Ein Euphemismus ist ein Stilmittel, bei dem bestimmte Wörter durch einen beschönigenden Ausdruck ersetzt werden. Hier erfährst du, woran du ihn erkennst und wie er funktioniert. Hier geht’s direkt zum Video!
Wenn jemand gestorben ist, hörst du oft Wörter wie dahinscheiden, entschlafen oder das Zeitliche segnen. Die meisten Menschen vermeiden in dieser Situation die direkte Bezeichnung „sterben“ und versuchen, das unangenehme Wort durch ein anderes zu ersetzen – einen Euphemismus.
Euphemismen lassen sich häufig bei gesellschaftlichen Tabus finden, die nicht ausdrücklich benannt werden sollen. Stattdessen werden sie beschönigend umschrieben. So können Euphemismen aber auch zur Verschleierung von Sachverhalten dienen.
Der Begriff „Euphemismus“ leitet sich aus den altgriechischen Wörtern eu (gut) und phemein (reden, sagen) ab. Zusammen ergeben sie die Bedeutung „etwas Unangenehmes mit angenehmen Worten sagen“. Das ist gleichzeitig auch die Funktion des Stilmittels.
In der Alltagssprache gibt es viele euphemistische Ausdrücke für tabuisierte Begriffe. Ein Tabu ist sozusagen ein ungeschriebenes Verbot. Euphemismen umschreiben also Sachverhalte, die wegen gesellschaftlicher Verhaltensregeln nicht offen benannt werden sollen. Das sind etwa der Tod, Krankheiten, Armut oder Sexualität. Manche davon kommen dir bestimmt bekannt vor:
Aus dem gleichen Grund vermeidet die Werbung diese schwierigen Begriffe, um die Käufer nicht abzuschrecken. Manchmal sollen aber auch ungünstige Seiten durch gut klingende Umschreibungen verdeckt werden.
Auch in der Arbeitswelt begegnen dir immer wieder Euphemismen. Einerseits sollen sie bestimmte Tätigkeiten aufwerten, andererseits negative Tatsachen beschönigen.
Politiker setzen das Stilmittel ein, um schlechte Nachrichten positiv zu „verpacken“. Euphemistische Formulierungen sollen eigene Fehler verschleiern und unliebsame Entscheidungen abmildern.
Das Thema „Krieg“ ist besonders schwierig und bringt deshalb viele Euphemismen mit sich:
In Diktaturen und anderen totalitären politischen Systemen kommt der Euphemismus in der Ideologie und der Propaganda zum Einsatz:
In der Politik und in der Wirtschaft dienen Euphemismen immer wieder dazu, Themen rund um den Umweltschutz zu beschönigen. Beispielsweise lassen manche Firmen ihre Produkte umweltfreundlicher wirken, als sie eigentlich sind.
Schriftsteller sind von gesellschaftlichen Normen geprägt wie alle anderen Menschen auch. In der Literatur kommen Euphemismen daher ebenso vor.
Wie du an den Beispielen erkennen kannst, setzt du den Euphemismus aus bestimmten Gründen ein. Je nachdem können dahinter gute oder schlechte Absichten stehen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Bildung von Euphemismen:
Das Gegenstück zum Euphemismus unter den Stilmitteln ist der sogenannte Dysphemismus oder Pejorativ. Auch dysphemistische Aussagen sollen etwas umschreiben. Allerdings werten sie Gegenstände oder Menschen ab.
Neben dem Dysphemismus gibt es noch weitere Stilmittel, die mit dem Euphemismus verwandt sind. Kennst du schon die euphemistische Metapher? In unserem Video zur Metapher erfährst du mehr dazu.
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