Lerntypen wird von Lernpsychologen immer wieder kritisiert. Zum einen seien die Lerntypen 1-3 und 4 nicht wirklich miteinander vergleichbar. Denn die Lerntypen 1-3 beschäftigen sich mit dem Aufnahmeprozess von Lerninhalten (Augen, Hände, Ohren). 

Lediglich der letzte Lerntyp denkt über die Inhalte nach und versteht sie. Die Reflexion des Gelernten macht also nur der intellektuelle Lerntyp. Außerdem berücksichtigt kein Lerntyp das Vorwissen oder die Motivation des Lernenden, obwohl sie maßgeblich am Lernerfolg beteiligt sind.

Zudem wurden die Theorien bisher noch nicht bewiesen. Es besteht also kein belegbarer Zusammenhang zwischen der am besten passenden Lernmethode und dem größten Lernerfolg. 

Mit der Zeit wurden deshalb weitere Lerntypen-Theorien entwickelt und auf Vesters Theorie aufgebaut.

Lerntypen nach Schrader

Der Pädagoge Josef Schrader, der ursprünglich zur beruflichen Weiterbildung von Erwachsenen forschte, entwickelte eine neue Einteilung von Lernenden. Er unterteilt sie dabei in 5 verschieden Gruppen:

  • Theoretiker
  • Musterschüler
  • Anwendungsorientierte
  • Unsichere
  • Gleichgültige

Die neue Einteilung soll ein möglichst effektives Lernen ermöglichen und sich ganzheitlich mit dem Lernprozess befassen. Das bedeutet, es spielt nicht nur die Informationsaufnahme eine Rolle, sondern auch die Lernmotivation.

Der Theoretiker

Dem Theoretiker fällt das Lernen besonders leicht. Praktische und theoretische Grundlagen kann er schnell verstehen.

Tipp: Als Theoretiker solltest du möglichst schnell dein gelerntes Wissen anwenden, um es zu verinnerlichen.

Der Musterschüler

Musterschüler sind besonders fleißig und ehrgeizig. Dabei fühlen sie sich beim angeleiteten Arbeiten besonders wohl. Das heißt, sie haben gerne Ansprechpartner, denen sie Fragen stellen können und die ihre Lösungen prüfen können.

Tipp: Als Musterschüler solltest du trotzdem versuchen, mit anderen zu diskutieren und auch akzeptieren, wenn Probleme keine eindeutigen Lösungen haben.

Der Gleichgültige

Gleichgültige machen nur das Nötigste und lernen nicht besonders gerne, weil sie kein konkretes Ziel verfolgen. Es mangelt ihnen also an Motivation.

Tipp: Als Gleichgültiger sollte es deine oberste Priorität sein, dein Endziel zu finden, auf das du hinarbeiten kannst. Um das zu erleichtern, kannst du dich für kleinere Erfolge belohnen. Gerade für die Gleichgültigen lohnt es sich außerdem eine effektive Lernmethode finden, um keine Zeit zu verschwenden.

Der Anwendungsorientierte

Ähnlich wie der haptische Lerntyp, braucht der Anwendungsorientierte möglichst viele Übungen und interaktive Lernmethoden. Gerade bei abstrakten Probleme hat er Schwierigkeiten, weil der Realitätsbezug fehlt.

Tipp: Als Anwendungsorientierter solltest du möglichst viele Aufgaben bearbeiten und auch selber erstellen. Versuche außerdem, dich viel mit anderen über Lösungen und Verständnisprobleme auszutauschen.

Der Unsichere

Unsichere leiden darunter, dass sie sich selbst zu wenig zutrauen. Daher fehlt ihnen oft die Motivation, Inhalte zu verstehen oder Aufgaben zu bearbeiten.

Tipp: Als Unsicherer solltest du insbesondere an deinem Selbstbewusstsein beim Lernen arbeiten. Versuche Schritt für Schritt Lernerfolge zu erzielen und lass dich von gelegentlichen Misserfolgen nicht demotivieren. Daher solltest du auch auf ein gesundes Lernumfeld achten, in dem du dich nützlich fühlst.

Lernstile von Kolb

Zwar unterscheiden sich die einzelnen Lerntypen stark voneinander, doch der Lernprozess ist laut Kolb bei jedem Menschen in der Theorie gleich.

Laut Kolb ist Lernen ein Kreislauf, der 4 Phasen durchläuft:

  1. Konkrete Erfahrungen sammeln
  2. Reflexion
  3. Abstrakte Theoriebildung
  4. Aktives Experimentieren
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Die 4 Lernstile nach Kolb

Beim aktiven Experimentieren werden wiederum neue Erfahrungen gesammelt und der Kreislauf beginnt von vorne.

Kolb weist dabei jedem Übergang einen Lernstil bzw. einen Lerntypen zu. 

  • Der Entdecker
  • Der Denker
  • Der Entscheider
  • Der Macher

Jeder Mensch trägt alle 4 Personen in sich, doch bei den meisten sind bloß ein bis zwei Lernstile ausgeprägt. Vielleicht bist du gut darin, Informationen aufzunehmen. Doch sie zu reflektieren und Regeln abzuleiten fällt dir schwer.

Achtung: In der Realität werden meistens nur Teile des Lernprozesses durchlaufen.

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Lernmethoden

Jetzt weißt du, welche Lerntypen es gibt und hast vielleicht auch schon eine Ahnung, welcher am besten zu dir passt. Was machst du jetzt mit dem Wissen? In unserem Video findest du die besten Lernmethoden für deinen Lerntyp!

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