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Finanzielle Unabhängigkeit durch Frugalismus? Was genau hinter dem Lebensstil steckt und ob er zu dir passt, erfährst du hier.

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Inhaltsübersicht

Was ist Frugalismus?

Frugalismus ist ein Lebensstil, bei dem bewusst sehr sparsam gelebt wird. Das Ziel ist es, so früh wie möglich finanziell unabhängig zu werden — viele streben sogar an, bereits mit 40 in Rente gehen zu können. Dabei verzichten Frugalisten bewusst auf unnötigen Konsum und achten genau darauf, wie viel sie einnehmen und ausgeben.

Der Großteil des Einkommens eines Frugalisten wird deshalb strategisch gespart und investiert. So wollen sie in Zukunft nur noch von ihren Ersparnissen und Renditen leben und sich keine Sorgen mehr über Geld machen. Es geht beim Frugalismus also nicht nur darum, zu verzichten, sondern sich bewusst mit dem Umgang mit Geld und seinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen.

Frugalismus vs. Minimalismus

Frugalismus und Minimalismus werden oft miteinander verglichen. Dennoch unterscheiden sie sich in ihrer Motivation:

  • Beim Minimalismus geht es darum, weniger zu besitzen und zu konsumieren. Zu viel Konsum wird nämlich als belastend angesehen und macht unglücklich. Im Vordergrund steht also, sich vom Überfluss zu befreien und ein einfacheres Leben zu führen.
  • Beim Frugalismus wird ebenfalls viel gespart und wenig konsumiert. Die Motivation ist jedoch, langfristige finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Es geht darum, viel Vermögen anzuhäufen, um später freier leben zu können.

Ursprung des Frugalismus

Die Idee eines sparsameren Lebens lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zum Calvinismus zurückverfolgen. Dort galt es als erstrebenswert, hart zu arbeiten und das verdiente Geld nicht direkt auszugeben. Stattdessen wurde es für langfristige Sicherheit verwendet.

In der modernen Zeit wurde dieser Gedanke 2008 in den USA wieder aufgegriffen. Die FIRE-Bewegung (Financial Indepedence, Retire Early) hatte das Ziel, durch das Sparen so früh wie möglich in die Rente zu gehen. Heute gilt der Frugalismus als eine Abwandlung der Bewegung.

Wie führt man ein frugales Leben?

In erster Linie geht es beim Frugalismus darum, finanzielle Freiheit zu erlangen. Aber auch die Suche nach dem persönlichen Glück ist wichtig. Ein Frugalist stellt sich deshalb Fragen wie:

  • Welche Ausgaben kann ich reduzieren?
  • Wie kann ich mein Geld sinnvoll investieren?
  • Wie kann ich am besten mit meinen Einnahmen leben?
  • Bin ich zufrieden mit meinem Lebensstil? 

Übrigens: Mit finanzieller Freiheit ist gemeint, dass du deine monatlichen Ausgaben mit deinem angesparten Vermögen vollständig abdecken kannst. Das angesparte Geld soll reichen, ohne auf weiteres Einkommen angewiesen zu sein.

Frugalisten arbeiten oft in gut bezahlten Berufen, um möglichst schnell ein Vermögen aufzubauen. Sie investieren ihr gespartes Geld, zum Beispiel in Aktien oder andere Wertpapiere. Gleichzeitig wollen sie ihre laufenden Kosten möglichst gering halten.

Beim Frugalismus geht es nicht nur unbedingt darum, früh in den Ruhestand zu gehen. Viel mehr geht es um persönliche Freiheiten. Frugalisten wollen selbst entscheiden können, was sie tun möchten, ohne dass Geld eine Rolle spielt.

Nachteile und Vorteile des Frugalismus

Der Frugalismus bietet viele Chancen, doch es gibt auch Herausforderungen. Hier sind die wichtigsten Nachteile und Vorteile, die du kennen solltest:

Nachteile:

  • Einschränkungen im Alltag: Ständig auf Ausgaben zu achten, kann anstrengend sein und zu Einschränkungen bei Freizeitaktivitäten oder sozialen Anlässen führen.
  • Langes Durchhaltevermögen nötig: Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit erfordert viel Geduld und Disziplin — über viele Jahre hinweg.
  • Soziale Ausgrenzung: Frugalisten können auf Unverständnis stoßen, wenn sie Ausgaben stark reduzieren und sich von den Konsumgewohnheiten anderer abheben.
  • Zu starker Fokus auf Geld: Der extreme Fokus auf Sparen kann dazu führen, dass der Genuss am Leben oder spontane Erlebnisse in den Hintergrund treten.

Vorteile:

  • Finanzielle Unabhängigkeit: Durch sparsames Leben und kluges Investieren können Frugalisten langfristig frei von finanziellen Zwängen werden.
  • Weniger Konsumstress: Frugalisten konzentrieren sich auf das Wesentliche und lassen sich nicht von Konsumdruck beeinflussen.
  • Mehr Freiheit bei Entscheidungen: Die finanzielle Freiheit ermöglicht es einem, Zeit und Ressourcen nach eigenen Wünschen zu gestalten. Sei es für Hobbys, Ehrenamt oder Selbstverwirklichung.
  • Nachhaltiger Lebensstil: Weniger Konsum führt zu einem bewussteren und umweltfreundlicheren Umgang mit Ressourcen.

Kann jeder Frugalist werden?

Grundsätzlich kann jeder ein frugales Leben führen. Es hängt jedoch stark von der persönlichen Situation ab. Für Menschen mit einem höheren Einkommen ist es in der Regel einfacher, einen großen Teil ihres Geldes zu sparen und anzulegen. Sie können schneller finanzielle Unabhängigkeit erreichen.

Aber auch mit einem geringeren Einkommen ist es möglich, frugal zu leben. Wer weniger verdient, muss vielleicht auf größere Investitionen verzichten und noch sparsamer leben. Hier ist es besonders wichtig, die eigenen Ausgaben genau zu analysieren und bewusst Prioritäten zu setzen. Letztlich ist Frugalismus nicht nur eine Frage des Einkommens, sondern auch der Einstellung.

Falls du denkst, dass ein frugales Leben zu dir passen könnte, sind hier einige Vorschläge, worauf du achten könntest: 

  • Überblick über alle Ausgaben behalten
  • Rabatte und Sonderangebote nutzen
  • Fixkosten wie Versicherungen regelmäßig überprüfen
  • Einkäufe planen und öfter selbst kochen
  • Impulskäufe vermeiden
  • Dinge reparieren, anstatt sie zu ersetzen
  • Unnötige Gegenstände verkaufen
  • Auf günstigere Verkehrsmittel wie Fahrrad oder Bahn umsteigen
  • Attraktive Investitionsmöglichkeiten nutzen und Renditen reinvestieren

Wie viel Geld braucht ein Frugalist?

Wie viel Geld ein Frugalist für seine Unabhängigkeit benötigt, hängt stark von den persönlichen Lebenshaltungskosten  und den Sparzielen ab. Grundsätzlich solltest du so viel angespart haben, dass deine monatlichen Ausgaben durch deine Ersparnisse gedeckt werden.

Viele Frugalisten verwenden die 4 %-Regel, auch „Safe Withdrawal Rate“ genannt. Sie besagt, dass du in der Lage sein solltest, 4 % deines Vermögens zu entnehmen, ohne dass dein Geld im Laufe der Jahre aufgebraucht wird. Als Startkapital würdest du also 25-mal (4 % x 25 = 100 %) so viel Geld benötigen, wie du pro Jahr ausgibst.

Beispiel: Wenn du 40.000 € pro Jahr benötigst, müsstest du mindestens eine Million Euro (40.000 € x 25 = 1.000.000 €) angespart haben. Je nach Lebensstil und Wohnort kann der Betrag jedoch stark variieren.

Rechenbeispiel

Um herauszufinden, wie viel du als Frugalist sparen kannst, solltest du einen Blick auf deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben werfen. Anhand eines einfachen Beispiels lässt sich grob berechnen, wie viel Geld du zur Verfügung hast. Schauen wir uns das mal genauer an:

Monatliches Einkommen 3.500 
Kosten für Miete — 720 
Kosten für Lebensmittel — 200 
Versicherungen — 80 
Resteinkommen = 2.500 

Das bedeutet, dass der Frugalist jeden Monat 2.500 € zum Sparen und Investieren übrig hat. Damit kann er ca. 70 % sparen und anlegen. Über ein Jahr spart er somit 30.000 € an. Angenommen, er hat eine Rendite von 5 %, dann würde sich sein Vermögen nach 10 Jahren auf fast 400.000 € summieren.

Frugalismus — häufigste Fragen

  • Was ist ein Frugalist einfach erklärt?
    Ein Frugalist lebt sehr sparsam, um möglichst viel Geld zu sparen und anzulegen. Das Ziel ist es, langfristig finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und früher in Rente zu gehen.
  • Wie viel Geld braucht man als Frugalist?

    Ein Frugalist benötigt genug Geld, um seine Ausgaben aus Ersparnissen zu decken. Oft gilt die 4%-Regel: Du solltest etwa das 25-Fache deiner jährlichen Ausgaben angespart haben. Wenn du also 40.000 € im Jahr brauchst, müsstest du 1.000.000 € (40.000 € x 25) angespart haben.

  • Was ist Frugalismus?
    Frugalismus ist ein Lebensstil, bei dem du bewusst wenig ausgibst, um mehr zu sparen und finanziell unabhängig zu werden. Es geht darum, Konsum zu reduzieren und Ersparnisse clever zu investieren.
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Minimalismus

Häufig wird der Frugalismus mit dem Minimalismus verglichen, da beide darauf achten, weniger zu konsumieren. Sie verfolgen jedoch unterschiedliche Ansätze. Wenn du mehr über den Minimalismus herausfinden möchtest, bist du hier genau richtig!

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