Bilanzsumme
Was ist die Bilanzsumme? Im folgenden Beitrag haben wir eine Definition für dich vorbereitet und erklären dir, wie du sie berechnest.
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Inhaltsübersicht
Bilanzsumme einfach erklärt
Die Bilanzsumme ist die Summe aller Posten auf der Aktivseite oder auf der Passivseite der Bilanz (am Ende des Geschäftsjahrs). Die Bilanzsumme im Aktiva entspricht immer der Summe im Passiva. Hintergrund ist hier die Bilanzgleichung. Auf der Aktivseite der Bilanz siehst du, wie du du dein Geld verwendest (Mittelverwendung), auf der Passivseite siehst du, wo das entsprechende Geld herkommt (Mittelherkunft).
Du berechnest also die Bilanzsumme, indem du alle Aktivposten, wie zum Beispiel den Wert deiner Grundstücke, deines Fuhrparks und deiner Maschinen (Anlagevermögen) und den Wert deines Materialvorrats, deines Kassenbestands und deines Bankguthabens (Umlaufvermögen) zusammenzählst. Das gleiche Ergebnis erhältst du, wenn du dein Eigenkapital (Geld, das tatsächlich deinem Unternehmen gehört) und das Fremdkapital (Bsp. Darlehen und Kredite) auf der Passivseite summierst.
Im Laufe des Geschäftsjahres können sich die Aktiv-und Passivseite um die gleiche Summe erhöhen (= Bilanzverlängerung) oder senken (= Bilanzverkürzung). Bei einem Aktivtausch oder einem Passivtausch bleibt die Bilanzsumme gleich, hier erhöht sich auf der Aktivseite bzw. auf der Passivseite ein Posten und ein anderer nimmt auf der selben Seiten um den gleichen Betrag ab.
So sieht die Definition der Bilanzsumme aus:
Die Bilanzsumme (englisch balance sheet total; auch Bilanzvolumen) ist definiert als die Summer der Vermögensgegenstände aller Posten im Aktiva bzw. die Summe des Gesamtkapitals aller Posten im Passiva auf der Bilanz zum Bilanzstichtag. Die Summe im Aktiva entspricht der Summe im Passiva.
Bilanzsumme berechnen
Du kannst die Jahresbilanzsumme berechnen, indem du auf der Aktivseite der Bilanz das Anlagevermögen (Bsp. Grundstücke und Maschinen) und das Umlaufvermögen (Bsp. Materialbestand und Bankguthaben) aufsummierst. Den gleichen Betrag erhältst du, wenn du im Passiva der Bilanz das Eigenkapital und das Fremdkapital (Bsp. Kredite) addierst.
Am Bilanzstichtag hast du zum Beispiel folgende Werte in deiner Bilanz stehen:
Du addierst also immer entweder alle Werte im Aktiva oder alle Werte im Passiva der Bilanz, um die Bilanzsumme zu berechnen. Dadurch, dass die beiden Seiten immer den selben Wert haben, reicht es, wenn du nur die Posten auf eine Seite zusammenzählst.
Aktivtausch und Passivtausch
Geschäftsvorgänge, bei denen ein Aktiv- oder Passivtausch stattfindet, verändern die Bilanzsumme nicht.
Wenn du zum Beispiel 100 € Bargeld von deinem Bankkonto abhebst, handelt es sich um einen Aktivtausch. Die Konten Kasse und Bank sind beide dem Umlaufvermögen zugeordnet. Während der Betrag auf dem Konto Bank um 100 € abnimmt, steigt das Konto Kasse um den gleichen Betrag an und deine Bilanzsumme bleibt gleich.
Den gleichen Vorgang kannst du bei einem Passivtausch beobachten. Wenn du zum Beispiel eine kurzfristige Verbindlichkeit in ein Darlehen umwandest, verändert sich nur die Zusammensetzung deines Fremdkapitals auf der Passivseite deiner Bilanz, aber die Bilanzsumme bleibt gleich.
Bilanzverlängerung und Bilanzverkürzung
Bei einer Bilanzverlängerung und bei einer Bilanzverkürzung ändert sich die Bilanzsumme des Unternehmens.
Die Bilanzsumme steigt, wenn sich die Aktivseite und die Passivseite der Bilanz um die gleiche Summe erhöhen. Hierbei handelt es sich um eine Bilanzverlängerung. Wenn du zum Beispiel eine Maschine auf Rechnung kaufst, erhöht sich auf der Aktivseite das Anlagevermögen, gleichzeitig steigt der Betrag des Kontos Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung auf der Passivseite deiner Bilanz.
Angenommen, du bezahlst nun die Rechnung für die Maschine. Das Passivkonto „Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung“ und das Aktivkonto „Bank“ nehmen ab. Es handelt sich somit um eine Bilanzverkürzung und deine Bilanzsumme sinkt.
Bilanzsumme Kennzahl
Die Bilanzsumme ist eine wichtige Kennzahl des Rechnungswesens. Sie dient als Grundlage zur Berechnung anderer Kennzahlen. Beispiele hierfür sind die Eigenkapitalquote oder die Gesamtkapitalrentabilität .
Der Umsatz und die Bilanzkennzahlen können nicht aus der Bilanzsumme abgelesen werden. Um den Umsatz zu ermitteln , muss du dir die einzelnen Bilanzposten, insbesondere die Gewinn- und Verlustrechnung , genauer ansehen. Du kannst aber über das Bilanzvolumen darauf schließen, wie groß die betrachtete Kapitalgesellschaft ist.
Im Handelsgesetzbuch wird die Jahresbilanzsumme als Größenmaßstab verwendet, um Kapitalgesellschaften in klein, mittelgroß und groß einzuteilen.
- Die Bilanzsumme ist die Summe aller Posten im Aktiva bzw. im Passiva der Bilanz zum Bilanzstichtag.
- ∑ Aktiva = ∑ Passiva.
- Beim Aktivtausch oder beim Passivtausch bleibt die Bilanzsumme gleich.
- Bei einer Bilanzverlängerung oder Bilanzverkürzung ändert sie sich.