Amerikanische Revolution
Du fragst dich, was die Amerikanische Revolution war und welche Ursachen und Folgen sie hatte? In unserem Beitrag und im Video erfährst du es!
Inhaltsübersicht
Amerikanische Revolution — Übersicht
Die Amerikanische Revolution war der Kampf der 13 britischen Kolonien in Nordamerika nach ihrer Unabhängigkeit. Sie wollten sich von ihrem Mutterstaat Großbritannien losreißen. Wieso sie das wollten und wie sie es schafften, siehst du anhand der Übersicht:
- 1760: Verschlechterung der Beziehung zu Großbritannien
- 1763: Strengere Regelungen für die Kolonien (Steuern, Zölle)
- 1773: Boston Tea Party
- 1775–1783: Unabhängigkeitskrieg unter der Führung von George Washington
- 1776: Veröffentlichung der Unabhängigkeitserklärung, die Großbritannien nicht anerkannte
-
1783: Zweiter Frieden von Paris
Die Amerikanische Revolution hatte viele weltbewegende Folgen. Die wichtigste war jedoch: die Entstehung der Vereinigten Staaten von Amerika.
Amerikanische Revolution — Verhältnisse
Die erste britische Kolonie in Nordamerika entstand 1607. In den folgenden Jahrzehnten kamen immer mehr Gebiete hinzu, bis Großbritannien schließlich 13 Kolonien an der nordamerikanischen Westküste besaß. Zu ihnen gehörten:
- Virginia
- New Hampshire
- Rhode Island
- Massachusetts
- Maryland
- Connecticut
- North Carolina
- South Carolina
- Delaware
- New Jersey
- New York
- Pennsylvania
- Georgia
Übrigens: Bis ins Jahr 1763 hatte auch Frankreich Kolonien auf dem nordamerikanischen Kontinent.
Die 13 Kolonien waren ein fester Bestandteil des britischen Königreichs und unterstanden somit dem britischen Recht. Es war ihnen jedoch nicht erlaubt, Repräsentanten ins britische Parlament zu entsenden. Sie hatten also kein Mitspracherecht in der Politik.
Anfänglich störte das die Kolonisten jedoch nicht, denn sie hatten nur wenig Kontakt mit ihrem Mutterland Großbritannien. So konnten sie ein eigenständiges Leben führen. Doch das änderte sich 1760, als sich das Verhältnis zu Großbritannien verschlechterte.
Ursachen — höhere geldliche Abgaben
Der Geldbedarf des britischen Königshauses stieg immer weiter an, denn es hatte viel Geld in den Kolonialkrieg gegen Frankreich investiert. Zudem musste es auch noch Kriegsschulden bezahlen. Daran sollten sich die Kolonien beteiligen.
Um das bewerkstelligen zu können, verlangte Großbritannien immer mehr Steuern und Zölle von den Kolonien. Zudem zwangen die Briten sie, englische Kolonialsoldaten unterzubringen. Das gefiel den Kolonisten gar nicht. Also boykottierten sie den Handel mit englischen Waren. Das bedeutet, sie kauften bestimmte Waren nicht mehr, um der Entscheidung des Königshauses entgegenzuwirken.
Schlussendlich sah sich Großbritannien gezwungen, die Steuern zurückzunehmen.
Ursachen — Proklamation Großbritanniens 1763
Doch die hohen Steuern waren nicht das einzige Problem. Zusätzlich wurde 1763 ein Expansionsverbot nach Westen ausgesprochen. Das bedeutet, dass die Siedler in Nordamerika sich nicht mehr weiter nach Westen ausbreiten durften. Durch das Expansionsverbot sollten Aufstände der Ureinwohner verhindert werden, die in den unbesiedelten Gebieten lebten.
Das brachte das Fass zum Überlaufen. Denn die Kolonisten sahen es nicht ein, sich an all diese Regelungen zu halten, wenn sie nicht einmal politisch mitbestimmen durften. So forderten sie politisches Mitspracherecht und nutzten dafür die Parole: „No taxation without representation“ (auf Deutsch: „Keine Steuern ohne politische Mitwirkung“).
Merke: Der schlechte Umgang der Briten mit den Kolonisten sowie deren Wunsch nach Mitspracherecht und Selbstverwaltung waren die Ursachen der Amerikanischen Revolution.
Ursachen — Boston Massaker am 5. März 1770
Tatkräftig protestierten die amerikanischen Siedler gegen die Bestimmungen der Briten. Auch am 5. März 1770 fanden wieder solche Proteste statt. Diesmal gegen die stationierten britischen Truppen. Die britischen Soldaten machte das so nervös, dass sie fünf Zivilisten erschossen.
Ursachen — Boston Tea Party 1773
Großbritannien nahm die Steuern zurück. Jedoch nicht alle, denn die Steuern auf Tee blieben bestehen. Deshalb boykottierten die Kolonisten die Teeimporte. Dadurch ging ein großes britisches Teeunternehmen fast pleite und bat die britische Regierung um Hilfe.
Das Parlament setzte daraufhin den sogenannten Tea Act (Tee-Gesetz) in Kraft. Er ersparte den britischen Teelieferanten den Zoll. So wurde Tee extrem billig. Zusätzlich durfte Tee nun ohne Zwischenhändler der amerikanischen Kolonien verkauft werden und die amerikanischen Kaufleute mussten weiterhin eine Teesteuer bezahlen. Den Kolonien gingen damit Geld und Arbeitsplätze verloren.
Aus Protest gegen die Ungerechtigkeiten warfen als Indianer verkleidete Kolonisten am 16. Dezember 1773 mehrere Ladungen Tee im Hafen von Boston über Bord. Das war die Boston Tea Party.
Die Boston Tea Party war der erste große Massenprotest der Kolonisten. Somit ist sie eine der wichtigsten Ursachen für die Amerikanische Revolution. Du kannst sie auch als Auslöser der Amerikanischen Revolution bezeichnen. Denn sie war der Anstoß für die Eskalation in einem offenen militärischen Konflikt.
Amerikanische Revolution — Ziele
Zuerst war das Ziel der Amerikanischen Revolution nur ein Widerstand gegen die britische Ungerechtigkeit. Dabei sollten die Zölle abgeschafft und ein Mitspracherecht in der Politik erlangt werden.
Doch nach und nach forderten die Siedler die absolute Unabhängigkeit der 13 Kolonien von Großbritannien. Sie wollten also einen eigenen Staat. Das Ziel der Unabhängigkeit der 13 Kolonien von Großbritannien beinhaltete außerdem folgende Ideen:
- Widerstandsrecht gegen die Regierung
- Demokratie
- Schutz durch öffentliche Prozesse und unparteiische Jury
- eingeschränkte Unterbringung von Soldaten in Privathäusern
- Rede-, Religions- und Pressefreiheit
- Recht auf Waffen
- Verbot grausamer Strafen (jegliche Form von psychischer und physischer Folter)
Die Kolonisten versuchten ihre Ziele durch politische Verhandlungen, Proteste und zuletzt auch durch gewaltsame Kämpfe zu erreichen.
Die Amerikanische Revolution — Der Unabhängigkeitskrieg
Die unterschiedlichen Vorstellungen und Auseinandersetzungen zwischen den Kolonisten und den Briten gipfelten schließlich im sogenannten Unabhängigkeitskrieg.
Der Unabhängigkeitskrieg — Der Anfang
Der Krieg begann im April 1775 mit dem Versuch der Briten, die Bürgerwehr im Ort Lexington bei Boston zu entwaffnen.
In den folgenden acht Jahren kämpfte die sogenannte „Amerikanische Kontinentalarmee“ unter ihrem Oberbefehlshaber George Washington gegen die britischen Kolonialtruppen.
Schnell zeigte sich die Überlegenheit der britischen Truppen im Krieg. Denn die schlecht organisierte Kontinentalarmee hatte Schwierigkeiten, sich gegen die zahlenmäßig überlegenen und top ausgebildeten britischen Soldaten zu behaupten.
Der Unabhängigkeitskrieg — Die Unabhängigkeitserklärung
Am 4. Juli 1776 erklärten die Kolonien während des Unabhängigkeitskriegs ihre Unabhängigkeit in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Den Tag kannst du dir als Independence Day merken. Er ist bis heute der Nationalfeiertag der Amerikaner.
Doch zu dem Zeitpunkt erkannten die Briten die Unabhängigkeit Amerikas noch nicht an. Und so ging der Krieg weiter.
Der Unabhängigkeitskrieg — Die Wendung
Ab dem Jahr 1777 schafften es die Kolonisten, immer mehr Schlachten für sich zu entscheiden. Ihr Sieg in der Schlacht von Saratoga war der entscheidende Wendepunkt des Krieges. Außerdem schlossen die Kolonisten 1778 ein Bündnis mit Frankreich. Infolgedessen zerstörte Frankreich die britische Vorherrschaft auf dem Meer.
Der Unabhängigkeitskrieg — Das Ende
1781 gewannen die Kolonisten schließlich die Schlacht bei Yorktown und die Briten unterzeichneten die Kapitulation. Anschließend fanden Friedensverhandlungen statt und 1783 wurde der Zweite Frieden von Paris beschlossen. Mit ihm endete die Amerikanische Revolution.
Merke: Der Unabhängigkeitskrieg ging von 1775/1776 bis 1783 ungefähr 8 Jahre lang. Die Amerikanische Revolution war aber länger! Sie begann in den 1760ern, umfasst die Ereignisse des Krieges und endete ebenfalls 1783.
Amerikanische Revolution — Folgen
Die Folgen der Amerikanischen Revolution waren zahlreich. Welche genau das sind, siehst du in der folgenden Zusammenfassung:
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Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika
(USA)
- Zweiter Frieden von Paris 1783: Die USA erlangte dadurch die formelle Unabhängigkeit und Hoheitsrechte über die Gebiete der 13 Kolonien
- Unabhängigkeit von Großbritannien anerkannt: keine Steuern und Zölle mehr
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Eigene Verfassung, Gesetze und Regierung für die USA
- Verkündung der Menschenrechte in der amerikanischen Verfassung: Frauen, Sklaven und Indianer waren aber nicht mit eingeschlossen
- George Washington wurde 1789 zum 1. Präsident der USA gewählt.
- Expansion in den Westen bis zum Mississippi Fluss: Großbritannien hatte das riesige Gebiet an die Kolonisten abgegeben
An den Folgen der Amerikanischen Revolution kannst du sehen, wie bedeutsam die Revolution für die Geschichte war. Durch sie kam es zur Entstehung der USA, die heute zu den größten Weltmächten gehören.
Amerikanische Revolution — häufigste Fragen
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Was war die Amerikanische Revolution?
Die Amerikanische Revolution war die Unabhängigkeitsbewegung der nordamerikanischen Siedler in den 13 britischen Kolonien. Sie wollten sich vom „Mutterstaat“ Großbritannien trennen und veröffentlichten 1776 die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika (USA).
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Was zählt alles zur Amerikanischen Revolution?
Zu der Amerikanischen Revolution zählen alle Ereignisse zwischen den 13 Kolonien und Großbritannien der Jahre 1760 bis 1783 und zur Unabhängigkeit der nordamerikanischen Kolonien führte. Der Auslöser dafür waren die strengen Vorschriften ab 1763 der britischen Krone gegenüber den Kolonisten.
Unabhängigkeitskrieg
Jetzt kennst du dich bestens mit der Amerikanischen Revolution, sowie ihren Ursachen und Folgen aus. Du möchtest noch mehr über den Unabhängigkeitskrieg erfahren? Dann schau dir gleich unser Video dazu an!