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Du möchtest wissen, wer Rousseau war und wofür er steht? Dann bist du in diesem Beitrag und in unserem Video genau richtig!

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Wer war Jean-Jacques Rousseau?

Der französische Philosoph und Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau war einer der wichtigsten Vertreter der Aufklärung des 18. Jahrhunderts.

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Jean-Jacques Rousseau

Seine modernen Gedanken und Kritik am autoritären Staat legten wichtige Grundsteine für die Französische Revolution . Denn Rousseau war kein Befürworter der Monarchie. Wie viele andere Vertreter der Aufklärung unterstützte er die Staatsform der Republik.

Er betonte ebenso die Bedeutung des freien Willens eines Individuums. Dadurch hatte er einen starken Einfluss auf die existenzielle Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts. In seinem berühmtesten Buch „Émile“ präsentierte Rousseau seine Erziehungstheorien. Die führten zur Entwicklung von weniger strengen und am Wohlbefinden des Kindes orientierten Erziehungsmethoden.

Kindheit

Jean-Jacques Rousseau wurde im Jahr 1712 in Genf geboren. Er stammte aus einer calvinistischen Familie, die aufgrund ihres Glaubens im schweizerischen Exil leben musste. Tragischerweise starb seine Mutter kurz nach seiner Geburt. Der kleine Jean-Jacques lebte deshalb bei seinem Vater und bei seinem Onkel.

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Jean-Jacques war ein äußerst neugieriges und wissbegieriges Kind. Er lernte zum Beispiel schon mit zweieinhalb Jahren das Lesen. Seine Leidenschaft für Bücher zog sich durch seine gesamte Kindheit und Jugend, bis er sogar selbst zum Schriftsteller wurde.

Als Rousseau zehn Jahre alt war, schickte sein Onkel ihn zu einem calvinistischen Pfarrer. Der wohnte in einer ländlichen und idyllischen Gemeinde, wo Rousseau seine Liebe zur Natur entdeckte.

Der Pfarrer war unglaublich streng mit Jean-Jacques und den anderen Kindern. Er misshandelte ihn zu erzieherischen Zwecken sogar auch körperlich. In dieser Zeit entwickelte Jean-Jacques ein starkes Empfinden für Ungerechtigkeit und große Abneigung gegen die Autorität des Pfarrers.

Das zeigte sich auch in Rousseaus späterem Werk „Émile“, in dem er sich für eine tolerante Art der Kindererziehung einsetzte. Schließlich ging Rousseau wieder nach Genf zurück, um den Leiden zu entkommen.

Studien- und Wanderjahre

Jean-Jacques Rousseau blieb im Laufe seines Lebens nie lange an einem Ort. Bereits mit 12 Jahren begann er eine Lehre zum Graveur, die er jedoch im Alter von 15 Jahren wieder abbrach. Danach beschloss er, für einige Jahre auf Wanderschaft zu gehen. Er verließ seine Vaterstadt und konvertierte in den folgenden Jahren zum katholischen Glauben.

Er lernte auf seinen Wanderschaften auch seine spätere Geliebte, die Baronin De Warens, kennen. Sie entdeckte Rousseaus Musiktalent und vermittelte ihn an eine Musikschule. Rousseau arbeitete dort als Musiklehrer und verbrachte seine Zeit mit intensivem Selbststudium. Er lernte viel über Religion, Philosophie und Geschichte.

Schließlich zog Rousseau nach Lyon, wo er als Erzieher arbeitete. Dort begann er erstmals, sich mit der Kindererziehung intensiver auseinanderzusetzen.

Im Alter von 30 Jahren ging Rousseau nach Paris. Dort fing er eine Liebesbeziehung mit der Wäscherin Thérèse Levasseur an. Mit ihr bekam er im Laufe der Jahre sogar fünf Kinder, die er jedoch aufgrund seiner Armut alle ins Waisenhaus gab. Dafür wurde er von seinem Umfeld und politischen Gegnern stark kritisiert.

 In Paris entdeckte Rousseau ebenfalls die Gedankenwelt der Aufklärung für sich und war davon fasziniert.

Rousseau und die Aufklärung

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1747 und dessen Erbe hatte Rousseau zum ersten Mal in seinem Leben finanzielle Sicherheit. Seine Antwort auf die Preisfrage der Akademie von Dijon im Jahr 1750 brachte ihm aber nochmals größeren und nachhaltigeren Erfolg.

Die Frage war, ob der Fortschritt von Wissenschaft und Kunst zur „Besserung“ von Sitten und Moral beigetragen hatte. Er beantwortete die Frage mit einem Gegenbeweis, dass dies nicht der Fall war, und erhielt dafür den Preis. Der literarische Preis verschaffte ihm mehr Bekanntheit und Reichweite als Schriftsteller als je zuvor.

Einige Jahre später begann Rousseau aus eigenem Willen in Armut und Unabhängigkeit zu leben. Das zeigte sich auch in seiner Kleidung. Rousseau war der Meinung, dass die Abhängigkeit von der Gesellschaft einen Menschen verderben würden. Für diese „arrogante“ Lebensweise erntete er viel Kritik von seinem Umfeld.

Inspiriert wurde seine Lebensweise von einer weiteren Preisfrage der Akademie von Dijon, an der er teilnahm: Sind Menschen von Natur aus ungleich? In seinem Werk „Abhandlung über Ursprünge und Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen“ erklärte er, dass der Staat die Reichen und ihren Besitz beschützen würde, aber nicht die armen Arbeiter. 

Alles Weitere zu Rousseaus Verständnis von Mensch und Gesellschaft kannst du in Rousseaus Menschenbild nachlesen.

Rousseaus Werke

Im Jahr 1761 schrieb Rousseau seinen Briefroman „Julie“ oder „Die neue Heloise“. Darin ging es um die Liebe eines bürgerlich Gebildeten zu einer Adligen. Das Buch war nach seiner Veröffentlichung sofort ein großer Erfolg.

1762 erschienen die beiden Meisterwerke „Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des politischen Rechtes“ und sein einflussreichstes Werk „Émile oder über die Erziehung“. Kurz nach der Veröffentlichung wurden beide Bücher geächtet. Kinder werden in „Émile“ erstmals als eigene Individuen beschrieben. Man solle sie nicht wie Erwachsene behandeln, sondern Zeit und Raum für die kindliche Entwicklung lassen.

Diese Art der Kindererziehung, die in „Émile“ dargestellt wurde, widersprach den damaligen kirchlich-bürgerlichen Sitten komplett. Ebenso stellte sich Rousseaus Gesellschaftsvertrag gegen die Kirche und die Aristokratie. Denn das Buch lässt sich als Grundlagentext der Demokratie verstehen. Rousseau forderte Gleichberechtigung und Freiheit eines jeden Bürgers. Der Staat sollte ein Vertrag sein, den freie Bürger aus freiem Willen schließen.

Rousseaus Schriften wurden sowohl von Protestanten als auch von Katholiken abgelehnt. Tausende Exemplare seiner Texte wurden verbrannt. Kurz darauf erließ das französische Parlament sogar einen Haftbefehl gegen den Autor. Rousseau floh deshalb sofort in die Schweiz.

Im Jahr 1770 vollendete Jean-Jacques Rousseau seine Autobiografie „Confessiones“ – auf Deutsch „Bekenntnisse“. In ihr stellte er sein Leben von seiner Kindheit bis ins Alter vollständig dar. Sämtliche Gedanken und Ideen eines freien, demokratischen Staates, Erziehungstheorien und Handlungsmotive offenbarte er so der ganzen Welt. Er versuchte sich dadurch auch zu rechtfertigen, in einer Zeit, in der niemand ihn verstehen wollte. Vielleicht waren seine Gedanken zu modern.

Rousseau — Häufigste Fragen

  • Für was ist Rousseau bekannt?
    Der Philosoph und Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau wurde 1712 in Genf geboren und starb 1778 in Paris. Er galt als einer der wichtigsten Vertreter der Aufklärung im 18. Jahrhundert. Rousseau sprach sich für die Freiheit und die Gleichheit aller Menschen aus.

  • Welches Menschenbild hat Rousseau?
    Rousseau glaubte, dass alle Menschen von Natur aus gleich und frei sind. Damit erfüllte er ein grundlegendes Kriterium des aufklärerischen Denkens: Der Mensch entwickelt sich für ihn von einer abhängigen, unmündigen Person zu einem freien, mündigen Bürger. So sollte der Gesellschaftsvertrag verwirklicht werden.
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Aufklärung

Super, jetzt kennst du dich bestens mit Jean-Jacques Rousseau aus! Neben ihm gab es noch einige andere Vertreter der Aufklärung, die seine Ansichten teilten. Schau hier  vorbei, wenn du mehr über die Epoche der Aufklärung erfahren möchtest!

Zum Video: Aufklärung (Epoche)
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