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Du willst wissen, was das zivilisatorische Hexagon ist? Das Friedensmodell von Dieter Senghaas erklären wir dir hier und im Video !

Quiz zum Thema Zivilisatorisches Hexagon
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Inhaltsübersicht

Das Zivilisatorische Hexagon von Dieter Senghaas

Das zivilisatorische Hexagon ist ein Friedenskonzept, mit dem du feststellen kannst, ob in einer Gesellschaft Frieden herrscht.

Der Friedensforscher Dieter Senghaas betrachtet dabei den Zusammenhang zwischen Frieden und Zivilisation. Er kommt zu der Feststellung, dass die Herstellung von Frieden und eine gelungene Zivilisation gleichbedeutend sind. Nach diesem Verständnis ist Frieden kein natürlicher Zustand. Die Sicherung des Friedens ist dabei ein fortwährender Prozess, der von Dieter Senghaas als Zivilisierungsprojekt verstanden wird. 

Das zivilisatorische Hexagon hat sechs Dimensionen, die in modernen Gesellschaften den inneren Frieden auf zivilisierte Weise garantieren.

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Das zivilisatorische Hexagon

Die 6 Dimensionen des zivilisatorischen Hexagons sind

  • Gewaltmonopol,
  • Rechtsstaatlichkeit,
  • demokratische Partizipation,
  • Interdependenzen und Affektkontrolle,
  • soziale Gerechtigkeit und
  • konstruktive Konfliktkultur.

Diese sechs Merkmale des Friedens sind voneinander abhängig und können sich gegenseitig stärken oder schwächen.

Übrigens: Im zivilisatorischen Hexagon wird nur auf die Situation innerhalb der Gesellschaft eingegangen, außenpolitische Handlungen und damit der äußere Frieden werden nicht betrachtet.

Gewaltmonopol

Ein legitimes, staatliches Gewaltmonopol ist die Grundlage für jede Zivilisation. Das bedeutet, Gewalt darf nur noch von den dafür zuständigen staatlichen Institutionen ausgeübt werden, zum Beispiel von Polizei, Justiz, Militär und Politik.

Die Bürger werden entwaffnet, um den Ausbruch von Gewalt zu verhindern. Das wird auch als Entprivatisierung der Gewalt bezeichnet. 

Das Gewaltmonopol muss aber legitimiert, also durch die Rechtsstaatlichkeit geregelt sein. Deswegen gibt es eine öffentlich staatliche Kontrolle des Gewaltmonopols. Die Gewalt darf also nur im Rahmen bestehender Gesetze ausgeübt werden, sonst herrscht die Gefahr der Willkürherrschaft oder Diktatur

Rechtsstaatlichkeit

Durch Rechtsstaatlichkeit wird das Gewaltmonopol geregelt. Dadurch kann die Regierung und Verwaltung nur im Rahmen bestehender Gesetze handeln

Herausbildung von Rechtsstaatlichkeit ist die Voraussetzung für Gewaltenteilung, demokratische Partizipation, freie Wahlen und die gewaltfreie Lösung von Konflikten.

Demokratische Partizipation

Das Recht auf politische Mitbestimmung und damit freie Wahlen ist die Voraussetzung für politische Stabilität.

Das erfordert eine hohe Bereitschaft innerhalb der Bevölkerung zur politischen Beteiligung. Die betroffenen Bürger nehmen selbständig und aktiv am Entscheidungsprozess teil. Hier werden alle Betroffenen gleichberechtigt behandelt. 

Interdependenzen und Affektkontrolle

Indem die Menschen in einer Gesellschaft ihre Emotionen und Stimmungen kontrollieren (Affektkontrolle), kann eine gewaltfreie, tolerante und kompromissfähige Zivilisation geschaffen werden. Gleichzeitig müssen die Bürger ihre Unterschiede anerkennen, um nachhaltigen Frieden herzustellen.

Gegenseitige Abhängigkeiten (Interdependenzen) in einer zusammengehörigen Gesellschaft stärkt die Eigenverantwortung zur gewaltfreien Kommunikation.   

Soziale Gerechtigkeit

Damit innerer Frieden langfristig sichergestellt werden kann, braucht es soziale Gerechtigkeit. Die äußert sich vor allem in Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit und der Sicherung der Grundbedürfnisse für jeden Bürger. Dabei schützt eine Gesellschaft jedes seiner Mitglieder vor Armut und Diskriminierung und die Gesellschaft beschäftigt sich aktiv mit Fragen der Gerechtigkeit.

Staatliche Maßnahmen gegen soziale Ungerechtigkeit können zum Beispiel Arbeitslosengeld, Kindergeld , Investitionen in sozialen Wohnbau und bedingungsloses Grundeinkommen sein. Ein Maßstab für soziale Ungerechtigkeit ist der Gini-Koeffizient.  

Konstruktive Konfliktkultur

Jedes Mitglied der Gesellschaft ist fähig, Konflikte produktiv und kompromissorientiert auszutragen. Toleranz, Interessensausgleich und Dialogfähigkeit werden angestrebt. 

Ausbrechen von Gewalt, wie bei Bürgerkriegen oder Aufständen, gilt als sicheres Zeichen, dass keine konstruktive Konfliktkultur herrscht. 

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Solidarität 

Jetzt weißt du alles zum zivilisatorischen Hexagon! Damit es funktioniert, ist Solidarität erforderlich. Was genau das heißt, kannst du hier in unserem Beitrag zur Solidarität erfahren!

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