Gruppenpuzzle
Das Gruppenpuzzle ist eine gute Methode, um Schüler in Gruppen ein Thema erarbeiten zu lassen. Wie sie funktioniert und wie du sie selbst durchführst, erfährst du hier und im Video .
Inhaltsübersicht
Was ist das Gruppenpuzzle?
Das Gruppenpuzzle (englisch: „Jigsaw Technique“) ist eine kooperative Unterrichtsmethode, die die Zusammenarbeit der Schüler in Gruppen fördert.
Zuerst bearbeitet jede Expertengruppe einen Teilbereich des Hauptthemas. Danach kehren die Schüler in ihre sogenannten Stammgruppen zurück, damit sie das Gelernte zu den verschiedenen Teilthemen austauschen und verknüpfen.
Die Gruppenpuzzle Methode eignet sich in verschiedenen Situationen:
✓ wenn Gruppenarbeit geübt und gefördert werden soll
✓ wenn die Schülerinnen lernen sollen, selbst Lerninhalte zu erklären
✓ wenn es viele Unterthemen gleichen Umfangs zu einem Überthema gibt
✓ wenn nicht genug Zeit ist, jedes Unterthema nacheinander durchzunehmen
Ziel des Gruppenpuzzles ist es, dass die Schülergruppen einzelne Puzzleteile (die Teilthemen) zu einem großen Puzzle (dem Hauptthema) zusammenfügen. Am Ende erkennen alle Schüler das große Puzzlebild — den Gesamtzusammenhang der einzelnen Unterthemen.
Wie läuft das Gruppenpuzzle ab?
Das Gruppenpuzzle ist eine spielerische Methode, um den Schülern in Gruppenarbeit einen Gesamtüberblick über ein Hauptthema mit vielen Unterthemen zu geben. Es eignet sich für Schüler und Studierende jeden Alters.
Die Unterrichtsmethode besteht dabei aus mehreren Phasen. Wie sie ablaufen und wie du sie optimal vorbereitest, erfährst du jetzt.
Vorbereitung
- Das Gruppenpuzzle eignet sich dann, wenn du ein geeignetes Überthema behandeln willst, dass du in mehrere gleich große Unter-/ oder Teilthemen unterteilen kannst. Dann stellst du Materialien zu den verschiedenen Unterthemen zusammen: z. B. Arbeitsblätter, Lehrtexte, Darstellungen, …
- Überlege, wie viel Zeit du insgesamt und für die einzelnen Phasen des Gruppenpuzzles verwenden möchtest. Diese Zeitabschnitte teilst du den Schülern zu Beginn mit.
- Lege die Gruppengröße fest. Die Anzahl der Teilbereiche bestimmt dabei die Anzahl der Gruppen. 4-6 Schüler pro Gruppe eignen sich häufig besonders gut. Lasse die Schüler zu Beginn der Methode Gruppentische der entsprechenden Größe zusammenschieben.
- Bereite dich darauf vor, während des Gruppenpuzzles nicht als Wissensvermittler, sondern als Unterstützer aufzutreten. Die Schüler werden selbst zu Lehrern, du stehst ihnen dabei beratend zur Seite.
Phase 1: Einführung in den Stammgruppen
Jetzt geht’s los! Du kannst der Klasse zu Unterrichtsbeginn erstmal einen Gesamtüberblick über das Hauptthema geben. Erkläre ihnen dann die bevorstehende Aufgabe:
„Ihr sitzt jetzt alle gerade in euren Stammgruppen. Gleich wird jeder von euch zu einem Experten in einem bestimmten Unterthema. Dafür bildet ihr Expertengruppen. Jede Expertengruppe beschäftigt sich dann mit einem anderen Unterthema. Und zum Schluss geht ihr als ausgebildete Experten wieder in eure Stammgruppe zurück und erzählt eurer Gruppe, was ihr gelernt habt.“
Phase 2: Expertengruppen
Dann setzt du alle Schüler einer Gruppe desselben Unterthemas zusammen und gibst ihnen die Materialien. Jeder Schüler erarbeitet sich zunächst sein zugeteiltes Unterthema in Einzelarbeit (erstellt ein Handout oder bearbeitet Aufgaben).
Nach der Einzelarbeit tauscht sich die Expertengruppe untereinander aus. Sie besprechen ihre Materialien, diskutieren und klären offene Fragen oder Missverständnisse. Als Lehrkraft gehst du von Gruppe zu Gruppe und hilfst bei Fragen. Denke daran, dass du nur unterstützt!
Phase 3: Rückkehr in die Stammgruppe
In der letzten Phase schickst du die Experten eines Unterthemas auf eine „Expertenkonferenz“ (ihre Stammgruppe zum Unterrichtsbeginn). Hier treffen sich nun die verschiedenen Experten der unterschiedlichen Teilthemen. Jeder weiß jetzt also über ein Thema Bescheid, das die anderen noch gar nicht kennen.
In den Stammgruppen stellen die Experten nun nacheinander ihre Themen vor, zum Beispiel mithilfe von erstellten Handouts. So bekommt die Stammgruppe Wissen über jedes Unterthema.
Das wenden die Schüler nun gemeinsam an einer Aufgabe an. Diese sollte bestenfalls nur lösbar sein, indem das Wissen aller Teilthemen angewendet wird. So werden die einzelnen Puzzleteile zu einem großen Puzzlebild zusammengesetzt.
Abschluss
Nach dem Gruppenpuzzle solltest du mit der gesamten Klasse ein Abschlussgespräch führen:
- Was hat gut geklappt?
- Wo sind Schwierigkeiten aufgetreten?
- Was könntest du verbessern?
- Gibt es noch offene Fragen?
Das Gruppenpuzzle kann in verschiedenen Varianten durchgeführt werden. Beispielsweise kannst du die Schüler ihre Einzelarbeit zur Erarbeitung des Expertenwissens noch in ihren Stammgruppen durchführen lassen. Die Expertengruppen finden sich dann erst zur Diskussion der Aufgaben zusammen.
Was muss ich beim Gruppenpuzzle beachten?
Damit das Gruppenpuzzle als Unterrichtsmethode funktioniert, gibt es einige Tipps. Wir haben sie dir hier zusammengestellt:
✓ Zeit
Die verschiedenen Phasen des Gruppenpuzzles brauchen Zeit. Plane deswegen lieber eine Doppelstunde und keine Einzelstunde ein. Bei besonders umfangreichen Teilthemen lohnt es sich auch, mehrere Stunden zu verwenden.
✓ Anzahl der Themen
Hast du zu viele Schüler und zu wenig Themen? Dann kannst du auch zwei Expertengruppen das gleiche Unterthema bearbeiten lassen.
✓ Gruppen bilden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Expertengruppen einzuteilen. Zähle zum Beispiel die Klassenliste von 1 bis 6 durch. Alle mit einer „1“ kommen dann in Gruppe 1, usw. Alternativ kannst du die Schüler auch farbige Karten ziehen lassen. Jeder mit einer roten Karte ist dann in „Gruppe rot“, usw. Überlege dir auch vorab, was du machst, wenn Schüler am Unterrichtstag fehlen.
Welche Vor- und Nachteile hat das Gruppenpuzzle?
Die Gruppenpuzzle Methode wird von Lehrkräften häufig verwendet. Das liegt an der Reihe von Vorteilen, die die Methode mit sich bringt:
Vorteile
✓ Förderung eigenständiger Arbeit, Gruppenarbeit und sozialer Kompetenzen
✓ Übung von Verantwortung
✓ Förderung auch schwacher Schüler
✓ Stärkung des Selbstbewusstseins
✓ Übung von Diskussion, Problemlösung und Kommunikation
✓ Vertiefung des Wissens sowie des Lerneffekts
✓ Förderung der Klassengemeinschaft durch ein gemeinsames Ziel
Nachteile
❌ relativ hohe Lautstärke
❌ Schwierigkeit, alle Gruppen gleichzeitig zu betreuen
❌ Umgang mit fehlenden Schülern/dem Fehlen von Experten
Gruppenpuzzle — häufigste Fragen
- Wie funktioniert das Gruppenpuzzle?
Das „Gruppenpuzzle“ (englisch: „Jigsaw Technique“) ist eine kooperative Unterrichtsmethode in Gruppenarbeit. Jede Expertengruppe bearbeitet zunächst einen Teilbereich des Hauptthemas. Dann bilden sich Gruppen aus den verschiedenen Experten (Stammgruppen). Hier werden alle Teilthemen besprochen, diskutiert und zum Hauptthema verknüpft.
-
Wann eignet sich ein Gruppenpuzzle?
Das Gruppenpuzzle eignet sich vor allem dann, wenn es viele Teilthemen gleichen Umfangs zu einem Hauptthema gibt. Es sollte eingesetzt werden, wenn die Gruppenarbeit und das Klassenklima gefördert, sowie das Selbstbewusstsein und eigenständige Lernen gestärkt werden soll.
Placemat
Viele Lehrer, Erzieher und Coaches schwören auf die Placemat. Was das Besondere an dieser Methode ist und wie sie funktioniert, erfährst du hier .