Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen einem Sachurteil und einem Werturteil. Worin der liegt und was alles in einem Sachurteil stehen muss, erfährst du hier .

Inhaltsübersicht

Was ist ein Sachurteil?

In Geschichte, aber auch in anderen Fächern, wird zwischen einem Sachurteil und einem Werturteil unterschieden. Der Unterschied ist dabei immer der Gleiche:

Ein Sachurteil ist eine wertfreie Beurteilung oder Erklärung von geschichtlichen Handlungen, Ereignissen und Prozessen. Das Sachurteil ist dabei rein objektiv und umfasst nur Fakten, die überprüfbar sind.

Du fragst dich: Was ist damals passiert? Welche Zahlen und Fakten sind belegt, die das damalige Geschehen erklären?

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Unterschied Sach- und Werturteil

Ein Werturteil dagegen ist eine Bewertung geschichtlicher Handlungen, Ereignisse und Prozesse. Du bewertest die Geschichte dabei anhand heute geltender Werte, Normen und Maßstäbe. Ein Werturteil ist also immer auch subjektiv und beinhaltet deine Meinung, die nicht überprüfbar ist.

Du fragst dich: Wäre das geschichtliche Ereignis anhand heutiger Normen zu rechtfertigen?

Wofür ist ein Sachurteil wichtig?

Ein Sachurteil ist in verschiedenen Bereichen wichtig. Nicht nur in Geschichte, sondern auch in den Wirtschaftswissenschaften wird häufig gefordert, etwas zu beurteilen.

Denn ein Sachurteil

  • stellt tatsächliche Sachverhalte dar.
  • zeigt logische Kausalzusammenhänge zwischen Ereignissen auf.
  • beschreibt den Ist-Zusammenhang in der Vergangenheit oder Gegenwart.

Beispiel Geschichte: Die Revolution von 1848/49 scheiterte, da der preußische König Friedrich Wilhelm IV. die von der Frankfurter Nationalversammlung angebotene Krone ablehnte.

Beispiel Wirtschaftswissenschaften: Der Gewinn des Unternehmens Müller hat sich im Jahr 2022 um 12 % erhöht, da 500 Paar Schuhe mehr als im Vorjahr verkauft wurden. 

Ein Werturteil dagegen spielt nur in der Geschichte und nicht in den Wirtschaftswissenschaften eine Rolle.

Beispiel Werturteil Geschichte: Aus heutiger Sicht ist es nicht zu rechtfertigen, dass der preußische König Friedrich Wilhelm IV. die Krone der Frankfurter Nationalversammlung ablehnte.

Wie entsteht ein Sachurteil?

Ein reflektiertes, historisches Urteil besteht aus drei Schritten — dem sogenannten Dreischritt:

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Aufbau historisches Urteil

Aus diesem Dreischritt ergeben sich 2 wichtige Regeln:

  1. Vor einem Sachurteil brauchst du immer eine Sachanalyse. Darin analysierst du deine vorliegenden Quellen. Was ist der Inhalt? Was ist der historische Kontext?
  2. Vor einem Werturteil brauchst du immer ein Sachurteil.

Sach- oder Werturteil?

Die Schritte Sach– und Werturteil sind aber nicht immer ganz eindeutig voneinander zu trennen. Schon die Wortwahl im Sachurteil kann die Beurteilung zu einem Werturteil werden lassen.

Beispiel: „Viele Deutsche profitierten von den Raubzügen des nationalsozialistischen Deutschland.“

„Profitierten“ und „Raubzüge“ sind keine sachlichen Wörter, sie sind mit einer persönlichen Meinung behaftet.

Gerade in der Vergangenheit haben Wissenschaftler deswegen häufig beide Urteile vermischt. Beispielsweise urteilten sie sachlich, gaben aber auch subjektive Empfehlungen ab.

So kannst du dein Sachurteil überprüfen

Da ein Sachurteil immer belegbar oder empirisch zu testen sein muss, kannst du es überprüfen.

Frage dich dafür folgendes:

  • Ist jede meiner Aussagen durch wissenschaftliche Veröffentlichungen überprüfbar?
  • Können meine Aussagen alternativ durch Experimente geprüft werden?
  • Sind meine verwendeten Wörter neutral und nicht positiv oder negativ behaftet?

Sachurteil — häufigste Fragen

  • Was ist ein Sachurteil einfach erklärt?
    Ein Sachurteil ist eine wertfreie
    Beurteilung bzw. Erklärung von geschichtlichen Handlungen, Ereignissen und Prozessen. In einem Sachurteil werden die Sachinformationen chronologisch und kausal verknüpft. Eigene Werte, Meinungen oder unbelegte Argumente dürfen hier nicht angeführt werden.
        
  • Was ist ein Sachurteil Beispiel?
    Ein Sachurteil Beispiel in Geschichte wäre bezogen auf den Holocaust: An dem nationalsozialistisch motivierten Völkermord starben 5,6 bis 6,3 Millionen europäischen Juden. Das waren rund zwei Drittel aller damals lebenden europäischen Juden.

Quellenanalyse Geschichte

Super! Jetzt kennst du den Unterschied zwischen einem Sach- und Werturteil in Geschichte. Auch eine Quellenanalyse ist ein typisches Aufgabenformat in Geschichte. Wie sie funktioniert und welche Tipps wir dabei für dich haben, erfährst du hier!

Zum Video: Quellenanalyse Geschichte
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