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Immanuel Kants kategorischer Imperativ ist ein moralisches Handlungsprinzip. Hier und in unserem Video  erfährst du, was der kategorische Imperativ ist und wofür du ihn brauchst.

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Inhaltsübersicht

Kategorischer Imperativ einfach erklärt

Was ist der kategorische Imperativ nach Immanuel Kant ? Das ist ein Prinzip, mit dem du moralisch richtige Handlungsentscheidungen treffen kannst. Er lautet: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Ausschlaggebend ist also, dass du dir vor einer Handlung deine persönlichen Leitsätze (Maxime) vor Augen führst. Du fragst dich also: Möchte ich, dass alle anderen Menschen auch so handeln? Wenn die Antwort ja lautet, ist die Handlung moralisch; ist die Antwort nein, dann ist sie es nicht.

Kategorischer Imperativ Definition

Immanuel Kant stellt mit dem kategorischen Imperativ einen Leitsatz auf, mit dem du deine Handlungen auf ihre moralische Richtigkeit überprüfen kannst. Das, was diesen Imperativ „kategorisch“ macht, ist, dass er allgemein gilt und damit nicht auf ein bestimmtes Ziel bezogen ist.

Kategorischer Imperativ: Maxime Bedeutung

Der kategorische Imperativ nach Kant verlangt also, dass du deine eigenen Handlungsmaxime hinterfragst. Aber was ist eine Maxime eigentlich?

Maxime sind so etwas wie die Regeln, nach denen du gerne handeln willst. Laut Kant überlegst du dir vor jeder Handlung als erstes, warum du überhaupt so handeln möchtest. Du kannst sie am ehesten mit persönlichen Leitsätzen, die dir wichtig sind, vergleichen.

Maxime Beispiele:

  • Ich finde, lügen ist gemein.
  • Ich möchte mich aktiv für den Umweltschutz einsetzen.
  • Toleranz ist mir im Umgang mit anderen sehr wichtig.

Demnach hilft dir der kategorische Imperativ dabei, die Leitsätze, an denen sich dein Handeln orientiert, kritisch zu hinterfragen. Erst dadurch können deine subjektiven, also persönlichen, Grundsätze zu objektiven Handlungsprinzipien gemacht werden, die allgemeingültig und moralisch richtig sind.

Kategorischer Imperativ und Goldene Regel

Ein ähnlicher Grundsatz, mit dem du deine Handlungsmotivation überprüfen kannst, ist die sogenannte goldene Regel:
Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.“

Der Unterschied zum kategorischen Imperativ besteht darin, dass sich die goldene Regel nur auf deinen Willen bezieht, während für den kategorischen Imperativ der Allgemeinwille entscheidend ist. Um dich an die goldene Regel zu halten, musst du dir also nur darüber bewusst sein, welche Auswirkungen Handlungen auf dich selbst als Person haben. Bei der Anwendung des kategorischen Imperativs dagegen denkst du über die Konsequenzen für alle Menschen nach.

Goldene Regel vs. Kategorischer Imperativ – Beispiel:

Beispiel: Du hast dir ein Buch von deinem Onkel ausgeliehen und verschüttest versehentlich Wasser über ein paar Seiten. Du überlegst dir, deinem Onkel nichts davon zu erzählen.
Goldene Regel Kategorischer Imperativ

Wenn du aber deinem Onkel das Buch ausgeliehen hättest, dann würdest du auch wollen, dass er dir von dem Wasserschaden erzählt und wärst vielleicht sauer darüber, dass er es dir verheimlicht.

Möchtest du, dass alle anderen Menschen, die versehentlich Wasser über ein geliehenes Buch verschütten, ihren Fehler auch verheimlichen?
→ Nein, denn sonst passt bald niemand mehr auf ausgeliehene Sachen auf und lügt dann einfach darüber.

Für Kant wäre die goldene Regel vermutlich noch am ehesten ein hypothetischer Imperativ.

Unterschied: Kategorischer und Hypothetischer Imperativ

Unter dem Begriff „hypothetischer Imperativ“ fasst Kant alle Handlungsregeln zusammen, die an einen bestimmten Zweck gebunden sind. Hypothetische Imperative gibt es also viele, je nachdem, was du mit einer Handlung erreichen möchtest.

Nur der kategorische Imperativ ist Grundlage für moralisches Handeln.

Hypothetischer Imperativ Beispiel Kategorischer Imperativ Beispiel

„Iss jeden Tag genügend Vitamine und Proteine!“

→ Wenn du dich gesund ernähren willst, dann solltest du jeden Tag Vitamine und Proteine zu dir nehmen.

„Nutze deine Freunde nicht aus!“

→ Ganz egal, welches Ziel du verfolgst, es ist immer moralisch falsch, deine Freunde auszunutzen.

Kants Kategorischer Imperativ: Formeln

Innerhalb seiner Werke über die menschliche Vernunft findest du Kants kategorischen Imperativ in verschiedenen Formeln. Das liegt daran, dass diese Idee für seine moralischen Überlegungen so zentral war, dass er sie immer wieder aufgegriffen hat.
Die allgemeine Aussage bleibt aber bei allen dieselbe.

  • Universalgesetzformel: Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
  • Naturgesetzformel: Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetze werden sollte.
  • Selbstzweck-Formel: Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.
  • Reich-der-Zwecke-Formel: Handle so, als ob du durch deine Maxime jederzeit ein gesetzgebendes Glied im allgemeinen Reich der Zwecke wärest.

Kategorischer Imperativ Beispiel

Der kategorische Imperativ hilft dir bei der Beantwortung der Frage: Was soll ich tun? Anhand eines Beispiels zeigen wir dir, wie seine Anwendung aussehen könnte.

Ausgangssituation Du hast in einem Park ein Picknick gemacht und überlegst dir, ob du deinen Müll liegen lassen sollst.
Anwendung: Kategorischer Imperativ Möchte ich, dass es ein allgemeines Gesetz wird, dass jeder seinen Müll einfach im Park liegen lässt?
Entscheidung
Nein, das möchte ich nicht, denn sonst ist der Park bald zugemüllt.
Zugrundeliegende Maxime
Du möchtest nicht, dass der Park zugemüllt wird, weil es dir wichtig ist, die Natur zu schützen.
Richtige Handlung Du wirfst deinen Müll in den nächsten Mülleimer.
Moralisches Handlungsprinzip
Schmeiß deinen Müll weg!
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Kant Pflichtethik

Da Immanuel Kant Philosoph der Aufklärung war, hat er der menschlichen Vernunft eine zentrale Rolle in seinen Überlegungen gegeben. Es ist laut ihm also nicht nur wichtig, was du tust, sondern auch, mit welchem „Willen“ (also, mit welcher Absicht) du eine Handlung ausführst.

Kant gilt damit als Vertreter der Pflichtenethik, weil für ihn die Einhaltung einer verpflichtenden Norm für eine richtige Handlung entscheidend ist. Was eine Norm genau ist, erfährst du in diesem Video !

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