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Du möchtest mehr über den französischen Philosophen Jean-Paul Sartre und seine Werke erfahren? Dann bist du hier genau richtig!

Inhaltsübersicht

Wer war Jean-Paul Sartre?

Jean-Paul Sartre war ein französischer Philosoph, der besonders für seine Ideen zum Existenzialismus bekannt ist. Er glaubte, dass das Leben keinen vorgegebenen Sinn hat. Stattdessen muss jeder seinem Leben selbst Bedeutung geben.

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Jean-Paul Sartre

Neben seinen philosophischen Werken hat Sartre auch viele Bücher und Theaterstücke geschrieben. In Werken wie „Der Ekel“ und „Geschlossene Gesellschaft“ geht es um Selbstfindung und die Beziehung zu anderen Personen.

Sartre war außerdem politisch sehr aktiv. Er setzte sich für Gerechtigkeit ein und lehnte sogar 1964 den Nobelpreis für Literatur ab, um unabhängig zu bleiben. Seine Werke haben bis heute Einfluss und regen Menschen dazu an, über die Bedeutung von Freiheit und die eigene Verantwortung nachzudenken.

Jean-Paul Sartre — Steckbrief

In diesem Steckbrief findest du die wichtigsten Informationen über Jean-Paul Sartre:

Name Jean-Paul Sartre
Geburt 21. Juni 1905 in Paris
Tod 15. April 1980 in Paris
Bekannt für

Existenzialismus
Politische Aktivität
Ablehnung des Nobelpreises

Beeinflusst von Simone de Beauvoir, Albert Camus, Friedrich Nietzsche, Martin Heidegger, Edmund Husserl
Bekanntestes Werk „Das Sein und das Nichts” (1943)

Jean-Paul Sartre — Biografie

Jean-Paul Sartre, geboren am 21. Juni 1905 war ein bekannter Vertreter des Existenzialismus. Seine philosophischen und literarischen Werke machten ihn zu einem intellektuellen Revolutionär. Er prägt noch heute die moderne Philosophie und Literatur.

Frühes Leben

Jean-Paul Sartre wurde in Paris geboren. Sein Vater verstarb, als Sartre noch sehr jung war. Daraufhin zog er gemeinsam mit seiner Mutter zu seinen Großeltern. Später wohnte er in der Stadt La Rochelle. Seine frühen Jahre waren von einem Gefühl der Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Verständnis geprägt. Diese Gefühle wird Sartre in seinen späteren philosophischen Werken erkunden.

Übrigens: Er litt schon als Kind unter einer Linsentrübung. Dadurch erblindete sein rechtes Auge Stück für Stück und er begann zu schielen. Das hinderte ihn aber nicht daran, zu einem der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts zu werden.

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Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre

Als junger Mann kehrte Sartre nach Paris zurück und studierte Psychologie, Philosophie und Soziologie. An der Universität lernte er auch Simone de Beauvoir kennen. Die beiden pflegten eine lebenslange Partnerschaft in Form einer offenen Beziehung. Dafür wurden sie damals sowohl kritisiert als auch bewundert.

Sartre als Schriftsteller

Sartre schloss sein Studium mit einer Philosophieprofessur ab. Das markierte den Beginn seiner schriftstellerischen Karriere und führte ihn auch nach Berlin. Dort setzte er sich mit Philosophen wie Friedrich Nietzsche, Martin Heidegger und Edmund Husserl auseinander. Nach seiner Rückkehr nach Paris veröffentlichte er 1938 seinen ersten Roman „Der Ekel“.

Dieses Buch führte den Leser in die Denkweise des Philosophen ein. Er erkundete Themen wie Existenzängste und Freiheit. Während des Zweiten Weltkriegs nutzte Sartre sein literarisches Talent, um Widerstand gegen Unterdrückung und Gewaltherrschaft zu leisten.

In dieser Zeit freundete er sich mit Albert Camus an, einem weiteren wichtigen französischen Schriftsteller. Zusammen mit anderen Gleichgesinnten arbeiteten sie an der Zeitschrift „Combat“, um eine Stimme des Widerstands zu sein. Später trennten sich ihre Wege aufgrund ideologischer Unterschiede.

Jean-Paul Sartre schrieb auch Theaterstücke, wie „Die Fliegen“ (1943) oder „Geschlossene Gesellschaft“ (1944). Sein Schaffen umfasste jedoch nicht nur literarische Werke, sondern auch philosophische Essays, wie „Das Sein und das Nichts“ (1943).

Politisches Engagement

Das politische Engagement Sartres war ebenso leidenschaftlich wie seine Schriften. Nach dem Krieg setzte er sich intensiv für Freiheitsrechte ein, wodurch er eine herausragende Figur der linken Bewegung wurde.

Seine politischen Aktivitäten erreichten den Höhepunkt in den 1950er bis 1960er Jahren. In dieser Zeit sprach er sich öffentlich gegen den Algerienkrieg aus. Außerdem kritisierte er die Sowjetunion, als diese in die ungarische Revolution eingriff.

Seine Unnachgiebigkeit und Bereitschaft, für seine Überzeugungen einzustehen, zeichneten Sartre aus. So lehnte er 1964 sogar den Nobelpreis für Literatur ab. Er wollte keine offizielle Anerkennung von Institutionen annehmen, die in seinen Augen politisch motiviert war.

Der Philosophie-Rebell

Jean-Paul Sartre war nicht nur für seine philosophischen Beiträge bekannt, sondern auch für seinen charakteristischen Style. Er trug oft einen schwarzen Rollkragenpullover und hatte ständig eine Zigarette im Mund. Dazu trank er dutzende Tassen Kaffee und arbeitete oft in Cafés. Dafür war er so bekannt, dass viele seinen Stil imitierten und ihn nachahmten. Das Bild des Philosophie-Rebellen war geboren.

Letzte Lebensjahre

In seinen letzten Jahren verschlechterte sich Jean-Paul Sartres Sehvermögen. So fiel es ihm schwer zu lesen und zu schreiben. Trotzdem engagierte er sich weiterhin politisch. Er setzte sich insbesondere für die Rechte der RAF (Rote Armee Fraktion) Gefangenen und gegen deren Isolationshaft ein.

Am 15. April 1980 verstarb Sartre in Paris. Sein Tod löste eine große Anteilnahme aus und seine Beerdigung wurde zu einer öffentlichen Veranstaltung. Mehr als 50.000 Menschen erwiesen dem Philosophen, der das 20. Jahrhundert geprägt hatte, die letzte Ehre.

Sartres Werk — „Das Sein und das Nichts“

„Das Sein und das Nichts“ gilt als eines der Schlüsselwerke von Jean-Paul Sartre und war ein Grundstein des modernen Existenzialismus. In dem Buch untersucht Sartre das menschliche Bewusstsein, den Freiheitsbegriff und die Existenz selbst.

Die zentrale These des Werks lautet, dass der Mensch vollkommen frei ist. Das bedeutet wiederum, dass das Leben keine vorherbestimmte Bedeutung hat. Laut Sartre ist der einzige Sinn des Lebens der, den sich jeder selbst gibt. So eine radikale Freiheit bringt jedoch auch existenzielle Angst mit sich, weil sich alle der Absurdität des Lebens stellen müssen.

Ebenfalls relevant für ihn ist die Rolle von anderen Personen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Der Philosoph beschreibt, wie das Individuum sich durch die Augen anderer sieht. Wodurch dem Selbst klar wird, dass es nur ein Objekt ist, wird seine eigene Identität beeinflusst.

Ein weiteres wichtiges Konzept von Sartre ist die Idee des „schlechten Glaubens“. Das besagt, dass Menschen sich selbst täuschen, indem sie ihre eigene Freiheit leugnen. So wollen sie sich der Verantwortung ihrer Taten entziehen. Doch letzten Endes ist es unmöglich der Bürde der Freiheit zu entgehen.

Sartre fordert den Leser auf, diese Freiheit anzunehmen und authentisch zu leben. Niemand soll sich in konventionelle Rollen flüchten oder sich selbst täuschen.

Jean-Paul Sartre und der Existenzialismus

Jean-Paul Sartre gilt als einer der führenden Vertreter des Existenzialismus. Er war der Überzeugung, dass Menschen ihre Essenz (Wesen) durch Handlungen bestimmen. Früher wurde er berühmt, als er behauptete, dass „die Existenz der Essenz vorausgeht“. Diese Auffassung spiegelt sich auch in seinen Werken wider.

Im Roman „Der Ekel“ geht es um die Absurdität des Lebens und wie sehr sich viele selbst fremd sind. Auch im Bühnenstück „Geschlossene Gesellschaft“ versucht er seine Ideen zu veranschaulichen. In diesem Werk zeigt er, wie sehr andere Menschen unsere eigene Identität formen.

Für viele galten seine Ansichten als düster und entsprechend wurde er dafür kritisiert. Ebenfalls mangelt es seiner Philosophie an einem festen moralischen Rahmen. Trotz aller Kritik betonte Sartre immer wieder die Verantwortung und die Rolle des Individuums in der Gestaltung des eigenen Lebens.

Bekannte Zitate von Jean-Paul Sartre

Jean-Paul Sartres Zitate bieten einen faszinierenden Einblick in sein Denken. Sie laden dazu ein, selbst ein bisschen philosophisch zu werden. Hier sind einige seiner bekanntesten Worte:

  • „Die Hölle, das sind die anderen.“
    — aus „Geschlossene Gesellschaft“
      
  • „Wenn du einsam bist, wenn du allein bist, bist du in schlechter Gesellschaft.“
    — aus „Geschlossene Gesellschaft“
      
  • „Nichts geschieht, während man lebt. Die Einstellung des Lebens ist Zukunft.“
    — aus „Der Ekel“
      
  • „Man ist nicht immer, was man zeigt.“
      
  • „Der Mensch ist dazu verurteilt, frei zu sein.“
      
  • „Wir sind unsere Entscheidungen.“

Jean-Paul Sartre — häufigste Fragen

  • Was sollte man von Sartre lesen?
    Zu Jean-Paul Sartres bekanntesten literarischen Werken zählen „Der Ekel“ oder „Die Fliegen“. Ebenfalls relevant ist sein philosophisches Buch „Das Sein und das Nichts“ oder Sartres Autobiografie „Die Wörter“.
      
  • Warum hat Sartre den Nobelpreis nicht angenommen?
    Als Jean-Paul Sartre gefragt wurde, warum er den Nobelpreis nicht annehmen wollte, antwortete er: „Weil ich nicht einsehe, warum 50 alte Herren, die schlechte Bücher schreiben, mich auszeichnen sollten. Die Leser sollen sagen, was ich wert bin.“

Existenzialismus

Du weißt jetzt, wer Jean-Paul Sartre ist und möchtest nun mehr über den Existenzialismus erfahren? Dann haben wir hier für dich den passenden Beitrag!

Zum Video: Existenzialismus
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Bildquelle: 刘东鳌(Liu Dong’ao), Simone de Beauvoir and Jean-Paul Sartre attended the ceremony of 6th Anniversary of Founding of Communist China in Beijing on 1 October 1955 in Tiananmen square. , firs published by Xinhua News Agency, CC-BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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