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Du sitzt in einem Restaurant, die Rechnung kommt… und du hast keine Ahnung, wie viel Trinkgeld du geben sollst? Im Beitrag und im Video  zeigen wir dir die wichtigsten Regeln rund ums Trinkgeld-Geben!

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Inhaltsübersicht

Wie viel Trinkgeld ist angemessen?

Es gibt einige Faustregeln, an die du dich halten kannst, wenn es um Trinkgeld geht. Bei kleineren Beträgen wie einem Kaffee wird oft einfach auf eine runde Summe aufgerundet. Bei größeren Rechnungen in z. B. Restaurants oder beim Friseur gelten in Deutschland 5 – 10 % des Gesamtbeitrags als angemessenes Trinkgeld.

Trinkgeld Beispiele
  • ein Kaffee, der 3,40 € kostet → hier kannst du auf 4 € aufrunden
  • die Rechnung über 45 € bei einem Restaurantbesuch → hier kannst du auf 50 € aufrunden (gute 10 %)
  • deine neue Frisur kostet 160 € → dann kannst du 170 € bezahlen (bei hohen Beträgen eher gegen 5 %)

Du bist jedoch nicht verpflichtet, überhaupt Trinkgeld zu geben. Es ist eher eine Möglichkeit, sich für guten Service zu bedanken und wird zusätzlich zum vorher vereinbarten Preis draufgezahlt.

Wie viel Trinkgeld wird für welchen Service gezahlt?

  • Restaurant: In Restaurants ist Trinkgeld weit verbreitet. In der Regel liegt bei kleineren Rechnungen das Trinkgeld bei 10 % des Rechnungsbetrags, bei großen dann eher um die 5 %. Du kannst das Trinkgeld einfach auf dem Tisch liegen lassen oder dem Servicepersonal persönlich übergeben. Oft wird der Betrag aufgerundet, um den Rechnungsbetrag auf eine glatte Summe zu bringen.
     
  • Café: Bei kleineren Preisen wie einem Kaffee to go wird für gewöhnlich nur der Betrag zu einem runden Preis aufgerundet. Damit bekommt das Personal vor allem Cent-Beträge als Trinkgeld 
      
  • Friseure: Bei Friseuren ist Trinkgeld auch gebräuchlich. In dieser Branche wird meistens nur Mindestlohn gezahlt, deswegen sind auch hier etwa 5-10 % des Haarschnittspreises angemessen.
     
  • Taxifahrer: Im Taxi ist es üblich, den Fahrpreis aufzurunden oder etwa 5-10 % Trinkgeld zu geben. Das spart dann auch lästiges Wechselgeld.
     
  • Hotel: In Hotels ist es üblich, dem Reinigungspersonal und dem Gepäckträger einen festen Betrag zu geben. Etwa 1-2 Euro pro Tag für das Reinigungspersonal und etwa 1-2 Euro pro Gepäckstück für den Gepäckträger sind gebräuchlich.
     
  • Lieferdienste: Bei Lieferungen kannst du das Trinkgeld dem Lieferanten direkt an der Tür im Austausch für das Essen geben. Etwa 5-10 % des Bestellwerts sind eine gängige Praxis.

In anderen Servicebereichen wie bei Reinigungsdiensten oder Kurieren ist Trinkgeld nicht ganz so üblich. Wenn der Service aber außergewöhnlich gut ist, kannst du auch hier ein kleines Trinkgeld geben. Und die Angestellten werden sich in jedem Fall darüber freuen.

Wie viel Trinkgeld ist in welchen Ländern üblich?

Wofür und wie viel Trinkgeld gegeben wird, ist von Land zu Land unterschiedlich. Während es in einigen Ländern gängige Praxis oder sogar notwendig ist, gilt es in anderen als Beleidigung. Daher ist es wichtig, sich vorher darüber zu informieren, um Missverständnisse oder Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Wir geben dir hier einen Überblick: 

  • Italien: Trinkgeld, bekannt als “mancia” in Italien, ist nicht so üblich wie in einigen anderen Ländern. Oftmals ist das Serviceentgelt bereits in der Rechnung enthalten. In diesem Fall ist zusätzliches Trinkgeld nicht zwingend erforderlich. In Restaurants ist es allerdings üblich, einen kleinen Betrag (auch etwa 5-10 % des Rechnungsbetrags) als Anerkennung für guten Service zu hinterlassen.
     
  • Frankreich: In Frankreich ist “Service inklusive” üblich, was bedeutet, dass das Trinkgeld bereits in der Rechnung enthalten ist. Auch hier gilt aber, wenn der Service besonders gut war, kannst du dennoch etwa 5-10 % der Gesamtsumme zusätzlich geben.
     
  • Spanien: In Spanien ist Trinkgeld nicht so verbreitet wie in anderen Ländern. Wenn der Service gut war, kannst du den Rechnungsbetrag aufrunden oder ein paar Euro als Trinkgeld geben. Aber nicht zu wenig, denn Cent-Beträge gelten als unhöflich.
     
  • Kroatien: Trinkgeld ist in Kroatien üblich. In Restaurants wird etwa 5-10 % des Rechnungsbetrags als Trinkgeld geben. In Hotels ist es auch üblich, dem Zimmerpersonal und dem Gepäckträger Trinkgeld zu geben.
     
  • Griechenland: In Griechenland ist Trinkgeld, “fili” genannt, eine gängige Praxis. In Restaurants kannst du etwa 5-10 % des Rechnungsbetrags geben. Taxifahrer erhalten oft auch Trinkgeld, indem man den Fahrpreis aufrundet.
     
  • Skandinavien (Schweden, Norwegen, Dänemark): In diesen Ländern ist Trinkgeld nicht üblich, da der Service normalerweise in den Preisen enthalten ist. Es wird jedoch gerne gesehen, wenn der Betrag aufgerundet wird, um dem Servicepersonal eine kleine Anerkennung zu zeigen.
     
  • USA: In den USA ist Trinkgeld, dort unter “tip” bekannt, eine feste soziale Norm und ein wichtiger Bestandteil des Einkommens für Servicepersonal. Denn diese erhalten oft ein Gehalt, welches unter dem Mindestlohn liegt. In Restaurants wird deswegen üblicherweise ein Trinkgeld von 15 bis 20 % des Rechnungsbetrags gegeben. In anderen Servicebereichen wie Hotels, Taxis und Friseursalons werden ebenfalls Trinkgelder erwartet.
     
  • Japan: In Japan und vielen anderen asiatischen Ländern ist Trinkgeld nicht Teil der Kultur und wird oft als unhöflich empfunden. Guter Service wird dort als selbstverständlich angesehen. Stattdessen solltest du dich dort lieber höflich bedanken.

Trinkgeld bei Kartenzahlung

Inzwischen ist es oft auch möglich, bei Kartenzahlung Trinkgeld zu geben. Beim Bezahlen mit Karte in Restaurants oder Cafés kannst du dann den Trinkgeldbetrag direkt bei der Zahlungsaufforderung mit dazugeben oder aus vorgegebenen Trinkgeldoptionen wählen. 

In einigen Ländern oder auch kleineren Geschäften wird allerdings Kartenzahlung an sich nicht akzeptiert. In solchen Fällen ist es ratsam, Bargeld dabei zu haben, damit du die Rechnung inklusive des Trinkgeldes dann in bar bezahlen kannst.

Wer bekommt das Trinkgeld?

Das Trinkgeld wird in der Regel dem Servicepersonal gegeben, das direkt am Kundenservice beteiligt ist. Aber bleibt es dann auch dort? 

In den meisten Fällen ja. Der Taxifahrer, die Reinigungskraft und der Lieferdienst haben den Service ganz alleine erbracht und dürfen daher auch den gesamten Betrag behalten.

In Restaurants und Cafés hingegen ist es manchmal üblich, alles in einen gemeinsamen Trinkgeldtopf einzuwerfen. Dieser wird dann unter allen Mitarbeitenden aufgeteilt, damit alle Mitarbeiter, auch das Küchenpersonal, von den Trinkgeldern profitieren. Diese sind schließlich auch am Service beteiligt gewesen.

Wird Trinkgeld versteuert?

In der Regel muss Trinkgeld in Deutschland nicht versteuert werden. Servicemitarbeiter in beispielsweise Restaurants oder Friseursalons können das erhaltene Trinkgeld steuerfrei behalten.

Wenn allerdings bei der Rechnung direkt ein Bedienungszuschlag enthalten ist, geht dieses Geld ans Restaurant und muss daher versteuert werden. Bei Selbstständigen wird das Trinkgeld auch als reguläre Betriebseinnahme gezählt und muss somit versteuert werden.

Woher kommt der Begriff Trinkgeld?

Die Tradition des Trinkgeld-Gebens gibt es schon seit dem späten Mittelalter. Dort wurden die Adligen dazu ermutigt, “dem Wagenmeister ein gutes Trinkgeld zu geben”. Somit erhielten Boten, Handwerker und Fuhrleute am Ende ihrer getanen Arbeit zum Dank ein wenig Geld. Diese wurde dann meisten vertrunken, weswegen Trinkgeld damals auch als “Biergeld” bezeichnet wurde.

Mit dem wachsenden Tourismus im 19. Jahrhundert gab es plötzlich immer mehr Berufe, in denen Trinkgeld benötigt wurde, um die niedrigen Löhne auszubessern. Damals galt es noch als Statussymbol, Trinkgeld geben zu können, heute gehört es inzwischen eher zur guten Etikette.

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Tischmanieren

Trinkgeld geben ist also tief in unserer Gesellschaft verwurzelt und gehört zur guten Etikette. Genau dasselbe gilt auch für Tischmanieren! Schau dir hier etwas dazu an. 

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