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Eine Personifikation ist ein Stilmittel, bei dem ein Objekt menschliche Eigenschaften erhält. Alles Wichtige zur Definition und zur Wirkung erfährst du hier und in unserem Video.

Quiz zum Thema Personifikation
Inhaltsübersicht

Was ist eine Personifikation? 

„Die Sonne lacht!“ oder „Der Himmel weint”. Solche Beschreibungen für das Wetter hast du bestimmt schon einmal gehört. Daran fällt auf, dass etwas Lebloses mit Wörtern beschrieben wird, die du sonst für Menschen verwenden würdest: lachen und weinen. Das können nämlich eigentlich nur Personen mit einem Gesicht, aber nicht der Himmel oder die Sonne. Hier sprichst du dann von Personifikationen.

Eine Personifikation ist also ein Stilmittel, das eine Sache oder ein abstraktes Konzept mit menschlichen Eigenschaften oder Verhaltensweisen ausstattet. Deshalb hörst du auch manchmal die Bezeichnung „Vermenschlichung“. Dadurch wirkt die Sprache besonders lebendig und anschaulich.

Personifikation Definition 

Der Begriff „Personifikation“ stammt ursprünglich aus dem Lateinischen persona (Maske, Charakter, Rolle). Das Stilmittel setzt also leblosen Dingen gewissermaßen eine menschliche Maske auf.

Arten der Personifikation 

Die Personifikation ist in der Regel immer eine Art der Metapher oder der Allegorie. Wie du die zwei Arten der Personifikation unterscheiden kannst, verstehst du ganz schnell an einigen Beispielen. 

Merke

Personifizierung bedeutet dasselbe wie Personifikation. 

Personalisierung meint hingegen etwas anderes. Das Wort kann verschiedene Bedeutungen haben; zum Beispiel wurde ein personalisiertes Produkt speziell für die Bedürfnisse eines Kunden angepasst.

Personifikation als Metapher 

Bei einer Metapher wird ein Ausdruck aus seinem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen. So entsteht eine neue Bedeutung. 

Diesen Vorgang kannst du auch an den meisten Personifikationen beobachten: Ein Ausdruck, der normalerweise auf Menschen angewendet wird, wird auf eine Sache übertragen. Ein Tier oder eine Sache erhält menschliche Eigenschaften. Du bezeichnest die personifizierende Metapher auch als anthropomorphe Metapher

Anthropomorph Definition: Das Wort „anthropomorph“ heißt ungefähr so viel wie „menschenähnlich“ oder „mit menschlicher Gestalt“. 

Personifikation Beispiel – Metapher: „Mein Herz tanzt vor Freude.“

Hier wird das Wort „tanzen“ auf eine Sache – das Herz – übertragen. Dadurch entsteht der Eindruck, dass jemand besonders fröhlich ist. 

Personifikation als Allegorie 

Eine Allegorie umschreibt in der Regel mit bildlichen Ausdrücken abstrakte, also schwer fassbare Begriffe. Wörter wie Gerechtigkeit, Freiheit, Tod oder Liebe werden dadurch verständlich. Zum Beispiel lässt sich das an der Figur des Sensenmanns beobachten, die allegorisch für den Tod steht. 

Wie du siehst, kann eine Allegorie auch gleichzeitig eine Personifikation sein: Ein Gegenstand, ein abstrakter Begriff oder ein Tier erscheint und handelt als Figur. Er personifiziert die typischen Eigenschaften und macht sie dadurch verständlicher. 

Personifikation Beispiel – Allegorie: Die römische Göttin Justitia ist die personifizierte Gerechtigkeit. Meistens wird sie mit einer Augenbinde, einer Waage und einem Schwert dargestellt. Ihre Merkmale haben alle eine bestimmte übertragene Bedeutung: Die Augenbinde steht dafür, dass alle Menschen vor dem Gericht gleich behandelt werden. Die Waage symbolisiert, dass ein Urteil ausgewogen getroffen wird. Und das Schwert stellt die Vollstreckung des Urteils dar.

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Justitia – Allegorie der Gerechtigkeit

Personifikation – Beispiele

Die verschiedenen Arten der Personifikation lernst du im Folgenden an einigen Beispielen noch besser kennen. 

Personifikation im Alltag 

In der Alltagssprache begegnen dir viele metaphorische Personifikationen: 

  • ein hinkender Vergleich: Du ziehst einen Vergleich zwischen zwei Dingen, die aber nicht so richtig zusammenpassen. Da eine hinkende Person nicht richtig laufen kann, bedeutet der Ausdruck, dass der Vergleich nicht gut funktioniert.
  • Die Liebe besiegt den Hass: Die Liebe und der Hass treten wie handelnde Figuren auf, die gegeneinander kämpfen.
  • Mutter Natur: Diese Bezeichnung wurde von Naturreligionen übernommen, für die die Natur ein lebendiges Wesen ist. 

Besonders oft werden Personifikationen im Zusammenhang mit dem Wetter gebraucht. Diese Ausdrücke stammen noch aus einer Zeit, in der man glaubte, dass die Götter das Wetter kontrollieren: 

  • Der Sturm tobt.”: Ein Sturm wirkt unkontrollierbar wie ein wütender Mensch. 
  • Der Wind rüttelt an den Fenstern.”: Der Wind ist so stark, dass es scheint, als ob jemand die Fenster bewegen würde. 
  • Thor: Die Germanen kannten die wahre Ursache für Blitz und Donner noch nicht. Deshalb schrieben sie den Ursprung dem Gott Thor zu. Er ist also eine allegorische Personifikation des Gewitters. 

Auch in der Werbung kommen Personifikationen immer wieder zum Einsatz. Unternehmen nutzen das rhetorische Mittel, um ihr Produkt besonders wiedererkennbar zu machen. Außerdem sollen sich die Kunden damit identifizieren. 

  • „Die Rolex-Day-Date kennt alle Wochentage. Und sie spricht 26 Sprachen.“ – Rolex (Hersteller von Luxus-Uhren)
    • Die Uhr wird wie eine gebildete Person beschrieben.
  • „Weil unsere Haut Durst auf Gesundheit hat.“ – Vichy (Kosmetikfirma)
    • Der Werbeslogan vermittelt den Eindruck, dass die Haut eigene Bedürfnisse und Wünsche hat. 
  • Meister Proper putzt so sauber, dass man sich drin spiegeln kann.“ – Meister Proper (Putzmittel-Marke)
    • Das Putzmittel erhält einen menschlich wirkenden Namen und eine Werbefigur, um wie die personifizierte Sauberkeit aufzutreten. 

Personifikation in der Literatur

Die Personifikation hat eine lange Tradition als Stilmittel in der Literatur. Zum einen gibt es bestimmte Textgattungen, in denen du mit Personifikationen in der Form von Allegorien rechnen kannst:

  • Fabeln: In den kurzen Erzählungen treten meist Tiere mit menschlichen Eigenschaften auf. Sie personifizieren häufig eine bestimmte Eigenschaft. 
    • Fuchs: Er verkörpert Intelligenz und Hinterlist. 
    • Esel: Er steht in der Regel für Faulheit und Starrsinn. 
    • Elster: Die Elster ist diebisch und eitel. 
       
  • Antike Sagen: In vielen antiken Sagen personifizieren die Götter ein abstraktes, also schwer fassbares Wort. 
    • Amor: Der Gott der Liebe ist eine Personifikation der Liebe. 
    • Victoria: Römische Personifikation des Sieges.
    • Fortuna: Sie steht für das Glück. 

Zum anderen nutzen viele Schriftsteller personifizierende Metaphern, um ihre Texte lebendiger zu gestalten: 

  • „Jetzt lacht das Glück uns an / bald donnern die Beschwerden.“ – Gryphius: Es ist alles eitel
  • „Die Nacht schwingt ihre Fahn / und führt die Sterne auf.“ – Gryphius: Abend 
  • „Frühling lässt sein blaues Band / wieder flattern durch die Lüfte“ – Mörike: Er ist’s

Personifikation – Wirkung 

Wie du an den Beispielen sehen kannst, macht die Personifikation einen Text lebendiger. Die Vorstellungskraft der Zuhörer oder Leser wird dadurch angeregt. Da die Textstellen durch ihre ungewöhnliche Formulierung aus dem Text hervorstechen, erregen sie auch Aufmerksamkeit

Personifikationen können auch dabei helfen, schwer verständliche Themen leichter fassbar zu machen. Abstrakte Begriffe wie etwa der Tod erhalten durch die Vermenschlichung ein Gesicht.

In Fabeln treten Tiere als Personifikation von menschlichen Eigenschaften auf. Aus den einfachen Geschichten lassen sich dann Verhaltensempfehlungen für das eigene Leben ableiten, die sogenannte Moral. Zum Beispiel verstehen Kinder solche Geschichten oft besser als reine Anweisungen. 

In der Lyrik nutzen Dichter die Personifikation als Stilmittel, um mit wenigen Worten eine große Wirkung zu erzielen. Indem sie Dingen menschliche Verhaltensweisen zuweisen, verstehen die Leser sofort, was damit gemeint ist. Sie können sich also mit der Beschreibung identifizieren

Personifikation – Depersonifikation

Das Gegenteil der Personifikation ist die Verdinglichung. Du nennst sie auch Depersonifikation. Im Unterschied zur Vermenschlichung überträgt die Verdinglichung nichtmenschliche Eigenschaften auf Menschen. 

Depersonifikation – Beispiele

  • „Wir sind nur kleine Rädchen im großen Getriebe der Welt.“
    • Der Sprecher geht davon aus, dass Einzelpersonen keinen großen Einfluss auf das Geschehen in der Welt haben.
  • „Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei.” – Jakob van Hoddis: Weltende
    • In dem Gedicht fällt auf, dass Menschen wie Dinge beschrieben werden. Normalerweise würdest du das Wort „entzweigehen“ für Vasen oder Gläser benutzen. 
  • „Sie hat einen eisernen Willen.“ 
    • Der Wille der Person ist besonders stark, deshalb wird er mit Eisen verglichen. 

Auch die Depersonifikation ist eine Form der Metapher. Um mehr darüber zu erfahren, schau dir gleich unser Video zur Metapher an!

Metapher
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Personifikation – häufigste Fragen

  • Was ist eine Personifikation Beispiel?
    Eine Personifikation ist ein Stilmittel, mit dem du nichtmenschlichen Sachen menschlichen Eigenschaften gibst. Beispiele dafür sind: „Die Sonne lacht“, „Der Himmel weint“ oder „Die blinde Wut“.
      
  • Was löst die Personifikation für eine Wirkung aus?
    Eine Personifikation hat je nach Kontext eine andere Wirkung. Allgemein lässt sie etwas lebendiger und greifbarer erscheinen. Gerade abstrakte Sachen wie Liebe oder Glaube verstehst du mithilfe der Personifikation besser.

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