Warum gähnt man?
Du hast dich schon mal gefragt, warum man gähnt? Das und vieles mehr rund ums Gähnen erfährst du hier und im Video !
Inhaltsübersicht
Warum gähnt man?
Experten gehen davon aus, dass du gähnst, um die Temperatur im Gehirn zu regulieren. Es hat eine ideale Arbeitstemperatur, in der es gut funktioniert. Wenn diese Temperatur überschritten wird, muss das Gehirn kurzzeitig abgekühlt werden.
Das passiert durch den kühlen Luftstrom, den du über die Umgebungsluft zu Beginn des Gähnens einatmest. Dieser kühlt das umliegende Blut ab, das dann ins Gehirn fließt. Du gähnst nicht nur bei Müdigkeit, sondern häufig auch bei Stress, Langeweile, aber auch bei höheren Temperaturen. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass Gähnen sogar wach macht.
Gähnen ist ein körperlicher Reflex, bei dem du tief einatmest, den Mund weit öffnest und die Luft dann in einem langen Ausatmen wieder ausstößt. Die Augen sind dabei meist geschlossen. Außerdem beschleunigt sich häufig der Puls für einen kurzen Moment. Menschliches Gähnen dauert ca. 6 Sekunden.
Übrigens: Die Forschung, die sich mit dem Gähnen beschäftigt, heißt Chasmologie.
Weitere Theorien zum Gähnen
Ganz geklärt ist die Ursache des Gähnens noch nicht. Darum gibt es noch zwei weitere weit verbreitete Theorien, die sich mit der Ursache für das Gähnen beschäftigen.
1. Gähnen ist für den Gruppenzusammenhalt da.
Gähnen ist ansteckend. Vielleicht kennst du das: Ein Freund oder eine Freundin gähnt und sofort musst du auch gähnen. Das zeigt, dass ihr euch sympathisch seid. Grund dafür sind die Spiegelneuronen im Gehirn. Sie sorgen dafür, dass du andere Menschen imitieren und mit ihnen mitfühlen kannst.
Ähnliches lässt sich auch in der Tierwelt beobachten. Dort gähnen viele Rudeltiere auch gleichzeitig. Darum vermuten Forscher, dass Gähnen unser Sozialverhalten stärkt. Die menschlichen Vorfahren hatten noch keine Sprache. Gähnen könnte eine Art gewesen sein, den Zusammenhalt der Gruppe zu stärken, indem sie das Verhalten der anderen widerspiegelten.
2. Gähnen verhindert einen Sauerstoffmangel im Gehirn.
Die Annahme, dass Gähnen gegen einen Sauerstoffmangel im Gehirn helfen soll, war eine lange Zeit in der Forschung weit verbreitet. Man vermutete bis 1983, dass durch Gähnen der Atem vertieft und so mehr Sauerstoff in den Körper gelangt. Mittlerweile wurde diese Theorie jedoch widerlegt.
Wahrscheinlich ist der Grund, warum man gähnt, eine Kombination aus zwei Theorien. Die Regulierung der Temperatur und die Stärkung des Sozialverhaltens.
Fakten rund ums Gähnen
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Auch Tiere gähnen
In verschiedenen Untersuchungen haben Experten herausgefunden, dass auch Tiere gähnen. Dabei hängt es von ihrer Intelligenz ab, wie lange sie gähnen. Je länger ein Lebewesen gähnt, desto intelligenter ist es. Katzen gähnen im Gegensatz zu Menschen nur etwa 2 Sekunden.
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Babys gähnen
Auch Babys gähnen. Sie gähnen sogar schon mit, wenn sie einen vertrauten Erwachsenen sehen, der gerade gähnt. Das liegt an den Spiegelneuronen im Gehirn, die uns mitfühlen lassen. Sie sorgen dafür, dass wir die Verhaltensweisen anderer Menschen imitieren können und lassen uns mitfühlen. Übrigens gähnen Babys sogar bereits vor ihrer Geburt im Mutterleib!
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Hunde lassen sich anstecken
Hunde können sich vom Gähnen ihrer Herrchen anstecken lassen. Das geht aber nur, wenn sie ihren Menschen um sich herum sehr nahestehen. Sie besitzen ebenfalls gut entwickelte Spiegelneuronen.
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Vom „Gähnen“ lesen gähnen
Die meisten Menschen müssen sogar schon gähnen, wenn sie davon lesen. Außerdem überkommt sie der Reflex, wenn sie andere Menschen dabei hören und auch, wenn sie ans Gähnen denken.
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Gähnen entspannt
Gähnen kann auch bewusst als Entspannungsübung ausgesucht werden. Dabei kannst du sogar mehrere Male hintereinander gähnen. Es lockert außerdem den Rachen, Gaumen und oberen Nacken. Darum wird es von Sängern oft als Aufwärmübung vor dem Singen verwendet.
Tipp: Du musst du nur den Mund weit öffnen und gleichzeitig den Gaumen nach oben heben. Schon klappt es mit dem entspannenden Gähnen.
Warum gähnt man — häufigste Fragen
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Was ist der Grund für das Gähnen?
Durch das Gähnen kühlt dein Gehirn ab. Um ideal zu funktionieren, muss es eine bestimmte Temperatur haben. Der kältere Luftstoß beim Gähnen kühlt das Gehirn. Das passiert häufig bei Stress, Langeweile, aber auch bei höheren Temperaturen — und steigert deine Konzentration.
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Was bedeutet es, wenn man gleichzeitig gähnt?
Gleichzeitiges Gähnen zeigt Empathie und stärkt das Gruppengefühl. Das geschieht durch die Spiegelneuronen in deinem Gehirn. Je sympathischer dir jemand ist, desto eher gähnst du, wenn er auch gähnt. Das funktioniert bereits bei Babys.
Warum knurrt der Magen?
Nun weißt du, warum du gähnst! Aber warum knurrt eigentlich dein Magen? Das erfährst du in unserem Beitrag!