Du möchtest wissen, was induktiv und deduktiv bedeutet? Was mit den beiden Begriffen gemeint ist und was davon am besten zu deiner Forschung passt, erfährst du in diesem Beitrag und unserem Video !

Inhaltsübersicht

Was bedeutet induktiv und deduktiv?

Induktiv und deduktiv sind zwei Vorgehensweisen, die du in deiner wissenschaftlichen Arbeit befolgen kannst:

  • Induktives Vorgehen (Induktion): Du betreibst deine eigene Forschung und leitest aus den Beobachtungen deiner Forschung selbst eine allgemeine Theorie ab.
  • Deduktives Vorgehen (Deduktion): Du prüfst eine bereits bestehende Theorie, indem du deine eigene Forschung bzw. Untersuchung dazu durchführst.

Wann du induktiv oder deduktiv forschst und wie du dabei vorgehst, zeigen wir dir jetzt!

Was passt zu meiner Forschung? – Induktiv vs. deduktiv

Ob du dich für die induktive oder deduktive Methode entscheiden solltest, hängt von dem Ziel deiner Forschung ab. Mithilfe der folgenden Tabelle kannst du bestimmen, welcher der beiden Ansätze sich für deine eigene Forschung eignet:

Induktiv & Deduktiv – Unterschied:

Kriterium Induktives Vorgehen Deduktives Vorgehen
Ziel deiner Forschung eine neue Theorie oder
Hypothese aufstellen
eine bestehende Theorie oder
Hypothese prüfen
Menge an vorhandener Literatur wenig Literatur viel Literatur
Bezug auf die Zukunft die Gegenwart oder die
Vergangenheit

Egal, ob du die induktive Methode oder die deduktive Methode befolgst — die Gütekriterien musst du immer erfüllen. Mit ihnen stellst du sicher, dass deine wissenschaftliche Arbeit den Qualitätsstandard erfüllt. Je nachdem, ob du qualitativ oder quantitativ vorgehst, musst du unterschiedliche Kriterien erfüllen.

Welche das genau sind, kannst du in unseren Artikeln zur qualitativen  bzw. quantitativen  Forschung nachlesen.

Induktives Vorgehen

Kann ich von einer bestimmten Beobachtung auf eine allgemeine Theorie (Generalisierung) schließen? Diese Leitfrage stellst du dir, wenn du ein induktives Vorgehen befolgst. Um sie zu beantworten, musst du dich beim induktiven Vorgehen an den folgenden vier Schritten orientieren:

  1. Du machst eine Beobachtung.

    Induktives Vorgehen – Beispiel: Du bemerkst bei dir selbst immer wieder, dass soziale Medien wie Instagram und TikTok deine Stimmung negativ beeinflussen.

  2. Sammle mithilfe von Forschungsmethoden Daten von einer ausgewählten Stichprobe

    Induktives Vorgehen – Beispiel: Du führst eine Umfrage mit 200 Teilnehmenden über einen bestimmten Zeitraum durch. Das Alter der Teilnehmenden beschränkt sich auf 14-29 Jahre. Dabei willst du herausfinden, wie oft sie Social-Media-Plattformen nutzen und wie sie sich vor, während und nach der Nutzung fühlen.

  3. Erkennst du ein Muster, kannst du eine Hypothese aufstellen.

    Induktives Vorgehen – Beispiel: Die Stimmung vieler Befragten ist nach der Nutzung von Social Media bedrückt. Dann kannst du die Hypothese aufstellen, dass Social Media die Stimmung negativ beeinflusst.

  4. Zum Schluss stellst du eine allgemeine Theorie auf.

    Induktives Vorgehen – Beispiel: Ein erhöhter Social-Media-Konsum wirkt sich negativ auf die psychische und emotionale Gesundheit junger Menschen aus. 

Die induktive Methode bietet dir die Möglichkeit, selbst neue Erkenntnisse zu gewinnen und die Forschung voranzutreiben. Dennoch ist es in der Regel schwierig, von einem Einzelfall auf eine allgemeingültige Aussage zu schließen. Sorge also dafür, dass du genügend Daten hast. Denn je größer die Stichprobe ist, umso aussagekräftiger ist deine Forschung.

Deduktives Vorgehen

Bei der deduktiven Methode — auch Deduktion genannt — führst du eine eigene Forschung durch. Diese hilft dir dabei, eine bereits bestehende Theorie zu bestätigen oder widerlegen

Gehe dazu beim deduktiven Verfahren in diesen vier Schritten vor:

  1. Wie lautet die Theorie?

    Deduktives Vorgehen – Beispiel:
    Die Inhalte von Social-Media-Plattformen vermindern das Selbstbewusstsein von jungen Menschen.


  2. Stelle eine Hypothese auf.

    Deduktives Vorgehen – Beispiel: Der Einfluss von Social Media ist bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren am größten.

  3. Überprüfe die Hypothese mithilfe verschiedener Forschungsmethoden.

    Deduktives Vorgehen – Beispiel: Du führst eine Umfrage mit 200 Teilnehmenden über einen bestimmten Zeitraum durch. Deine Befragten sind zwischen 12 und 18 Jahre alt. Um deine Hypothese genauer zu überprüfen, kannst du als weitere Methode ein Experteninterview mit Medienpsychologen wählen.

  4. Bestätige oder widerlege die Theorie.

    Deduktives Vorgehen – Beispiel: Fast alle der zweihundert Befragten lassen sich durch Social-Media-Inhalte beeinflussen. Demnach ist davon auszugehen, dass die Inhalte von Social-Media-Plattformen das Selbstbewusstsein aller jungen Menschen beeinflussen.

Tipp: Noch aussagekräftiger wird deine Forschung, wenn du eine Vergleichsgruppe hast. Du kannst beispielsweise eine ältere Gruppe heranziehen oder die Stimmung junger Personen beobachten, die gar kein Social Media benutzen. 

Induktion und Deduktion kombinieren

Die induktive Methode und die deduktive Methode kannst du auch miteinander kombinieren.

Dazu führst du beispielsweise zuerst eine induktive Forschung durch, indem du eine Beobachtung machst und dann eine allgemeine Theorie aufstellst. Anschließend nutzt du diese Theorie als Ausgangspunkt für deine deduktive Forschung. Hier überprüfst du, ob du die Theorie deiner induktiven Forschung bestätigen oder widerlegen kannst.

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Kombination induktiver und deduktiver Forschung

Die Kombination der induktiven Methode und der deduktiven Methode ist allerdings mit mehr Planungs- und Zeitaufwand verbunden. Daher eignet sie sich eher für größere Abschlussarbeiten.

Induktiv deduktiv – häufigste Fragen

  • Was bedeutet induktiv und deduktiv?
    Entscheidest du dich für ein induktives Vorgehen, führst du eine eigene Forschung durch und leitest anschließend eine allgemeine Theorie ab. Deduktives Vorgehen dagegen bedeutet, dass du eine bestehende Theorie prüfst, indem du eine eigene Forschung durchführst.

  • Kann eine wissenschaftliche Arbeit induktiv und deduktiv sein?
    Ja, die induktive und deduktive Methode kannst du miteinander kombinieren. Führst du beispielsweise zuerst eine induktive Forschung durch, kannst du die Ergebnisse daraus als Basis für dein deduktives Vorgehen verwenden. Deine Theorie, die du induktiv aufgestellt hast, kannst du dann deduktiv untersuchen und prüfen.

Empirische Forschung

Jetzt kennst du den Unterschied zwischen induktiver und deduktiver Forschung. Beide Ansätze kannst du für deine empirische Forschung nutzen. Was genau das ist und welche Methoden es noch gibt, erfährst du in unserem nächsten Video !

Zum Video: Empirische Forschung
Zum Video: Empirische Forschung

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