Kriechtiere (Reptilien)
Kriechtiere sind unterschiedliche Gruppen von Tieren. Du kennst sie vielleicht auch unter dem Namen ‚Reptilien‘. Was ein Reptil ist und wie sie leben, erfährst du hier und in unserem Video !
Inhaltsübersicht
Was sind Kriechtiere (Reptilien)?
Kriechtiere (wiss. Reptilia), auch Reptilien genannt, zählst du zu den Wirbeltieren . Das bedeutet, dass alle Reptilien eine Wirbelsäule haben. Zusätzlich findest du bei Reptilien auch ein knöchernes Skelett.
Im Gegensatz zu den Amphibien (Lurche) zeichnen sich Kriechtiere durch eine trockene, schuppige Körperbedeckung aus. Außerdem unterscheiden sich Reptilien von Lurchen, da sie in der Regel an Land leben. Das bedeutet, dass sie haben also keine Kiemen, sondern Lungen haben.
Insgesamt zählst du zu den Reptilien drei verschiedene Tiergruppen: Krokodile, Schuppenechsen und Schildkröten.
Welche Tiere sind Reptilien?
Kriechtiere sind keine Tierart, sondern eine Gruppe, die gleich drei Tierordnungen beinhaltet:
- Krokodile, wie echte Krokodile und Alligatoren (z. B. Kaiman )
- Schuppenechsen, beispielsweise Chamäleons, Eidechsen und Schlangen
- Schildkröten, wie zum Beispiel Meeresschildkröten oder Riesenschildkröten
Alle Tiere, die unter diese drei Tiergruppen fallen, nennst du Kriechtiere. Weltweit gibt es damit über 10.000 Arten, die zu den Reptilien gehören. Auch die bereits ausgestorbenen Dinosaurier zählst du zu den Kriechtieren.
Reptilien Merkmale
Die Arten der drei verschiedenen Tiergruppen unterscheiden sich zwar in bestimmten Merkmalen voneinander, haben aber auch vieles gemeinsam. Aber was für Merkmale sind das?
Skelett
Alle Reptilien, wie zum Beispiel Eidechsen oder Schlangen, haben ein Skelett. Bei Schildkröten ist das aber ganz besonders: Die Knochen, die die inneren Organe schützen (Brustkorb) sind bei ihnen nämlich zu einem Panzer zusammengewachsen. Deshalb könnten sie nicht mal aus ihrem Panzer herauskommen, wenn sie es wollten.
Körperbedeckung
Bei Kriechtieren kannst du meist einen flachen Kopf, vier Beine und einen Schwanz finden. Die Körperbedeckung der Reptilien kann unterschiedlich aussehen. Die meisten Arten sind von zahlreichen Hornschuppen übersäht. Einige Arten, wie zum Beispiel Schlangen oder Eidechsen, haben dagegen keine festen Schuppen, sondern eine schuppige Haut. Da die Haut aber nicht mitwächst, müssen sie sich regelmäßig häuten.
Körpertemperatur
Kriechtiere sind im Allgemeinen wechselwarme Tiere. Das bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur an die Außentemperatur anpassen — ist es also kalt, ist auch die Eidechse kalt. Deshalb fallen Reptilien im Winter auch in der Regel in eine Winterstarre . Auf diese Weise überstehen sie die kalten Temperaturen.
Fortbewegung
Wird es im Frühjahr wieder warm, erwachen die Tiere aus ihrer Starre und beginnen sich langsam in ihrem typischen, schlängelnden Gang fortzubewegen. Ihr Gang wird auch Kreuzgang genannt. Das kommt daher, dass die Tiere jeweils gleichzeitig ihr rechtes Vorderbein mit dem linken hinteren Bein und ihr linkes Vorderbein mit dem rechten hinteren Bein bewegen.
Auch Schlangen bewegen sich schlängelnd fort. Bei ihnen funktioniert das Kriechen allerdings ein wenig anders — sie spannen ihre Muskeln in regelmäßig verlaufenden Wellen an. Dadurch können die Schlangen ihren beinlosen Körper vorantreiben.
Atmung
Reptilien atmen ihr ganzes Leben lang mithilfe einer Lunge. Das bedeutet, dass sie nicht am Anfang ihres Lebens als Larven im Teich oder See schwimmen und Kiemen haben, sondern sich die Lunge bereits von Beginn an bildet.
Reptilien Fortpflanzung
Besonders bei der Fortpflanzung unterscheiden sich Amphibien und Reptilien. Kriechtiere pflanzen sich nämlich in der Regel an Land fort. Dort entwickelt sich dann auch ihr Nachwuchs. In den meisten Fällen schlüpfen die Jungen aus Eiern. Die können entweder eine harte Schale (z. B. Schildkröten und Krokodile) oder eine weiche Schale (z. B. Schuppenechsen) haben.
Ein weiterer Unterschied zu den Lurchen ist, dass es keine Metamorphose, also keinen Gestaltwandel (Kaulquappe zum Frosch) gibt. Die Jungen sehen bei den Reptilien bereits nach dem Schlüpfen wie ihre Eltern aus und müssen nur noch wachsen.
Reptilien Lebensraum
Wo leben Reptilien eigentlich? Du findest die Tiere in ganz unterschiedlichen Lebensräumen — zum Beispiel in Wäldern, an Böschungen oder an Fließgewässern.
Sie bevorzugen meist warme Orte. Das liegt daran, dass sie wechselwarm sind. Würden sie also an Orten leben, an denen es das ganze Jahr über kalt ist, wie zum Beispiel der Antarktis, würden sie aus ihrer Winterstarre gar nicht mehr herauskommen. Trotzdem sind die Tiere nicht auf einen einzigen Lebensraum festgelegt. Du findest sie — außer auf der Antarktis — auf allen Kontinenten der Welt.
Reptilien in Deutschland
Auch in Deutschland tummeln sich verschiedene Kriechtiere, wie zum Beispiel die Zauneidechse und die Blindschleiche — insgesamt unterscheidest du 15 Reptilienarten. Auf der ganzen Erde gibt es sogar über 10.000 Arten!
Reptilien Steckbrief
Die wichtigsten Informationen zu Kriechtieren haben wir dir als kleine Übersicht in unserem Steckbrief zusammengefasst:
Name | Kriechtiere oder Reptilien |
Wissenschaftlicher Name | Reptilia |
Systematik | Kriechtiere sind eine paraphyletische Gruppe innerhalb der Landwirbeltiere. Das heißt, dass sie alle von demselben Vorfahren abstammen. Es bedeutet aber auch, dass es noch weitere Gruppen gibt, die von demselben Vorfahren abstammen (in diesem Fall die Vögel), aber nicht zu den Kriechtieren gezählt werden. |
Größe | kleinstes Reptil: 22 Millimeter lang (Nano-Chamäleon) größtes Reptil: 10 Meter lang (Leistenkrokodil) |
Nahrung | unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Arten Beispiele: Würmer, Insekten, Vögel, andere Reptilien, Fische oder Pflanzen |
Lebensraum | Sie bevorzugen warme Orte. |
Vorkommen | auf allen Kontinenten außer der Antarktis |
Besonderheiten |
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Amphibien
Kriechtiere (Reptilien) werden häufig mit den Lurchen verwechselt. Statt der trockenen, schuppigen Haut der Kriechtiere, haben Lurche nämlich feuchte, weiche Haut. Welche Eigenschaften Amphibien noch haben, erfährst du in unserem Video. Bis gleich!