Was ist Planwirtschaft? Der Begriff Planwirtschaft bzw. Zentralverwaltungswirtschaft bezeichnet eine Wirtschaftsordnung, in der wirtschaftliche Entscheidungen von einer zentralen Instanz getroffen werden. Wie das funktioniert und welche Vor- und Nacheile sich daraus ergeben, erfährst du hier!
Schau dir doch direkt unser Video an, um das Thema noch besser zu verstehen!
Bei der Planwirtschaft handelt es sich um ein Wirtschaftssystem mit hierarchischem Aufbau. Hier geschieht die Koordination der Wirtschaft zentral durch den Staat. Er steuert alle ökonomischen Prozesse über Gesamtpläne. Diesen Gesamtplänen, die in der Regel jedes oder alle fünf bis sieben Jahre erlassen werden, haben sich alle Unternehmen und Haushalte zu unterstellen. Das Ziel hierbei ist es, durch Ressourcenallokation für eine gerechte Verteilung von Arbeit, Kapital und Boden zu sorgen. Dafür erstellt die staatliche Planungskommission eine Bedarfsprognose der gesamten Volkswirtschaft. In ihr werden gesellschaftliche Bedürfnisse ermittelt, Produktionsfaktoren zugewiesen, sowie Löhne und Preise festgelegt. Da jeder Betrieb strikte Anweisungen zur Art und Menge seiner Güter und Dienstleistungen hat, gibt es bei der Planwirtschaft keinen Wettbewerb und somit kein Modell von Angebot und Nachfrage . Sie bildet also das Gegenstück zur freien Marktwirtschaft .
Das wichtigste Merkmal der Zentralverwaltungswirtschaft ist die alleinige Kontrolle des Staates über den Markt mittels Jahresplänen. In diesen wird der gesamte Bedarf der Volkswirtschaft durch zentrale Instanzen festgelegt. Um die Durchsetzung der Pläne zu ermöglichen, muss eine Verstaatlichung der Produktionsmittel stattfinden, so geht nämlich das Bestimmungsrecht über Maschinen, Rohstoffe etc. vom Unternehmer an den Staat über. Man spricht in dem Sinne auch vom sogenannten Kollektiveigentum. Ein weiteres Merkmal ist die eingeschränkte Berufswahl, denn auch der Arbeitsmarkt wird bei der Planwirtschaft zentral geregelt. Verallgemeinert kann man sagen, dass im planwirtschaftlichen Modell der Regierung die Koordination durch staatliche Verwaltung extrem erleichtert wird. Dafür wird der Freiheit des Individuums im Gegenzug eine untergeordnete Bedeutung zugewiesen.
Durch die Verstaatlichung von Produktionsmitteln verlieren Unternehmer jegliches Entscheidungsrecht über die Produktion. Zudem gibt es keine Konkurrenz, schließlich wird durch die zentral festgelegten Preise und Mengen der Wettbewerb komplett blockiert. Auch die Bestimmung fester Löhne ist Bestandteil von Gesamtplänen. Unternehmer und Angestellte werden also unabhängig von ihrer Leistung bezahlt. Folglich gibt es keine Gewinnanreize, was zur Senkung der Produktqualität und zur Stagnation des Fortschritts führt.
Das beschränkte Angebot in einer Planwirtschaft wirkt sich vor allem auf den Konsumenten aus. Dieser darf zwar entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt, muss aber damit rechnen, dass er das Produkt zu seinem gewünschten Zeitpunkt oder in seiner gewünschten Menge nicht erwerben kann. Wenn sich der Staat beispielsweise entscheidet Einnahmen, die ursprünglich für die Landwirtschaft vorgesehen waren, nun doch in die Industrie zu investieren, bedeutet das für den einfachen Bürger, dass er mit einem Rückgang des Angebots an Brot, Fleisch, Obst, Bier usw. rechnen muss. Eine weitere Einschränkung gibt es bei der Berufswahl. Um die Arbeitslosenquote gegen Null laufen zu lassen, bedarf es auch auf dem Arbeitsmarkt Vorgaben zur Anzahl der Arbeitsstellen in einem Bereich. Für das Individuum hat das insofern Folgen, dass man zwar relativ sicher eine Beschäftigung findet, man diese aber nicht frei wählen kann.
Der Staat hält alle Fäden in der Hand. Er bestimmt über Produktion, da alle Produktionsmittel ihm gehören, über Konsum, via Preisänderungen und über die Verwendung der Arbeitskräfte. Dieser kontrollartige Einfluss bietet dem Staat Planungssicherheit, um beispielsweise für ein stabiles Preisniveau und für einen nahezu perfekten Beschäftigungsgrad zu sorgen, entmündigt aber die Gesellschaft.
Heutzutage ist die Planwirtschaft nahezu ausgestorben, sie existiert nur noch in sozialistischen Ländern wie Nordkorea und Kuba. Warum hat sich aber die marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung gelegentlich durchgesetzt? Dazu betrachten wir am besten die Vor- und Nachteile einer Zentralverwaltungswirtschaft!
Zu den Vorteilen einer zentral durch den Staat geregelten Volkswirtschaft gehören:
Nichtsdestotrotz konnte sich die Planwirtschaft nicht durchsetzen. Das liegt vor allem an:
Hallo, leider nutzt du einen AdBlocker.
Auf Studyflix bieten wir dir kostenlos hochwertige Bildung an. Dies können wir nur durch die Unterstützung unserer Werbepartner tun.
Schalte bitte deinen Adblocker für Studyflix aus oder füge uns zu deinen Ausnahmen hinzu. Das tut dir nicht weh und hilft uns weiter.
Danke!
Dein Studyflix-Team
Wenn du nicht weißt, wie du deinen Adblocker deaktivierst oder Studyflix zu den Ausnahmen hinzufügst, findest du hier eine kurze Anleitung. Bitte lade anschließend die Seite neu.