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Hier und im Video findest du eine Liste vieler deutscher Redewendungen, ihre Bedeutung und ihre Herkunft. Legen wir los!

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Inhaltsübersicht

Deutsche Redewendungen mit Bedeutung und Herkunft 

Redewendungen bringen frischen Wind in deine Sprache. Sie zaubern Bilder in unsere Köpfe und treffen in der richtigen Situation den Nagel auf den Kopf. Deutsch-Lerner verstehen da vielleicht nur Bahnhof: kein Wunder, denn wenn du dir wörtlich vorstellst, was da gerade gesagt wird, schießen manche Redewendungen echt den Vogel ab.

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Nur Bahnhof verstehen

Für den Fall, dass du mal selbst auf dem Schlauch stehst und die Bedeutung einer Redewendung nicht kennst, haben wir dir hier eine Liste mit 60 bekannten Redewendungen zusammengestellt.

Bekannte Redewendungen — Beispiele

Hier findest du eine Liste von Redewendungen mit den bekanntesten Beispielen im Deutschen. Du hast sie wahrscheinlich schon oft gehört. Aber kennst du auch ihre Herkunft?

  • Süßholz raspeln
    Bedeutung: jemandem schmeicheln
    Herkunft: Süßholzwurzel wurde früher geraspelt und als Süßungsmittel verwendet. Diese Süße wurde dann auf die Schmeichelei übertragen.
     
  • Jemanden ausstechen
    Bedeutung: Jemanden übertreffen oder verdrängen
    Herkunft: Bei mittelalterlichen Turnieren auf Pferden kam es darauf an, den Gegner aus dem Sattel zu stechen. Der Gegner sollte so mit einer Lanze getroffen (also ausgestochen) werden, dass er aus dem Sattel fiel.
     
  • Ein Auge auf etwas oder jemanden werfen
    Bedeutung: sich für etwas oder jemanden sehr interessieren
    Herkunft: Der Ausdruck kommt aus einem biblischen Text und wird dort in dem Sinne verwendet, jemanden körperlich attraktiv zu finden.
     
  • Auf dem Schlauch stehen
    Bedeutung: man kommt einfach nicht auf die Lösung
    Herkunft: Wer auf einem Wasserschlauch steht, blockiert das Wasser. Und genauso wie der Wasserfluss blockiert wird, hängen unsere Gedanken manchmal fest.
     
  • Aus allen Wolken fallen
    Bedeutung:
    überrascht sein
    Herkunft: Jemand, der nur im Traumland der Wolken lebt, ist überrascht, wenn er wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird.
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Aus allen Wolken fallen
  • Sich etwas aus dem Ärmel schütteln
    Bedeutung: etwas mühelos erledigen
    Herkunft: Im Mittelalter trugen viele Menschen weite Roben, in denen sie Gegenstände direkt am Körper tragen und bei Bedarf ganz einfach hervorholen konnten.
Sprichwörter und Redewendungen

Obwohl beide Begriffe oft synonym verwendet werden, gibt es Unterschiede zwischen Sprichwörtern und Redewendungen: Sprichwörter haben eine feste Form als ganzer Satz. Außerdem enthalten sie in der Regel eine Lebensweisheit. Redewendungen kannst du dagegen viel flexibler verwenden, je nachdem, wie du sie in einen Satz einbauen willst.

Alte Ausdrücke und Redensarten

Viele Redensarten und Sprichwörter sind schon sehr alt, das siehst du auch an ihrer Herkunft. Hier zeigen wir dir einige Beispiele:

  • Das sind für mich nur böhmische Dörfer
    Bedeutung: etwas ist unbekannt oder unverständlich
    Herkunft: Böhmen ist eine Region in Tschechien, die an Deutschland und Österreich grenzt. Trotz großer geografischer Nähe sind Deutsch und Tschechisch so unterschiedlich, dass es für Deutsche schon schwierig ist, überhaupt die Namen von tschechischen Städten vorzulesen.
     
  • Sein Fett abbekommen
    Bedeutung: jemand wird scharf kritisiert, bekommt eine wohlverdiente Strafe
    Herkunft: Früher wurde nach der Schlachtung Fleisch und Fett an alle Helfer verteilt. Die negative Bedeutung der Redewendung kommt wohl daher, dass das Fett im Vergleich zum Fleisch weniger wert war.
      
  • Für jemanden eine Lanze brechen
    Bedeutung: jemandem beistehen und sich für ihn einsetzen
    Herkunft: Im Mittelalter wurden Lanzen als Stichwaffen benutzt, die in einem Zweikampf zu Bruch gehen konnten. So ein Zweikampf konnte der letzte Ausweg aus einem Rechtsstreit sein oder war eine Disziplin im Turnier. In beiden Fällen kämpften die Kontrahenten oft nicht für ihre eigene Ehre und und ihr eigenes Recht, sondern für Familienmitglieder oder Frauen, die sie beeindrucken wollten.
     
  • Auf keinen grünen Zweig kommen
    Bedeutung: jemand hat kein Glück oder Erfolg
    Herkunft: Früher wurde beim Kauf eines Hauses oder Grundstücks ein immergrüner Zweig überreicht, damit die guten Geister und Glück ins neue Zuhause mit einziehen konnten. Wer aber kein Geld für ein Haus hatte, konnte so auch auf keinen grünen Zweig kommen.
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Auf keinen grünen Zweig kommen
  • Ins Fettnäpfchen treten
    Bedeutung: aus Versehen ein unangenehmes Thema ansprechen
    Herkunft: Früher wurden feuchte Schuhe gefettet, damit keine Flecken entstehen konnten. Das Fettnäpfchen dafür stand meist in der Nähe des Eingangs. Wenn ein Gast aus Versehen ins Fettnäpfchen trat, verursachte das natürlich eine ziemliche Sauerei.
     
  • Jemanden mit etwas abspeisen
    Bedeutung: Jemandem nur eine unzureichende Antwort geben
    Herkunft: Früher wurde Brautwerbern durch eine minderwertige Mahlzeit zu verstehen gegeben, dass sie keine Chance auf eine Heirat hatten.

Lustige Redewendungen Deutsch — Liste

Manchmal können Redewendungen ganz schön witzig sein. Entweder weil die Redensart selbst so komisch ist, oder weil die Herkunft absurd klingt. Hier findest du Beispiele für lustige deutsche Ausdrücke.

  • Dem Affen Zucker geben
    Bedeutung: Seine Vorlieben und Angewohnheiten frei ausleben
    Herkunft: Früher zogen Leierkastenmänner durch die Städte, um mit ihrer Musik Geld zu verdienen. Manchmal hatten sie auch kleine Äffchen dabei, die Kunststücke aufführten. Um die Tiere zu animieren, wurden sie mit Zuckerstückchen gefüttert.
     
  • Hokuspokus
    Bedeutung: ein Trick oder Täuschungsmanöver
    Herkunft: Möglicherweise handelt es sich um eine spöttische Neubildung der christlichen Formel „hoc est corpus meum“ („das ist mein Leib“).
     
  • Bauklötze staunen
    Bedeutung: schwer beeindruckt sein, sehr staunen
    Herkunft: Die Redewendung kommt von berlinerisch „jlotzen machen”, also „Glotzaugen machen“.
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Bauklötze staunen
  • Mich laust der Affe
    Bedeutung: sehr erstaunt sein
    Herkunft: Tatsächlich geht es darum, von Affen gelaust zu werden. Auf Jahrmärkten wurden früher mitunter dressierte Äffchen gezeigt, die manchmal auf die Köpfe der Besucher sprangen. Die Besucher waren da natürlich überrascht.
     
  • Einen Eiertanz aufführen
    Bedeutung: sehr vorsichtig oder kompliziert vorgehen, um eine unangenehme Situation zu vermeiden
    Herkunft: Der Eiertanz war eine künstlerische Hochleistung von Tänzern und Artisten. Sie tanzten mit verbundenen Augen zwischen mit Abstand aufgestellten Eiern und schafften es, diese nicht zu berühren.

Redewendungen von antiken Sagen

Viele Redensarten stammen aus dem Alltagsleben. Doch einige deutsche Idiome sind auch inspiriert durch griechische Sagen. Eine Liste mit Beispielen findest du hier:

  • Den Faden verlieren
    Bedeutung: jemand vergisst, was er gerade sagen wollte
    Herkunft: In der antiken Sage des Minotaurus benutzt der Held Theseus einen Faden, um sich im Labyrinth nicht zu verlaufen. Ohne Faden wüsste er nicht mehr, wie er wieder hinausfinden sollte.
      
  • Sisyphusarbeit
    Bedeutung: eine Aufgabe, die kompliziert und schwierig, dabei aber sinnlos ist
    Herkunft: König Sisyphus wurde von den Göttern dazu bestraft, einen schweren Stein einen Berg hinaufzustemmen. Doch jedes Mal, wenn er den Gipfel erreicht hatte, rollte der Stein wieder hinunter.
     
  • Am seidenen Faden hängen
    Bedeutung: es besteht akute Gefahr, etwas könnte sehr wahrscheinlich schieflaufen
    Herkunft: In der griechischen Sage um Damokles wird dieser in seiner Machtgier belehrt. Er darf zwar an der höchsten Position an der Tafel sitzen, doch kann er das Essen nicht genießen, weil über ihm ein Schwert an einem sehr dünnen, seidenem Faden hängt.
     
  • In jemanden verschossen sein
    Bedeutung: in jemanden verliebt sein
    Herkunft: Der griechische Liebesgott Amor sorgt mit einem Pfeilschuss ins Herz dafür, dass sich zwei Menschen ineinander verlieben. Der Ausdruck war früher vor allem in der Studentensprache beliebt.
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In jemanden verschossen sein
  • Jemanden oder etwas mit Argusaugen beobachten
    Bedeutung: sehr genau bewachen
    Herkunft: In der griechischen Sage weist die Göttin Hera den Riesen Argus an, eine Frau namens Io zu bewachen. Hera möchte verhindern, dass sich ihr Mann Zeus mit Io trifft. Von Argus‘ hundert Augenpaaren schläft deshalb immer nur eines, während alle anderen pflichtbewusst geöffnet bleiben.
     
  • Eine Achillesferse haben
    Bedeutung: eine verwundbare Stelle einer Person, schwache Stelle in einem Plan
    Herkunft: Der Held Achilles sollte unverwundbar sein. Dazu tauchte ihn die Meeresgöttin Thetis als kleines Kind in den mystischen Fluss Styx. Doch weil sie ihn an der Ferse festhielt, war Achilles an diesem einen Punkt verwundbar.
     
  • Kein Krösus sein
    Bedeutung: kein Geld oder nicht übermäßig Geld besitzen
    Herkunft: Krösus war lydischer König und bekannt für seinen Reichtum.
     
  • Kopfgeburt
    Bedeutung: etwas nur Erdachtes oder rein durch Vernunft erlangte Produkt
    Herkunft: Athena, die griechische Göttin der Weisheit, sprang bei ihrer Geburt aus dem Kopf ihres Vaters Zeus.

Kennst du die Herkunft dieser Redewendungen?

Hast du dich schonmal gefragt, woher diese Redewendungen kommen? Über die interessante Herkunft dieser Redewendungen kannst du jetzt mehr erfahren:

  • Alles abklappern
    Bedeutung: Bei der Suche nach etwas werden alle relevanten Orte untersucht und evtl. Personen befragt
    Herkunft: Die Redensart stammt aus der Treibjagd. Das Wild wurde dort mit Holzklappern aus dem Unterholz gescheucht. Durch das Abklappern konnten die Jäger sichergehen, dass sich tatsächlich alle Tiere in Bewegung versetzen.
     
  • Alles in Butter
    Bedeutung: es ist alles in Ordnung
    Herkunft: Zerbrechliche Gegenstände wie Porzellan wurde früher für den Transport in flüssige Butter eingelassen. Die Butter wurde beim Erkalten wieder fest und konnte so die Ware vor Transportschäden schützen.
     
  • Jemandem einen Bären aufbinden
    Bedeutung: Jemandem (offensichtliche) Unwahrheiten erzählen, in der Hoffnung, dass dieser es auch glaubt
    Herkunft: Der Begriff komm von altdeutsch „bar”, was „Last“ oder „Abgabe“ bedeutet, „bären“ diente wohl der Steigerung.
     
  • Bock haben
    Bedeutung: Lust auf etwas haben
    Herkunft: Die Redensart kommt von altdeutsch „bokh”, was „Hunger“ bedeutet.
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Bock haben
  • Einen Zahn zulegen
    Bedeutung: sich beeilen
    Herkunft: im Mittelalter wurde Essen in Töpfen über dem offenen Feuer gekocht. Der Abstand des Topfes zur Hitze konnte verstellt werden, indem der Topf an unterschiedlich hohen Metallzähnen einer Halterung angebracht wurde. Ein Zahn zulegen hieß also, den Topf tiefer hängen, sodass das Essen schneller fertig wurde.
     
  • Frech wie Oskar sein
    Bedeutung: besonders frech und unverschämt sein
    Herkunft: Der Begriff kommt wahrscheinlich vom jiddischen „Ossoker”, was so viel wie „frecher Kerl“ bedeutet.
      
  • Ein Fass aufmachen
    Bedeutung: einen neuen, kontroversen Punkt in einer Diskussion ansprechen
    Herkunft: Der Ursprung liegt in der englischen Redewendung „To make a fuss about something“ („Viel Wirbel um etwas machen“). Das „Fass“ ist also nur eine Eindeutschung von englisch „fuss“. 

Geschichtsstunde

Manche Redewendungen gehen auf Alltagssituationen zurück, andere auf ganz bestimmte historische Ereignisse und Persönlichkeiten. In jedem Fall kannst du einiges über Geschichte lernen, wenn du dir die Herkunft dieser Redewendungen anschaust.

  • Das kommt mir spanisch vor
    Bedeutung: etwas ist seltsam und man weiß nicht, was man davon halten soll
    Herkunft: Kaiser Karl der V. war im 16. Jahrhundert auch spanischer König. Seine spanischen Sitten kamen manchen Deutschen sehr merkwürdig vor.
     
  • Kämpfen wie ein Berserker
    Bedeutung: jemand tobt besonders wütend oder gewalttätig
    Herkunft: Berserker waren altnordische Krieger, die besonders gewaltsam kämpften. Römische Quellen sagen, sie hätten im Kampfesrausch keine Schmerzen gespürt.
     
  • Hinz & Kunz
    Bedeutung: Jedermann, meist auch abwertend gemeint
    Herkunft: Im Mittelalter wurden viele Jungen nach Königen Heinrich (Hinz) oder Konrad (Kunz) genannt, im 13. Jahrhundert hieß also gefühlt jeder Junge Hinz oder Kunz.
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Hinz & Kunz
  • Rosenkrieg führen
    Bedeutung: ein heftiger Streit, meist bei Paaren nach einer Trennung
    Herkunft: Im 15. Jahrhundert kämpften die beiden englischen Adelshäuser York und Lancaster um die Thronfolge. Beide Häuser trugen Rosen in ihren Wappen. Deshalb ging der Konflikt als „War of Roses“ („Rosenkrieg“) in die Geschichte ein.
     
  • Jemandem nicht das Wasser reichen können
    Bedeutung: nicht so gut sein wie jemand anderes
    Herkunft: Im Mittelalter reichten Pagen ihren Dienstherren beim Festessen Wasser, damit sich diese darin die Finger waschen konnten. Aber es gab Dienstboten, die in der Rangordnung so weit unten standen, dass sie nicht einmal das Wasser reichen durften.

Redewendungen aus der Soldatensprache

Vielleicht würdest du es bei den meisten dieser Redewendungen nicht vermuten, aber die Soldatensprache hat einen großen Einfluss auf deutsche Redensarten. Hier siehst du einige Beispiele.

  • Nur Bahnhof verstehen
    Bedeutung: nichts verstehen
    Herkunft: Der Begriff geht vielleicht auf die Soldaten des Ersten Weltkriegs zurück, die den Bahnhof mit Heimreise verbanden. Da sie nur nach Hause wollten, konnten sie an kein anderes Gesprächsthema denken oder verstehen.
     
  • 08/15 („Null Acht Fünfzehn“)
    Bedeutung: mittelmäßig, durchschnittlich
    Herkunft: Die Waffe, mit denen die deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg täglich umgingen, hieß „08/15“.
     
  • Sich vom Acker machen
    Bedeutung: verschwinden, weggehen (und sich dabei vor etwas drücken)
    Herkunft: Das Übungsgelände von Soldaten wurde von ihnen oft „Acker“ genannt. Wer sich also vom Acker machte, drückte sich vor den Übungsmanövern.
     
  • Zapfenstreich!
    Bedeutung: Zeitpunkt, an dem eine Feier aufhört und man ins Bett gehen muss
    Herkunft: Der Begriff kommt aus dem Militär und bezeichnet das Signal und den Zeitpunkt, ab dem sich die Soldaten in ihren Quartieren aufzuhalten haben. Vermutlich kommt der Ausdruck von Kreidestrichen am Bierfass, womit kontrolliert wurde, dass ab diesem Zeitpunkt kein Alkohol mehr ausgeschenkt wurde.
     
  • Spießrutenlauf
    Bedeutung: Jemand wird von mehren Menschen scharf kritisiert
    Herkunft: Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert waren Spießrutenläufe militärische Strafen, wenn sich Soldaten besonders unehrenhaft verhielten. Dabei musste der Verurteilte eine Gasse durchlaufen, während er entweder mit spitzen Lanzen gestochen oder von Ruten geschlagen wurde. In den meisten Fällen starben die Verurteilten.
     
  • Auf Tuchfühlung gehen
    Bedeutung: sich einer Person annähern
    Herkunft: Beim Antreten stehen Soldaten so eng nebeneinander, dass sich das Tuch, also der Stoff ihrer Uniformen, berührt.

Fachsprache

Nicht nur die Soldatensprache, sondern auch andere Fachsprachen prägen deutsche Redewendungen. Hättest du das bei diesen Beispielen gewusst?

  • Mit allen Wassern gewaschen sein
    Bedeutung: Jemand ist sehr erfahren oder auch durchtrieben
    Herkunft: In der Seemannssprache ist ein erfahrener Seemann mit den Wassern aller sieben Weltmeere gewaschen und damit sehr erfahren und lebensklug.
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Mit allen Wassern gewaschen
  • Oberwasser haben
    Bedeutung: sich in einer vorteilhaften Position befinden
    Herkunft: Der Begriff kommt aus dem Mühlwesen. Das Oberwasser ist das Wasser, das sich oberhalb des Mühlrads anstaut und die Mühle antreibt.
     
  • Blaumachen
    Bedeutung: Schule oder Arbeit schwänzen
    Herkunft: Früher hatten Färber am sogenannten Blauen Montag frei. Die Wolle wurde am Sonntag ins Färbebad eingelegt und musste am Montag erstmal trocknen, bevor weitergearbeitet werden konnte.
     
  • Auf einer Wellenlänge sein
    Bedeutung: zwei Menschen verstehen sich sehr gut
    Herkunft: Im Funkverkehr müssen Sender und Empfänger auf der gleichen Frequenz, das heißt Wellenlänge, funken, um Nachrichten auszutauschen. Nur so können sie einander verstehen.
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Auf einer Wellenlänge sein
  • Den Vogel abschießen
    Bedeutung: einen großen Erfolg haben
    Herkunft: Bei Schützenfesten wird auf Holzvögel geschossen. Derjenige, der den Vogel trifft, wird Schützenkönig und damit sehr erfolgreich.

Redewendungen von A bis Z

Hier findest du noch mehr Redewendungen und Sprichwörter von A bis Z.

  • Auf dem Teppich bleiben
    Bedeutung: nicht übertreiben, sich auf Tatsachen beschränken
    Herkunft: Früher durfte bei offiziellen Audienzen das einfache Volk vor dem König sprechen. Dabei mussten sie aber auf dem im Thronsaal ausgelegtem Teppich bleiben, denn nur den Adligen war es gestattet, die teuren Marmor- oder Parkettböden zu betreten.
     
  • Das Gelbe vom Ei
    Bedeutung: die ideale Möglichkeit, das Beste
    Herkunft: Das Eigelb ist der beste Teil des Eis. Hier stecken die meisten Nährstoffe.
     
  • Den Nagel auf den Kopf treffen
    Bedeutung: die genau passende Antwort geben
    Herkunft: Früher wurde beim Bogenschießen die Mitte der Scheibe durch einen Nagel gekennzeichnet. Wenn ein Schütze genau traf, prallte der Pfeil vom Kopf des Nagels ab.
     
  • Etwas durch die Blume sagen
    Bedeutung: freundlich und vorsichtig Kritik üben
    Herkunft: Durch die Blumensprache lassen sich Botschaften verschlüsselt verschenken. Jede Blumensorte hat dabei eine andere Bedeutung. Mit den richtigen Blumen lässt sich also auch Kritik indirekt ausüben und schön verpacken.
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Etwas durch die Blume sagen
  • Lampenfieber
    Bedeutung: Angst vor einem (Bühnen-)Auftritt
    Herkunft: Das Wort ist aus dem Französischen „fievre de rampe“ („Rampenfieber“) abgeleitet. Rampe bezeichnet dabei den vorderen Rand einer Bühne.
          
  • Turteltauben sein
    Bedeutung: ein verliebtes Pärchen sein
    Herkunft: Turteltauben galten schon im Mittelalter als Symbol für Liebe und Treue. Denn als Zugvögel kommen sie jeden Frühling wieder zurück.

Noch mehr Redewendungen

Es gibt so viele deutsche Redwendungen, dass wir sie gar nicht alle aufzählen können. Wenn du trotzdem noch nach weiteren suchst, haben wir hier noch eine Liste mit Redewendungen auf Deutsch für dich.

  • Etwas abkupfern
    Bedeutung: etwas abschreiben oder unerlaubt kopieren
    Herkunft: Im Mittelalter wurden Kunstwerke durch Kupferstiche vervielfältigt.
     
  • Jemanden zur Schnecke machen
    Bedeutung: Jemandem Vorwürfe machen und scharf kritisieren, dass dieser eingeschüchtert ist
    Herkunft: Schnecken ziehen bei Gefahr sofort ihre Fühler ein und verstecken sich in ihrem Haus. Sie sind so eingeschüchtert wie ein Mensch, der scharf kritisiert wird.
     
  • Dumm wie Bohnenstroh sein
    Bedeutung: sehr dumm sein
    Herkunft: Einfache Leute nutzten früher Bohnenstroh als Futter für Matratzen, weil es billig war. Die Wertlosigkeit des Bohnenstrohs wurde später auf das Denken übertragen.
     
  • Etwas auf die lange Bank schieben
    Bedeutung: eine (schwere) Entscheidung möglichst lange hinauszögern
    Herkunft: Der Ausdruck stammt aus der Gerichtssprache des 15. Jahrhunderts. Prozessakten wurden damals in bankähnlichen langen Truhen aufbewahrt. Sollte ein Urteil hinausgezögert werden, wurden die Akten ganz hinten auf der langen Bank abgelegt.
     
  • Sich zum Affen machen
    Bedeutung: einer anderen Person gehorchen und sich dabei lächerlich machen
    Herkunft: Auf Jahrmärkten wurden früher teils dressierte Äffchen gezeigt, die Kunststücke vorführen mussten.
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Sich zum Affen machen
  • Über den Berg sein
    Bedeutung: den schlimmsten Teil einer Verletzung oder Erkrankung überwunden zu haben
    Herkunft: Wer auf einer Wanderung über den Berggipfel hinaus ist, hat den schwersten Teil der Strecke überstanden. Ab hier geht es nur noch bergab, also fällt der restliche Weg sehr leicht.
Quiz zum Thema Redewendungen

Lateinische Sprüche

Mehr lateinische Sprüche mit ihrer Bedeutung und Herkunft findest du in diesem Video. Schau doch mal vorbei!

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