Was ist Umgangssprache und wie verwendest du sie? Das erklären wir dir in diesem Beitrag und im Video  mit verschiedenen Beispielen!

Inhaltsübersicht

Was ist Umgangssprache?

Umgangssprache ist die Sprache, die du im Alltag verwendest. Deswegen wird sie auch Alltagssprache genannt. Du nutzt sie, wenn du mit deinen Freunden sprichst oder schreibst. Dazu zählen auch Sätze wie zum Beispiel:

“Sag mal hast du Bock, heute Abend was zu unternehmen?“

Damit unterscheidet sie sich von der Standardsprache, die du beim Schreiben von Texten oder bei Präsentationen anwendest. Die Umgangssprache ist aber keine eigene Sprache, sondern eine Sprachvarietät der Standardsprache. Das heißt, sie ist eine Version, die sich an den Alltag anpasst. Deshalb weicht die Umgangssprache von der formelleren Standardsprache ab.  

Standardsprache

Die Standardsprache ist die Sprache, die alle Regeln zu Grammatik, Satzbau und Aussprache befolgt. Sie wird hauptsächlich in der Schriftsprache oder in Vorträgen verwendet. Du kennst die Standardsprache auch unter dem Namen „Hochdeutsch“.

Was sind Merkmale der Umgangssprache?

In Texten oder offiziellen Vorträgen solltest du Umgangssprache vermeiden. Hier zeigen wir dir einige Merkmale, an denen du die Umgangssprache und die Standardsprache voneinander unterscheiden kannst.

Informalität

Umgangssprache verwendest du nur in informellen Situationen. Das sind zum Beispiel Familienfeiern, Treffen mit Freunden oder ungezwungene Unterhaltungen am Arbeitsplatz. Oftmals kürzt du Wörter ab oder hältst nicht alle grammatischen Regeln ein.

Das kann zum Beispiel so aussehen:

  • Umgangssprache: „Kannst du mal das Fenster zu machen?“
  • Standardsprache: „Könnten Sie bitte das Fenster schließen?“

Vertrautheit

Meistens schreibst oder sprichst du umgangssprachlich nur mit dir vertrauten Menschen. Das können deine Freunde oder deine Familie sein. Mit deinen Lehrern oder deinem Chef sprichst du eher in Standardsprache.

Wichtig: In E-Mails wird meist ebenfalls die Standardsprache geschrieben. In den sozialen Medien kannst du aber die Umgangssprache verwenden. 

Direktheit 

Im Gegensatz zur Standardsprache ist die Umgangssprache sehr direkt. Umgangssprachlich lässt du Begründungen oder nähere Ausführungen weg. Außerdem bist du hier meist weniger förmlich, als bei der Nutzung der  Standardsprache:

  • Umgangssprache: „Vielleicht sollten wir einfach was anderes ausprobieren.“
  • Standardsprache: „Es gilt zu erwägen, ob wir eine alternative Lösung in Betracht ziehen sollten.“

Fehler in der Grammatik 

Du kannst die Unterschiede zwischen Standard- und Umgangssprache leicht an der Grammatik erkennen. Oftmals wird zum Beispiel der Genitiv in der Umgangssprache falsch gebildet:

  • Umgangssprache: „Das Buch von dem Lehrer.“
  • Standardsprache: „Das Buch des Lehrers.“

Füllwörter

Ein sehr eindeutiges Merkmal der Umgangssprache ist die Verwendung von Füllwörtern. Dazu gehören zum Beispiel „eh“ „ähm“ oder auch „also“. Diese Denkpausen kommen beispielsweise in diesen Sätzen vor:

  • „Also, ähm, ich habe gestern diesen Film gesehen, der eben ziemlich langweilig war.“
  • „Hmm, also, ich meine halt, wir könnten, ähm, vielleicht eine Pizza bestellen.“

Flexibilität

Während sich die Regeln der Standardsprache nicht verändern, nimmt die Umgangssprache immer wieder neue Wörter auf. Dazu zählen zum Beispiel Anglizismen wie:

  • „cool“
  • „Selfie“
  • „Check“
  • „Emoji“ 

Jetzt weißt du, wie du die Umgangssprache erkennst. Im Folgenden zeigen wir dir einige Beispiele, um dein Wissen noch zu festigen! 

Beispiele für Umgangssprache

Hier zeigen wir die ein paar Ausdrücke, die umgangssprachlich verwendet werden. 

  • „Das ist mir Wurst“ oder „Das ist mir Schnuppe“
    Wörtlich genommen, ergibt der Satz keinen Sinn. Umgangssprachlich drückst du damit aber aus, dass dir etwas gleichgültig ist. 
  • „Ich muss meinen inneren Schweinehund überwinden“
    So sagst du, dass du dich selbst mehr motivieren möchtest, damit du dein Ziel erreichst. Der „Schweinehund“ ist eine Wortschöpfung. Auch dieses Phänomen kann dir in der Umgangssprache begegnen.
  • „Kohle“ oder „Zaster“
    Auch wenn diese Ausdrücke veraltet sind, kannst du sie umgangssprachlich verwenden, wenn du „Geld“ umschreiben möchtest. Das wird häufig getan, wenn ein Thema nur indirekt angesprochen werden soll.
  • „Mach dich locker!“
    So drückst du aus, dass sich jemand entspannen soll. Damit ist nicht das wörtliche „lockern“ gemeint, sondern so sagst du, dass dein Gegenüber zu ernst ist. 
  • Zu „verkopft sein“
    Damit sagst du, dass sich jemand zu viele Gedanken macht. Diese Metapher verwendest du umgangssprachlich, wenn sich jemand zu sehr sorgt.

Umgangssprache — häufigste Fragen  

  • Was sind Umgangssprache Beispiele? 
    Umgangssprache ist die Sprache, die du im Alltag verwendest. Hier sprechen Menschen meist nicht genau so, wie es nach den Regeln der Grammatik richtig wäre. Dazu zählen informelle Ausdrücke wie „Das ist echt’n Ding!“ oder „Ich hab‘ keinen Bock mehr“.
     
  • Was fällt unter Umgangssprache?
    Umgangssprache ist Alltagssprache. Das sind Ausdrucksweisen, die du informell im Alltag nutzt. Dazu zählen verschiedene Arten von Slang, Jugendwörter, Anglizismen oder auch Abkürzungen.
     
  •  Ist Jugendsprache gleich Umgangssprache?
    Jugendsprache ist eine Form der Umgangssprache. Beide sind Sprachvarietäten der Standardsprache. Die Umgangssprache nutzt du nur in deinem sozialen Umfeld.

Deutsche Dialekte

Jetzt hast du gelernt, wie du die Umgangssprache erkennst und wann du sie nutzt. Wenn du mehr über andere Sprachvarietäten lernen willst, findest du hier unser Video zu Deutschen Dialekten!  

Zum Video: Deutsche Dialekte
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