Kreisdiagramm
Wie zeichnet man ein Kreisdiagramm? In folgendem Beitrag erklären wir dir anhand eines Beispiels Schritt für Schritt wie du Kreisdiagramme erstellst, berechnest und zeichnest.
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Kreisdiagramm einfach erklärt
Das Kreisdiagramm, auch Kuchen- / Tortendiagramm (bei 3D-Darstellung) genannt, stellt die Anteile eines Ganzen innerhalb eines Kreises dar. Die einzelnen Teile bezeichnet man als Kreissektoren. Dabei gilt, je größer der Kreissektor, desto größer der Anteil am Ganzen. Die Summe aller Kreissektoren ergeben den gesamten Kreis, also 100%. Das Kreisdiagramm wird häufig genutzt, um den Ausgang von Wahlen darzustellen oder die Ergebnisse einer einfachen Umfrage anschaulich zu präsentieren. Je größer folglich ein Kuchenstück ist, desto erfolgreicher hat eine Partei abgeschlossen oder desto mehr Gewicht haben bestimmte Aspekte bei den Befragten.
Kreisdiagramm erstellen
Als Faustregel gilt, dass ein Kreisdiagramm aus maximal 7 Merkmalen bestehen sollte, sonst wird die Darstellung schnell unübersichtlich. Möchtest du dennoch mehr als 7 Merkmale in eine Grafik aufnehmen, kannst du viele kleine Teilwerte in einen gemeinsamen „Sonstige“-Kreissektor zusammenfassen. Um dein Diagramm noch übersichtlicher zu gestalten, empfiehlt es sich außerdem, die einzelnen Teilwerte der Größe nach im Uhrzeigersinn zu sortieren. Dafür wird mit dem größtem Teilwert an der „12-Uhr-Marke“ begonnen und nach und nach immer kleineren Werte eingetragen.
Kreisdiagramm berechnen
Die Berechnung eines Kreisdiagramms lässt sich am leichtesten mittels eines Beispiels erklären, deshalb befragst du zwanzig deiner Freunde nach ihrem Lieblingshobby. Die Befragung ergibt folgende absolute Häufigkeiten:
Hobby | Anzahl |
Fußball | 9 |
Reiten | 6 |
Tanzen | 4 |
Handball | 1 |
Gesamt | 20 |
Diese Werte kannst du nun in einem Kreisdiagramm darstellen. Davor musst du allerdings noch die Größe der einzelnen Kreissektoren berechnen. Dazu nutzt du diese Formel:
Die Formel ist ganz einfach zu verstehen, schließlich hat ein Kreis 360 Grad und auf diesen möchten wir unsere 20 Personen innerhalb ihres gewählten Hobbys verteilen. Wir müssen den Kreis also anteilig auf die vier angegeben Hobbys aufgliedern.
Am Beispiel Fußball bedeutet das:
9 von 20 Freunden geben an, am liebsten Fußball zu spielen. Das entspricht 45% (). Das heißt, der Winkel Fußball muss ebenfalls 45% des Vollwinkels 360° umfassen. Daraus folgt:
Für das Lieblingshobby Fußball ergibt sich also ein 162° Winkel im Kreisdiagramm. Setzt du auch die restlichen Werte in die Formel ein, erhältst du folgende Winkel für die Hobbys:
Hobby | Anzahl | Winkel |
Fußball | 9 | ![]() |
Reiten | 6 | ![]() |
Tanzen | 4 | ![]() |
Handball | 1 | ![]() |
Gesamt | 20 | ![]() |
Du kannst ganz leicht überprüfen, ob du alle Winkel richtig berechnet hast, denn ihre Summe muss immer 360° ergeben.
Kreisdiagramm zeichnen
Hast du alle Winkel berechnet und überprüft, kannst du dein Kreisdiagramm zeichnen. Dazu zeichnest du als erstes einen Kreis. Danach ziehst du vom Kreismittelpunkt senkrecht nach oben eine Radiuslinie. An diese kannst du nun dein Geodreieck anlegen und den ersten Winkel einzeichnen. Wie bereits erwähnt, beginnen wir mit dem größtem Winkel und arbeiten uns bis zum kleinsten. Du zeichnest also zuerst einen 162° Winkel ein, danach einen 108° Winkel, usw.. Zum Abschluss musst du nur noch die einzelnen Kreissektoren beschriften und dein Kreisdiagramm ist fertig.
- relative Häufigkeiten berechnen
- Winkel der Kreissektoren berechnen
- Kreis zeichnen und Winkel eintragen
- Kreissektoren beschriften
Kreisdiagramm erstellen Excel
Wenn du dein Kreisdiagramm nicht per Hand zeichnen möchtest, kannst du auch eine Software verwenden. Mit Excel oder Word lassen sich beispielsweise sehr einfach und genau Kreisdiagramme erstellen. Außerdem kannst du mit diesen Programmen auch Sonderformen des Kreisdiagramms, wie das Ringdiagramm, das Tortendiagramm oder die explodierte Darstellung erstellen.
Beispiel
Eines der häufigsten Beispiele für ein Kreisdiagramm ist wie bereits erwähnt die Stimmvergabe bei Wahlen. Bei der Bundestagswahl 2017 kam es zu folgenden Ergebnissen:
Partei | Stimmen in Prozent |
Union | 32,9 |
SPD | 20,5 |
AfD | 12,6 |
FDP | 10,7 |
Linke | 9,2 |
Grüne | 8,9 |
Die Partei | 1,0 |
Freie Wähler | 1,0 |
Sonstige | 3,2 |
Da diese Tabelle über 7 Einträge enthält, werden die letzten drei im Kreisdiagramm zu einem Sektor „Sonstige“ zusammengefasst. Im nächsten Schritt berechnest du die Winkel der einzelnen Parteien. Du erhältst folgende Tabelle:
Partei | Stimmen in Prozent | Winkel |
Union | 32,9 | ![]() |
SPD | 20,5 | ![]() |
AfD | 12,6 | ![]() |
FDP | 10,7 | ![]() |
Linke | 9,2 | ![]() |
Grüne | 8,9 | ![]() |
Sonstige | 5,2 | ![]() |
Auch hier kannst du wieder überprüfen, ob die Summe deiner Winkel 360° ergeben. Ist das der Fall, musst du die Winkel nur noch in dein Kreisdiagramm einzeichnen und die Kreissektoren beschriften.
Vor- und Nachteile
Wie du bereits gesehen hast, liefert das Kreisdiagramm eine sehr anschauliche Darstellung deiner Ergebnisse, daher wird es häufig in den Medien oder bei Präsentationen verwendet.
Allerdings ist die Anschaulichkeit nur bei wenigen Teilwerten gegeben. Bei vielen Teilwerten wird das Diagramm schnell unübersichtlich. Darüber hinaus können Nullwerte nur schwierig und Negativwerte (bspw. Verluste) gar nicht dargestellt werden. Außerdem ist der Vergleich zweier Kreisdiagramme kompliziert, da Unterschiede häufig nicht auf den ersten Blick klar werden.