Die Euglena ist ein Tier und eine Pflanze zugleich. Du möchtest mehr darüber wissen? Hier erklären wir dir den Aufbau, die Fortpflanzung und die Ernährung des Augentierchens genauer.
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Euglena einfach erklärt
Die Euglena wird auch als Augentierchen bezeichnet. Sie gehört zu der Einzellerart Flagellata, den Geißeltierchen. Alle Organismen dieser Gattung besitzen Geißeln, die zur Fortbewegung dienen. Das sind Zellfortsätze, die aus der Zelle herausragen. Das sieht aus, als würde ein dünner Strick aus der Zellmembran kommen.
Wie der Name Augentierchen schon sagt, besitzt der Einzeller einen typischen Augenfleck. Damit kann es die Richtung des Lichts wahrnehmen. Dorthin bewegt es sich, um optimal Photosynthese
zu betreiben.
Die Euglena besitzt Merkmale der Tiere und Pflanzen . Sie leben vor allem in Teichen und Tümpeln. Dort kannst du teilweise mehrere Millionen Augentierchen finden.
Euglena Aufbau
Um den Aufbau der Euglena zu untersuchen, musst du es mit einem Mikroskop betrachten. Es ist für das Auge zu klein, da es nur etwa 0,05 mm groß wird. Hier erklären wir dir, welche Bestandteile du beim Mikroskopieren finden kannst.
Die Augentierchen besitzen an einem Ende ihres Körpers eine Vertiefung. Das ist das Geißelsäckchen. Diesem entspringen eine oder zwei Geißeln, welche für die Fortbewegung notwendig sind.
Ihr Körper ist länglich und schraubenförmig. Das ist wichtig für die Fortbewegung und Lichtorientierung.
Im Zellplasma der Zelle befinden sich Stärkekörner und der Zellkern .
Die kontraktile/pulsierende Vakuole ist ein kleines Bläschen. Diese kann sich vergrößern und verkleinern. Dadurch kann Wasser aus dem Cytoplasma aufgenommen oder abgegeben werden. Die osmotische Konzentration innerhalb des Einzellers ist höher als außerhalb. Das hat zu Folge, dass viel Wasser in das Plasma des Augentierchens aufgenommen wird. Die kontraktilen Vakuolen geben regelmäßig das überschüssige Wasser wieder nach außen ab. Dadurch wird verhindert, dass die Zelle durch zu viel Wasser platzt.
Das Augentierchen weist in ihrem Aufbau ein paar Besonderheiten auf. Das sind der Augenfleck und die Chloroplasten
.
Der Augenfleck ist ein typischer roter Fleck am Geißelsäckchen. Dort befindet sich auch das lichtempfindliche Organell. Damit nimmt die Euglena die Richtung des Lichts wahr.
Außerdem besitzt das Augentierchen Chloroplasten mit Chlorophyll
. Somit kann die Euglena bei guten Lichtverhältnissen Fotosynthese betreiben.
Eugena Lichtorientierung
Um sich zu orientieren, besitzt das Augentierchen einen Augenfleck und ein lichtempfindliches Organell. Der Augenfleck ist typischerweise rot. Die Farbe wird durch Carotinoide verursacht. Das sind Farbstoffe in Pflanzen, ähnlich wie das Chlorophyll. Diese bilden eine lichtundurchlässige Fläche und verursachen die Lichtempfindlichkeit des Augentierchens. Es dreht sich ständig um seine eigene Achse. Kommt das Licht aus der Richtung des Augenflecks, wird das lichtempfindliche Organell beschattet, da der Augenfleck lichtundurchlässig ist.
Kommt das Licht aber aus der entgegengesetzten Richtung, liegt der Augenfleck nicht zwischen der Lichtquelle und dem lichtempfindlichen Organell. Dadurch strahlt die Sonnen genau darauf. So findet der Einzeller heraus, aus welcher Richtung das Licht kommt. Die Euglena bewegt sich ins Licht, um eine bessere Fotosyntheserate zu erreichen. Eine solche Bewegung, die durch Lichtreize verursacht wird, bezeichnet man als Phototaxis.
Bei einer zu starken Sonneneinstrahlung können jedoch die Photorezeptoren zerstört werden. Deshalb bewegt sich das Augentierchen bei hoher Sonneneinstrahlung in den Schatten.
Euglena- Tier oder Pflanze?
Wie du vielleicht schon mitbekommen hast, besitzt das Augentierchen typische Merkmale der Tier- und Pflanzenzellen. Zu den Pflanzeneigenschaften zählen die Chloroplasten und zu den Tiermerkmalen die fehlende Zellwand . Lebewesen mit Merkmalen von mehreren Organismengruppen nennt man „Brückentiere“. Augentierchen bilden also quasi eine Brücke/Verbindung zwischen Tieren und Pflanzen.
Euglena Fortbewegung
Die Euglena bewegt sich mit ihren Geißeln fort. Sie besitzt eine große Schwimmgeißel und eine kleine Geißel. Diese befinden sich an der Vorderseite der Zelle und entspringen dem Geißelsäckchen. Mit der Schwimmgeißel zieht sich das Augentierchen vorwärts. Der Zellkörper hat einen länglichen, schraubenförmigen Körper, wodurch es sich um die eigene Längsachse dreht. Die Euglena kann sich in einer Sekunde um die zwei- bis dreifache Körperlänge fortbewegen.
Euglena Ernährung
Da das Augentierchen Merkmale der Pflanzen und der Tiere aufweist, kann es sich auch auf zwei verschiedenen Arten ernähren: wie eine Pflanze (autotroph) oder wie ein Tier (heterotroph).
Wenn viel Licht vorhanden ist, kann sie Fotosynthese betreiben. Dabei werden Kohlenstoffdioxid und Wasser in Traubenzucker und Sauerstoff umgewandelt. Diese Art der Ernährung nennt man autotroph.
Ist jedoch kein Licht vorhanden, kann sich das Augentierchen von kleinen Nahrungsbestandteilen ernähren. Diese können entweder über die Zellmembran aufgenommen werden oder als Vesikel in der Zelle verdaut werden. Dabei wird die Nahrung über Endozytose aufgenommen, in Nahrungsvakuolen verdaut und über Exozytose wieder nach Außen abgegeben. Diese Art der Ernährung nennt man heterotroph.
Die Euglena kann also zwischen autotropher und heterotropher Ernährung wechseln. Somit ist sie nicht wie Tiere von der Nahrungsverfügbarkeit oder wie Pflanzen von der Sonneneinstrahlung abhängig.
Euglena Fortpflanzung
Die Euglena kann sich durch Längsteilung fortpflanzen. Dabei werden zunächst alle Pflanzenbestandteile verdoppelt. Auch aus dem Zellkern entstehen durch Mitose zwei identische Tochterzellkerne. Die Zellbestandteile teilen sich gleichmäßig auf zwei entgegengesetzten Seiten der Zelle auf. Nun kann die Teilung beginnen. Das Augentierchen wird mittig abgeschnürt und die Zellmembran schließt sich. Dadurch entstehen zwei Tochterzellen.