Was sind rhetorische Mittel?

Rhetorische Mittel sind sehr wichtig für die sprachliche Gestaltung eines Textes. Mithilfe von rhetorischen Mitteln kannst du einen Text anschaulicher und emotionaler gestalten, sowie die Aufmerksamkeit auf bestimmte Textstellen lenken. Du begegnest rhetorischen Mitteln in folgenden Fällen:

  • in der geschriebenen Sprache, z. B. in Gedichten
  • in der gesprochenen Sprache, z. B. in einer Rede

Rhetorische Mittel kennst du vielleicht auch als Stilmittel oder sprachliche Mittel. Zu den häufigsten zählen Alliterationen, Hyperbeln, Metaphern und Personifikationen.

Rhetorische Mittel – Bedeutung

Rhetorik bedeutet übersetzt „Redekunst“. Das heißt, dass rhetorische Mittel den mündlichen Vortrag schöner klingen lassen. Sie sind also eine Art sprachliches Werkzeug, mit dem du deinen Vortrag besonders überzeugend und lebendig gestaltest.

Rhetorische Mittel – Liste der Top 10 häufigsten rhetorischen Mittel

Welche rhetorischen Mittel gibt es? Es gibt eine Vielzahl rhetorischer Mittel. Einige der wichtigsten sind zum Beispiel: Alliteration, Anapher, Ellipse, Euphemismus, Hyperbel, Metapher oder rhetorische Frage.

Die folgende sprachliche Mittel Tabelle bietet dir einen guten Überblick über die zehn häufigsten rhetorischen Mittel. Diese Aufzählung der Stilmittel ist in alphabetischer Reihenfolge angeordnet.

rhetorisches Mittel Erklärung Beispiel
Alliteration Wiederholung des Anfangslauts bei benachbarten Wörtern Weh mir wenn es Winter wird.
Anapher Wiederholung eines Wortes am Anfang aufeinanderfolgender Sätze oder Satzteile So klein, so fein, so Giotto.
Antithese Gegenüberstellung von Gegensätzen Wer Großes erreichen will, muss klein anfangen.
Ellipse Auslassung eines Wortes, das man leicht ergänzen kann Was nun? Statt: Was soll ich nun tun?
Hyperbel Übertreibung riesengroß; blitzschnell; eiskalt
Inversion ungewöhnliche Satzstellung Wild ist der Westen, weit ist die Prärie. Statt: Der Westen ist wild, die Prärie ist weit.
Metapher sinnbildliche Übertragung, bzw. ein sprachliches Bild Bücherwurm; etwas durch die rosarote Brille sehen
Parenthese Einschub, der vom Rest des Satzes durch Gedankenstriche getrennt ist Und – das ist das Wichtigste – wir hatten Erfolg damit!
Personifikation Übertragung von konkreten menschlichen Eigenschaften auf Abstraktes / Dinge / Tiere eine Strom fressende Waschmaschine
Pleonasmus überflüssige Häufung von Wörtern mit gleicher Bedeutung  weißer Schimmel; tote Leiche


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Rhetorische Mittel – Liste seltener rhetorischer Mittel

Für eine wissenschaftliche Arbeit oder für eine Textanalyse (z. B. eine Sachtextanalyse oder Gedichtanalyse ) wird die allgemeine Liste nicht ganz ausreichen. In dieser rhetorische Mittel Tabelle haben wir weitere wichtige Stilmittel alphabetisch angeordnet.

rhetorisches Mittel Erklärung Beispiel
Adynaton Vergleich mit etwas Unmöglichem Das wird erst passieren, wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen.
Akkumulation Aufzählung von Begriffen, die zum selben Oberthema gehören Meine ganze Familie hat mich besucht: meine Eltern, meine Schwester, meine Tanten und Onkel, meine Großeltern, meine Cousinen und Cousins.
Anakoluth Satzbruch: Der begonnene Satz wird nicht fortgesetzt. Weißt du eigentlich, dass… – Ach, das erzähle ich dir ein anderes Mal.
Anspielung indirekte Bezugnahme auf eine Aussage, Person oder bekannte Geschichte; auch Allusion genannt Er ist ein echter Romeo, was die Frauen angeht. (Hier spielt der Sprecher auf das Werk „Romeo und Julia ” an.)
Antiklimax Aufzählung, bei der die Glieder in abnehmender Gewichtung angeordnet sind Alles ist verloren: Länder, Städte und Gemeinden.
Antonomasie Benennung mit einem anderen Namen Schöpfer der Welt statt Gott
Archaismus altertümlicher Ausdruck die güldene Sonne
Correctio Verbesserung einer Aussage durch den Sprecher  Dein Auftritt war gut – nein: großartig!
Diminutiv Verkleinerungsform durch -chen oder -lein Häuschen statt Haus, Männlein statt Mann
Dysphemismus abwertende Umschreibung Bulle statt Polizist
Emphase nachdrückliche Betonung durch betontes Aussprechen Das hat er kein einziges Mal gesagt!
Epipher Wiederholung desselben Wortes am Ende von Sätzen oder Satzteilen; Gegensatz zur Anapher Du hast mich gerettet, du hast uns alle gerettet.
Hendiadyoin Wiedergabe eines Begriffs durch zwei Wörter dies und das (also: Verschiedenes), aus Lust und Laune heraus (also: nach Belieben)
Homonym Wort mit mehreren Bedeutungen Bank kann für ein Geldinstitut oder eine Sitzgelegenheit stehen.
Interjektion kurzer Ausruf, der meist Gefühle ausdrückt Ach! Oh weh! Hey!
Paradoxon scheinbar unsinnige Behauptung Ich bin arm und doch so reich! (In diesem Fall bezieht sich die Armut auf materielle Dinge. Man kann aber trotzdem reich an Freunden, Liebe und Glück sein.)
Polysyndeton Verknüpfung von Sätzen/Satzteilen durch wiederholtes „und“ Einigkeit und Recht und Freiheit!
Sentenz knapper weiser Spruch Ohne Fleiß kein Preis.
Trikolon Aufzählung mit drei Gliedern verliebt, verlobt, verheiratet
Verdinglichung Übertragung nicht-menschlicher Eigenschaften auf den Menschen; Gegensatz zur Personifikation Sein Blick ist eisern.
Zeugma Verbindung eines Verbs mit zwei unterschiedlichen Sätzen Ich heiße Heinz und dich herzlich willkommen. (Einmal steht „heißen“ in der Bedeutung „Mein Name ist“, im zweiten Satzteil wird es in der Verbindung „jemanden willkommen heißen“ verwendet.)


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Rhetorische Mittel – allgemeine Wirkung

Rhetorische Mittel sind sprachliche Mittel, mit denen du deinen Vortrag oder Text geschickt und überzeugend formulieren kannst.

Mit ihnen erzielst du je nach Situation unterschiedliche Wirkungen. Sie können …

  • einen Text lebendiger und emotionaler gestalten.
  • Aufmerksamkeit auf wichtige Textpassagen lenken.
  • schwierige Stellen durch Bilder vereinfachen.
  • den Zuhörer/Leser bewegen und damit besser überzeugen. 
  • Neugier beim Zuhörer/Leser wecken.
  • das Vertrauen des Zuhörers/Lesers gewinnen. 
Wie schreibt man rhetorisch?

Übrigens, in der richtigen Schreibweise von rhetorisch schreibst du rh- am Anfang. Die falsche Schreibweise ist rethorisch, also mit th-.

Rhetorische Mittel – 4 Kategorien

Je nach Wirkung und Bedeutung kannst du rhetorische Mittel in 4 Gruppen ordnen.

Sie unterscheiden sich in der Wirkung durch…

  1. … den Klang:
    Mit diesen rhetorischen Mitteln erzeugst du einen besonderen Klang, zum Beispiel mit Alliterationen wie Milch macht müde Männer munter.

  2. … ein Spiel mit der Bedeutung von Wörtern:
    Hier ersetzt du den üblichen Begriff durch einen anderen auffälligen Begriff, z. B. durch einen Dysphemismus wie Köter statt Hund.

  3. … die Zahl und Reihenfolge der Wörter:
    In diesem Fall verwendest du unüblich viele oder wenige Wörter, bzw. ordnest die Wörter auffällig im Satz an. Das machst du z. B. durch Epiphern, Antiklimax und Trikolon. Du sprichst hier auch von Wortfiguren, wie z. B. Ich kam, sah und siegte.

  4. … die Gedanken:
    Damit kannst du den Gedankengang besser strukturieren. Daher heißt diese Art von rhetorischem Mittel auch Gedankenfigur. Im Gegensatz zur Wortfigur bezieht sich die Gedankenfigur nicht auf ein einzelnes Wort, sondern einen ganzen Satz, zum Beispiel beim Parallelismus wie Zwei Frauen sitzen im Wohnzimmer. Zwei Kinder spielen daneben.

Rhetorische Mittel in wissenschaftlichen Arbeiten – Do’s and Don’ts

Auch bei der Anwendung von rhetorischen Mitteln in wissenschaftlichen Arbeiten gibt es einiges zu beachten. In deiner wissenschaftlichen Arbeit ist es wichtig, dass du eine professionelle und verständliche Sprache benutzt.

Do’s

Folgende sprachlichen Besonderheiten kannst du für deine wissenschaftliche Arbeit nutzen:

 ✓  Fachbegriffe
Verwende gezielt zu deiner Arbeit passende Fachbegriffe statt Umgangssprache und Jugendsprache !

 ✓  Bekräftigende Formulierungen und Fakten
Statt abschwächende Wörter nutzt du bekräftigende Formulierungen, zum Beispiel: „Daher konnte bewiesen werden, dass …“. Auch Fakten machen deinen Text viel seriöser. 

 ✓  Kurze, klare Sätze
Schreibe kurze und verständliche Sätze, denn das erleichtert dem Leser das Verständnis deiner Arbeit. 

 ✓  Treffende Begriffe
Versuche, dich auf treffende Begriffe festzulegen, z. B. nicht subjektive Meinung, sondern nur Meinung. So ist deine Arbeit besser verständlich.

Don’ts

Die folgenden rhetorischen Mittel solltest du in deiner wissenschaftlichen Arbeit vermeiden:

 ✗  Neologismen, Anglizismen  und Jugendsprache 
Diese rhetorischen Mittel machen deinen Text unverständlich. Außerdem wirken sie sehr unprofessionell. 

 ✗  Metaphern und Personifikationen 
Diese sprachlichen Bilder sind nicht geeignet für eine Abschlussarbeit im Studium. Solche rhetorischen Mittel sind eher für ein Gedicht oder einen literarischen Essay sinnvoll.

 ✗  Hyperbeln oder abschwächende Wörter
Abschwächungen wie gewissermaßen und ein rhetorisches Stilmittel, z. B. eine Hyperbel wie enorm, lassen dich unsicher oder unglaubwürdig wirken.

 ✗  Lange, verschachtelte Sätze
Diese Sätze sind anstrengend zu lesen und schwer zu verstehen. Vermeide sie also besser.

 ✗  Pleonasmen
Dieses rhetorische Stilmittel wirkt in wissenschaftlichen Texten unprofessionell, da es überflüssige Wörter enthält. Ein Beispiel für einen Pleonasmus wäre runde Kugel oder bunter Regenbogen.

Rhetorische Mittel in wissenschaftlichen Arbeiten – Überblick 

Welche rhetorischen Mittel du in einer wissenschaftlichen Arbeit verwenden darfst, siehst du hier noch einmal im Überblick:

✓ Richtig ✗ Falsch
Fachbegriffe Neologismen, Anglizismen, Jugendsprache
sachliche Sprache Metaphern, Personifikationen
bekräftigende Formulierungen, Fakten abschwächende Wörter, Hyperbeln
kurze, klare Sätze lange, verschachtelte Sätze
ein einzelner passender Begriff Pleonasmen

Rhetorische Mittel – häufigste Fragen

  • Was sind rhetorische und sprachliche Mittel?
    Die Begriffe sprachliche Mittel, rhetorische Mittel und Stilmittel bedeuten im täglichen Sprachgebrauch für gewöhnlich das Gleiche. Allerdings beziehen sich sprachliche Mittel auf die geschriebene Sprache und rhetorische Mittel auf die gesprochene Sprache. 

  • Was sind rhetorische Mittel einfach erklärt?
    Die rhetorischen Mittel sind sprachliche Stilmittel, mit denen der Autor die Botschaft seines Werks, eine bestimmte Atmosphäre oder Gefühle zum Ausdruck bringen will. Mit sprachlichen Mitteln werden Bilder geschaffen, die den Inhalt und die Botschaft eines Textes darstellen.

  • Was sind die häufigsten Stilmittel?
    Das wohl bekannteste Stilmittel ist die Alliteration. Diese besteht aus mindestens zwei aufeinanderfolgenden Wörtern, die denselben Anfang haben. Der Klang der Wörter muss auch ähnlich sein.

Textanalyse

Rhetorische Mittel spielen in Textanalysen eine wichtige Rolle. Du möchtest wissen, was du bei einer Textanalyse beachten musst? Alles Wichtige dazu erfährst du in diesem Video !

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