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Du möchtest wissen, was genau es mit dem Glauben des Calvinismus auf sich hat? Dann bist du hier absolut richtig! In diesem Artikel und unserem Video  erfährst du alles darüber.

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Inhaltsübersicht

Calvinismus einfach erklärt

Der Calvinismus ist eine religiöse Glaubenslehre. Im Zuge der Reformation wurde er im 16. Jahrhundert von Johannes Calvin begründet und ist damit eine Form des Protestantismus. Er betont die absolute Heiligkeit Gottes, seine Gnade und die dadurch geschenkte Erlösung.

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Der Genfer Reformator Johannes Calvin

Der Calvinismus folgt fünf strengen Glaubensgrundsätzen. Sie betonen die Macht Gottes und die Abhängigkeit des Menschen von Gottes Gnade. Die Calvinisten glauben auch an die Vorbestimmung des Heils oder Unheils eines Menschen. Das nennst du „Prädestination“.

Johannes Calvin und die Reformation

Bis zum 16. Jahrhundert gab es in Europa nur die katholische Kirche. Aber manchen Menschen war die Kirche nicht modern genug. Sie forderten Reformen. Martin Luther war dabei der wichtigste Reformator. Er schlug 1517 seine 95 Thesen zur Modernisierung der Kirche an die Wittenberger Schlosskirche. Als die Reformation aber nicht funktionierte, wandte Luther sich von der katholischen Papstkirche ab und leitete die Entstehung einer eigenen reformierten Kirche ein.

Außer Luther gab es noch weitere Reformatoren, darunter den Schweizer Johannes Calvin (1509-1564). Auch er prägte mit seinen Ideen die Reformation. Die waren im Vergleich zu anderen Reformatoren besonders streng. Aus Calvins Lehre entstand schließlich der Calvinismus als eine von mehreren reformierten Kirchen.

Calvinismus: Die 4 Soli der Reformation

Die „vier soli“ beschreiben die Lehre der Reformation und sind die grundlegenden Glaubenssätze der reformierten Kirchen.

Schau dir die „vier soli“ hier einmal an:

  1. Sola scriptura: Nur die Bibel bildet die Grundlage des Glaubens. 
  2. Sola christus: Christus hat neben Gott die höchste Autorität. Das heißt, er ist auch der einzige Vertreter Gottes auf der Erde. Die Kirche und der katholische Papst haben somit keine Macht.
  3. Sola gratia: Der Mensch kann nur durch die Gnade Gottes gerettet werden.
  4. Sola fide: Nur der Glaube des Menschen zählt. Die Taten eines Menschen sind deshalb bedeutungslos.

Du kannst erkennen, dass hier nur Gott im Zentrum steht. Die „vier soli“ der Reformation entstanden nämlich aus dem Gedanken, dass nur Gott allein heilig ist. Sie besagen, dass religiöse Rituale und menschliche Kulte bedeutungslos sind, da nur Gott allein die Macht hat.

Der calvinistische Glaube stützt sich auf die „vier soli“ und hält sich sehr streng an sie. Das bedeutet, dass ein Calvinist die Papstkirche und die Reliquienverehrung komplett ablehnt, weil nach den „vier soli“ nur Gott allein heilig ist. Calvinisten sind nämlich der Meinung, dass die Verehrung des Papstes und der Überreste von Heiligen (Reliquien) die Macht Gottes untergräbt.

Was ist Prädestination?

Die grundlegende Lehre des Calvinismus ist die sogenannte „Prädestinationslehre“. Sie wurde von Calvin selbst verfasst. „Prädestination“ bedeutet so viel wie „Vorherbestimmung“. Das meint hier, dass die Zukunft eines Menschen feststeht und unveränderlich ist. Im Calvinismus gibt es 2 Wege, die für den Menschen von Gott vorbestimmt sind:

  1. Der Weg des Menschen in die Erlösung und das ewige Leben → Heil
  2. Der Weg des Menschen in ewige Verdammnis Unheil

Das bedeutet, dass Gott von Anfang an festgelegt hat, welche Menschen gerettet werden und welche nicht. Der Mensch kann deshalb durch nichts beeinflussen, ob er verdammt oder erlöst wird. 

Die 5 Schlagworte des Calvinismus

Die Lehren des Calvinismus werden oft als 5 Schlagworte zusammengefasst. Sie beschreiben die Glaubensgrundsätze des Calvinismus. Schau sie dir hier einmal an:

  1. Völlige Verderbtheit des Menschen:
    Der Mensch ist von Anfang an sündig und kann das Wort Gottes und die Botschaft der Bibel nicht selbst verstehen. Nur durch die Hilfe Gottes kann der Mensch gut werden und Gottes Lehre verstehen.

  2. Bedingungslose Erwählung: 
    Damit ist die Prädestination gemeint. Dieser Grundsatz besagt, dass Gott von Anfang an die Menschen erwählt hat, die erlöst werden und seine Botschaft verstehen können.

  3. Begrenzte Versöhnung:
    Die Calvinisten glauben, dass Jesus nicht der Erlöser aller Menschen ist. Denn durch die Prädestination sind nur bestimmte Menschen für die Erlösung auserwählt. Nur für sie ist Jesus am Kreuz gestorben.

  4. Unwiderstehliche Gnade:
    Der auserwählte Mensch kann sich nicht gegen Gottes Gnade — also die Erlösung — wehren. Die Erlösten werden auf jeden Fall erlöst und gelangen zu Gott. Sie können somit keinen Widerstand leisten.

  5. Beharrlichkeit der Heiligen:
    Jeder Mensch, der zur Erlösung auserwählt ist, bleibt auserwählt. Hat man also einmal die Gnade Gottes erfahren, bleibt sie für immer.

Wie leben Calvinisten?

Die Calvinisten sind die Anhänger der Glaubenslehre des Reformators Johannes Calvin. Sie glauben an die Vorbestimmung des Heils oder Unheils eines Menschen (Prädestination). Der Mensch muss ihrer Ansicht nach seine Auserwähltheit zur Erlösung durch sein Leben und Handeln beweisen.

Ihr Alltag ist deshalb durch harte Arbeit und Enthaltsamkeit bestimmt. Die beiden Eigenschaften sind in der Ethik der Calvinisten extrem wichtigWer sich selbst mit eigenen Händen Wohlstand erarbeitet hat, wird als Auserwählter Gottes gesehen. Zusätzlich lehnen die Calvinisten alle Arten von Luxus und Genuss ab. Das nennst du auch Askese .

Weltliche Genüsse, wie zum Beispiel Reichtum und Besitz, betrachten sie als Götzendienst, also als die Verehrung eines falschen Gottes. Das soll laut ihrem Glauben den Blick auf Gott versperren.

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Calvinistische Kirche: Auch dort lehnen die Calvinisten Luxus und Schmuck ab

Die Calvinisten sind oft streng gläubig. Daher kommt es auch, dass einige Kirchengemeinden ihre Mitglieder hart bestrafen, wenn sie sich falsch verhalten. Das nennst du Kirchenzucht. Den Mitgliedern wird dann zum Beispiel der Besuch von Gottesdiensten verboten.

Ausbreitung des Calvinismus

Der Calvinismus entstand in der Schweiz und breitete sich von dort aus in Frankreich, den Niederlanden, England und Schottland aus. Er gelangte auch nach Amerika. In diesen Ländern ist der Calvinismus auch heute noch vertreten.

Interessant ist, dass er je nach Land unterschiedliche Namen bekam! In Frankreich nennst du die Calvinisten Hugenotten, in England Puritaner. Die calvinistischen Kirchen in Schottland nennst du presbyterianische Kirchen. In den USA gibt es die southern Baptists.

Unterschiede Calvinisten vs. Katholiken

Im Gegensatz zu den Katholiken kann jeder Calvinist zum Priester werden. Zusätzlich haben alle Priester die gleiche Stellung inne. Die Kirche der Calvinisten ist damit nicht hierarchisch aufgebaut.

In der katholischen Kirche hat der Papst die Stellung eines direkten Vertreters Gottes auf der Erde inne. Einen solchen Vertreter gibt es im calvinistischen Glauben nicht. Denn sie glauben an die absolute Macht und Herrlichkeit Gottes. Christus gilt bei ihnen als einziger Vertreter Gottes.

Ein weiterer entscheidender Unterschied zur katholischen Kirche ist, dass die calvinistischen Gläubigen das Abendmahl als Erinnerungsfeier und Symbol betrachten. Die Katholiken hingegen betrachten das Abendmahl als ein „Heilszeichen“. Das nennst du auch Sakrament. Sie glauben, dass sich beim Abendmahl ein Wandel von Brot und Wein zum Körper und Blut Christi vollzieht. Die Calvinisten glauben das nicht.

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Humanismus

Die Calvinisten haben also ein Menschenbild, das ganz durch die Prädestination geprägt ist. Im Gegensatz zum Calvinismus nimmt in der Bewegung des Humanismus , der auch aus dem 15. Jahrhundert stammt, nicht Gott, sondern der Mensch eine zentrale Rolle ein! Schau dir jetzt dazu unser Video an!

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