Bei der Textanalyse spielen sprachliche Mittel eine wichtige Rolle. Hier lernst du, welche sprachlichen Mittel es gibt, woran du sie erkennst und wie du sie richtig einsetzt. Schau dir jetzt auch unser Video zu den sprachlichen Mitteln an!
Sprachliche Mittel sind sprachliche Gestaltungsmittel, die den Stil von Texten prägen. Sprachliche Mittel, Stilmittel und rhetorische Mittel werden häufig als Synonyme verwendet.
Genau genommen sind sprachliche Mittel allerdings nur ein Teilbereich der Stilmittel. Denn Stilmittel bestimmen nicht nur den Stil von Texten, sondern auch den von Musikstücken und Kunstwerken. Sprachliche Mittel dagegen beziehen sich nur auf Texte.
In unserer Liste mit Beispielen und Erklärungen erhältst du einen Überblick über die wichtigsten sprachlichen Mittel:
sprachliche Mittel | Erklärung | Beispiel |
Alliteration | gleicher Anfangslaut benachbarter Wörter | Aller Anfang ist schwer; ungeheures Ungeziefer. |
Anapher | Wiederholung von Wörtern am Anfang von Sätzen, Satzteilen oder Versen |
Wie lieb‘ ich dich! Wie blickt dein Auge. Wie liebst du mich! |
Asyndeton | unverbundene Reihung von gleichwertigen Satzteilen (Trennung durch Komma) | Alles rennet, rettet, flüchtet. |
Hendiadyoin |
ein Begriff wird durch zwei sehr ähnliche, mit „und“ verbundene Wörter verknüpft |
Leib und Leben (= die ganze Person betreffend); Lug und Trug (= hinterhältige Täuschung) |
Hyperbel | starke Übertreibung | himmelhochragende Häuser; blitzschnell |
Klimax | dreigliedrige Steigerung in einer Aufzählung | Er sei mein Freund, mein Engel, mein Gott. |
Litotes | doppelte Verneinung, die meist als starke Bejahung wirkt | Damit hat er nicht Unrecht. (= Damit hat er Recht) |
Metapher | bildhafter Ausdruck mit übertragener Bedeutung | Der Krieger war ein Löwe in der Schlacht. |
Parallelismus | gleicher Aufbau von einander entsprechenden Satzgliedern |
In meinen Adern welches Feuer, in meinem Herzen welche Glut. |
Personifikation | Verwendung von menschlichen Eigenschaften für Gegenstände oder abstrakte Begriffe | Ein gewaltiger Streit erhob sich; zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust. |
Polysyndeton | Aneinanderreihung von gleichwertigen Satzgliedern mit demselben Bindewort, z. B. „und“ | Meine Töchter führn den nächtlichen Rhein, und wiegen und tanzen und singen dich ein. |
rhetorische Frage | Scheinfrage, deren Antwort bereits feststeht | Wer würde so etwas denn freiwillig tun? |
Symbol | Sinnbild mit allgemeingültiger Aussagekraft | weiße Taube steht für Frieden; Kreuz steht für das Christentum |
Synästhesie | Verbindung von unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen | süßer Schall (Hier werden der Geschmackssinn und der Hörsinn angesprochen) |
Vergleich | Verknüpfen von zwei Wörtern oder Wortgruppen mit „wie“ oder „als“ | Du hast Beine wie ein Reh. |
Neben den klassischen sprachlichen Mitteln gibt es noch weitere Elemente, die auch zur sprachlichen Gestaltung von Texten beitragen. Dazu zählen:
Sprachliche Mittel, Stilmittel, rhetorische Mittel … du kennst dich nicht mehr aus bei so vielen Begriffen? Dann ist unser Überblick sicher hilfreich für dich:
Sprachliche Mittel, rhetorische Mittel und Stilmittel bezeichnen in der Alltagssprache meist dasselbe. Sie werden also als Synonyme verwendet. Streng genommen sind aber die sprachlichen Mittel nur auf die geschriebene Sprache und die rhetorischen Mittel nur auf die gesprochene Sprache bezogen.
Rhetorische Mittel kannst du sogar noch weiter untergliedern in Tropen und Figuren. Dabei beziehen sich Tropen auf den Inhalt und nicht die Form eines Wortes. Beispiele für Tropen sind damit Metaphern und Personifikationen.
Figuren sind dagegen rhetorische Mittel, die durch die Anordnung und Zahl der Wörter den Stil beeinflussen. Dazu zählen zum Beispiel die Klimax und der Parallelismus.
Wenn du noch weitere Infos und Beispiele zu den Stilmitteln brauchst, dann schau dir jetzt auch noch diesen Beitrag
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Übung macht den Meister – das gilt auch für das Erkennen von sprachlichen Mitteln. Schwieriger wird es, wenn du in der Textanalyse – z. B. in einem Gedicht – die sprachlichen Mittel in ihrer Funktion erklären musst. Dafür gibt es zwar keine allgemeingültige Formel. Aber mit unseren Tipps gelingt dir die Interpretation von sprachlichen Mitteln ganz bestimmt:
Nicht nur in der Analyse sind sprachliche Mittel sehr wichtig. Mit dem richtigen Einsatz von sprachlichen Mitteln kannst du auch in deiner Bachelorarbeit, Hausarbeit oder in deinem Referat überzeugen. Ziel sollte jedoch immer ein professioneller, sachlicher Stil sein. Vermeide daher sprachliche Mittel, die deinen Text poetisch oder unsicher wirken lassen. Orientiere dich am besten an unserer Liste:
Falsch | Richtig |
Anglizismen, Jugendsprache, Umgangssprache | treffende Fachbegriffe, Fremdwörter (in Maßen!), nur gebräuchliche deutsche Wörter |
Häufung von sprachlichen Bildern (Metaphern, Personifikationen) | sachliche Sprache (wenig bildhafte Sprache) |
lange, komplexe Sätze | klare Sätze mit erkennbarer Struktur |
Hyperbeln, Füllwörter wie „sozusagen, gewissermaßen“ | knappe Sätze, keine unnötigen Wörter und Übertreibungen |
Du willst noch mehr zu den rhetorischen Mitteln erfahren? Kein Problem! Dann schau dir einfach diesen Beitrag
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