Sortiment
In diesem Beitrag zum Sortiment erklären wir dir alle wichtigen Begriffe, die du zum Thema wissen musst. Wir gehen hier auf die Sortimentsarten, Sortimentspyramide und Sortimentsdimensionen ein.
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Inhaltsübersicht
Sortiment einfach erklärt
Beim Sortiment handelt es sich um die Gesamtheit aller beschafften oder selbst hergestellten Leistungen, die ein Handelsunternehmen seinen Kunden anbietet. Diese Leistungen können Produkte, Energien (wie Strom und Gas), aber auch Dienstleistungen sein.
Gesamtzahl aller Leistungen, die in einem Handelsbetrieb von Hersteller oder Händler angeboten werden.
Das Sortiment, oder auch Absatzprogramm, sollte nicht mit dem Produktionsprogramm verwechselt werden. Bei letzterem handelt es sich nämlich nur um die Gesamtheit der selbst hergestellten Leistungen eines produzierenden Unternehmens.
Das Sortiment kann bezüglich Breite und Tiefe variieren. Unter Sortimentsbreite versteht man die Vielfalt der angebotenen Produkt- bzw. Warengruppen. Die Sortimentstiefe hingegen ist die Vielfalt der Güter innerhalb einer Produktgruppe. Weiter unten erklären wir dir die verschiedenen Dimensionen eines Sortiments anhand von Beispielen etwas genauer.
Sortimentsarten
Man kann das Sortiment in folgende Bestandteile untergliedern:
- Kernsortiment
- Randsortiment
- Zusatzsortiment
Das Kernsortiment ergibt sich aus der Branche des Handelsunternehmens. In ihm befinden sich alle Güter der Hauptwarengruppe. Das Kernsortiment wird oft fälschlicherweise mit dem Grundsortiment gleichgestellt. Obwohl sie im Normalfall meist identisch sind, ist das Grundsortiment immer der Teil des Absatzprogramms, der am meisten Umsatz bringt. Das sogenannte Randsortiment dient der Erweiterung der Produktpalette. Die Leistungen, die dieser Untergruppe zugewiesen werden, sind zwar branchenbezogen, gehören aber nicht zur Hauptwarengruppe. Bietet der Händler auch branchenfremde Güter an, so gehören diese zum Zusatzsortiment.
Stell dir ein Mobiltelefongeschäft vor. Das Kernsortiment hier besteht aus den unterschiedlichen Smartphones, die ja die Hauptware darstellen. Da sie zudem die Haupteinnahmequelle sind, stellen sie auch das Grundsortiment dar. Neben den eigentlichen Geräten bieten solche Geschäfte in der Regel auch Zubehör an, wie beispielsweise Schutzhüllen oder Display-Reinigungstücher. All diese Güter wären somit Teil eines Randsortiments. Stell dir nun vor, im Geschäft stünde auch ein Regal für Zeitschriften und Magazine. Da es sich bei ihnen um branchenfremde Ware handelt, bilden sie das Zusatzsortiment.
Neben Kernsortiment, Randsortiment und Zusatzsortiment gibt es noch zwei weitere Arten. Bei ihnen handelt es sich im Gegensatz zu den Vorherigen nicht um eine Untergliederung des Gesamtsortiments, sondern um Eigenschaften des Produktangebots. Enthält ein Sortiment verschiedene Warengruppen und ist somit auf mehrere Zielgruppen ausgerichtet, so spricht man von einem Vollsortiment. Zielt das Angebot jedoch nur auf eine spezifische Zielgruppe ab, wie beispielsweise Taucher, dann handelt es sich um ein Spezialsortiment.
Sortimentspolitik
Wie schon erwähnt hat das Sortiment mehrere Dimensionen. Die Gestaltung und individuelle Anpassung dieser Größen im Unternehmen wird Sortimentspolitik genannt und soll, mit einem auf den Kunden abgestimmten Absatzprogramm, den Umsatz erhöhen. Die Sortimentsgestaltung kann durch Produktdiversifikation , Produktdifferenzierung und Sortimentsbereinigung erfolgen. Sie fällt im Marketing Mix in den Bereich der Produktpolitik .
Sortimentsdimensionen
Man unterscheidet zwischen Sortimentsbreite, Sortimentstiefe und Sortimentsmächtigkeit.
- Sortimentsbreite: Gibt an, wie viele Produkt-/Artikelgruppen das Sortiment beinhaltet (additive Kaufmöglichkeiten)
- Sortimentstiefe: Gibt an, wie viele verschiedene Artikel und Sorten sich in einer Produkt-/Artikelgruppe befinden (alternative Kaufmöglichkeiten)
- Sortimentsmächtigkeit: Gibt an, wie viele Stücke pro Sorte angeboten werden.
Ein breites Sortiment könnte beispielsweise das eines Baumarktes sein. In der Regel werden dort viele verschiedene Produktgruppen, wie Gartengeräte, Beleuchtung, Haushaltsprodukte oder Werkzeuge, angeboten. Ein Beispiel für ein tiefes Sortiment ist eine Bäckerei. Sie verkaufen hauptsächlich Brot bzw. Brötchen, davon aber viele verschiedene Sorten. Normalerweise beinhalten Sortimente mehrere Exemplare des selben Produkts. Jedoch könnte ein Beispiel für eine geringe Mächtigkeit ein Flohmarkt sein, denn dort wird Gebrauchtware angeboten, die oftmals einmalig ist.
Produktdifferenzierung
Bei der Produktdifferenzierung wird das Sortiment erweitert, indem die Merkmale bereits existierender Produkte verändert werden. Dabei kann es sich um physische, symbolische, funktionale oder ästhetische Änderungen handeln, sodass eine neue Sorte des Artikels entsteht. Die Produktdifferenzierung wirkt sich also auf die Sortimentstiefe aus. Wenn du hierzu mehr erfahren willst, haben wir ein eigenes Video für dich!
Produktdiversifikation
Bei der Produktdiversifikation erweiterst du dein Sortiment, indem du eine neue Produktgruppe anbietest. Beispielsweise könntest du dich als Anbieter für Kissen dazu entscheiden, nun auch Matratzen zu verkaufen. Du bietest somit Produkte einer völlig neuen Artikelgruppe an. Somit wirkt sich die Produktdiversifikation auf die Sortimentsbreite aus. Auch hier haben wir ein passendes Video für dich.
Sortimentsbereinigung
Unter Sortimentsbereinigung versteht man die Entnahme nicht lukrativer Güter aus dem Sortiment. So werden Kosten gespart und der Umsatz erhöht. Erscheint beispielsweise eine neue Spielekonsole auf dem Markt, wird die Nachfrage nach dem Vorgängermodell schnell sinken. Als Reaktion werden Elektrofachhändler das alte und nicht mehr rentable Modell aus dem Absatzprogramm streichen.
Sortimentspyramide
Wie bereits erklärt, bildet das Sortiment die Gesamtmenge aller angebotenen Leistungen eines Handelsunternehmens. Folglich besteht das Sortiment aus mehreren kleineren Waren- und Produktgruppen. Die Abstufung kann man gut anhand einer Pyramide illustrieren.
Schauen wir uns die Sortimentspyramide bzw. den Sortimentsaufbau am Beispiel eines Drogeriemarktes genauer an. Dabei gehen wir von unten nach oben. Wir beginnen also bei der größten Stufe, dem Sortiment selbst, das alle angebotenen Güter beinhaltet. Die nächstkleinere Einheit wäre der Warenbereich. In unserem Beispiel könnte das der Bereich Schönheitspflege und Wellness sein. Falls nötig kann hier noch in Warengattungen unterteilt werden. Die folgende Stufe ist die Warengruppe. Hier könnte man zum Beispiel die Gruppe Körperhygiene nennen. Diese kann wiederum in mehrere Artikelgruppen wie beispielsweise Haarwaschmittel aufgeteilt werden. Als nächste Stufe kommt der Artikel selbst. Hier wird schon wesentlich spezifischer auf das Produkt eingegangen. In unserem Beispiel könnten das die Herrenshampoos von der BlitzBlank GmbH sein. Die letzte und somit kleinste Einheit stellt die Sorte dar. Diese kann nicht weiter aufgeteilt werden und beinhaltet alle Details zum Produkt, wie Farbe, Qualität oder Mengen. Beispielhaft könnte man hier das Shampoo „Duftopia“ mit Apfelgeruch in einer 500 ml Flasche nennen.