Was ist freie Marktwirtschaft? In diesem Beitrag erklären wir dir diese Wirtschaftsform, die rein auf den Marktmechanismen beruht, gehen auf die typischen Merkmale ein und zeigen dir die Vorteile und Nachteile auf.
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Bei der freien Marktwirtschaft handelt es sich um eine theoretische Wirtschaftsform, in der der Markt alleinig durch Angebot und Nachfrage beeinflusst wird. Sie ist ein Idealtypus, also eine fiktive Idee, denn hierfür müsste der Staat auf jegliche wirtschaftliche Einmischung verzichten, was aber nirgends auf der Welt der Fall ist. In diesem Modell konkurrieren selbstständige Wirtschaftssubjekte um begrenzte Ressourcen, sodass sich Preise und Mengen automatisch aufgrund von Begebenheiten wie Seltenheit von Gütern, Konkurrenzverhalten oder Standortfaktoren einpendeln. Man spricht hier auch von einer freien Preisbildung. Um die Selbstverantwortung zu garantieren, müssen sich Produktionsmittel im Privatbesitz befinden, sonst könnten die Unternehmer sie ja nicht nach Belieben benutzen. Auch Wirtschaftsfaktoren wie Land und Arbeitskraft müssen für Betriebe frei zugänglich sein. Ziel der freien Marktwirtschaft ist die Schaffung eines stabilen selbstregulierenden und somit staatsunabhängigen Marktes. Sie bildet das Fundament der heute in Deutschland existierenden sozialen Marktwirtschaft und das Gegenteil zur Planwirtschaft , in der das Angebot zentral durch den Staat geregelt wird.
Die freie Marktwirtschaft basiert auf der Vorstellung des Wirtschaftsliberalismus, dessen Begründer Adam Smith war. Hierbei geht es um die Idee, dass die Verfolgung von Eigeninteressen der Individuen, kollektiv auch automatisch positiven Einfluss auf das Gemeinwohl nimmt. Dieser Effekt wurde von Smith metaphorisch unsichtbare Hand genannt. Demnach muss der Staat lediglich einen dezentralen Rahmen für das eigennützige wirtschaften der Individuen bilden und hat somit eine untergeordnete Rolle. Merkmale des dezentralen Marktes sind:
Der Staat wird im Kontext der freien Marktwirtschaft auch als Minimalstaat oder Nachtwächterstaat bezeichnet, also ein Staat der sich am Prinzip des Laissez-faire, des „Machen Lassens“, orientiert. Folglich bestehen die Aufgaben des Staates aus der
Nicht zu den Aufgaben des Staates gehört der Eingriff in das Wirtschaften der Individuen und in den Markt.
Ein Vorteil der freien Marktwirtschaft ist auf jeden Fall der hohe Gewinnanreiz. Durch diesen entsteht ein dynamischer Wettbewerb, welcher für ständige Produktinnovationen sorgt. Zudem verhalten sich die Unternehmen auf Grund der Konkurrenz wirtschaftlicher, was das Gesamtvermögen des Landes erhöht. Neben den ökonomischen gibt es auch soziale Vorteile, wie beispielsweise die individuelle Entfaltung dank freier Arbeitsplatzwahl und vielfältigen Güterangeboten, oder auch die Konsumfreiheit und Eigentumsrechte, die jedes Individuum besitzt.
Aber natürlich gibt es auch die andere Seite der Medaille. Fangen wir wieder mit den ökonomischen Aspekten an. Aufgrund des Wettbewerbs ohne staatliche Eingriffe bzw. Regulierung kann sich die Marktmacht bei einem einzigen Unternehmen konzentrieren. Es entsteht ein Monopol , das sich negativ auf die Wohlfahrt auswirkt. Ein weiter Nachteil der freien Marktwirtschaft sind starke Konjunkturschwankungen , denen ohne Wirtschaftspolitik in diesem Modell nicht entgegengewirkt wird. Auch öffentlich Güter werden vom Staat in zu geringem Maße bereitgestellt. Zu den sozialen Problemen gehören fehlende soziale und arbeitsrechtliche Absicherungen, wie Arbeitslosengeld oder Existenzminimumslöhne. Außerdem sorgt der dynamische Wettbewerb für hohe Einkommensunterschiede und mehr Arbeitslosigkeit.
In den meisten europäischen Ländern gilt heutzutage die soziale Marktwirtschaft. Dabei handelt es sich um eine Abwandlung der freien Marktwirtschaft, die ja nur in der Theorie existiert. Der Staat hat bei der Sozialen Marktwirtschaft die Aufgabe, negative Effekte zu lindern. Selbst die USA, dessen Wirtschaftsform wohl am ehesten einer freien Marktwirtschaft gleicht, merkte spätestens nach der Wirtschaftskrise 2008/09, dass es nicht komplett ohne Staat geht.
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