Du möchtest genau wissen, was der Wiener Kongress war, wer daran teilnahm und was dort beschlossen wurde? Dann bist du hier absolut richtig! Außerdem findest du in unserem Video auch eine Zusammenfassung für den Wiener Kongress.

Inhaltsübersicht

Wiener Kongress einfach erklärt

Der Wiener Kongress war eine Versammlung von über 200 europäischen Staatsmännern, die von September 1814 bis Juni 1815 neun Monate lang in Wien über Europas Zukunft berieten. Die europäischen Großmächte Österreich, Großbritannien, Frankreich, Russland und Preußen mussten entscheiden, wie es mit Europa nach den langen Kriegen mit Napoleon weitergehen sollte.

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Sitzung der Großmächte im Wiener Kongress

Die Fürsten, die sich in Wien trafen, einigten sich auf die Wiederherstellung des Zustands vor Napoleons Herrschaft und verfolgten als Leitideen drei Prinzipien:

  • Wiederherstellung der alten Verhältnisse (Restauration)
  • Rechtmäßigkeit der Monarchie (Legitimität)
  • Kameradschaftlichkeit zwischen den Ländern (Solidarität )

Damit entschieden sie sich, gegen die revolutionären Vorstellungen des einfachen Volkes vorzugehen und ihre Fürstenherrschaft zu stärken. Zusätzlich legten sie neue Landesgrenzen fest. 

Feste für das Volk: Der Kongress tanzt

Der Wiener Kongress 1815 war nicht nur ein politisches, sondern auch ein pompöses gesellschaftliches Großereignis, an dem auch das Volk teilnahm. Man traf dort zahlreiche Künstler, Geschäftsmänner und Adlige an, denn es wurden rauschende Feste und Bälle gefeiert.

Wiener Kongress: Gründe

Um die Vorherrschaft der Fürsten abzuschaffen, kämpfte das revolutionäre Frankreich unter der Führung Napoleons gegen andere europäische Staaten. Er wollte Europa neu strukturieren. Nachdem Napoleon besiegt wurde, kam mit dem Pariser Friedensabkommen 1814 das Kriegsende. 

Wie du dir bestimmt vorstellen kannst, sorgten der Krieg und Napoleons Umstrukturierung in Europa für Chaos. Deshalb musste Europa neu geordnet werden. Um das zu tun, wurde der Wiener Kongress einberufen.

Wiener Kongress: Teilnehmer

Der Wiener Kongress begann am 18. September 1814. Die Grundlage dafür war das Pariser Friedensabkommen. Das forderte alle Staaten, die gegen Napoleon gekämpft hatten, zur Teilnahme am Wiener Kongress auf. Die Teilnehmer waren unter anderem die vier Siegermächte Österreich, Großbritannien, Russland und Preußen. Später nahm auch Frankreich teil.

Die Teilnehmer des Wiener Kongresses waren allesamt Fürsten. Das bedeutet, sie waren diejenigen, die zuvor vom alleinherrschenden Napoleon aus ihren Ämtern vertrieben worden waren. Natürlich wollten die Fürsten daher die alten Zustände vor Napoleon und damit ihre eigene Macht wieder herstellen.

Restauration, Legitimität und Solidarität

Um die Ziele der Vormachtstellung der Fürsten und des dauerhaften Friedens in Europa zu erreichen, verfolgten die Teilnehmer des Wiener Kongresses 1815 drei wichtige Prinzipien:

  1. Restauration: Die Wiederherstellung der Verhältnisse vor der Umstrukturierung durch Napoleon. Diese Verhältnisse bezeichnest du auch als „Alte Ordnung“. 
  2. Legitimität: Alle Teilnehmer waren Anhänger der Monarchie. Sie rechtfertigten ihre Herrschaft durch das Gottesgnadentum. Das bedeutet, dass die Herrschaft eines Königs durch Gottes Willen begründet ist.
  3. Solidarität: Die Staaten sollten einander unterstützen. Dadurch konnten neue Kriege vermieden werden.
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Die drei Prinzipien des Wiener Kongess

Diese drei Prinzipien wurden in den Beschlüssen des Wiener Kongresses festgehalten und erfolgreich umgesetzt.

Wiener Kongress: Beschlüsse und Ergebnisse

Die Beschlüsse des Wiener Kongresses wurden in der Wiener Kongressakte aufgeschrieben. Konkret gab es 4 wichtige Ergebnisse: 

  1. Die Restauration in Europa: Napoleon hatte viele Gebiete in Europa umgestaltet und Herrscher abgesetzt. Diese Veränderungen machte der Wiener Kongress wieder rückgängig. Es wurden also Herrscher wieder eingesetzt. Außerdem wurden die meisten alten Grenzen in Europa wieder hergestellt.
  2. Deutsche Bundesakte: Sie legte die politische Zukunft Deutschlands fest. Napoleon hatte zuvor im deutschen Raum kleinere Gebiete zusammengelegt. Das wurde rückgängig gemacht und der deutsche Raum wurde wieder zu einem „Flickenteppich“ aus kleinen Staaten.
  3. Das Gleichgewicht der Mächte: Es wurde eine Fünferherrschaft der Großmächte Österreich, Preußen, Russland, Großbritannien und Frankreich gebildet. Das wird auch „Pentarchie“ genannt. Durch die Pentarchie konnte ein Gleichgewicht zwischen den Mächten erzeugt werden. Dadurch sollte kein einzelner Staat in der Lage sein, alleine die Macht zu ergreifen.
  4. Das Bündnis der Fürsten gegen die Bürger: Damit die Ordnung erhalten blieb, verpflichteten sich die Staaten, die 3 Prinzipien Restauration, Legitimität und Solidarität einzuhalten. Damit beschlossen die Teilnehmer des Wiener Kongresses, gemeinsam gegen die revolutionären Aufstände des einfachen Volkes vorzugehen. Damit sollte die wiederhergestellte Ordnung gewahrt werden. In diesem Zusammenhang verbündeten sich Preußen, Österreich und Russland zur Heiligen Allianz .  

Wiener Kongress: Folgen

Die Wiener Konferenz stellte die alte Ordnung wieder her und garantierte die Herrschaft der Monarchen, sowie deren gegenseitige Hilfe. Deshalb gab es in Europa eine lange Zeit des Friedens. Die Beschlüsse galten fast 100 Jahre lang, bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914.

Das Volk war aber nicht zufrieden mit den Ergebnissen der Wiener Konferenz. Denn die Bürger begeisterten sich immer mehr für liberale und revolutionäre Ideen. Im Vordergrund standen dabei Demokratie, nationale Einheit und politische Freiheit. Die Fürsten kamen diesen Vorstellungen mit ihrer Politik der Restauration aber nicht nach. Deswegen waren Proteste und Aufstände der Bürger eine negative Folge des Wiener Kongresses.

Folgen für das deutsche Volk

Die Deutschen hatten zuvor gemeinsam in den Befreiungskriegen gegen Napoleon gekämpft und ein Zusammengehörigkeitsgefühl als Deutsche Nation entwickelt. Sie forderten deshalb eine staatliche Einheit mit Freiheiten für die Bürger. Durch die Neuordnung der Grenzen und die Aufteilung in viele kleine deutsche Staaten, war der Traum eines liberalen, einheitlichen deutschen Nationalstaats aber nicht möglich. Daher kam es zu Protesten.

Der Deutsche Bund

Wie du gesehen hast, spielte auch die Zukunft des deutschen Raums eine Rolle im Wiener Kongress im Jahre 1815. Aber anstatt den Wünschen des Volkes nach Freiheit und Einheit als Nationalstaat nachzukommen, wurde von den Großmächten im deutschen Raum ein lockerer Staatenbund gegründet: der Deutsche Bund. Du willst wissen, was es mit dem Deutschen Bund auf sich hat und warum er schlussendlich scheiterte? Dann schau dir direkt unser Video an.

Zum Video: Deutscher Bund
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