Neigen Freunde, Bekannte oder Kollegen dazu, bei Kleinigkeiten auszurasten? Im Beitrag und im Video  erklären wir dir, was ein Choleriker ist und wie du mit solchen Personen umgehst!

Inhaltsübersicht

Was ist ein Choleriker — Definition

Als Choleriker werden umgangssprachlich Menschen bezeichnet, die schnell „explodieren“. Sie sind aufbrausend, unausgeglichen und jähzornig.

In ihren Wutanfällen werden sie aggressiv und verletzend. Das kann beim Gegenüber zu Hilflosigkeit, Verärgerung und Angst führen. Aus diesem Grund werden Choleriker von ihrem Umfeld oft als unangenehmen bezeichnet und gemieden.

Choleriker — Veranschaulichung

Stell dir vor, jeder Mensch läuft mit einem leeren Ballon herum. Je gestresster und genervter du bist, desto mehr Luft kommt in diesen Ballon, bis er platzt. Der Ballon von Cholerikern ist immer prall gefüllt und nur kleinste Verärgerungen können ihn zum Explodieren bringen.

Typische Merkmale von Cholerikern

Das wohl typischste und auffälligste Merkmal von Cholerikern ist der cholerische Wutanfall. Der läuft grundsätzlich anders ab als ein Wutanfall von nicht-cholerischen Menschen.

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Verläufe von Wutanfällen

Der Wutanfall eines Choleriker kennzeichnet sich dadurch, dass er von Kleinigkeiten ausgelöst wird und sehr schnell eskaliert. Lautstärke und Aggressivität gehören hier mit dazu.

Übrigens: Nicht nur Männer können Choleriker sein, es gibt genauso viele Frauen, die cholerische Züge aufweisen.

Neben den Wutausbrüchen zeigen Choleriker noch andere Eigenschaften:

  • unangemessenes Verhalten und Sprache
  • empfindlich bei Kleinigkeiten
  • geringe Selbstkontrolle
  • leicht erregbar
  • Streben nach Dominanz
  • übersteigerte Impulsivität

Positive Eigenschaften von Cholerikern

Bei Cholerikern fällt auf, dass sie nicht nur negative Eigenschaften besitzen, sondern auch oft über positive Charakterzüge verfügen:

  • Engagement
  • Eigeninitiative
  • Antrieb
  • Entschlossenheit
  • Tatendrang

Das sind alles Eigenschaften, die in der Arbeitswelt vom großen Nutzen sind. Das könnte eine mögliche Erklärung dafür sein, dass Choleriker vermehrt in den oberen Führungsebenen eines Unternehmens zu finden sind.

Tipps im Umgang mit Cholerikern

Der Umgang mit Cholerikern ist alles andere als einfach. Für Mitmenschen können sie zur absoluten Belastungsprobe werden. Sie zerstören das Klima, sei es an der Arbeit, im Freundeskreis oder der Familie.

Die folgenden Tipps zeigen dir, was dir in Situationen mit Cholerikern am besten hilft:

Ruhe bewahren
Atme tief durch und mache dir bewusst, dass Wutanfälle oft von selbst verschwinden. Verstehe auch, dass Betroffene meist nicht anders können. Es kann helfen, ruhig zu bleiben und die Wut nicht persönlich zu nehmen, um besser mit der Situation umzugehen.

Halte dich zurück
Je lauter der Choleriker ist, desto leiser muss deine eigene Stimme sein. So verhinderst du, dich von der Wut mitreißen zu lassen.

Beschreibe die Situation
Beschreibende Aussagen wie „Diese Situation scheint Sie sehr aufzuwühlen — woran liegt das?“ oder „Ich höre, wie Sie lauter werden — was ist der Grund dafür?“ können helfen. Probiere zu merken, wann der Choleriker sich in etwas reinsteigert und versuche die Situation mit diesen Fragen vorbeugend zu beruhigen.

Entziehe dich der Situation
In Wut-Momenten lassen sich keine Probleme lösen. Der effektivste Tipp ist also, einen anderen Raum aufzusuchen oder das Haus zu verlassen. Dadurch könnt ihr Abstand gewinnen und zur Ruhe zu kommen. So hat jeder Luft für sich und die Situation kann sich entspannen.

Ein Codewort vereinbaren
Finde zusammen mit dem Choleriker ein Signalwort, das du sagst, wenn es zu viel wird. Das kann ein Ausruf oder ein völlig beliebiges Wort sein. Vereinbart das Signal am besten in einem ruhigen Moment, damit es im Notfall schon bereit ist. Das kann ein simples „Stopp!“ sein oder ein kreatives Wort wie „Kürbissuppe“.

Was du lieber nicht machen solltest

Hier zeigen wir dir, was du bei einem cholerischen Anfall von anderen lieber nicht tun solltest, um die Situation nicht weiter zu verschlimmern:

Nicht inhaltlich einsteigen
Wenn du dich nicht fair behandelt fühlst oder den Grund für das Ausrasten anders siehst, ist es nicht ratsam, das anzusprechen. Denn gegen einen Choleriker kommt man argumentativ nicht an. Er befindet sich in einer Ausnahmesituation, in der es ihm an Logik fehlt.

Keine Ratschläge erteilen
Ratschläge wie „Entspann dich“ oder „Bleib ruhig“ können einen Wutausbruch noch weiter befeuern. Das liegt daran, dass Menschen in diesem Zustand oft gar nicht in der Lage sind, sich zu beruhigen.

Nicht weiter reizen
Es ist keine gute Idee, einen Choleriker weiter zu provozieren, wenn er bereits in Rage ist. Das kann die Situation nur noch schlimmer machen und es wird schwieriger, die Person zu beruhigen.

Keine Beschuldigungen äußern
Niemand ist freiwillig cholerisch. Wutausbrüche sind oft ein Zeichen von Hilflosigkeit. Schuldzuweisungen helfen nicht, sondern verschärfen die Situation. Obwohl es sich manchmal gut anfühlen mag, Luft abzulassen, ist es besser, konstruktive Wege zu finden, um die Situation zu besänftigen.

Nicht immer einstecken
Konflikten aus dem Weg zu gehen und Wutausbrüche zu vermeiden, mag kurzfristig helfen. Langfristig kann es jedoch belastend sein, wenn man sich immer hinten anstellt, alles runterschluckt und sich klein macht.

Umgang mit Cholerikern in einer Beziehung

• Finde Frühwarnzeichen: Wenn du lernst, bestimme Auslöser und erste Reaktionen eines Wutausbruchs frühzeitig zu erkennen, könnt ihr euch rechtzeitig etwas Freiraum geben. So lässt sich ein Wutanfall vermeiden.
• Vereinbart regelmäßige Gespräche: Legt Termine fest, zu denen ihr euch zusammensetzt, miteinander sprecht und die letzte Zeit reflektiert.
• Erkenne deine Grenzen und Bedürfnisse: Schaffe dir Phasen, in denen du zur Ruhe kommst. Finde Gleichgesinnte oder triff dich mit Freunden.
• 10 Dinge, dich ich an dir mag: Ihr solltet euch regelmäßig sagen, was ihr am Gegenüber wirklich mögt. Daran erkennt ihr, warum es sich lohnen kann, einen Umgang mit der Wut zu finden.

Was können Choleriker selbst tun?

Auch Choleriker wissen, dass ihr Verhalten sozial unerwünscht ist. Aus diesem Grund wollen sie meist auch selber dafür sorgen, ihre Anfälle in den Griff zu bekommen. Wenn du cholerisches Verhalten aufzeigst, findest du hier einige Tipps, die dir helfen können:

Sprich das Problem an
Indem du dich anderen Menschen anvertraust und erklärst, dass du eine Veränderung anstrebst, kannst du auf Verständnis und Unterstützung zählen. Die meisten Menschen werden deine Entscheidung begrüßen und dich aus Eigeninteresse bei deinem Vorhaben unterstützen.

Mach dir Notizen
Wenn du über einen längeren Zeitraum Buch über deine Wutausbrüche führst, wirst du Situationen und Muster wiedererkennen. Dadurch kannst du später in ähnlichen Situationen vorbeugend reagieren.

Baue aktiv Stress ab
Die beliebtesten Möglichkeiten zum Stressabbau im Alltag sind Laufen beziehungsweise Joggen oder auch Atemübungen und Meditationen .

Mache eine Therapie
Bei einer sogenannten Akzeptanz- und Commitment-Therapie geht es darum, sich als Mensch zu akzeptieren und die unschönen Verhaltensweisen zu verändern.

Mögliche Ursachen — Wie wird man zum Choleriker?

Cholerisches Verhalten ist keine psychische Krankheit. Dennoch gibt es verschiedene Ursachen, die ein solches Handeln hervorrufen können.

Beispielsweise haben Betroffene meistens nicht gelernt, mit negativen Gefühlen wie Wut angemessen umzugehen. Sie haben sich nicht unter Kontrolle und können sich nicht zügeln. Das kann damit zusammenhängen, dass sie in der Kindheit nie gelernt haben, über die eigenen Gefühle zu sprechen und sie zu kontrollieren.

Ungelöste und aufgestaute Probleme oder auch ein geringes Selbstwertgefühl können weitere Ursachen sein. Das führt dazu, dass Betroffene sehr empfindlich auf Kritik reagieren und alles sehr schnell persönlich nehmen. Sie haben das Gefühl, sich ständig wehren zu müssen.

In dem Zusammenhang ist der cholerische Wutanfall dann kein böser Wille, sondern kann auch ein Zeichen von Hilflosigkeit und Überforderung sein.

Choleriker — häufigste Fragen

  • Was ist ein Choleriker?
    Ein Choleriker ist ein Mensch, der zu plötzlichen, heftigen und scheinbar grundlosen Wutausbrüchen neigt. Choleriker sind aufbrausend, unausgeglichen und jähzornig. Mitmenschen haben ein ungutes Gefühl in ihrer Nähe.
     
  • Wie verhält sich ein Choleriker?
    Choleriker verhalten sich wie folgt:
    • laute und/oder gewalttätige Wutausbrüche
    • keine Selbstkontrolle über sich und eigene Gefühle
    • leichte Reizbarkeit, auch bei Kleinigkeiten
    • starke Emotionen
    • übersteigerte Impulsivität
    • dominantes Verhalten
     
  • Sind Choleriker psychisch krank?
    Choleriker sind nicht psychisch krank. Ihr Verhalten kann allerdings ein Symptom einer neurologischen Störung sein. Menschen im Autismus-Spektrum neigen beispielsweise häufiger zu Wut und Aggressionen, da sie mit ihren eigenen Gefühlen nicht umgehen können.

Misanthropie

Choleriker schreien, weil sie etwas nervt. Misanthropen sind tatsächlich ständig genervt, und zwar von der Menschheit im Allgemeinen. Alles zum Thema Misanthropie und Menschenhass erfährst du in unserem Video!  

Zum Video: Misanthropie
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