Bindungsangst oder keine Gefühle? Um diese Frage sicher beantworten zu können, lernst du in diesem Beitrag und im Video alles, was du über Bindungsängste wissen musst.

Inhaltsübersicht

Was ist Bindungsangst?

Bindungsangst ist die Angst, eine (Liebes-)Beziehung einzugehen und seine Selbstbestimmung aufzugeben. Du kannst sie auch Bindungsphobie oder Beziehungsangst nennen.

Die Bindungsangst unterscheidet sich von normalen Zweifeln während einer Beziehung darin, dass sie von Anfang an besteht, also bevor die Beziehung überhaupt richtig begonnen hat. Außerdem vermeidet eine Person komplett, andere Menschen näher an sich heranzulassen.

Viele Menschen sind sich ihrer Angst vor Beziehung gar nicht bewusst, weswegen es oft schwer ist, ihre Bindungsängste zu überwinden. Die Phobie ist zudem sehr individuell. Jeder Mensch, der darunter leidet, hat also andere Ursachen oder Symptome einer Bindungsangst. 

Bindungsangst – Ursachen

Die Ursachen für eine Bindungsphobie liegen für gewöhnlich nicht in einer Beziehung, sondern in der Kindheit. Erwachsene, die an Bindungsangst leiden, haben als Kinder und Jugendliche oft die Erfahrung gemacht, dass sie ihre Eltern als unsicher und instabil wahrgenommen haben. Beispiele dafür sind die Trennung der Eltern, zu anspruchsvolle Eltern oder zu viel Nähe. Das führt dazu, dass Abhängigkeit als etwas Schlechtes angesehen wird. Du möchtest mehr über die verschiedenen Bindungstypen und ihre Auswirkungen erfahren? Dann sieh dir unseren Extra-Beitrag dazu an!

Zum Video: Bindungstypen
Zum Video: Bindungstypen

In einigen Fällen machen Menschen auch im Erwachsenenalter so traumatische Erfahrungen mit Beziehungen, dass sie eine Bindungsphobie entwickeln.

Bindungsangst – Auslöser

Bindungsangst ist sehr individuell. Darum hat jede Person andere Auslöser. Bei manchen Personen lösen schon „Kleinigkeiten“ wie Küssen in der Öffentlichkeit oder Familienessen Bindungsängste aus, während andere Menschen erst bei „größeren Schritten“ wie Umzug, Hochzeit oder Familienplanung Bindungsängste verspüren. Egal, welcher Schritt für Betroffene das Problem ist, eins haben sie alle gemeinsam: Es wird den Betroffenen zu viel.

Bindungsangst – Symptome

Aufgrund des individuellen Verlaufs der Bindungsängste sind auch die Symptome bei jeder Person unterschiedlich. Sie können von fehlender Kommunikation bis hin zu komplettem Verschwinden reichen. Der Partner geht nicht nur emotional, sondern auch räumlich auf Distanz.

Hier siehst du noch einmal die wichtigsten Symptome einer Bindungsangst auf einen Blick:

Symptom – Distanz

Entweder wird in einer Beziehung viel zwischen extremer Nähe und Distanz gewechselt oder der Partner wird dauerhaft auf Abstand gehalten, zum Beispiel durch eine Fernbeziehung. Besonders großer Abstand folgt meist auf besonders schöne Momente oder kurz bevor wichtige Entscheidungen anstehen. Um die nachfolgende Distanz zu rechtfertigen, werden gerne die Arbeit, verschiedene Hobbys oder andere Verpflichtungen genutzt. Um ihren Bindungsängsten zu entkommen, gehen viele Menschen mit Bindungsphobien Fernbeziehungen ein. So entstehen einige der üblichen Probleme gar nicht erst. Dies funktioniert jedoch nur solange, wie die Fernbeziehung tatsächlich eine solche bleibt.

Symptom – Machtverteilung Durch die Bindungsphobie bestimmt nur der eine Partner, wie viel Nähe oder Distanz gerade richtig für ihn ist. Der andere Partner ist dem ausgeliefert und kann dabei oft nicht auf Kompromisse hoffen.
Symptom – Veränderung der Gefühle Oft sind am Anfang einer Beziehung viele leidenschaftliche Gefühle involviert. Je ernster diese Bindung aber zu werden scheint, desto mehr verschwinden diese Emotionen wieder. Die positiven Gedanken werden ersetzt durch Angst, Ablehnung und Panik.
Symptom – Körperliche Nähe Nicht nur die Gefühle verändern sich im Laufe der Beziehung, auch die sexuelle Anziehung verringert sich oft nach einer intensiven Anfangsphase. Dadurch kommt es häufig zu Dreiecksbeziehungen oder Affären, da andere Personen durchaus sexuell anziehend wirken können.
Symptom – Erwartungen Jeder Mensch hat Erwartungen an das Leben und auch an eine Beziehung. Für Menschen mit Bindungsängsten ist es aber besonders schwer, damit umzugehen. Sie empfinden dadurch eher einen erhöhten Druck, der dann in starken Widerständen resultiert. Physische Grenzen, wie beispielsweise getrennte Wohnungen, können dabei helfen.

Verhalten bei Bindungsangst

Was kann man tun, um seinen Partner mit Bindungsängsten zu unterstützen? Das ist eine schwierige Frage, da man sich als Partner oft hilflos gegenüber der immer größer werdenden Distanz fühlt. Wichtig ist, seinen Partner nicht unter Druck zu setzen, da das oft ein noch größeres Bedürfnis nach Distanz bewirkt. Es ist also hilfreich, dem Bindungsphobiker in der Beziehung alle Freiräume zu lassen, die er braucht. So kann auch das nötige Vertrauen für eine Beziehung gefestigt werden.

Dabei sollte man immer darauf achten, dass man seine eigenen Bedürfnisse nicht komplett außer Acht lässt. Darum ist es wichtig, eine offene Kommunikation beizubehalten und nach Wegen zu suchen, die Bindungsangst zu überwinden. Als Partner ist es auch besonders wichtig, sich vor Augen zu führen, dass man keine Schuld an der Bindungsangst des Anderen trägt.

Bindungsangst überwinden

Der erste Schritt, um Bindungsangst zu überwinden, ist, sich die Angst bewusst zu machen. Erst wenn man von seinen Bindungsängsten weiß und bereit ist, an sich zu arbeiten, kann die Bindungsphobie tatsächlich überwunden werden.

Eine besondere Bindungsangst-Therapie kann helfen, die genauen Ursachen herauszufinden, um so die Bindungsphobie in ihrem Ursprung zu bekämpfen. Wird diese Therapie zusammen mit dem Partner durchgeführt, kann sofort ermittelt werden, welche Verhaltensweisen problematisch sind und welche nicht.

Auch ohne eine spezielle Therapie ist es möglich, seine Bindungsangst zu überwinden. Dabei geht es vor allem um den Aufbau von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.

Kommunikationsmodelle

Um die Bindungsangst zusammen mit dem Partner überwinden zu können, ist eine gute Kommunikation wichtig! In diesem Video lernst du alles über die verschiedenen Kommunikationsmodelle.

Zum Video: Kommunikationsarten
Zum Video: Kommunikationsarten

Hallo, leider nutzt du einen AdBlocker.

Auf Studyflix bieten wir dir kostenlos hochwertige Bildung an. Dies können wir nur durch die Unterstützung unserer Werbepartner tun.

Schalte bitte deinen Adblocker für Studyflix aus oder füge uns zu deinen Ausnahmen hinzu. Das tut dir nicht weh und hilft uns weiter.

Danke!
Dein Studyflix-Team

Wenn du nicht weißt, wie du deinen Adblocker deaktivierst oder Studyflix zu den Ausnahmen hinzufügst, findest du hier eine kurze Anleitung. Bitte .