Jaguar (Tier)
Der Jaguar gehört zu den größten Raubkatzen der Welt. Wie er sich vom ähnlich aussehenden Leoparden unterscheidet, erklären wir dir in diesem Artikel. Hier geht’s direkt zum Video!
Inhaltsübersicht
Was ist ein Jaguar?
Der Jaguar (lat. Panthera onca) ist eine Raubkatze und gehört damit zu den Säugetieren , einer Klasse der Wirbeltiere . Zusammen mit den Tigern und Löwen zählst du ihn zu den größten Raubkatzen der Welt. In Nord- und Südamerika – wo du den Jaguar finden kannst – ist er sogar die größte Raubkatze.
Aber wie sieht ein Jaguar aus? Im Grunde sehen Jaguare den Leoparden sehr ähnlich. Sie sind nämlich hellbraun bis gelb und tragen dunkle Ringflecken auf ihrem Fell. Beide Arten können aber auch Melanismus haben. Das bedeutet, dass die Raubkatzen dann komplett schwarz sind. Sowohl den Jaguar als auch den Leoparden kannst du in solchen Fällen als ’schwarzen Panther‘ bezeichnen.
Jaguar (Tier) Steckbrief
Wie schnell ist eigentlich ein Jaguar? Das und weitere interessante Fakten zu der Großkatze findest du in unserem Steckbrief:
Name | Jaguar |
Lateinischer Name | Panthera onca |
Systematik |
Ordnung: Raubtiere (Carnivora) |
Größe |
Schulterhöhe: etwa 0,7 Meter |
Gewicht | etwa 36-158 Kilogramm (Große Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen) |
Alter | 12-15 Jahre |
Aussehen |
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Geschwindigkeit (Schnelligkeit) | maximal 80 km/h |
Nahrung | Fleischfresser |
Lebensraum | Hauptsächlich tropischer Regenwald, aber auch beispielsweise Savannen, Sumpfgebiete oder Halbwüsten |
Verbreitung | Mittel- und Südamerika (früher auch in Nordamerika) |
Gefährdung | Potentiell gefährdet („near threatened“ laut der IUCN) |
Wissenswertes |
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Jaguar Merkmale
Der Jaguar ist insgesamt sehr muskulös und hat große Pranken mit Krallen. Sein Kopf ist groß, kräftig und rundlich. Vor dem Jaguar solltest du dich lieber in Acht nehmen, er hat nämlich große, spitze Eckzähne und eine große Beißkraft. Seine Beute, zu der zum Beispiel Hirsche und Gürteltiere gehören, kann er damit ohne Probleme töten und fressen. Auch seine raue Zunge hilft ihm dabei. Sie ist so rau, dass das Raubtier damit Fleisch von den Knochen lecken kann.
Das Fell des Jaguars ist in der Regel gemustert. Es ist bräunlich-gelb oder rötlich und hat dunkle rosettenförmige Flecken. Das Innere der Rosetten ist meist etwas dunkler als der Rest des Fells. Je nach Region kann der Jaguar aber auch ein wenig anders aussehen. Sie unterscheiden sich dann meist in ihrer Größe und Masse. Auch die Farbe der Jaguare ist nicht überall gleich. Wildkatzen, die beispielsweise in Savannen leben, sind meist etwas heller als jene, die im Regenwald leben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Tiere in der Savanne mehr Licht abbekommen und ihnen mit dem dunklen Fell schnell zu warm wäre.
Bei einigen Jaguaren findest du die typische Musterung allerdings nicht oder weniger ausgeprägt. Sie haben dann entweder komplett oder größtenteils schwarzes Fell. Die schwarzen Jaguare nennst du dann auch ’schwarzer Panther‘. Doch Jaguare sind nicht die einzigen schwarzen Raubkatzen. Melanismus, also die dunkle Pigmentierung des Fells, findest du auch beim Leoparden.
Unterschiede: Jaguar vs. Leopard
Jaguare und Leoparden sehen sich ziemlich ähnlich. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Unterschiede der beiden Arten für dich zusammengefasst:
Merkmal | Jaguar | Leopard |
Name | Panthera onca | Panthera pardus |
Körperbau | kräftig und massiv; kurze Beine; größerer, breiterer Kopf | weniger kräftig als Jaguare; sehen je nach Lebensraum aber unterschiedlich aus |
Fell | bräunlich-gelb bis rötlich; deutlicher Kontrast zum weißen Bauch | goldgelb und insgesamt eher hell (helleres Fell als beim Jaguar); weißlicher Bauch |
Flecken | große ringförmige Flecken, die in ihrer Mitte meist einen oder mehrere dunkle Tupfen haben | rosettenförmige, kleinere, rundliche Flecken (meist reihenförmig angeordnet) |
Schwanz | 0,45-0,75 Meter Schwanzspitze ist schwarz |
0,6-1,1 Meter Schwanz bis zur Spitze auf der Unterseite sehr hell |
Länge | 1,1-1,85 Meter | 0,9-1,9 Meter |
Schulterhöhe | 0,7 Meter | 0,45-0,8 Meter |
Gewicht | 36-158 Kilogramm | 30-90 Kilogramm |
Geschwindigkeit | etwa 80 km/h | etwa 60 km/h |
Vorkommen | Amerika | Afrika und Asien |
Lebensraum | hauptsächlich im tropischen Regenwald | Regenwald und Savanne |
Beute | u.a. Hirsche, Gürteltiere, Tapire, Pakas, Faultiere | u.a. Antilopen, Mangusten, Schakale , Vögel, Insekten |
Jaguar Lebensraum und Lebensweise
Wo leben Jaguare? Du findest sie ausschließlich auf dem amerikanischen Kontinent. Dort leben die Raubkatzen hauptsächlich in tropischen Regelwäldern. In den Gebieten finden sie Schutz und Beutetiere, wie beispielsweise Tapire und Pakas. Ihre Beute fangen sie dabei meist, indem sie ihnen auflauern und sie dann mit einem großen Sprung überwältigen.
Jaguare jagen meist allein, so verhält es sich auch mit ihrem allgemeinen Tagesablauf. Sie sind Einzelgänger, verbringen ihre Zeit also meist allein, und treffen sich ausschließlich zur Fortpflanzung. Die Jaguar Babys nennst du Jungen. Von ihnen bekommt das Jaguar-Weibchen in der Regel ein bis vier, meistens jedoch zwei. Sie werden bei den Raubkatzen meist vom Muttertier aufgezogen und suchen sich mit ein bis zwei Jahren schließlich ihr eigenes Revier.
Jaguar Bestand und Bedrohung
Tarnen muss sich der Jaguar nur, wenn er auf der Lauer ist. Er hat nämlich keine natürlichen Feinde, bis auf den Menschen. Trotzdem gehört er aktuell zu den potentiell bedrohten Tierarten. Das bedeutet, dass es nicht mehr viele Jaguare auf der Welt gibt. Aber woran liegt das?
Es wird viel Regenwald gerodet, um für die Landwirtschaft Platz zu schaffen. Dadurch verlieren die Jaguare nach und nach ihren natürlichen Lebensraum. Dazu kommt, dass die Raubkatze immer weniger Beutetiere als Nahrung findet.
Früher hatte dagegen besonders der Handel mit dem Jaguar-Pelz einen großen Einfluss auf den Bestand. Die Raubkatzen wurden also für ihr Fell erlegt und verkauft. Das war sogar unter anderem ein Grund dafür, dass der Jaguar in den USA ausgestorben ist. Auch das Verbot des Pelz-Handels konnte die Jaguare hier nicht schützen. Illegales Töten und Verkaufen von Jaguaren findet noch bis heute statt und bedroht die derzeit lebenden Tiere.
Raubkatzen
Wie du bereits in diesem Beitrag gelernt hast, sind Jaguare nicht die einzigen Raubkatzen, die es gibt. Neben den Großkatzen, zu denen neben dem Jaguar auch der Tiger oder der Löwe gehören, gibt es noch Kleinkatzen. Zu ihnen gehört zum Beispiel der Ozelot . Schau dir unser Video an, um mehr über die Kleinkatze herauszufinden!