Stilmittel begegnen dir in fast jedem Text. Mit unseren Beispielen lernst du, welche Stilmittel es gibt und was sie bedeuten. Schau dir auch gleich unser Video  an! 

Inhaltsübersicht

Was sind Stilmittel überhaupt?

Bei Stilmitteln handelt es sich um sprachliche Gestaltungsmittel, die einen Text anschaulicher machen. Sie werden verwendet, um eine Textstelle zu betonen, zu veranschaulichen oder einprägsamer zu machen. Vor allem bei der Textanalyse oder Gedichtanalyse sind Stilmittel sehr wichtig. Du kannst damit aber auch deine eigenen Texte anschaulicher gestalten. 

Du kennst Stilmittel vielleicht auch als rhetorische Mittel, stilistische Mittel oder sprachliche Mittel. Wir zeigen dir jetzt eine ausführliche Liste der Stilmittel und erklären, welche Wirkung sie haben können.

Stilmittel Liste

Mit unserer Liste bist du für deine nächste Textanalyse gerüstet. Hier findest du die häufigsten Stilmittel in alphabetischer Reihenfolge.

Stilmittel Erklärung Stilmittel Beispiel
Adynaton Beschreibt einen unmöglichen Sachverhalt im Vergleich Ich besteige den Mount Everest, wenn mein Hund singen kann.
Akkumulation Aneinanderreihung mehrerer Begriffe zu einem Oberbegriff, der genannt oder auch nicht genannt werden kann

Für Spaghetti Carbonara benötigen wir Nudeln, Sahne, Parmesan, Speck, Eier, Salz und Pfeffer.
(Kochrezept; Oberbegriff: Zutaten)

Allegorie Darstellung abstrakter Begriffe durch ein komplexes Bild Der Sensenmann steht mit seiner Sense und der schwarzen Kutte für den Tod.
Alliteration gleicher Anfangslaut benachbarter Wörter Geiz ist geil;
Lidl lohnt sich.
Allusion Anspielung auf eine bekannte Person, um deren Eigenschaften auf eine andere Person zu übertragen Wenn er wütend wird, wird er zum Hulk.
Anadiplose Wiederholung des letzten Satzes oder Wortes am Anfang des nächsten Satzes oder Verses Mein Hut der hat drei Ecken, drei Ecken hat mein Hut.
Anapher Wiederholung des gleichen Wortes am Anfang von Sätzen oder Satzteilen Carglass repariert, Carglass tauscht aus.
Antiklimax Dreiteilige Abstufung nach Größe oder Wichtigkeit Könige, Herzoge und das Volk kamen zu dem Fest.
Antithese Bezeichnung für einen Gegensatz Harte Schale, weicher Kern.
Aposiopese Abbruch eines Satzes, bevor das Wichtige gesagt wurde Wenn ich dich erwische […]
Apostrophe feierlich betonte Anrede an eine Person oder den Leser Mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Assonanz Gleichklang der Vokale (a, e, i, o, u) in benachbarten Wörtern Ottos Mops hopst fort.
Asyndeton Aneinanderreihung von mindestens 3 Wörtern und Satzteilen ohne „und“

Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm.

Bathos Ein hoher (moralischer) Wert wird mit einem niedrigen Wert in Verbindung gebracht Das Unwetter gestern forderte 100 Menschenleben – und ich habe seitdem einen feuchten Keller.
Chiasmus Überkreuzte Anordnung von Satzteilen/Sätzen, die einander entsprechen. 

Die Kunst ist lang.
Und kurz ist unser Leben

Correctio Eine Aussage wird sofort zurückgenommen und durch einen schwächeren oder stärkeren Ausdruck ausgetauscht Du siehst hübsch – nein! – atemberaubend aus.
Ellipse Satzteile werden ausgelassen und machen den Satz dadurch grammatikalisch falsch „Wer [ist] da?“
Enjambement Zeilensprung in einem Gedicht „Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
 Klirren die Fahnen.“
Epipher Wiederholung von am Ende aufeinander folgender Sätze oder Verse Ende gut, alles gut.
Euphemismus Beschönigung eines Wortes stilles Örtchen: Toilette
Hendiadyoin Begriff der durch zwei einzelne Wörter gebildet wird, die mit und verbunden sind Er ist Feuer und Flamme für seine Freundin.
Hyperbel Starke Übertreibung Tut mir leid, dass ich zu spät bin, ich musste ewig auf den Bus warten, es hat unendlich lange gedauert!
Inversion Umstellung der normalen Stellung der Satzglieder Sah ein Knab‘ ein Röslein.
Ironie Das Gegenteil des Gesagten ist gemeint  Super – gut gemacht! (wenn etwas schief gelaufen ist)
Klimax Steigerung in einer Aufzählung mit mindestens drei Gliedern Es dauerte Tagen, Wochen, Monate, bis ich wieder auf den Beinen war.
Litotes doppelte Verneinung gar nicht übel“ für „sehr gut“; „nicht gerade wenig“ für „sehr viel“
Metapher bildhafte Übertragung einer Bedeutung die Nadel im Heuhaufen suchen, Warteschlange
Neologismus neu zusammengesetztes/ erfundenes Wort; auch Wortneuschöpfung genannt  twittern
Onomatopoesie Nachahmung von Lauten durch Wörter; auch Lautmalerei genannt knistern: Die Zischlaute „st“ ahmen zum Beispiel das Knistern des Feuers nach.
Oxymoron Verbindung von zwei gegensätzlichen Begriffen Dunkel war’s, der Mond schien helle, als ein Auto blitzschnelle langsam um die Ecke fuhr.
Paradoxon scheinbar widersprüchliche Aussage Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Parallelismus gleicher Satzbau von mindestens zwei Satzteilen; Gegensatz zum Chiasmus Wohnst du noch oder lebst du schon?
Parenthese Unterbrechung eines Satzes durch einen eingeschobenen Satz Wir müssen heute  nur damit das schon mal gesagt ist  noch die Küche putzen.
Periphrase Ein Wort wird durch seine Merkmale, Wirkungen oder Tätigkeiten beschrieben Das Land des Baguette und Käse.“ statt Frankreich
Personifikation Vermenschlichung von Gegenständen/abstrakten Begriffen/Tieren Die Sonne lacht mir entgegen.
Pleonasmus Zweifache Beschreibung, die unnötig ist Ich mag orangene Karotten.
Praeteritio Hervorhebung, indem betont wird, dass etwas nicht so gemeint ist Ich möchte ihm wirklich nicht unterstellendass er in dem Test geschummelt hat.
Reim Gleichklang zweier Laute am Ende eines Satzes oder Verses Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso
Rhetorische Frage Scheinfrage, auf die es schon eine klare Antwort gibt bzw. auf die keine Antwort erwartet wird Habe ich dir das nicht gesagt? Machen wir nicht alle mal Fehler?
Sarkasmus beißender, verletzender Spott Die Hose gab es wohl nicht mehr in deiner Größe?
Symbol vereinfachtes Bild für Abstraktes Ein Herz steht für die Liebe, eine weiße Taube für den Frieden.
Synästhesie Verbindung verschiedener Sinneswahrnehmungen in einem Ausdruck „schreiendes Rot“: Hier ist das Hören (schreiend) mit dem Sehen (Rot) verbunden.
Synekdoche Verwendung eines Teils für das Ganze Klinge“ steht für das ganze Schwert; „Den Weihnachtsbaum anzünden“ statt dessen Kerzen anzünden.
Tautologie Wiederholung von zwei Begriffen mit ähnlicher Bedeutung für immer und ewig; nie und nimmer
Vergleich Verbindung von zwei ähnlichen Bildern durch ein „als“ oder „wie“ schlau wie ein Fuchs; er rannte, als wäre ein Löwe hinter ihm her. 
Wiederholung Wiederholung identischer Wörter; auch Repetitio genannt  Was muss, das muss.
Zeugma Satzteil bezieht sich auf mehrere andere Satzteile oder auch ganze Sätze Ich heiße Tim, so wahr ich hier stehe, ich sage euch die Wahrheit.

Kategorien für Stilmittel

Stilmittel kannst du oft in eine der folgenden fünf Gruppen einordnen. So kannst du sie dir besser merken:

  1. Wortfiguren
    → Diese Stilmittel weichen von der gewöhnlichen Wortwahl ab, z. B. bei Euphemismen oder Hyperbeln. 
  2. Satzfiguren
    → Hier ist der Satzbau ungewöhnlich, wie z. B. bei Parallelismen oder Ellipsen.
  3. Gedankenfiguren
    → Diese Stilmittel weichen vom üblichen Gedankengang ab, z. B. mit einer Antithese oder Sarkasmus.
  4. Klangfiguren
    → Durch einen außergewöhnlichen Klang fallen diese Stilmittel besonders auf, wie z. B. bei Alliterationen oder Assonanzen.
  5. Sprachliche Bilder
    → Mit diesen Stilmitteln werden Äußerungen besonders gut veranschaulicht,  z. B. durch Metaphern oder Personifikationen. 

Stilmittel – allgemeine Wirkung

Besonders wichtig sind Stilmittel im Fach Deutsch für Textanalysen: zum Beispiel für die Gedichtanalyse , Sachtextanalyse oder Szenenanalyse . Für diese Aufsatzformen ist es entscheidend, Stilmittel zu erkennen und zu unterscheiden.

Mit ihnen erzielst du je nach Situation unterschiedliche Wirkungen. Sie können …

  • einem Text mehr Lebendigkeit und Emotion verleihen.
  • die Aufmerksamkeit auf wichtige Textstellen lenken.
  • schwierige Passagen mit Hilfe von Bildern vereinfachen.
  • den Leser berühren und dadurch besser beeinflussen.
  • die Neugier des Lesers wecken.
  • den Leser für sich einnehmen.

Stilmittel in wissenschaftlichen Arbeiten – Do’s and Don’ts

Auch bei der Anwendung von Stilmitteln in wissenschaftlichen Arbeiten  gibt es einiges zu beachten. Es ist wichtig, dass du dafür eine professionelle und verständliche Sprache benutzt.

Do’s

Folgende sprachliche Besonderheiten kannst du für deine wissenschaftliche Arbeit nutzen:

Fachbegriffe
Umgangssprache und Jugendsprache sind in deiner Facharbeit nicht gerne gesehen. Verwende stattdessen nur Fachbegriffe.

Kurze, klare Sätze
Damit der Leser deine Arbeit gut versteht, solltest du kurze und klar formulierte Sätze benutzen.

Bekräftigende Formulierungen und Fakten
Bekräftigende Formulierungen, wie zum Beispiel: „Daher konnte bewiesen werden, dass …“, oder auch Fakten machen deinen Text seriös.

Treffende Begriffe
Lege dich auf treffende Begriffe fest, die deine Aussagen gut beschreiben. Verwende also z. B. nicht subjektive Meinung, sondern nur Meinung. So ist deine Arbeit leichter verständlich.

Don’ts

Die folgenden Stilmittel solltest du in deiner wissenschaftlichen Arbeit vermeiden:

Neologismen, Anglizismen & Jugendsprache
Dein Text wird durch diese Stilmittel unverständlich. Darüber hinaus wirken sie nicht sehr professionell.

Metaphern & Personifikationen
Diese sprachlichen Bilder sind nicht geeignet für eine Abschlussarbeit im Studium. Solche rhetorischen Mittel sind eher für ein Gedicht oder einen literarischen Essay  sinnvoll.

Hyperbeln oder abschwächende Wörter
Abschwächungen wie gewissermaßen und Stilmittel, z. B. eine Hyperbel wie enorm, lassen dich unsicher oder unglaubwürdig wirken.

Lange, verschachtelte Sätze
Diese Sätze sind anstrengend zu lesen und schwer zu verstehen. Vermeide Sätze mit vielen Nebensätzen also besser.

Pleonasmen
Dieses Stilmittel wirkt in wissenschaftlichen Texten unprofessionell, da es überflüssige Wörter enthält. Ein Beispiel für einen Pleonasmus wäre runde Kugel oder bunter Regenbogen.

Stilmittel II

Du willst die wichtigsten Stilmittel an konkreten Beispielen erklärt bekommen? Dann schau dir einfach unser Video dazu an!

Zum Video: Stilmittel II
Zum Video: Stilmittel II

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