Unterschied Diesel Benzin
Beim Autokauf stellt sich oft die Frage: Dieselfahrzeug oder Benziner? Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Diesel und Benzin? Und was tun, wenn das Falsche getankt wurde? Die Antworten darauf findest du hier im Beitrag und im Video dazu!
Inhaltsübersicht
Was ist der Unterschied zwischen Diesel und Benzin?
Der Hauptunterschied zwischen Diesel und Benzin ist: Diesel ist schwerer. Doch was bedeutet das? Beide Treibstoffe werden aus Rohöl gewonnen. Dieses besteht aus Kohlenwasserstoffketten verschiedenster Längen.
Die Moleküle, aus denen Diesel besteht, sind deutlich länger und deswegen auch schwerer. Benzin besteht aus den kleineren, leichten Molekülen. Diese unterschiedliche Zusammensetzung führt dann auch zu verschiedenen Eigenschaften der beiden Treibstoffe.
Von Rohöl zu Diesel und Benzin
Aber nochmal ganz von vorne: Wie unterscheidet sich die Herstellung von Diesel und Benzin und welche Auswirkungen hat das auf die Funktionsweise?
Rohöl ist ein Gemisch aus vielen Molekülen verschiedener Größe, unter anderem die Kohlenwasserstoffe, aus denen Diesel und Benzin bestehen. Da nur einige davon nutzbar sind, muss das Öl aufbereitet werden und die brauchbaren Substanzen von den unbrauchbaren getrennt werden. Diesen Vorgang nennst du auch Destillation.
Den Begriff Destillation hast du vielleicht schonmal im Zusammenhang mit der Herstellung von Schnaps gehört. Das Prinzip hinter Destillation ist, dass die Flüssigkeit zum Verdampfen gebracht wird. Die kleinen, leichten Moleküle haben einen niedrigeren Siedepunkt und verdampfen daher als Erstes.
Dieser Dampf wird dann abgekühlt und kondensiert zu einer Substanz, welche aufgefangen wird. Dadurch werden die leichten Bestandteile des Rohöls von dem Rest getrennt werden.
Diesel und Benzin
Wegen ihrer unterschiedlichen Größe haben Diesel und Benzin unterschiedliche Siedepunkte, sie verdampfen also bei unterschiedlichen Temperaturen.
Zuerst verdampfen die kurzen Kohlenwasserstoffketten. Aus denen wird dann das Benzin hergestellt. Bei ein wenig höherer Temperatur verdampfen dann die etwas längeren Moleküle, aus welchen Diesel besteht.
Diesel ist also dichter und schwerer als Benzin, hat einen höheren Anteil an Kohlenstoffatomen (ganze 13 % mehr) und damit auch eine höhere Energiedichte.
Gut zu wissen: Durch die höhere Energiedichte des Diesels muss auch seltener getankt werden, denn Dieselmotoren verbrauchen 20 % weniger Kraftstoff. Es entstehen allerdings auch mehr Abgase. Diese wiederum müssen auch mit mehr Kosten- und Energieaufwand wieder aufgefangen und gereinigt werden.
Schweröl
Zum Ende der Destillation bleiben dann noch die ganz schweren und großen Bestandteile übrig, diese werden als Schweröl bezeichnet. Daraus werden Schmieröle, Treibstoff für Schiffe und sogar Asphalt hergestellt.
Diesel und Benzin Motor
Wegen der unterschiedlichen chemischen Eigenschaften von Diesel und Benzin müssen auch die Motoren jeweils anders gebaut werden.
Benzin ist leichter entzündlich und wird deswegen im Motor kontrolliert mit einer Zündkerze entzündet. Deswegen wird er auch als Fremdzünder bezeichnet. Das Benzin befindet sich also schon im Zylinder und wird dann dort angezündet. Der daraufhin entstehende Druck treibt den Motor an.
Diesel hingegen ist ein Selbstzünder. Bevor der Diesel-Kraftstoff hinzugefügt wird, wird die Luft im Zylinder des Motors stark verdichtet und somit eine Hitze von ungefähr 600 Grad erzeugt. Wenn der Diesel dann eingespritzt wird, entflammt er sich direkt.
Deswegen sind Dieselmotoren in der Regel auch deutlich schwerer als der Ottomotor bei Benzinern. Denn sie müssen deutlich mehr Druck standhalten und folglich aus dickerem, stabilerem Material bestehen.
Das Falsche getankt?
Ein Fehler, der jedem passieren kann: Du stehst an der Tankstelle, willst gerade hineingehen und bezahlen. Da bemerkst du, du hast das Falsche getankt! Was nun?
Wichtig ist vor allem, auf keinen Fall das Auto zu starten, damit der falsche Treibstoff nicht in den Motor gelangt und dort Schaden anrichtet. Der Tank muss auf jeden Fall leer gepumpt werden. Erst wenn du danach den richtigen Sprit getankt hast, kannst du den Motor starten und weiterfahren.
Erdöl
Jetzt kennst du dich mit Treibstoffen aus. Doch woher kommt eigentlich dieses Rohöl, aus dem die Treibstoffe entstehen? Vielleicht kennst du es unter einem anderen Namen: Erdöl. Schau dir hier mehr dazu an!