Sind Quallen eigentlich Tiere? Haben sie ein Gehirn? Sind alle Quallen giftig? Das und noch mehr interessante Fakten über die Qualle erfährst du hier und in unserem Video!
Quallen (engl. jellyfish) sind Tiere und gehören zur Tierklasse der wirbellosen Tiere , zu der du auch Schnecken oder Seesterne zählst. Du kannst sie zoologisch auch Medusen nennen. Sie sehen wie kleine, schwimmende Schirme aus und bestehen fast nur aus Wasser. Deswegen sind Quallen in der Regel nahezu durchsichtige Tiere, du kannst also durch sie hindurchschauen.
Ein Gehirn solltest du dabei aber nicht entdecken können, sie haben nämlich gar keins. Auch Augen findest du bei den meisten Quallenarten nicht. Eine Ausnahme sind die Würfelquallen. Der ungefährliche Name der Gruppe täuscht. Zu den Würfelquallen gehört nämlich unter anderem die Seewespe (Chironex fleckeri). Sie ist nicht nur die giftigste Qualle, sondern sogar das giftigste Tier der Welt.
Je nach Art sind die Medusen unterschiedlich groß. Gemeinsam haben aber die meisten Quallen, dass sie fast durchsichtig sind. Das liegt daran, dass sie zu etwa 98 Prozent aus Wasser (Wasseranteil) bestehen. Aber was sind die restlichen 2 Prozent? Die beiden hauptsächlichen Bestandteile, die du erkennen kannst, sind der „Schirm“ und die Tentakel. Der Körperbau der Quallen ist also sehr einfach. Es gibt sie immerhin schon seit etwa 650 Millionen Jahren.
Der „Schirm“ ist der eigentliche Körper der Qualle. Er lässt sich ein wenig mit deinem Kopf und Rumpf vergleichen. Anders als wir Menschen, haben Quallen aber kein Gehirn. Sie haben also keine zentrale Anlaufstelle für aufgenommene Signale. Die Quallen reagieren stattdessen direkt, also reflexartig, auf äußere Reize. Wie auch andere Tiere, haben Quallen einen Mund und auch einen Magen. Auf der Unterseite der Medusen findest du ihren Mund. Über den nehmen sie ihre Nahrung, wie zum Beispiel Zooplankton, auf und verdauen die in ihrem Magen.
Die Energie, die sie dadurch gewinnen, brauchen die Quallen für ihre Fortbewegung. Sie findet mithilfe ihrer Muskeln statt. Nur etwa 1 Prozent ihres Körpers besteht aus Muskeln. Doch auch der geringe Anteil an Muskulatur reicht aus, damit die Qualle ihren Schirm zusammenziehen und anschließend Wasser nach unten ausstoßen kann. Wenn sie ihre Tentakel aber nicht zum Schwimmen nutzt, wofür brauchen sie die denn dann?
Ihre Tentakel benutzen Quallen zur Abwehr von Fressfeinden, wie beispielsweise Schildkröten und Delfinen, und zum Fangen von Beute. Sie haben nämlich kleine Nesselzellen, also Zellen, die auf Berührungen reagieren und Gift enthalten. Dieses Gift kann je nach Quallenart unterschiedlich stark auf den Menschen wirken. So hinterlassen Feuerquallen, die es auch in Deutschland gibt, Reizungen auf deiner Haut. Das Gift anderer Arten, wie beispielsweise der Seewespe oder der portugiesischen Galeere, kann dagegen sogar tödlich sein.
Medusen sind sehr vielseitig, deswegen kommen sie auch in allen Ozeanen der Welt vor. Du findest sie zum Beispiel vor Australien, Thailand oder Kroatien, aber auch in der Nord- und Ostsee. Die hier vorkommenden Quallen sind aber in der Regel ungefährlicher als die, die du vor Australien oder Thailand findest. Allgemein kannst du dir merken, dass du die giftigeren Quallen in tropischen Meeren findest. Insgesamt sind dort auch mehr unterschiedliche Arten unterwegs.
Viele Quallen sind Fleischfresser, ihre Nahrung ist also tierisch. Sie fressen beispielsweise tierisches Plankton, kleine Krebstiere oder auch Fische. Es gibt aber auch Quallen, die Pflanzenfresser sind. Auf ihrem Speiseplan stehen dann zum Beispiel Algen.
Die Fortpflanzung ist bei Quallen sehr ungewöhnlich, sie können sich nämlich geschlechtlich und ungeschlechtlich fortpflanzen. Es kommt also zum Generationswechsel. Aus dem Grund gibt es bei vielen Quallenarten zwei Stadien, das Polypen-Stadium und das freischwimmende Stadium.
Die frei herumschwimmenden Quallen pflanzen sich in der Regel geschlechtlich fort. Das heißt, dass weibliche Eizellen mit männlichen Samenzellen verschmelzen und sich befruchtete Eier bilden. Aus diesen schlüpfen die Quallenlarven. Die Larven suchen sich einen geeigneten Ort und wachsen dort zu dem festsitzenden Nesseltier – dem Polypen – heran. Die freischwimmenden Quallen sterben dann in der Regel nach der Vermehrung. Aber wie alt werden Quallen? Das ist je nach Art ganz unterschiedlich. Die Ohrenqualle, die in der Ost- und Nordsee vorkommt, wird nur ungefähr ein Jahr alt.
Aber wie entstehen dann die freischwimmenden Quallen? Die Antwort lautet: durch ungeschlechtliche Fortpflanzung. Wenn die Polypen groß genug sind, bilden sich an ihren Enden Blasen. Sie bestehen aus einer inneren und einer äußeren Hautschicht, so wie Quallen auch. Sind die Quallen dann fertig ausgebildet, knospen sie sich vom Polypen ab und leben als freischwimmende Individuen. Anders als die freilebende Form stirbt der Polyp nicht nach der Vermehrung ab.
Die Turritopsis dohrnii wird auch unsterbliche Qualle genannt. Das ist der Fall, weil sie den typischen Verlauf der Vermehrung durchbricht. Auch sie pflanzt sich geschlechtlich und ungeschlechtlich fort. Der Unterschied zu anderen Arten besteht darin, dass sie nach der geschlechtlichen Vermehrung nicht stirbt, sondern eine weitere Art der Fortpflanzung stattfindet. Ihren Namen trägt die unsterbliche Qualle, da sie Zellen ihres Schirms abspaltet, die sich dann ebenfalls zu einem Polypen entwickeln können. Damit leben die Zellen einer einzigen Qualle also endlos weiter.
Auf der ganzen Welt gibt es etwa 9000 Quallen-Arten. Sie sind unterschiedlich groß, sehen verschieden aus und sind nicht alle gleichermaßen giftig. Hier haben wir für dich eine Übersicht der außergewöhnlichsten Quallenarten zusammengestellt:
Die Quallenarten, die in der Nordsee oder auch der Ostsee vorkommen, sind dagegen weniger gefährlich. Die zwei wohl Bekanntesten sind dabei die Feuerquallen (3 verschiedene Arten) und die Ohrenqualle (1 Art). Sie haben einen schirmförmigen Körper, weshalb es sich um Schirmquallen handelt.
Bei der Ohrenqualle brauchst du keine Angst zu haben, sie ist für uns Menschen nicht giftig. Die Feuerquallen solltest du dagegen bei Gelegenheit meiden. Sie sind giftig und können Schmerzen auf deiner Haut bewirken. Das kennst du dann als „Quallenbiss“ oder „Quallenstich“.
In China, Japan und Südostasien stehen Quallen schon seit mehr als tausend Jahren auf dem Speiseplan. Aber nicht alle Quallen können gegessen werden. Etwa zwölf Quallen-Arten werden in Asien für unterschiedliche Gerichte verarbeitet und verspeist. Auch in Europa bemüht sich die Forschung herauszufinden, ob die dort vorkommenden Quallen-Arten sich für den Verzehr eignen. Beispielsweise forscht ein Team in Dänemark aktuell an der Herstellung von Quallenchips aus Ohrenquallen.
Name | Qualle oder Medusa/Meduse |
Wissenschaftlicher Name | Cnidaria |
Alter | bis zu 10.000 Jahren |
Fortpflanzung | geschlechtlich und ungeschlechtlich |
Nahrung | Je nach Art Fleischfresser oder Pflanzenfresser, z.B. Krebstiere, Algen, tierisches Plankton, Fische |
Lebensraum | Alle Ozeane der Welt |
Feinde | u.a. Schildkröten, Fische, Delfine |
Wissenswertes |
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Warum sind Quallen für uns Menschen überhaupt giftig? Das liegt an ihrer Wirkung als Synapsengift. Schau dir unser Video dazu an, um herauszufinden, welche anderen Lebewesen auch solche Gifte produzieren!
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